Kapitel 2: Remember...
Die Schläge und das Geschrei waren endlich vorbei, und nun konnte Eileen ins Bad gehen und sich
waschen.
Ein Blick in den Spiegel verriet ihr dass das geschwollene Auge, mittlerweile schon eine bläuliche Farbe
angenommen hatte, wie sollte sie das im Büro erklären?
Sie arbeitete in der Berühmten Anwaltskanzlei Ryan& Ryan, als Sekretärin des Chefs, und da konnte
sie nicht mit einem Veilchen erscheinen.
Darum würde sie sich morgen kümmern, denn jetzt war sie zu müde und ausgelaugt um sich über so
etwas Gedanken zu machen, und sie freute sich auf ihr warmes Bett.
Charles schlief wie immer mit einer Bierdose und einer Zigarette auf der Couch ein, somit hatte sie das
Bett für sich alleine, und sie konnte in Erinnerungen schwelgen.
Erinnerungen, bei denen ihr jedes Mal Tränen in die Augen traten, traurige Erinnerungen für die sie
ihren Mann am liebsten umbringen würde.
Er hatte sie geschlagen, immer und immer wieder, ihr Unterleib schmerzt und sie fing an zu bluten,
sie wusste das etwas nicht stimmte, sie hatte Angst, schreckliche Angst, deshalb fuhr sie, nachdem ihr
Mann erschöpft eingeschlafen war, in das Nächstgelegene Krankenhaus. Sie war bereits Hochschwanger,
und wenn ihrem Kind etwas zugestoßen war, dann würde sie Charles umbringen, dann kam die
Nachricht, ihr Kind war Tod, ihr eigen Fleisch und Blut starb in ihr, sie hasste ihren Mann so sehr, sie
wusste das es ein Junge war, sie wusste sogar schon einen Namen, Thomas, doch das war jetzt egal.
Das Kind existierte nicht mehr.
Das war jetzt fast ein Jahr her, und seid dieser Verhängnisvollen Nacht, saß sie jeden Tag auf der
Bank, und soweit sie sich erinnern konnte, war der Mann, mit den Smaragdgrünen Augen immer an
ihrer Seite gewesen. Sogar im Winter, zu Weihnachten, oder bei Regen saßen sie beieinander und
genossen die Stille um sie herum. Sie genoss seine Gegenwart, dazu brauchte er nicht zu reden.
Mit den Gedanken an ihm schlief sie schließlich ein...
Weinend saß er da, wie jeden Abend, mit dem Foto seiner Frau in der einen hand, und dem Ultraschall
bild seines Babys in der anderen.
Nur ungern erinnerte er sich zurück, an den schrecklichsten Tag seines Lebens.
Mary, seine Frau, war Hochschwanger, sie waren bei ihren Eltern zum essen eingeladen. Draußen Regnete es in Strömen und ein Sturm tobte, sie stritten sich wieder einmal über die Erziehung des Babys.
Er verlor die Kontrolle über den Wagen und donnerte gegen einen Baum, dann stürzten sie einen steilen Hang hinab, das Haus ihrer Eltern erreichte sie nicht mehr, denn ihr Airbag war nicht aufgegangen, seiner schon. Er hatte Glück war nur leicht verletzt, doch Mary, Mary und das Baby starben noch an der Unfallstelle, 3 weitere Stunden hatte er versucht sich aus dem Wrack zu befreien, doch dann gab er es auf, er hielt die Hand seiner verstorbenen Frau, und sprach mit ihr, so als ob sie leben würde. immer und immer wieder legte er sein Ohr auf den blutigen Bauch, um zu hören ob es dem kleinen Baby gut geht, Eileen, war der Name den sie ausgesucht hatten, doch er hörte nichts, der Herzschlag war verstummt und nun wünschte er sich einfach zu sterben. Er schloss die Augen, sein Kopf lag auf dem Bauch seiner Frau, und er hielt ihre Hand noch ein letztes Mal, ehe er mit aller Kraft, die er besaß, seine Füße gegen die Tür stemmte. Und diese schließlich krachend nachgab, er kletterte den Hang hinauf schrie um Hilfe, weinte, hasste sich selber, und schrie noch einmal.
