Wir alle leben unter dem gleichen Himmel ...
... aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.
1. Was hält uns Menschen von guten Ideen ab?
Wir leben in einer von Unsicherheit und Kriegsgeschrei erfüllten Welt. Täglich flimmern Katastrophennachrichten über unseren Bildschirm. Die Medien vermitteln den Leuten ein Gefühl von Untergangsstimmung. Doch gleichzeitig fusioniert Daimler mit Chrysler, die Deutsche Bank mit Bankers Trust und viele andere Großunternehmen mehr, um diese Welt zu beherrschen. Man sagt: Gute Ideen und Patente gäbe es genug, doch die lägen in den Tresoren einiger Großunternehmen.
Aufgrund der Macht einiger Großunternehmen werden die Preise diktiert und gleichzeitig per langfristigem Vertrag verlangt, dass die ohnehin schon niedrigen, nein billigen Preise um mindestens 3 – 7 Prozent per Anno noch zu senken sind. Billig, billig, billig ist ihre Devise. Von diesem "Billigkeitsdenken" sind selbst die Klassiker schon betroffen.
Ich sah eines Tages, auf einem Trödelmarkt, Schillers gesammelte Werke. Ein Antiquariat. Ein geistiges Größenwerk. Ich frage den Trödelhändler:
"Was soll denn dieser Band kosten?"
"Drei Mark, gibt er zu Antwort."
Ich greife in mein Portemonnaie und gebe ihm nur zwei Mark mit der Begründung: „Ich habe leider nur zwei Mark klein.“ Er nimmt das Geld, ich nehme das Buch und denke mir: Nun ist selbst Schiller auf den Wert von zwei Mark gesunken.
Wenn dieser Trend so weiter geht, werden auf diese Weise die Massen der Menschen Bettler und Bittsteller bleiben. Wie sollen sie denn, die Menschen, ihren eigenen Wert herausfinden, wenn alles nur noch billig ist und billig verkauft und angeboten werden muss? Es gehört aber zu den einfachsten psychologischen Erfahrungsgrundsätzen, dass sich jeder Mensch zunächst einmal unterschätzt, sich schlechter einschätzt, also für billiger erachtet, als er tatsächlich ist und sich darum billiger “verkauft”, als es seinem eigentlichen Wert entspricht.
Ist unsere Welt denn wirklich so schlimm dran, wie die Medien und die Konzerne uns weis machen wollen, oder wird nicht vielmehr in den obersten Etagen manipuliert und gelogen, dass die Balken sich biegen?
Ich frage Sie: Würde das Großkapital solche Anstrengungen unternehmen, wenn es keine Zukunft mehr für die Menschheit gäbe, wenn der “Weltuntergang” bevorstände? Nein! Wenn Profis der Macht eine Zukunft sehen und dort hinein Geld in Milliarden Höhe Investieren, dann haben wir alle eine Zukunft, in die wir hineininvestieren sollten. Denn ohne uns geht es nicht. Also können Sie getrost Ihre guten Ideen auf den Markt bringen.
Wie jemand sich und seine Ideen bestmöglich verkauft wird nur ungenügend beherrscht. Darum erscheint es mir wichtig im Zusammenhang mit Glaube und Management, darauf einzugehen. Zunächst sei gesagt, dass Verkaufen etwas Positives ist und nicht, wie viele meinen; ein Verkäufer sei jemand, der die sprichwörtliche Großmutter verschachert und andere über den sagenumwobenen Tisch zieht.
Wenn dich jemand tatsächlich über den sogenannten Tisch ziehen will, so merkst du das schlicht und ergreifend daran, dass du die Reibungshitze für Nestwärme hältst. Ein solcher Abzocker lullt dich nämlich in aller Regel ein. Aber das ist nicht, was ich hier meine.
Angebot und Nachfrage regeln im Normalfall die Preise, das weiß bei uns fast jedes Kind. Darum ist es nicht zu verwundern, dass ein Akademiker mehr verdient als eine Toilettenfrau. Und ganz banal ausgedrückt: Toiletten putzen kann ein jeder, darum ist dieser Job auch so schlecht bezahlt.
