Gedichte
Unverdienter Wohlstand

Unverdienter Wohlstand

Da läuft er, seine Haltung geduckt.
Ich frage mich, ob es ihm nicht juckt
in den Klamotten und der Hygiene.
Es ist nicht gerade eine schöne
Aussicht auf die Kirche und das Leben,
und überhaupt: Brücken sind nicht mein Ding.

Das Geld scheint nicht so gut zu fließen
und auch all die Klamotten nicht so recht.
Man sollte ihn mal stopfen und gießen,
aber mein guter Wille ist nicht echt.

Ich hätt' es nie so weit kommen lassen.
Außerdem gibts Freunde die mir helfen.
Sie füllen sie, meine leeren Kassen,
sollte es mal mit dem Geld nicht passen.

Es gibt ein paar von den Unglücksmenschen.
Das sind Leut', die nicht lernten zu kämpfen
und sicherlich immer noch nicht wissen,
wie es ist nach Hause zu kommen und
ihn zu küssen, den verdienten Wohlstand.
Und man kann fressen sich selbst aus der Hand
und anlehnen an der eigenen Wand.

Sollen sie sich wegscheren, sie alle!
Sie kommen den Spazierern wie Galle.
Jeder würde sie zügig wieder schlucken
oder schnell auf den Pflasterstein spucken.

Mehr wollen wir von ihnen nicht sehen.
Man muss eben schnell vorüber gehen.
Wir sind glücklich, wir haben schon erkannt
und nur weil sie alle leben am Rand
des Lebens und dieser schnellen Stadt,
bin ich nicht jener, der Verantwortung
über die unfähigen Menschen hat
und sich diese Gedanken machen müsste!
Wenn der im Lumpen und im Geringsten
nur wüsste, welch wertvolle Zeit (und auch
die Gedanken!) sein Anblick mir  kosten musste!