Drittes Kapitel
„Verdammt Mia! Könnten wir bitte endlich rein gehen? Hier draußen frieren wir uns noch den Hintern ab“, sagte Kate und sie klang deutlich genervt.
Die beiden Mädchen standen nun schon eine geschlagene Stunde vor dem Buchladen und Mia weigerte sich hinein zu gehen.
„Weißt du Kate, ich habe es mir doch noch mal überlegt und ich halte es für keine gute Idee. Du kannst alleine rein gehen und ich werde hier ganz brav auf dich warten“, erwiderte die Ältere.
Mit leicht gerunzelter Stirn sah Kate die Andere an und schüttelte nur mit den Kopf.
„Nichts da. Du kannst sofort vergessen, dass du dich wieder davor drücken kannst. Wir werden jetzt zusammen in den Laden gehen.“
Mit diesen Worten griff die Blonde nach der Hand ihrer Freundin und zog sie hinter sich her in den Laden.
„Er ist gar nicht hier“, behauptete Mia einfach, ohne sich überhaupt einmal umzusehen, aber die Jüngere blickte sich suchend um.
„Du hast recht. Ich kann ihn jedenfalls nicht entdecken. Er scheint tatsächlich nicht da zu sein“, meinte Kate und die Braunhaarige sah sich rasch unauffällig um.
„Hab ich doch gesagt, also können wir ja auch gleich wieder gehen.“
„Wir sind zwar wirklich hauptsächlich wegen Johannes gekommen, aber so kannst du dich hier endlich mal wieder ein bisschen entspannen. Wenn du sonst hier im Laden bist und er auch da ist, dann bist du immer total verkrampft. Zu dem kannst du dich endlich mal wieder in Ruhe umsehen. Du hast doch schon ewig hier kein Buch mehr gekauft, weil Johannes dich immer abgelenkt hat. Als, ich sehe mich da drüben mal um. Wir sehen uns später.“
Damit ließ Kate ihre Freundin einfach stehen und verschwand zwischen einigen Bücherregalen. Mia blieb noch einen kurzen Moment stehen und blickte der Anderen leicht verwirrt nach, doch dann lächelte sie. Sie wusste, dass die Blonde wirklich recht hatte und so begann sie etwas zu stöbern. Seit dem sie Johannes das erste Mal getroffen hatte, hatte sie sich in dem Laden nicht mehr umgesehen, sonder immer nur Augen für ihn gehabt. Nach und nach fühlte sich die Schülerin schon wohler in den Buchladen. Wenn Johannes nicht hier war, war es wirklich anders. Gerade hatte sie ein Buch zurückgestellt und wollte nach Kate suchen, als sie mit jemanden zusammen stieß und schon fast das Gleichgewicht verlor. Doch ehe sie überhaupt fallen konnte, hatte sie jemand am Arm gepackt und sie fest gehalten.
„Ich hoffe, dass dir nichts passiert ist“, hörte das Mädchen eine ihr sehr vertraute Stimme sagen und wäre in diesem Moment am liebsten im Erdboden versunken.
Die Person mit der sie ausgerechnet zusammen gestoßen war, war niemand anderes als Johannes. In diesem Moment glaube Mia, dass sich das Leben komplett gegen sie verschworen hatte. So etwas konnte natürlich auch nur wieder ihr passieren. Als wäre die Sache mit Louis heute nicht schon schlimm genug gewesen, nein, jetzt musste ihr auch noch so was passieren. Die Schülerin merkte, wie sie langsam etwas röter im Gesicht wurde und wie Johannes sie die ganze Zeit schon ansah. Noch immer hielt der junge Mann sie am Arm fest. Leicht senkte Mia ihren Blick etwas, damit er ihr nicht in die Augen sehen konnte und nicht merkte, wie unglaublich peinlich ihr die ganze Sache in diesem Augenblick war. Wie konnte sie nur glauben, dass ihr Leben wirklich nicht mehr schlimmer hätte werden können? Sie schluckte leicht. Irgendwas musste sie doch jetzt sagen, denn immer hin wartet Johannes ja auf eine Antwort von ihr.
„Was ist? Hast du dir vielleicht irgendwie weh getan?“, fragte der junge Buchhändler nach, da die Braunhaarige immer noch kein Wort heraus brachte.
