Wir alle leben unter dem gleichen Himmel ...
... aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.
Der Agitator
Damit Sie vor dem Begriff – Agitator - keinen allzu großen Respekt bekommen, kläre ich diese Mystik für Sie auf. „Agitatoren sind Menschen, (oder Wesenheiten) die etwas in Bewegung setzen!“
Wie uns der Vergleich mit den menschlichen Mäusen gezeigt hat, kommt nicht bei jedem dasselbe Lebensergebnis zustande, obwohl die Umstände und Bedingungen exakt die gleichen waren. Dennoch war jeder dieser 500 statistisch erfassten Menschen ein Agitator.
Grundsätzlich setzt jeder, immer und überall, irgend etwas in Bewegung, ob wir das wollen oder nicht. Dafür sorgt schon allein unser Gefühl, welches wir an die Umgebung und unsere Mitmenschen abgeben. Man nennt dieses Phänomen morphogenetische Felder. Sei es ein Gefühl der Unsicherheit oder ein Gefühl der Kompetenz.
Ob Sie wirklich und tatsächlich kompetent sind, spürt ihre Umwelt instinktiv, da sie ihrer Umwelt durch Ihr Bauchgefühl unterschwellig vermitteln, wer und was Sie wirklich sind. Wenn Sie also in der Vergangenheit in ihrem Umfeld, im Beruf oder Privatleben, nicht soweit nach vorne gekommen sind, wie Sie es gerne gewollt hätten, dann überprüfen Sie bitte einmal ihre wahren inneren Überzeugungen und das dazugehörende Bauchgefühl, welches Sie die ganze Zeit beherrscht hat.
Wenn ich hier im Zusammenhang mit Management nun auch noch den Begriff Gott einführe, jeder versteht ja etwas anderes darunter, dann behaupte ich, dass ohne eine innige Beziehung zu dieser „Superintelligenz“, ich nenne ihn Schöpfergott, die hier beschriebenen Management-Prinzipien und Lebensweisheiten nichts wert sind.
Denn Gott ist auch ein Agitator!
Für jemanden, der nicht an die Existenz Gottes glaubt, sind manche Dinge nicht nachvollziehbar, ja nicht einmal machbar. Der sogenannte „natürlich denkende“ Mensch vernimmt ja nichts von diesem Geist.
Mit dem Bauch zu denken, ist die schlicht und einfach die Denkweise des Glaubens. Es geht hierbei nicht um kirchlichen Glauben oder Religionen, auch nicht darum, das logische Denken abzulegen, das wir einsetzen, um mathematische Formeln zu lösen, sondern darum wie unsere jeweiligen „goldrichtigen“ Entscheidungen zustande kommen.
Immer, wenn ich ein klares Bekenntnis zu mir und meiner inneren Anschauungen finde, habe ich auf der ganzen Linie gewonnen. Ich war in dem Moment, mit einer einzigen, meiner individuell richtigen Entscheidung, kompetent geworden.
Es gibt nicht Schlimmeres, als Menschen mit vagen Überzeugungen, weil da der Bauch nicht wirklich mitspielt. Er sendet vielmehr Störfrequenzen aus, die dem anderen automatisch signalisieren, der da will mir gerade etwas andrehen, woran er selber nicht glaubt.
Nun verstehen einige Verkäufer vielleicht, warum Ihr Kunde oder Mandant das Produkt nicht kaufte, warum eine Frau oder ein Mann auf das Liebesgeflüster nicht einging oder warum, schlicht und ergreifend, jeder Hund Sie ständig anbellt.
Es ist die frage ihrer Kompetenz!
Man wird sehr schnell feststellen, woran es die ganze Zeit gelegen hat, wenn Sie ab sofort zu sich und Ihren Überzeugungen ernsthaft stehen. Möglicherweise glaubten sie unbewusst selbst nicht hundertprozentig an das, was Sie sagten oder verkaufen wollten. Sie waren von sich und Ihren Leistungen nicht wirklich überzeugt. Und genau diese Botschaft kam beim andern an. Nicht dass, was Sie sagten, sondern das, was Sie innerlich fühlten.
Ich möchte Sie hier nicht zum Lügner abstempeln, im Gegenteil möchte ich vermeiden, dass Sie künftig Ihre eigene Unsicherheit und Zweifel weiterhin unbewusst an die Umwelt weiterleiten.
Ein gesundes Selbstbewusstsein und eine Vision sind die Grundvoraussetzung, um Dinge in Gang zu setzen und bewusst etwas in Bewegung zu bringen. Dabei treffen sie mit höchster Wahrscheinlichkeit Ihr Glück, wie einst der Pfeil des Amor treffsicher das Ziel der Liebenden fand.
Ein weit verbreiteter Unsinn
Damit bin ich bereits bei einem der wichtigsten Punkte des Konzepts. Wenn der Volksmund sagt, „ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich recht ungeniert“, so ist das der größte Unsinn, der mir je zu Ohren kam.
Es kann einem Menschen nichts Schlimmeres passieren als seinen Ruf zu verlieren, nämlich seinen guten Leumund. Beides steht in einem direkten Zusammenhang. Ein guter Ruf sowie ein schlechtes Image, sprechen sich in Windeseile herum. Dann kann es Ihnen passieren, dass Sie danach keiner mehr mit seinem Urmund, ich wollte hier nicht Arsch sagen, anschaut, geschweige denn, mit Ihnen Geschäfte macht oder Ihnen vertraut.
Also achte auf deinen Ruf!