Wenn Sie sich jedoch bewusst werden, dass Sie selbst einzigartig sind, steigt ab sofort Ihr eigener Stellenwert und Sie erkennen endlich, was Sie wirklich Wert sind. Nämlich ein Original, wie Sie eines sind, gibt es nicht ein zweites Mal.
Man sagt: „Ist der Handel noch so klein, bringt er mehr als Arbeit ein!“
Und mit dem kleinen Finger handeln, bringe mehr, als mit der ganzen Hand zu arbeiten, weiß der Volksmund zu berichten.
Solche und andere Sprüche erzählt man sich vorwiegend in Kreisen und an Orten, wo viel verkauft und verdient wird. Jeder kleine Marktschreier glaubt an diese Lebensweisheit. Grundsätzlich muss alles irgendwie „verkauft“ werden; ja selbst ein Stelldichein oder Rendezvous, ist nichts anderes, als ein Verkauf und eine Präsentation: Man macht sich besonders schön und verhält sich anders als gewöhnlich, wenn man richtig verliebt ist.
Bei der jungen Frau passt rein zufällig die Farbe ihres Lippenstiftes zu der Farbe ihres Kleides und der junge Mann putzt seine männlichen Stärken heraus.
Als ich mein Manuskript verschiedenen Verlagen anbot, bekam ich einige Absagen mit der Begründung, dass das Thema nicht in ihr Verlagskonzept passe, oder dass es schon so viele beratende Literatur gäbe. Einer der zuständigen Lektoren nannte mir jedoch den wahren Grund. Er meinte, dass bei einem Buch der Autor unverkennbar sein muss, das sei eben dass Originelle, was einen guten Autor ausmache. Dazu gehöre zum Beispiel der Schreibstil. Nun wusste ich es, man musste mich schon bei den ersten Zeilen, als den Autor erkennen!
Aber wie? Wir denken doch alle mehr oder weniger in ähnlichen Begriffen, und es gibt zum Glück noch kein Copyright für das Denken und Sprechen an sich.
Ich machte mich also erneut an die Arbeit und überlegte mir, was ich im Vergleich zu anderen Autoren anders machen könnte. Aber es fiel mir nichts Besonderes ein, außer dass ich mir vorgenommen habe, ein Buch zu schreiben, welches anderen helfen könnte, ihr Leben anhand einiger einfacher Prinzipien besser zu gestalten. Dass ist eben meine Vision. Auch wenn etwas schon einmal gesagt oder geschrieben worden ist, was ich mit den gleichen Gedanken äußere, wie andere Autoren.
Meine literarische Arbeit ist dennoch originell, da das Thema „Rückkehr zum Genie“ aus meinem Munde ganz anders klingt als aus dem Mund eines anderen Autors.
Mir ist auch nicht bekannt, dass das Thema: „Glaube und Management“, aus biblischer Sicht, schon einmal bearbeitet worden wäre. Und wenn manches schon tausendmal gepredigt worden wäre, in meiner Sprache klingt das ganz anders.
Wie bereits zu Anfang gesagt: Jeder Mensch ist in dem Maße erfolgreich, wie er es fertig bringt sich und seine Ideen an andere zu „verkaufen“. Verkaufen bedeutet in diesem Zusammenhang jedoch nicht, sein Gegenüber über den sprichwörtlichen Tisch zu ziehen oder ihm etwas aufzudrängen, was er gar nicht braucht. Sondern ich will zu seinem Nutzen beizutragen. Jedoch muss alles zunächst einmal „verkauft“ werden. Wenn ein Unternehmen nur wenige Aufträge hat und Notleidend ist, dann wird mit Sicherheit nicht der Verkaufsaußendienst zuerst entlassen, sondern die Toilettenfrau oder die Sekretärin. Der Verkäufer ist derjenige, der das Unternehmen eventuell retten könnte.
Wir kaufen unsere Sympathien ebenso wie alles andere was wir kaufen, aus emotionalen Gründen. Die Verpackung macht es aus, die Präsentation. Jede Begegnung zwischen zwei Menschen ist nichts anderes als ein Verkauf, auch wenn bei vielen Menschen dieser Begriff negativ besetzt ist.