„Ich...Nein es ist nicht. Entschuldigung“, sagte sie schnell, löste sich von ihm und verließ den Laden so schnell sie nur konnte.
Ihr Leben schien von Sekunde zu Sekunde schlimmer zu werden. Bei ihrer 'Flucht' hatte sie nicht bemerkt, wie sich der Anhänger, der sich immer an ihrer Umhängetasche befand, gelöst hatte und zu Boden fiel. Ihre Gedanken waren gerade wo anders und draußen vor dem Laden atmete sie erst einmal tief durch. Auch wenn die ganze Sache furchtbar peinlich gewesen war, so hatte sie doch wenigstens mit ihm geredet, irgendwie jedenfalls. Trotzdem seufzte die Schülerin leise. Johannes würde sie jetzt sicher für ziemlich seltsam halten. Schließlich war sie einfach aus dem Buchladen getürmt.
„Was machst du denn hier draußen?“, fragte Kate , die gerade den Buchladen verließ, sie plötzlich.
Leicht zuckte die Ältere zusammen und wandte sich ihrer Freundin zu.
„Ich...hab ihn getroffen. Er war doch da und ich bin mit ihm zusammen gestoßen. Ich hab auch mit ihm geredet. Na ja, ich hab mich mehr bei ihm entschuldigt und bin dann nach draußen abgehauen“, sagte sie schnell und holte erst, als sie fertig war, wieder Luft.
„Noch mal ganz langsam. Du bist mit Johannes zusammen gestoßen, hast dich dafür entschuldigt und bist dann abgehauen? Bist du blöd oder was? Das war doch die Chance mit ihm ins Gespräch zu kommen.“
„Ich war zu sehr damit beschäftigt, vor Scham nicht im Boden zu versinken. Kate, das war mir in dem Moment wirklich sehr peinlich und ich wollte eigentlich nur noch da weg. Du als meine Freundin solltest das doch eigentlich doch verstehen.“
„Du hast Recht. Es tut mir Leid. Es war nur eben die Chance ihm näher zu kommen. Ich hab nicht daran gedacht, dass dir die Situation vielleicht ziemlich peinlich war.“
„Ich will jetzt nur noch nach Hause. Ich dachte, nach dem gestrigen Tag könnte es nicht mehr schlimmer werden, aber ich habe mich geirrt. Erst gesteht mir Louis seine Liebe und ich breche ihm das Herz und dann stoße ich auch noch mit meinem Schwarm zusammen.“
„Wenn ich dir einen Vorschlag machen dürfte Mia. Was hältst du davon, dass ich von heute bis Sonntag bei dir bleibe. Wir machen ein richtiges Mädchenwochenende und wir versuchen, dass du wenigstens für die paar Tage einfach mal all deine Sorgen vergessen kannst. Na, was hältst du davon?“
Ein schwaches Lächeln erschien auf den Lippen von Mia. Erwähnte sie schon, dass Kate die beste Freundin war, die man sich nur wünschen konnte?
„Das würdest du wirklich für mich tun?“, fragte das ältere Mädchen nach.
„Aber klar doch! Ich müsste zwar am Wochenende zu meinem Vater, aber da habe ich eigentlich so gar keine Lust drauf. Meine Schwester ist doch eh sein Liebling. Ich bin da völlig überflüssig“, erwiderte die Blonde schnaubend.
Mia wusste, dass ihre Freundin kein gutes Verhältnis zu ihrem Vater hatte, seit dem sich ihre Eltern vor einigen Jahren voneinander Scheiden ließen. So weit die Braunhaarige wusste, war damals eine andere Frau im Spiel gewesen, aber so genau hatte sie da nicht nachgefragt. Sie hatte einfach versucht ihre Freundin zu trösten.
„Und du bist ganz sicher, dass du deinen Vater nicht sehen willst?“, wollte die Schülerin wissen. „Ich weiß ja, dass ihr euch seit der Scheidung nicht mehr so gut versteht, aber er ist dein Vater. Ich wäre wirklich froh, wenn ich meinen Vater jedes Wochenende sehen könnte. Aber meiner ist irgendwo am anderen Ende der Welt und meldet sich kaum noch bei mir.“
Während Mia sprach wurde sie immer trauriger. Sie hatte ihren Vater schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr gesehen.
„Ist er etwa immer noch in Mexiko?“, fragte Kate nach.
