Gedichte
Advent - im Schatten der Leitplanke

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"Eins aus der Uralt-Anfänger-Mottenkiste ;-)"
Veröffentlicht am 24. November 2010, 12 Seiten
Kategorie Gedichte
© Umschlag Bildmaterial: Rainer Sturm / pixelio.de
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

"Der Lyriker bringt seine Gefühle zum Markt wie der Bauer seine Ferkeln." Wilhelm Busch Habe hier 2010 mit Gedichten begonnen, aber das meiste davon ist für mich inzwischen passé. Man lernt auch als Großmutter nicht aus ;-) Bin in der DDR aufgewachsen, immer berufstätig gewesen, links orientiert. In zweiter Ehe verheiratet, gehören zu meiner Familie drei Enkelinnen. Den Nick "Fleur de la coeur" hat seinerzeit meine Freundin Seelenblume ...
Eins aus der Uralt-Anfänger-Mottenkiste ;-)

Advent - im Schatten der Leitplanke

Einleitung

Wegeunfall, passiert am 28.11.2007 Wenn ich an die Vorweihnachtszeit in meiner Berufstätigkeit zurückdenke, war sie immer voller Stress. Nicht nur für das Weihnachtsfest in Familie sollte alles perfekt sein, auch auf der Arbeit häuften sich zum Jahresende Berichte, Planaufstellungen, Weihnachtsfeiern ... und dann der Geschenkemarathon ....

Doch manchmal hat so ein Unfall eben auch sein Gutes - der Stress ist weg!
Und man kommt allmählich zur Besinnung.

Advent - im Schatten der Leitplanke

Hell schien die Mittagssonne,
der Himmel war so klar,
ich fuhr in meinem Clio,
es ist jetzt her drei Jahr.

 

Ich dachte an nichts Böses,
schon gar nicht an ’nen Wolf,
da knallt’ mir in die Seite
ein dunkelblauer Golf.

 

‚Oh, nein, was macht der mit mir!’,
ich hielt das Lenkrad fest,
da rammte er mich noch mal
und gab mir so den Rest.



Ich krachte vor ’ne Ampel
und konnte nichts mehr tun,
dann schob’s mich auf die Planke,
kam oben erst zum ‚Ruh’n’.

 

Nun saß ich auf der Planke,
in meinem Clio-Schrott,
sagt’ meinem Engel danke!
War der geschickt von Gott?

 

Und der Verkehr lief weiter,
als sei das ganz normal,
ich oben auf Leitplanke,
im Schock, in Angst und Qual!



Es tat mir weh das Brustbein,
sonst war ich unverletzt,

auch völlig bei Bewusstsein,
nur schwer das Atmen jetzt.

 

Dann von der Gegenfahrbahn
kam hilfsbereit ein Mann,
der half mir oben runter
und rief die ‚Rettung’ an.

 

Er rief die Polizei auch,
dann kam die Feuerwehr
und der Abschleppwagen
gleich noch hinterher.

 



Der Rettungswagen fuhr mich
direkt ins Krankenhaus.
Die Fahrt hielt ich vor Schmerzen
und Luftnot kaum noch aus.


In der Ambulanz dann
da wurde festgestellt:
gebrochen war das Brustbein,
das Herz sehr stark geprellt.

 

Und Schuld war nur der Airbag,
verweigert hat er sich!
Oder war’s ’ne Strafe
vom lieben Gott für mich?

 



Erst Engel und jetzt Strafe,
was war denn nun mit Gott?
Weiß nur, dass ich noch lebe,
mein Clio ward zu Schrott.

 

Mein schöner grüner Clio -
war gerade dreieinhalb,
da hat ’ne ‚Spreewald-Nase’
mir den kaputt geknallt!

 

Doch schlimmer war mein Trauma
denn beinah wär’ ich tot!
Und kommt ein Golf in Blau mal,
da seh’ ich einfach rot!