Endlich hatten die Sanitäter den Weg hinab gefunden.
"Es ist zu spät" flüsterte er noch einmal, sein Blick fiel hinab zum Auto, er sah die leblose Hand die aus dem Fenster schaute, und brach erneut in Tränen aus. Aus purer Verzweiflung lief er hinab und umarmte seine Frau, er wollte sie nicht gehen lassen, nein das konnte er nicht, und seine kleine Tochter, verdiente sie es nicht auch zu leben? "Gott, was willst du von mir? Gib mir die große liebe meines Lebens und mein Kind zurück. Du hast doch schon so viele Engel wofür brauchst du dann meine?" schrie er dann wurde er bewusstlos.
Das war nun fast ein Jahr her, und seid diesem Tag, saß er jeden Tag im Park, und an seiner Seite,
die Frau mit den Mahagoni Farbenen Haar.
Langsam ging er die Treppe hinauf zu Eileens Kinderzimmer, noch nie hatte er es betreten, doch
heute, heute wollte er es sehen, wollte es zerstören.
Also nahm er den Schlüssel, den er immer um den Hals trug, von der Kette und öffnete die Tür.
Einmal noch atmete er tief ein, und dann betrat er das Zimmer, es hatte rosa weiße Wände und alles
war aufeinander abgestimmt, sogar die Kuscheltiere. Tränen verschleierten ihm die Sicht, hass kam
hervor, hass gegen sich selbst, hass gegen die Welt, hass gegen die unbekannte Schönheit.
"Gott sag mir warum? Warum musstest du mir meine Engel nehmen? Warum mussten sie dafür bezahlen.
Was haben sie dir angetan? Warum? Warum nicht ich?" schrie er, während er den Wickeltisch gegen die
Wand warf.
"Warum?" wiederholte er, immer und immer wieder, es tat weh, so unglaublich weh.
Er fühlte den schmerz der durch seinen Körper zuckte, sein herz war gebrochen, in tausend teile.
Das Zimmer war ein kompletter Trümmerhaufen als er dann weinend zusammenbrach.
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Eileen saß an ihrem Schreibtisch, den Tränen nahe, starrte sie das Ultraschallbild ihres ungeborenen
Sohnes an, als ihr Chef herein kam, sie reicht ihm seinen Kaffee schwarz und ohne Zucker, wie sie es
jeden morgen tat.
Ihr Auge hatte sie versucht mit Make up zu überdecken doch es half nichts.
"Eileen, was ist mit ihrem Auge passiert? War es wieder ihr Mann?" fragte Alex Ryan sie.
"Ja" war ihre knappe antwort gewesen.
"Das kann so nicht weiter gehen sie müssen etwas unternehmen" redete er weiter.
"Ich weiß" für sie war das Thema beendet und er wusste es auch.
Damals als das mit ihrem Baby war, hatte sie Alex aufgesucht und wollte vor Gericht gehen. Doch im
letzten Moment entschied sie sich um, und sie bereute es jeden Tag, jede Stunde, jede Minute und jede
verdammte Sekunde ihres beschissenen Lebens.
"Ach ja, bevor ich's vergesse, nächste Woche begleiten sie mich zu einen Mandanten, sie werden damit
besser fertig als ich" sagte er noch, sie war überrascht, denn es war nicht üblich seine Sekretärin zu
einen Mandanten mit zu nehmen.
"Um was für einen Fall handelt es sich denn?" fragte sie noch, doch er war schon in seinem Büro verschwunden.
Der Tag verging und neigte sich dem ende zu, sie freute sich raus zu kommen, die Gegenwart des
Unbekannten zu spüren und seinem Atem zu lauschen, auch wenn sie sich nach seiner Stimme
sehnte, machte es ihr nichts aus, einfach nur dazusitzen.
