Romane & Erzählungen
Brief eines Vaters - Recht und Gerechtigkeit

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"Brief eines Vaters - Recht und Gerechtigkeit"
Veröffentlicht am 17. November 2010, 6 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Eine in Ketten gehaltene Kreatur... Metalhead, Zocker, weiblich Äußerlich recht klein, doch ein riesen Ego ;)
Brief eines Vaters - Recht und Gerechtigkeit

Brief eines Vaters - Recht und Gerechtigkeit

Beschreibung

Es steht das jĂ€hrliche Bierfest an und eine Band aus alten MĂ€nnern spielt vor. Doch bevor sie ihren Aufritt antreten bekommen sie von dem jungen MĂ€dchen, 15 Jahre alt, Bier serviert. Sie bringt es ihnen hinter die BĂŒhne, wo man durch dunkle und schwere VorhĂ€nge verdeckt wurde. Sie rutscht aus und das Bier ergoss sich ĂŒber ihr weißes T-Shirt unter welchem sie keinen BH trug. Die MĂ€nner starren sie an, bevor sie sich an ihr vergreifen. Keiner hat die Vergewaltigung gehört, das geschĂ€ndigte MĂ€dchen fand man erst spĂ€ter unter der BĂŒhne. Einer der Vergewaltiger hatte die polizei gerufen und teilte dies mit, wollte aber anonym bleiben. Das Recht unseres Staates hatte wieder einmal versagt. Niemand wurde bestraft, weil jeder dieser MĂ€nner still blieb und nichtsaussagte. Es gab keine Zeugen und niemand konnte etwas tun... Der Vater des Opfers schreibt seit Wochen an seinen Freund. Dies ist einer der Briefe.... (Namen sind wahllos gewĂ€hlt und entsprechen, wie die Geschichte, nicht einem realen Fall)

Hallo Kai,

danke fĂŒr die tröstlichen Worte deiner E-Mails, aber selbst wenn diese zig-fach verbreitet werden, können die Wunden eines Vaters, dessen Tochter so niedertrĂ€chtig behandelt worden war, nicht heilen.

 

Wie viele Male, wie viele NÀchte ich mit trÀnenden Augen verbracht hatte. Wie ist doch die ruhige und heile Welt, der ich vor wenigen Wochen noch vertraut habe, zusammen gebrochen- zerstört worden.

 Es hat mir das Herz zerrissen, den Körper von innen verbrannt und doch war es nicht genug des Schmerzes. Und da wagen es diese Schweine nicht einmal sich zu stellen! Keiner von ihnen!

Stell dir das vor! Eine Gruppe von erwachsenen, angenommen anstÀndigen MÀnner (!), vergreift sich gemeinsam an einem wehrlosen Kind. An meinem Kind!

Bestraft fĂŒr ihr restliches Leben hĂ€tte ich sie fĂŒr diese respektlose und widerliche Aktion! Ich wĂŒrde alles daran setzen, damit sie ihre Lektion bloß lernen! Alles wĂŒrde ich tun, glaube mir! Doch sind mir die HĂ€nde gebunden…

Ich bin verzweifelt. Ich will sie stellen, dass sie ja nie mehr aus einem versifften GefĂ€ngnis heraus kommen, aber ich kann nicht! Diese Polizisten sehen es nicht, dass diese Menschen die schuldigen sind! Die SĂŒnde hĂ€ngt ihnen doch förmlich als schwarze Wolke hinterher!!!

Doch reicht der aufgebrachte Glaube eines untröstlichen Vaters nicht, um die MĂ€nner dafĂŒr zu bestrafen was sie getan haben. Sie haben das ganze Leben meiner, ja meiner, Tochter zerstört!!!

 

 

 

Erst vor kurzem kam mir Rache nach der Selbstjustiz in den Sinn. Ich glaubte ich könnte ihren Töchtern dasselbe antun. Ihnen zeigen welcher Schmerz mein Herz mir zerreißt. Aber nein! Auch wenn die Bibel es uns sagt, dass man Gleiches mit Gleichem begleichen soll, so kann ich es moralisch nicht tun! Ich will nicht wie diese MĂ€nner enden und letztendlich selbst im Knast landen, weil aus purer Ungerechtigkeit mich jemand sieht.

 Was hat meine Tochter davon, wenn ihr einziger Vater, der ihr zur Seite stehen könnte in dieser schwierigen Zeit, weit weg von ihr ist.

 

Ich bin verzweifelt, Kai. Schwer liegen die Worte der Selbstjustiz und der Rache in meinem Kopf. Nichts scheint weiter zu gehen. Die Welt bricht immer weiter zusammen und ich kann nichts gegen die TrĂ€nen und das Zittern meiner Tochter machen. Ihr Leben ist zerstört… Ewige Angst.

 

Und sowas nennt man Recht, welches fĂŒr Gerechtigkeit stehen sollte.