„Nein, laut seiner letzten Mail ist er jetzt in New York City. Aber das ist trotzdem noch so weit weg. Er weiß noch nicht mal, ob er es schafft, an Weihnachten nach hause zu seiner Familie zu kommen. Ich hab wirklich manchmal wirklich das Gefühl, seine Arbeit ist ihm wichtiger, als seine Kinder“, erwiderte die Ältere und wischte sich kurz über die Augen, weil sich doch ein paar Tränen dort gebildet hatten.
„Dann lass uns langsam mal los gehen. Sonst verpassen wir noch unseren Zug und kommen niemals an. Ich schlage vor, dass wir erst zu mir fahren und ich meine Sachen holen. Meine Mutter ist sicher so nett und fährt uns dann zu dir“, meinte die Blonde und griff nach der Hand ihrer Freundin.
„Sie wird sich aber nicht darüber freuen, dass du nicht zu deinem Vater willst“, entgegnete die Braunhaarige.
„Das ist mir ziemlich egal. Meine beste Freundin ist mir jetzt weit aus wichtiger als das doofe Wochenende bei meinem Erzeuger!“
Und schon war die Jüngere mit Mia an der Hand zum Bahnhof gegangen. Sie hatten wirklich ziemliches Glück, denn sie erwischten gerade noch so ihre Bahn.
„Das war knapp“, meinte Mia, als sie sich auf einen freien Sitzplatz am Fenster sinken ließ und nun bemerkte, dass ihr irgendetwas fehlte. „Oh nein, ich habe Hussel verloren.“
Kate, die sich gerade auf den Platz neben sie setzte, horchte nun auf.
„Der kleine süße Plüschhundanhänger, den ich dir mal geschenkt habe?“, fragte sie nach und Mia nickte.
„Ja. Ich bin mir ganz sicher, dass er vorhin noch an meiner Tasche war. Verdammt, ich werde ihn wohl nicht wieder sehen.“
Seufzend ließ sich die Schülerin in ihren Sitz sinken. Hussel war ihr wirklich sehr wichtig. Für sie war der kleine Terrier so etwas wie ein Talisman. Er begleitete sie gewiss schon über zehn Jahre durch ihr Leben. Hussel war ein Geburtstagsgeschenk von Kate gewesen und der Kleine hatte schon wirklich viel mit den Beiden erlebt. Ihren ersten großen Streit und die Versöhnung danach, aber nun war der kleinen Hund eben weg.
„Ach was, den werden wir schon wieder finden. Du sagtest ja, dass du ihr vorhin noch hattest, dann hast du ihn vielleicht im Buchladen verloren. Wir könnten morgen hin gehen und nach fragen oder ich gehe alleine und frage, wenn dir es noch peinliches ist hin zu gehen“, meinte Kate zu ihrer Freundin.
„Ich glaube zwar nicht, dass sie ihn einfach da behalten und warten bis sicher der Besitzer meldet, aber tu was du nicht lassen kannst“, erwiderte das ältere Mädchen und blickte aus dem Fenster.
„Heute scheint wirklich nicht ganz dein Tag zu sein. Aber du bist doch sonst auch kein Kind von Traurigkeit. Weißt du, ich glaube morgen wird alles wieder besser werden.“
„Weißt du, manchmal bist du mir etwas zu optimistisch, weißt du das eigentlich. Aber na ja, wir werden ja sehen. Wovor ich morgen doch ziemlich Angst habe, ist das Treffen mit Louis. Er hat wirklich ziemlich verletzt ausgesehen, als ihm klar wurde, dass mein Herz schon einem Anderen gehört.“
„Mia, du kannst nicht alle Jungs glücklich machen. Sie müssen genauso mit Abweisungen leben wie wir. Es wird ihn schon nicht umbringen. Wir sind außerdem gleich da.“
Mia nickte schlicht und einfach nur, denn weiter darüber reden wollte sie nun eigentlich nicht mehr. Es machte die Sache ja auch nicht mehr besser. Sie stiegen aus, als der Zug hielt und machten sich auf dem Weg zu Kate. Die Ältere war schon seit längerem nicht mehr bei ihrer Freundin gewesen. Meistens trafen sie sich eben bei ihr Zuhause. Als die Blonde die Tür zur Wohnung auf schloss, wurde sie schon freudig von ihrem Schäferhund Lucky erwartet. Kaum war die Tür offen, da sprang der Hund auch schon den erst Besten an, um ihn das Gesicht abzulecken und das war ausgerechnet Mia.