 



Vom Hof des Krankenhauses
rief ich ’nen Kumpel an,
er sollte informieren,
doch bitte meinen Mann


Ich raucht’ ’ne Zigarette,
dann ging’s auf die Station,
man legte mich zu Bette
und mir ’ne Infusion.


Nach ein paar Tagen hieß es,
die Werte bessern sich.
Da wollte ich nach Hause,
mein Mann betreue mich.

 



Mit Schmerztabletten, Spritzen
ließen sie mich gehn.
Im Auto dann zu sitzen,
war aber gar nicht schön!


Entspannt war die Adventszeit
kein Stress - zum ersten Mal!
Und stetig ging es aufwärts
raus aus dem Schmerzenstal.


Von Freunden und Kollegen
kam Zuwendung sehr viel
ich ging berührt tief in mich
und setzte auf Gefühl

 



So war der dumme Unfall
für mich noch gut zum End'
hat mich ein Stück geläutert
mir ist jetzt nichts mehr fremd


Nach ungefähr sechs Wochen
war alles wieder gut
Nur, wenn ein blauer Golf kommt,
seh’ ich noch immer rot….

(C) fleur 2008, überarbeitet: 2010-11
Cover: Foto Rainer Sturm / pixelio.de



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Hörbuch

Über den Autor

FLEURdelaCOEUR
"Der Lyriker bringt seine Gefühle zum Markt wie der Bauer seine Ferkeln."
Wilhelm Busch

Habe hier 2010 mit Gedichten begonnen, aber das meiste davon ist für mich inzwischen passé. Man lernt auch als Großmutter nicht aus ;-)
Bin in der DDR aufgewachsen, immer berufstätig gewesen, links orientiert. In zweiter Ehe verheiratet, gehören zu meiner Familie drei Enkelinnen.

Den Nick "Fleur de la coeur" hat seinerzeit meine Freundin Seelenblume für mich ausgesucht. Er hat nichts mit der Gestalt aus den Harry-Potter-Büchern Fleur Delacour zu tun.

Inzwischen bin ich im letzten Lebensquartal angelangt, da küsst mich die Muse nur noch selten. ;-(

mariewolf43@gmail.com

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AngiePfeiffer Oh je - Glück gehabt und einen Schutzengel, meine Liebe.
Trotz der ernsten Situation hast du das Gedicht mit einer Prise Humor gewürzt. ;o)
Liebe Grüße
Angie
Schön, dass es noch einmal zu lesen ist - kann mich gar nicht mehr daran erinnern ...
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
Liebe Angie, ich habe das ja erst ein Jahr später verfasst und dann noch später überarbeitet, da hatte ich meinen Humor längst wieder. Danke, dass du es noch mal gelesen hast! Gestern war der 14. Jahrestag, ich weiß noch alles, als wäre es gestern gewesen ...
Liebe Grüße
fleur
*und danke für die Taler!!
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Hab ich doch gerne nochmals gelesen. 2014 war es ja bei mir, als ein verwirrter Nachbar meinen parkenden Toyota Yaris zu Schrott gefahren hat. Zum Glück saß ich nicht drin. Ich seh auch immer noch "rot", wenn ich ihn auf der Straße, Selbstgespräche führend vorbei laufen sehe.Schließlich hat er noch andere Autos zu Schrotte gefahren, auch seine eigenen, aber auch 3 Menschen teils schwer verletzt.
Der nächste war ein weißer Toyota Yaris und auch mit dem hatte ich kein Glück, weil ich 2019 einen Auffahrunfall hatte, und die Fußraumairbags meine Unterschenkel arg geprellt hatten, Die Polizei verfügte, dass ich in die Klinik gafahren wurde und dort lag ich erst mal in der Notaufnahme von 17.00 Uhr bis gegen 23.30 Uhr ohne dass ich beachtet wurde. Naja, an dem Tag war dort der Teufel los und ein Fall nach dem anderen kam noch rein, die schlimmer waren. Wenigstens konnte ich mal einen Pfleger erwischen, der mir was zu trinken brachte. 1 Minute vor 00 Uhr wurde ich dann auf ein Zimmer gebracht und eine nette Schwester gab mir von ihren Zwieback was ab und brachte mir nochmal was zum Trinken. Dein Text hat mich wieder drann erinnert.
Naja, meine Unterschenkel sehen wenigsten wieder einigermaßen normal aus. So viel wollte ich gar nicht schreiben, seien wir froh, alles überlebt zu haben.
Liebe Grüße
Bärbel

Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR Liebe Bärbel,
an deine Autounfälle kann ich mich noch gut erinnern. Das ist alles außer den Schmerzen und dem Schreck auch mit viel Stress und Ärger verbunden ... und dann noch deine lange Warterei in der Notaufnahme! ...
Ja, wir können froh sein, es hätte noch schlimmer kommen können!
Danke dir, liebe Grüße
fleur
Vor langer Zeit - Antworten
MerleSchreiber O-je, Fleur. Da kann man wirklich von Glück sprechen. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass man nach diesem Erleben, dass du toll beschrieben hast, runter kommt und sowas wie Demut empfindet. Ich habe letztes Jahr im Sommerurlaub in Berchtesgaden auch Glück gehabt. Wir machten eine Wanderung durch den Märchenwald am Hintersee (Nähe Königsee), da kam mein Rolli an einer sehr abschüssigen kiesigen Stelle ins Rutschen, direkt auf den Abgrund zu. Es waren nur mehr Zentimeter, da rettete mich mein Mann, indem er sein Bein zwischen die Räder spreizte. Ich hab die Engerl schon singen gehört, aber er meinte sarkastisch: Wie hätte ich da den Rollstuhl nur wieder hoch gebracht? Hintergrund war, dass dieser Rolli einen Hinterradantrieb hatte und bergab mein Gewicht sich nach vorne verlagert und er dadurch unlenkbar wird. Das war mir bis dahin nicht bewusst gewesen.
Sorry, jetzt habe ich dich zugetextet. Aber anscheinend musste das raus ;-)
Liebe Grüße, Merle
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR Um Himmels Willen, Merle, das hört sich ja ganz gefährlich an! Wie gut, dass dein Mann das noch verhindern konnte!!
Ja, manchmal hat man einfach Glück im Unglück. Ich danke dir herzlich und wünsche dir noch eine schöne Adventszeit!
Lieben Gruß
fleur
Vor langer Zeit - Antworten
Valerina 
Oh, da hast du wahrlich Glück gehabt,
dass es nicht schlimmer ausgegangen ist, liebe fleur.
So fein in Reime gebracht
ist es fast lustig zu lesen (verzeih mir den Ausdruck)
aber durch die Erleichterung, dass dir nichts Schlimmeres passiert ist,
empfinde ich es so.
Toll gemacht!

Liebe Grüße
Valeri
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR Liebe Valeri,
ich habe das doch erst ein Jahr später geschrieben, das sollte humorig klingen. Ich freu mich, dass es dir gefällt, danke!

Liebe Grüße
fleur
Vor langer Zeit - Antworten
Drehpunkt Schön? Mutig? Ausserordentlich? Botschaft?
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR Ach, Drehpunkt, was stellst du hier für Fragen?
Schön geschrieben ist es natürlich nicht, wenn auch in Art einer Moritat ... 2008 hatte ich ja gerade erst die Lyrik für mich entdeckt. Mutig war es natürlich auch nicht, weder das Schreiben noch das Veröffentlichen hier. Aber sind sonst alle anderen Texte hier schön oder mutig? Außerordentlich war dieser Autounfall schon für mich, nicht jeder bekommt solche Gelegenheit, von der Leitplanke herab ... Es war mein erster und bisher auch letzter.
Und die Botschaft kannst du in der Einleitung selber lesen.
Vor langer Zeit - Antworten
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