 

Dein Jörg MĂŒller

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Sinaro
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Metalhead, Zocker, weiblich
Äußerlich recht klein, doch ein riesen Ego ;)

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Sinaro Re: Re: Re: Ernstes Thema! -
Zitat: (Original von Bonnie am 01.12.2010 - 22:02 Uhr)
Zitat: (Original von Sinaro am 01.12.2010 - 22:00 Uhr)
Zitat: (Original von Bonnie am 01.12.2010 - 18:35 Uhr) FĂŒr diesen Brief kann ich dir leider keine fĂŒnf Sterne geben. Nicht, weil sie in meinen Augen nicht gut genug ist, sondern wegen dem Thema, das in diesem Text behandelt wird. Das Thema ist sehr ernst und meist wollen sich die TĂ€ter gar nicht stellen, aus Angst oder Scham. Ich weiß, wie dĂ€mlich sich das anhört, aber die meisten können sich nach solch einer Tat gar nicht mehr daran erinnern oder bereuen das, was sie getan haben. In diesem Text sind die MĂ€nner ja betrunken gewesen, nicht wahr? Ich möchte die TĂ€ter in kein besseres Licht rĂŒcken, aber dennoch finde ich, dass man nicht gleich die gesamte Gesellschaft dafĂŒr beschuldigen soll, weil ein MĂ€dchen vergewaltigt worden ist. Aus solchen FĂ€llen - wenn auch fiktiven - kann man nur eines lernen: Man muss, wenn man Gewalt sieht, einschreiten oder zumindest Hilfe holen. Außerdem nĂŒtzt es dem MĂ€dchen nichts, wenn sich der Vater in dem Kummer wĂ€lzt und nicht versucht, ihr eine psychische Hilfe anzubieten, sei es nun ein Psychiater, ein Psychologe oder schlicht und einfach die Ruhe selbst.
Schöner Text mit einem sehr ernsten Thema, das mich schon ein wenig zum Nachdenken gebracht hat. DafĂŒr danke ich dir. :-)

Liebe GrĂŒĂŸe,
Bonnie



Selbst wenn keine sterne, ist es okay :D
ich freue mich mehr auf einen Kommentar als auf die sterne.
NatĂŒrlich ist es ein ernstes Thema klar. Sollte es auch sein. Aber nochmal wegen deinem, man sollte nicht die Gesellschaft dafĂŒr beschuldigen....ich weiß net mehr wo ich des wirklich im text geschrieben habe. Aber aus der Sicht des Vaters kann man seine Wut ja verstehen (finde ich):D
aber nun ja.
Danke fĂŒrs kommentieren und lesen:D

lg SiN


NatĂŒrlich kann man die Wut des Vaters nachvollziehen (verstehen wohl eher nicht, finde ich!). Aber gleich die Gerechtigkeit der Gesellschaft (oder womöglich der gesamten Welt) in Frage stellen? Ich weiß nicht. :-)




Meiner Meinung nach, neigen Menschen dazu vieles zu verallgemeinern :D deswegen das beschuldigen der gesammten Gesellschaft :D
Vor langer Zeit - Antworten
Sinaro Re: Ernstes Thema! -
Zitat: (Original von Bonnie am 01.12.2010 - 18:35 Uhr) FĂŒr diesen Brief kann ich dir leider keine fĂŒnf Sterne geben. Nicht, weil sie in meinen Augen nicht gut genug ist, sondern wegen dem Thema, das in diesem Text behandelt wird. Das Thema ist sehr ernst und meist wollen sich die TĂ€ter gar nicht stellen, aus Angst oder Scham. Ich weiß, wie dĂ€mlich sich das anhört, aber die meisten können sich nach solch einer Tat gar nicht mehr daran erinnern oder bereuen das, was sie getan haben. In diesem Text sind die MĂ€nner ja betrunken gewesen, nicht wahr? Ich möchte die TĂ€ter in kein besseres Licht rĂŒcken, aber dennoch finde ich, dass man nicht gleich die gesamte Gesellschaft dafĂŒr beschuldigen soll, weil ein MĂ€dchen vergewaltigt worden ist. Aus solchen FĂ€llen - wenn auch fiktiven - kann man nur eines lernen: Man muss, wenn man Gewalt sieht, einschreiten oder zumindest Hilfe holen. Außerdem nĂŒtzt es dem MĂ€dchen nichts, wenn sich der Vater in dem Kummer wĂ€lzt und nicht versucht, ihr eine psychische Hilfe anzubieten, sei es nun ein Psychiater, ein Psychologe oder schlicht und einfach die Ruhe selbst.
Schöner Text mit einem sehr ernsten Thema, das mich schon ein wenig zum Nachdenken gebracht hat. DafĂŒr danke ich dir. :-)

Liebe GrĂŒĂŸe,
Bonnie



Selbst wenn keine sterne, ist es okay :D
ich freue mich mehr auf einen Kommentar als auf die sterne.
NatĂŒrlich ist es ein ernstes Thema klar. Sollte es auch sein. Aber nochmal wegen deinem, man sollte nicht die Gesellschaft dafĂŒr beschuldigen....ich weiß net mehr wo ich des wirklich im text geschrieben habe. Aber aus der Sicht des Vaters kann man seine Wut ja verstehen (finde ich):D
aber nun ja.
Danke fĂŒrs kommentieren und lesen:D

lg SiN
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