„Hey ganz ruhig Großer. Ich freue mich ja auch, dich mal wieder zu sehen“, sagte die Schülerin lachend und schaffte es irgendwie, den Hund wieder von sich wegzudrücken.
Sie hatte Glück, dass er sie nicht einfach umgeworfen hatte, denn so ein ausgewachsener Schäferhund war nicht gerade klein.
„Das bist du ja endlich wieder Kate“, sagte nun Kate's Mutter, die zur Tür gekommen war. „Und du hast Mia mit gebracht. Das ist aber schön. Du hast uns lange nicht mehr besucht.“
„Schönen guten Abend“, sagte Mia, denn draußen wurde es nun schon langsam dunkel.
„Du bleibst doch sicher zum Abendessen.“
„Ja, tut sie und ich schlafe die nächsten Tage bei ihr. Ich werde nämlich nicht zu Papa fahren“, schaltetet sich Kate jetzt ein.
„Du willst nicht zu eurem Vater fahren? Du weißt doch, wie sehr er sich immer freut, wenn ihr Beide ihn besuchen kommt“, meinte die Mutter von Kate.
„Nein, auf mich freut er sich ganz sicher nicht. Auf die Einzige, die er sich freut, ist Laura. Ich bin ihm doch ziemlich egal.“
„Kate, du weißt ganz genau, dass das nicht stimmt. Er hat euch beide gleich lieb.“
„Ist mir auch egal. Ich hab keine Lust darauf, zu ihm zu fahren.“
„Na schön. Ich glaube, du kommst auch so langsam in das Alter, in dem man das selbst entscheiden will“, meinte die Mutter mit einem leisen Seufzer. „Dann geh jetzt wenigstens mit Lucky spazieren. Er wartet schon die ganze Zeit auf dich.“
Mit diesen Worten drückte Kate's Mutter ihrer Tochter die Hundeleine in die Hand und verschwand wieder in der Küche. Lucky war schnell angeleint und die Beiden Mädchen machten sich auf den Weg, mit dem Schäferhund eine Runde zu drehen.
„Deine Mutter hat wirklich nicht sonderlich glücklich ausgesehen, als du ihr gesagt hast, dass du nicht zu deinem Vater fahren willst. Ich hab dir ja gesagt, dass es ihr nicht gefallen wird“, meinte Mia, nach dem sie schon ein gutes Stück durch das Dorf gegangen waren.
„Aber du hast sie ja gehört. Ich bin wohl in dem Alter, in dem man das selbst entscheiden will“, antwortete ihre Freundin mit einem leichten Grinsen auf den Lippen.
„Wie gesagt, du kannst froh sein, dass du deinen Vater ab und zu sehen kannst. Dafür würde ich manchmal wirklich alles geben. Wenn er wenigsten an Weihnachten nach Hause kommen würde.“
Mia seufzte leise. Sie wünschte sich wirklich sehr, dass ihr Vater zusammen mit der Familie Weihnachten feiern würde. Seit dem Weihnachtsfest im letzten Jahr hatte sie ihn nun schon nicht mehr gesehen, aber wahrscheinlich würde ihm etwas dazwischen kommen und er würde wirklich nicht nach Hause kommen. Ihr Vater verdiente mit seinem Job wirklich sehr gut, doch das war der Schülerin eigentlich egal. Sie wollte einfach nur ihren Vater zuhause haben.
„Hey, jetzt schau doch nicht schon wieder so traurig drein. Das mag ich ganz und gar nicht. Er kommt bestimmt zu Weihnachten nach Haus“, meinte Kate und pickte ihre Freundin leicht in die Seite.
„Das ist leichter gesagt als getan. Es ist heute so viel passiert, dass ich gar nicht so recht weiß, wo mir jetzt eigentlich der Kopf steht. Ich sollte nicht so viel an meinen Vater denken, dass zieht mich wirklich nur noch weiter runter und außerdem ist es ja noch eine Weile bis Weihnachten“, erwiderte die Braunhaarige und streckte sich etwas.
Der Hund hatte sich nun erleichtert und so machten sich die Mädchen langsam auf den Rückweg. Bei Kate wartete auch schon die Mutter mit dem Essen auf die Beiden. Es gab selbst gemacht Pizza und Mia aß sogar drei große Stücke. Nach dem Essen gingen sie nach oben in Kate's Zimmer, wo die Blonde rasch ein paar Sachen zusammen packte. Mia setzte sich aufs Bett und beobachtete ihre Freundin bei ihrem Treiben.