Da jede zwischenmenschliche Begegnung nach bestimmten Mustern abläuft, sollten wir uns die guten Verhaltensmuster zu Eigen machen und einüben. Dadurch wird das Leben etwas mehr „theatralisch“ und lockerer und nicht mehr so dramatisch. Jedes Verkaufsgespräch läuft nach den gleichen Mustern ab. Und jede Liebeserklärung hat die gleiche Wortwahl, nämlich mit dem leichten “Süßklang” unter den Lippen und dem Vibrieren in der Stimme. Da sind die Schmetterlinge im Bauch, die das Vibrieren verursachen. Alles hat also bestimmte Regeln und Abläufe. Wir sollten sie uns zu Eigen machen und ihren gezielten Gebrauch beherrschen. Wir erkennen z. B. den Politiker an seiner Rede. Ebenso den Pfarrer an seiner Predigt. Jeder Arbeiter hat seinen Jargon und den Studenten erkennt man an seiner „fremdwörterhaltigen“ Ausdrucksweise. Und woran erkennt man Sie, wenn ich Ihnen diese Frage stellen darf? Auch Ihre Ausdrucksweise und Sprache gibt Auskunft über Sie. Man sagt: “Sieh den Leuten aufs Maul, und du lernst ihre Gesinnung kennen”.
Viele Menschen sprechen, ohne den eigentlichen Sinn ihrer Rede zu verstehen. Es gibt heute viele Wörter, deren eigentliche Bedeutung keiner mehr kennt, weil ihr Ursprung verdreht wurde. Viele Sinnsprüche aus dem Volksmund werden nicht mehr verstanden, weil sie nicht mehr die gleiche Bedeutung haben wie zu dem Zeitpunkt, als sie aufkamen. Darum versteht auch mancher Mensch etwas anderes, als das, was ein Wort oder Begriff aussagen soll.
„Eigenlob stinkt“ ist beispielsweise so ein Spruch. Wenn uns schon kein anderer lobt und anerkennt, müssen wir es selber tun! Wer sollte uns erbauen, wenn wir nicht selbst freundlich zu unserer eigenen Seele sind?
Jetzt kommen wir kurz mal zu unserem Selbstwertgefühl. Sollten wir uns selbst aufgeben, weil andere bei uns einen „Makel“, vielleicht ein echtes Fehlverhalten bei uns entdeckt haben?
An der Wand eines Grandhotels in Bayern sah ich eine Tafel, auf der Stand zu lesen: „Hast Du im Leben tausend Treffer, man sieht es, man nickt, und geht vorbei. Doch bellen tut ein jeder Kläffer, schießt Du ein einzig mal vorbei!“
Hin und wieder ein freundliches Wort und ein Lob, zu sich selbst gesprochen, bewirkt Wunder. Das erbaut und fördert das Selbstwertgefühl. Wenn ich zu anderen nett und freundlich bin, ist es doch wohl logisch und selbstverständlich, dass ich zu mir mindestens genau so nett und freundlich sein sollte. Dies tun aber die meisten nicht, da sie die anderen immer als viel besser einordnen und sie hofieren, während sie sich selbst vernachlässigen. Ähnlich den Autogrammjägern, die ihre Stars vergöttern und sich ganz nebenbei auf eine niedere Stufe stellen. Wer wachsen will, sollte sich ausstrecken. Wenn aber eine Sache oder eine Leistung gut geworden ist, die einer vollbracht hat, dann kann man sie auch als gut bezeichnen. Ich denke oftmals in meinem Inneren: “Das habe ich wieder super hinbekommen, mindestens jedoch genau so gut wie meine Kritiker!” Wenn unser Tennisstar Boris Becker in Bedrängnis war, und dann ein Ass geschlagen hatte, ballte er stets die Faust, und aus seiner Brust ertönte ein kämpferisches, befreiendes He! Mit diesem Kampfschrei, was genau genommen einem Eigenlob gleichkommt, hat er inzwischen Millionen von Dollar verdient.