Als sie endlich Feierabend hatte, fuhr sie wie üblich mit der Straßenbahn, in Richtung Park,
So wie sie es erwartet hatte, wartete er bereits auf sie, ein lächeln legte sich auf ihre wohlgeformten
Lippen doch das grinsen verschwand als sie ihm ins Gesicht blickte, seine Augen waren rot und
geschwollen, so als hätte er die ganze Nacht geweint.
Deshalb setzte sie sich nur still neben ihm und lauschte wie immer seinem Atem.
"Kennen sie das Lied 'Song for Sophie'?" fragte er nach einer Weile des Schweigens, sie war froh seine
stimme zu hören denn sie schenkte ihr Trost, und sie fühlte sich Geborgen.
"Ja, von Aura Diene, es ist wunderschön" antwortete sie ihm.
"Ich werde daraus nicht schlau, was hat die Zeile 'She was lost but wasn't missing' zu bedeuten?
Wie kann man verloren sein und doch nicht vermisst sein."
" Sie war verloren wurde aber nicht vermisst, vielleicht war damit gemeint, das sie sich selber verloren
hatte, und deshalb wurde sie nicht vermisst, körperlich war sie noch da, doch ihr Geist war weg, ihre
Seele war leer und einfärbig" wie genau passten doch die Worte auf sie.
"Und was ist mit dem Song 'run' von Amy MacDonald? Sie singt: And I will love until my heart it aches.
And I will love until my heart it breaks, and I will love until theres nothing more to live for?"
Eileen musste grinsen.
"Und ich werde lieben bis mein Herz schmerzt, und ich werde lieben bis mein herz bricht und
ich werde lieben bis es nichts mehr gibt wofür es sich zu leben lohnt. Ich glaube sie will damit sagen,
dass es wichtig ist zu lieben, liebe den der es am wenigsten verdient, denn der braucht es am meisten.
So in die Richtung, sie wird lieben bis sie stirbt, und wird nicht damit aufhören. Schön ist es geliebt zu
werden doch noch schöner ist es liebe zu geben" ihr wurde schwer ums Herz, ihren Sohn konnte sie keine
Liebe mehr geben, und ihren Mann auch nicht. Familie, die haben sich schon lange von ihr
abgewendet und Freunde hatte sie keine. Traurig aber wahr.
"Das kann nicht sein, man wird nicht lieben bis man stirbt. Was wenn die Person die man liebt
schon tot ist, für was liebt man dann? Für was lebt man dann?" fragte er wieder.
"Man lebt für die, die tot sind, um sie glücklich zu machen, man lebt weiter damit sie einen beschützen
können. Man lebt weil es keinen Anderen Ausweg gibt" in dem Moment als sie das sagte, wurde ihr
bewusst das auch er einen Menschen verloren haben muss. Das auch er Höllenqualen erlitt. Am liebsten
würde sie ihn jetzt in die Arme schließen.
Doch stattdessen fragte sie:" wie heißt du eigentlich"
"Thomas"
Ihr Herz setzte aus, Tränen sammelten sich in ihren Augen und sie spürte ein ziehen in der Brust.
Thomas, der Sohn den sie nie bekommen hat. Thomas ihr Leben, Thomas ihre liebe.
Schnell faste sie sich wieder.
"Schön sie kennenzulernen Thomas, Ich bin Eileen“, als sie das sagte
schnellte sein Kopf hoch, und seine Augen wurden glasig.
Hatte sie etwas falsch gemacht?
"Ich muss los" sagte Thomas und rannte davon.
Sie fing an zu weinen und sah ihm hinterher nun hatte sie auch die letzte Hoffnung verloren.
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Verträumt sah sie aus dem Fenster der Straßenbahn, und beobachtete die vorbei fliegenden Häuser und ihre Gärten. Ein Garten glich dem anderen, doch einer stach heraus. Die Farbenpracht schien fast zu blenden dennoch konnte sie den Blick nicht abwenden. Es schien ein Grab darin versteckt zu sein, das war beängstigend und auf irgendeine Weise liebevoll.