„Du sag mal, bist du eigentlich mit deinem Freund noch zusammen?“, fragte die Ältere plötzlich.
„Du meinst Flo? Sicher sind wir noch zusammen“, antwortete Kate ihr etwas verwundert.
Für gewöhnlich fragte Mia nie nach dem Freund ihrer Freundin.
„Ich frag nur, weil du schon so lange nicht mehr von ihm gesprochen hast.“
„Wir haben uns jetzt schon länger nicht mehr gesehen, aber er kommt vielleicht bald her. Ich wollte jetzt nicht so sehr mit meinem Glück prallen, während du doch noch Probleme in der Liebe hast.“
Kate führte seit einigen Jahren eine Fernbeziehung mit ihrem Freund Florian, den sie nur Flo nannte. Zwar sahen sie die Beiden wirklich nur selten, aber doch schien die Jüngere glücklich in dieser Beziehung zu sein. Auch wenn Mia es nicht zu geben würde, so war sie doch etwas neidisch darauf und war froh, dass ihre Freundin etwas Rücksicht auf sie nahm. Kate war nun fertig mit packen, setzte sich zu der Braunhaarige aufs Bett und legte den Arm um sie.
„Bei dir wird das sicher auch noch klappen, da musst du mir nur vertrauen“, meinte sie und lächelte Mia an.
„Da bin ich mir inzwischen aber gar nicht mehr so sicher. Aber wie meine Mutter sagen würde, jeder Topf findet irgendwann seinen passenden Deckel“, erwiderte die Ältere mit einen schwachen Lächeln auf den Lippen.
„Die Einstellung gefällt mir doch gleich sehr viel besser an dir! Selbst wenn das mit Johannes nicht klappen sollte, irgendwo da draußen wartet ganz sicher der Richtige auf dich. Ich bin mir ja auch nicht sicher, ob Flo wirklich 100 prozentig der Richtige für mich ist. Aber so lange ich mit ihm glücklich sein kann, will ich es auch genissen.“
Mia kicherte leise und drückte die Blonde an sich. Nun standen die Beiden auf, Kate schnappte sich ihre Tasche und schon einen Augenblick später saßen sie im Wagen von Kate's Mutter.
„Hast du denn auch alles mein Schatz?“, fragte die Mutter Kate, bevor sie den Motor startete.
„Natürlich Mama“, erwiderte sie und verdrehte leicht genervt die Augen.
„Ich wollte ja nur nochmal nachgefragt haben. Nicht das du am Ende doch noch was vergessen hast. Da fällt mir ein, hab ihr heute nicht eure Deutscharbeit zurückbekommen? Wie ist sie denn ausgefallen? Mia hat sicher wieder eine gute Note geschrieben, aber was ist mit dir Kate?“
„Na ja, eigentlich so wie immer.“
„Was soll das heißen, so wie immer? Kate, jetzt sag mir doch bitte einfach deine Note.“
„Ich hab eine Vier geschrieben“, nuschelte Kate, sank etwas weiter in ihren Sitz und blickte aus dem Beifahrerfenster.
„Schon wieder? Dabei lernt ihr Beiden doch eigentlich dauernd zusammen. Obwohl, ich glaube genau das ist das Problem. Ihr lenkt euch gegenseitig viel zu sehr ab“, meinte Kate's Mutter und seufzte schwer.
„Mir hat nur ein Punkt zur Drei gefehlt!“
„Und warum hast du diesen einen Punkt nicht bekommen?“
Darauf antwortete Kate nicht, sondern starrte weiter aus dem Fenster.
„Kate, du weiß, dass gute Noten wichtig sind. Deswegen habe ich beschlossen, dass du Nachhilfe bekommen sollst. Du bist ja nicht nur in Deutsch schlecht. Dazu kommen ja auch noch Mathe und Biologie. Ich hab bereits mit einem deiner Klassenkameraden gesprochen und er ist bereit dir zu helfen.“
Die Augen der Blonden verengten sich leicht zu Schlitzen und sie schaute ihre Mutter misstrauisch an.
