Gedichte
BILDER SIND GEMALTE GEDICHTE

BILDER  SIND  GEMALTE  GEDICHTE 

Farben und Pinsel sind Werkzeuge bloß,

die Worte sitzen dem Dichter sehr los.

Hingeworfen mit leichter Feder,

das kann leider nicht jeder.  

Hier muss die Linie und Farbe sitzen.

Dort macht’s  der Poet mit dem Wort, dem spitzen. 

Hier läuft’s Rot ins Grün hinein,

Dort macht es der Reim allein.

Hier hat’s der Maler fein verwischt, 

der Dichter mag’s nicht gerne so gemischt.

Greift der Maler zu Rot und Rosa,

so schreibt unser Dichter in Prosa.

Romantik und so sehr viel Gefühl, 

da tut sich der Pinsel schwer im Stil.

Kristallklar des Poeten weise Worte,

die Federzeichnung ist hier recht am Orte.

Kleine Bildchen sind oft wichtig,

hier ist der Limerick dann richtig.

Hängt an der Wand großmächtig ein Triptychon,

läuft der Poet schon mit der Trilogie davon.

Unser Dichter war wohl doch am falschen Ort,

so hat der Maler Klecksel dann das letzte Wort:

Die Moral von der Geschicht,

Vergleiche hinken oder hinken nicht.                                        

©HeiO 08-2010