„Ein Junge war einmal bei seiner Großmutter zu Besuch. Sie war eine herzensgute Frau. Er liebte es bei ihr zu sein. Es gab Kakao und Eis eine warme Decke und sooft der Junge wollte eine Gute-Nacht-Geschichte. In den Ferien blieb er oft wochenlang bei seiner Oma. Die Tage verbrachte der Junge in dem großen Garten, wo er mit seiner Cousine allerlei Spiele spielte. Es war ein herrlicher Tag an dem die beiden beschlossen einen besonders großen Baum zu erklimmen. Es war ein Kirschbaum. Der Junge war ein guter Kletterer und wie es so ist, wurden seine Klettereien immer waghalsiger. Nach einer besonders riskanten Aktion verlor der Junge den Halt und stürzte hinunter. Doch er fiel nicht ganz zu Boden, sein Sturz endete erprobt, als sich sein rotes T-Shirt in einem Ast verfing. Es zog sich eng um seinen Hals und der Junge bekam keine Luft mehr. Er konnte nicht mehr atmen. Sein Gewicht reichte einfach nicht aus, um den Stoff zum reißen zu bringen, aber wohl um ihm die Luft zu rauben. Er zappelte hilflos mit den Armen umher und die Tränen schossen ihm in die Augen. Er wusste nicht was er tun sollte. Er hatte Angst. Doch sie kam, um ihn zu retten, sie hatte ihn aus dem Küchenfenster beobachtet. Sie befreite ihn von dem Ast, sodass nichts außer ein paar Kratzer zurückblieben. Sie rettete dem kleinen Jungen das Leben.
Der kleine Junge ist nun ein Mann, ein Mann der an einem Grab steht. Es ist das Grab seiner Retterin. Er konnte sie nicht retten, so gerne er es getan hätte.
Der Mann ist traurig, nicht weil er sie nicht retten konnte, sondern weil er ihr nicht sagen konnte, wie dankbar er für seine Rettung war. Doch sie wird es sicher wissen, er spürt, dass sie es immer wusste, in jedem Moment, wo sein Herz schlägt, schlägt es auch immer für sie.
So wird sie immer in seinem Herzen weiterleben.“