„Und wann hast du das ganze bitte entschieden und wen hast du ausgesucht?“, fragte sie nach und rechnete eigentlich schon mit dem schlimmsten.
„Heute morgen, als du schon in der Schule warst. Ich hab heute Nachmittag schon mit ihm gesprochen. Ein ausgesprochen netter Junge. Sein Name ist Louis.“
Kate starrte ihre Mutter nun mit offenen Mund an und auch Mia konnte nicht so recht glauben, was sie da gerade gehört hatte. Louis sollte Kate Nachhilfe geben? Sie wusste ja, dass er wohl ein bessere Schüler war, als er aussah, aber das er dann doch wieder so gut war, dass er jemand anderes Nachhilfe geben konnte, dass hatte sie nicht gewusst. Sie hoffte nur, dass das gut gehen würde und er das nicht ausnutzen würde, nur um in ihrer Nähe zu sein.
„Na dann wünsche ich euch Beiden noch viel Spaß“, sagte die Mutter von Kate, als sie bei Mia angekommen waren. „Und Kate? Komm am Sonntag bitte nicht zu spät nach Hause. Ich habe Stev zum Abendessen eingeladen.“
„Ja, ja Mama“, murmelte die Blonde nur, verdrehte wieder etwas die Augen und stieg mit ihrer Freundin aus.
„Du magst den neuen Freund deiner Mutter nicht, nicht wahr?“, stellte Mia fest, als das Auto wieder weg fuhr.
„Ich kann den Kerl einfach nicht leiden. Aber jetzt geht es nicht um mich, sondern nur um dich. Lass uns reingehen ok.“
Sie gingen zur Haustür, vor der etwas kleines auf dem Boden saß. Mia bückte sich, um es aufzuheben und erkannte, dass es Hussel war.
„Aber wie kommst du denn hier her?“, fragte sie.
„Was ist denn Mia?“, wollte Kate wissen.
„Hussel lag hier vor der Tür. Jemand muss ihn hergebracht haben“, antwortete die Braunhaarige und zweigte ihrer Freundin den Stoffhundanhänger.
„Da hängt ja ein kleiner gefaltete der Zettel dran.“
Nun bemerkte auch Mia das Stück Papier. Vorsichtig löste sie es und faltete ihn auseinander. Nur kurz überflog sie das Geschriebene und wurde knall rot. Sie konnte einfach nicht glauben, von wem dieser Zettel war.
„Was steht denn da nun?“, fragte Kate ungeduldig, riss Mia den Zettel aus der Hand und las ihn selbst.
'Hey Mia
Ich hab den kleinen Kerl nach unserem kleinen Zusammenstoß auf dem Boden gefunden und ich dachte mir, dass er ganz sicher dir gehört. Leider war keiner zuhause, als ich ihn nach Hause bringen wollte, also lass ich ihn einfach mal hier sitzen und hoffe, dass er gute bei dir ankommt. Ich hoffe sehr, dass wir uns bald wieder sehen werden.
Johannes'
Kate lass sich den Zettel ein paar mal durch, dann musste sie grinsen.
„So einen schlechten Eindruck scheinst du bei ihm ja nicht gemacht haben, wenn er dir extra Hussel bringt“, meinte die Blondine.
Anibunny Re: - Zitat: (Original von Taarah am 19.11.2010 - 20:26 Uhr) Waaaaaaaah~~~~ Er hat ihr den Hund gebracht!!!!!!!!! Ist das geil!!!!! Wie hat er Mias Adresse herausbekommen?? Und außerdem: Auf Seite 5, oder so, war einmal von Hana die Rede. Die soll sicherlich nicht hier rein, oda?! Ansonsten top, abgesehen von deiner Rechtschreibung ;) Taa Nein O.O Verdammt, ja da sollte Mia heißen o.O Wie er an die Adresse gekommen ist, wird später noch geklärt ;) |
Anibunny Re: Top wie immer - Zitat: (Original von Bonnie am 17.11.2010 - 18:16 Uhr) Falls du dich wundern solltest, warum ich unter deinem letzten Kapitel keinen Kommentar hinterlassen habe: Ich erteile dir nur Sterne und schreibe dir dann, wenn ich etwas zu verbessern habe oder wenn mich etwas total beeindruckt oder wenn ich selbst irgendwelche Ideen zu deiner Geschichte habe. Ansonsten top wie immer! :-) Liebe Grüße, Anna Danke :D |