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Sie war so in Gedanken versunken das sie fast ihre Haltestelle verpasst hätte.
Wie jeden Tag nach der Arbeit machte sie sich auf den Weg in den Park, seit fast einem Jahr besetzte sie die gleiche Bank.
Das schöne daran war das sie nie alleine saß.
Ein Mann Mitte 30, groß, schlank aber dennoch Muskulös, mit smaragdgrünen Augen, und bronzenem Haar, leistete ihr Gesellschaft.
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Jedoch hatten sie noch nie miteinander gesprochen.
Eileen war abhängig von ihm- ohne das sie es wusste.
Oft saßen sie bis spät in die Nacht einfach nur da und schwiegen.
Sie lauschte seinem Herzschlag, und seinem Atem, dabei entfloh sie der Wirklichkeit und alles um sie herum wurde unwichtig.
Die Schläge ihres Mannes waren vergessen, und die Narben von ihrem Mann die ihr zuvor noch Schmerzen bereitet hatten, spürte sie nicht mehr, als sie endlich neben ihm Platz nahm.
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Wieder lauschte sie seinem Atem, doch irgendetwas war anders, sein Atem ging schneller, er wirkte Aufgeregt…
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„Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind;
er hat den Knaben wohl in dem Arm,
er faßt ihn sicher, er hält ihn warm.
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"Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?"
"Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?
Den Erlenkönig mit Kron und Schweif?"
"Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif."
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"Du liebes Kind, komm, geh mit mir!
Gar schöne Spiele spiel ich mit dir;
manch bunte Blumen sind an dem Strand,
meine Mutter hat manch gülden Gewand."
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"Mein Vater, mein Vater, und hörst du nicht,
was Erlenkönig mir leise verspricht?"
"Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;
in dürren Blättern säuselt der Wind."
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"Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?
Meine Töchter sollen dich warten schön:
meine Töchter führen den nächtlichen Reihn
und wiegen und tanzen und singen dich ein."
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"Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort
Erlkönigs Töchter am düstern Ort?"
"Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau:
es scheinen die alten Weiden so grau."-
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"Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt,
und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt."
"Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an!
Erlkönig hat mir ein Leids getan!"
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Dem Vater grausts; er reitet geschwind,
er hält in den Armen das ächzende Kind,
erreicht den Hof mit Müh und Not;
in seinen Armen das Kind war tot.“
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Sprach der Mann dem sie gerade so gebannt zugehört hatte.
Seine Stimme war wunderschön, auch wenn er die Worte mit leid aussprach.
Verwundert und fragend zu gleich schaute sie ihm in die Augen.
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„Erlkönig von Goethe“ sagte sie nach einer Weile, denn die Stille wurde greifbar.
„Ja genau, verstehen sie die Bedeutung von dieser Ballade? Sie ist so wunderschön und traurig zu gleich. Ich werde daraus einfach nicht schlau!“ redete er weiter. Nun war seine Stimme hell und freundlich.
Einen kurzen Augenblick lang sahen sie sich an, und es schien die Welt würde funken sprühen.
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„Sie haben Recht. Wunderschön. Goethe verband viele verschiedene Dinge darin. Die Liebe, die Angst, der Reichtum, der Tod, die Familie und die Trauer. Doch auch ich verstehe die Bedeutung nicht. Die Ballade ist verschlüsselt, so als ob er kein Aufsehen damit erregen wollte, und doch schrieb er es so, das die Welt insgeheim wusste das es etwas schreckliches verbirgt.“ War ihre Antwort, und sie fing an sich Gedanken darüber zu machen.
Er sah sie an, so als ob er noch etwas erwarten würde.
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„Wo widerspiegelt sich die Liebe? Die Angst oder wo erkennen sie den Reichtum, Leid Familie und den Tod? Wie kann man all so schöne Dinge mit dem Tod in Verbindung bringen?“ fragte er und sah sie mit Schmerzverzerrtem Gesicht an.