Oftmals höre ich Leute sagen, man bräuchte nur eine originelle Idee, um erfolgreich zu sein. Damit meinen die meisten aber nur eine erfolgversprechende Geschäftsidee, eine Marktnische, also etwas, worauf noch niemand vorher gekommen ist. Gibt es das überhaupt? Wenn Sie diesem Gedanken frönen, dürfte vor Ihnen noch kein Mensch gelebt haben. Denn alle verfolgen den gleichen Gedanken. Wollen Sie nur reich werden um des Reichtums willen? Ich möchte dies in jedem Falle nicht, denn Geld für sich allein ist kein sinnvolles Ziel. Es könnte sein, dass jemand immer nur denkt, wie werde ich Millionär? Und nicht bedenkt, dass er als Reicher völlig vereinsamen könnte. Geld allein stärkt das menschliche Selbstwertgefühl keineswegs. Auch hier wieder ein Volksmund, der sagt: „Geld macht nicht glücklich, aber es beruhigt.“
Nun kehre ich zu dem Gedanken der Originalität zurück. Wie kann ich nun originell sein, wenn alles worüber ich schreibe schon einmal gesagt worden ist. Selbst der biblische Salomon sagte: “Es gibt nichts Neues unter der Sonne, alles ist schon einmal da gewesen, und alles kommt wieder!” Kann denn von mir noch etwas Außerordentliches kommen; etwas, was andere noch nicht von sich gelassen oder geleistet haben? Eine wirklich schwierige Frage. Geht es Ihnen nicht ebenso, dass jemand etwas gesagt oder geschrieben hat, was genau das ausdrückt was Sie schon immer in Ihrem Herzen gedacht haben? Im Grunde war es schon lange da. Ihnen fehlten einfach nur die richtigen Worte, um Ihrem Herzen Ausdruck zu verleihen. „Hätte ich nur....“, sei es eine gute Idee, bei der Sie dachten Mensch darauf hätte ich auch kommen können“. Oder es sei zur richtigen Zeit ein schlauer Spruch. Der andere, sei es ein Autor, ein exzellenter Redner oder ein Freund, vertrat immer mit seinen Worten genau Ihre Idee, und Sie hätten es nicht besser sagen können als er: Somit könnte das Gesagte auch von Ihnen selbst sein, da Sie ja genau dasselbe dachten.
Gleiches gilt auch für das Erkennen des jeweiligen Zeitgeistes, nämlich dessen, was im Moment gerade aktuell ist. Nicht erst, nachdem es aktuell geworden ist, sondern schon viel früher, quasi als Ihre Vision. Ja, genau das ist es, eine Vision. Davon habe ich bereits in einem anderen Kapitel dieses Buches geschrieben. Warum kommen die guten Ideen von anderen und nicht von Ihnen? Warum war es die Idee eines anderen und nicht Ihre Idee? Warum ist der andere der Erfinder, der Modemacher, der bessere Geldanleger, der begnadete Schauspieler oder Sänger und nicht ich? Hatte der andere mehr Mut, vielleicht eine bessere Ausbildung, logischeres Denken, eine bessere Rhetorik? Woran liegt es also, dass die einen sich Gehör verschafften und Sie bleiben immer stumm? Jeder von uns weiß etwas. Und es ist keiner alleine so schlau, wie wir es alle miteinander sind, weiß ein altes Sprichwort zu sagen. Derjenige, der Ihre Gedanken und Ideen aussprach, tat nichts anderes als seiner Überzeugung Ausdruck zu verleihen. Sie haben wahrscheinlich nur zu lange schwiegen. Machen Sie also künftig ihren Mund auf und schweigen Sie nicht, wenn Sie einen guten Einfall haben. Denn sonst sind es wieder die anderen, die Ihre Ideen verkünden und vermarkten.
Das eigentliche Problem könnte aber woanders liegen, nämlich daran, dass Sie keine Vision haben. Darum erreichen Sie in aller Regel auch nicht, was Sie sich erwünschen. Aus diesem Grund geschehen in Ihrem Leben keine Wunder. Die größten Wunder sind die Folgen natürlicher Gesetze, und die alltäglichen Naturerscheinungen sind große Wunder. Sie haben es selbst in der Hand, ob in Ihrem Leben Wunder geschehen oder nicht. Nämlich dadurch, dass Sie anfangen die natürlichen Gesetze zu beachten, von denen ich in diesem Buch schreibe.