Eine kleine Dorfgeschichte aus einer Pfarrgemeinde mag verdeutlichen, worauf es ankommt. Diese Geschichte beinhaltet gleichzeitig das Gesetz der großen Zahl sowie den Empfehlungskreislauf, nach dem ein Konzept absolut immer funktioniert.
Der Dorfpfarrer hatte eine Haushälterin die weit und breit, als Tratschtante bekannt war. Und so erzählte sie eines Tages im Dorf die allerschlimmsten Geschichten über den Herrn Pfarrer, um sich selbst und ihr Wissen beliebt zu machen. Doch eines Tages wird ihr bewusst, was sie damit angerichtet hat, kurz entschlossen geht sie zu ihrem Hochwürden und gibt ihm Bericht über ihre Lügen mit der Bitte, ihr doch zu verzeihen. Sie wolle es auch gerne wieder gut machen.
„Nun gut, sagte der Pfarrer zu ihr, „ich vergebe Ihnen gerne. Allerdings muss ich Ihnen eine kleine Busse auferlegen!“
„Jawohl, Hochwürden, ich tue alles, was Sie von mir verlangen!“
Der Pfarrer stellte ihr nun folgende Bedingung.
„Als Erstes gehen Sie in den Stall, Schlachten dort ein Huhn und bringen es mir!“
Nachdem die Haushälterin dem Befehl folge geleistet hatte, kam sie mit demselbigen und legte das getötete Huhn vor ihm auf den Tisch.
„Hier, Hochwürden, ist das Huhn. Ich habe genau nach Ihrem Befehl gehandelt, haben Sie mir nun vergeben?“
„Nein, noch nicht ganz, als Nächstes nehmen Sie bitte das tote Huhn und gehen damit die Dorfstraße entlang, dabei rupfen sie eine Feder nach der anderen aus und werfen diese Mal links und Mal rechts auf die Straße. Wenn Sie damit fertig sind, kommen Sie wieder zu mir und bringen das gerupfte Huhn mit!“
„Jawohl Hochwürden!“
Die Haushälterin tat, was ihr gesagt war und kam anschließend mit dem gerupften Huhn zum Pfarrer zurück.
„Hier Hochwürden ist das Huhn, das ich für Sie gerupft habe. Die Federn habe ich laut Ihrem Geheiß die ganze Dorfstraße rauf und runter verteilt. Ich habe genau nach Ihrem Befehl gehandelt, jetzt haben Sie mir aber vergeben?“
„Nein, immer noch nicht ganz!“
„Was denn noch euer Gnaden“, wollte die untreue Haushälterin wissen?
„Nun gehen Sie hin und sammeln die ganzen Federn wieder ein!“
Falls Sie nun immer noch der Meinung sind, Sie könnten sich einen schlechten Ruf leisten, dann legen Sie dieses Buch beiseite, es wird Ihnen nichts nützen!
Der Pfarrer ebenso, wie die Frau, waren Agitatoren. Die Frau als Ratschtante und der Pfarrer, als weiser Mann.
Der eigene Weg, ist der Richtige! Oder umgekehrt, der richtige Weg, ist der Eigene!
Das Gedicht eines unbekannten Verfassers sagt: „Lass dich nie und zu keiner Zeit zum Übermut verleiten. Weise Menschen fallen in Unwissenheit, wenn sie mit Unwissenden sich streiten.“
Es ist erstaunlich zu beobachten, wie Erfolgssuchende sich immer an diejenigen klammern, die bereits Erfolge haben oder auf dem besten Wege dorthin sind.
Hier finden wir ein weiteres Geheimnis, warum manchem alles zu gelingen scheint. Sie werden nämlich angespornt durch die, die ihnen hinterherlaufen, um herauszufinden, wie sie es auch machen könnten. Dadurch überhäufen sie diese Menschen mit Ehrungen und Anerkennung und feuern sie regelrecht an. Auf diese Weise sind diese erfolgsverwöhnten Menschen geradezu dazu verpflichtet erfolgreich zu sein, um Ihre Fangemeinde nicht zu enttäuschen. Durch diese Erwartungshaltung werden erfolgreiche Leute quasi zum Erfolg verdammt. Jeder Star gibt ein reges Zeugnis davon ab.
Aber ich wollte doch über den Agitator sprechen, also über dich und mich. Verzeih lieber Leser, das hätt ich beinahe vergessen.
Also, das Geheimnis eines Agitators liegt darin, sich selbst so dumm zu stellen, wie seine Zuhörer es sind, damit diese glauben, sie seien so gescheit wie er.
Hahaha! Das ist natürlich nur ein Scherz, oder vielleicht doch nicht?
Aber nun komme ich zu meinem Lieblingsagitator!
Ich spreche hier von Max Grundig, der ein wirklicher Agitator war. Max Grundig war einer jener Wirtschaftskapitäne, die klein angefangen haben und ihren Traum zu ihrem Beruf machten. Er zeichnete sich dadurch aus, dass er nicht die Umstände betrachtete, sondern der Stimme seines Herzens folgte. Von ihm stammt der Begriff:
„Eins und eins ist zwei, minus eins bleibt noch eins und das ist hundert Prozent.“
Dies sagte er einem Reporter, als er ihn nach dem Grund seines Erfolgs befragte. Max Grundig war ein Agitator, weil er handelte und sein Schicksal nicht den anderen überließ.
Es handelt sich also bei Agitatoren um Menschen, die nie aufgeben und nach schweren Schicksalsschlägen es doch noch zu etwas gebracht haben.
Agitatoren sind also Menschen, die etwas in Bewegung setzen!