„Nun fangen wir mal an, die Liebe erkennt man schon in den ersten paar Zeilen, ‚er hält ihn sicher, er hält ihn warm’ oder auch in ‚Ich Liebe dich’. Als Angst bezeichnete er den Erlkönig, eine Dunkle Gestalt, Den Reichtum führe ich auf das ‚Güldene Gewand’ zurück. Das Leid erkennt man in der Sorge die der Vater hat. Schon der Knabe selbst ist die Familie, der Vater und die Geschwister, auch die Muter ist dabei. Am Ende stirbt das Kind und da kommt dann der Tod. Dies alles ist Teil des Lebens bis der Tod schließlich einschreitet. Er lauert immer und überall.“
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Nachdenklich beobachtete er die vielen Menschen, die einen Spaziergang machten oder hastig nachhause wollen.
Er genoss es, sie das erste Mal sprechen zu hören.
Ihre Stimme war samtweich und wunderschön anzuhören.
Warum habe ich sie nicht schon früher angesprochen? Kam es ihm in den Sinn.
Ihr Mahagonifarbenes Haar, das ihr in leichten Locken über die Schultern fiel, wehte im Wind hin und her.
Und als sie ihm antwortete leuchteten ihre Augen, als wäre sie ein Kleines Kind das den ersten Schnee des Jahres beim fallen zu sah.
Sie war auf ihre eigene Art und Weise wunderschön und sie verstand die Poesie. Die Dunkelheit brach und die Straßenlaternen begannen langsam den Park zu erleuchten, und schon manche Sterne waren am Himmel zu sehen. Der Mond hielt seinem Blick stand, und er konnte sich nicht abwenden.
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Schon eine Weile war es still um die beiden, keiner sagte etwas. Er war abhängig von ihr, und doch merkte er es nicht. Ihr Duft brachte ihn um den Verstand und vernebelte ihm all die Sinne.
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Sie war von der Unsicherheit gefangen, er hatte schon längere Zeit nichts mehr gesagt.
Jetzt, da sie seine Stimme erstmals gehört hatte, vermisste sie es ihn reden zu hören.
Ein Blick auf die Uhr verriet ihr dass es mittlerweile schon halb 11 war, sie konnte nicht glauben dass die Zeit so schnell verging.
Ohne ein Wort stand sie auf und ging zur Straßenbahn, wie sie es jeden Abend tat.
Sie dachte nach, an den Erlkönig, es war eine schwierige Ballade und schwer zu verstehen. An ihrer Haltestelle stieg sie aus und ging auf ihr Haus zu.
Heute verspürte sie nicht die Angst die ihr Normalerweise den Atem raubte, die Angst um sich selbst, die Angst zu sterben.
Lächelnd betrat sie das große helle Wohnzimmer.
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„Du Miese Schlampe. Wo warst du schon wieder?“ schrie ihr Mann Charles sie an, während er ihr einen Faustschlag ins Gesicht verpasste.
Ein leiser Schrei entwich ihrem Mund, doch sie fasste sich schnell wieder.
Charles setzte noch einen Fußtritt in den Bauch hinzu.
Vor Schmerzen krümmte sie sich am Boden.
Doch sie war stark sie gab nicht auf, ignorierte den stechenden Schmerz. Einzig und allein hörte sie die Stimme des Mannes, der heute zum ersten Mal mit ihr gesprochen hatte. Sie vergas ihn nach dem Namen zu fragen. Wieder spürte sie seinen Fuß doch diesmal im Gesicht, ihre Nase Fing an zu bluten, und ihr Auge schmerzte, das würde ein Veilchen nach sich ziehen.
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„Wo warst du? Du undankbare Hure.“ Schrie er sie nochmals an.
„Im Park“ presste sie unter Schmerzen hervor.
„Gib zu das du mich betrügst“ rief er aus, und schlug sie noch mal ins Gesicht.
Erstaunt blickte sie auf.
„Nein. Das mach ich nicht“ verteidigte sie sich.