Beschreibung
Manchmal, da habe ich Zeit. Dann denke ich viel, schreibe ich viel und hoffe, dass es für jemanden wichtig werden kann.
Was man nicht sucht, das kann man auch nicht finden. Menschen die gern über Gott und die Welt reden gibt es jede Menge. Jene die Gott aber wirklich suchen, sind mir dabei wenige begegnet. Heute morgen habe ich erst wieder darüber nachgedacht. Wenn Menschen nach Gott suchen, was ist da passiert? Warum suchen Sie nach Gott? Aber auch die Frage, warum Menschen nicht nach Gott suchen, ging mir durch den Kopf. So sehr wie ich auf Schwarz-Weiß-Fotos stehe, mal ich in Gedanken auch solche Fragen gern in diesen beiden Farben. In der Praxis liest sich das so: Wer gut sucht ist traurig, wer ihn nicht sucht ist schon glücklich. Na klar, auch ich sehe den Haken. Natürlich weiß ich, dass die Welt bunt ist. Glücklich sein ist eine bunte Situation. Das Leben lacht einem in den schönsten Farben an. Alles ist irgendwie gut. Warum man glücklich ist, hat ganz bestimmt so viele Gründe, wie ein Regenbogen Farben hat (mit allen Unterstufen natürlich). Die häufigsten Gründe scheinen mir jedoch diese zu sein: Kategorie A Der Mensch ist gesund, verliebt, versorgt und sorgenfrei. Was er tut das gelingt ihm und er hat Spaß dabei. Die Frage: „Warum ist das so?“ , stellt sich nicht. Wenn es gut läuft, sind einige dieser Menschen wenigstens noch dankbar. Wem allerdings, wissen sie auch nicht wirklich. Dem gegenüber steht die Dunkle Seite des Lebens. Kategorie B Dort sind Menschen krank, einsam, leiden Mangel und haben Sorgen. Was sie tun geht schief und macht sie mutlos. Die Frage. „Warum ist das so?“ , ist allgegenwärtig. Wenn es gut läuft, sind diese Menschen dankbar dafür, dass sie noch am Leben sind. Wem sie das verdanken, ist auch ihnen oft unklar. Jetzt könnte ich Färbungen vornehmen und passende Beispiele anbringen. Aber die kennt doch schon jeder von uns. Oder kennt jemand keine Menschen aus Kategorie A und B? Genau, dacht ich es mir doch. Ich habe da z.B. einen Freund. Um die 40, verheiratet mit eine zauberhaft ambitionierten Frau, die genau wie er selbst sehr gut weiß, was sie will. Das Auskommen mit dem Einkommen ist geregelt und brummt. So wie sein zweites Standbein, das er mehr aus Spaß an der Freud denn aus Notwendigkeit betreibt. Ich denke, dass ich nichts falsches sage, wenn ich behaupte: „Eine glückliche Familie.“ Er weiß, dass ich Christ bin. Und er fragt auch manchmal nach dem einen oder anderen Thema. So als würde er mich über etwas Fragen, dass er zwar ganz interessant findet, aber nicht wirklich was damit zu tun haben möchte. So wie z. B. Hunde ganz toll finde und selber einen hätte, aber mir keinen anschaffe, weil ich die Verantwortung fürchte. Die A Kategorie schließt natürlich nicht aus, dass jene dennoch manchmal nach dem „warum“ fragen. Ich glaube sogar, dass es recht viele sind. Allerdings stellen sie diese Frage selten öffentlich und beschäftigen sich auch eher weniger konzentriert mit der Suche auf eine Antwort. Bei meinem Freund ist es so. Man kann die Fragen nach dem Woher, Sinn und Wohin fragen ohne wirklich eine Antwort zu haben zu wollen. Es sei denn, sie passt in die eigen Wünsche und Vorstellungen hinein. Denn ist auch so, dass es ja eine Mengen von Antworten auf diese Fragen schon gibt. Philosphen, Wissenschaftler und ganze Religionen haben mögliche Antworten. Letztlich stellt sich dann die Frage, wenn ich so ernsthaft gestellt habe: „Wem glaube ich?“ Nun ist der Fragensteller gefordert. Je nach Ernsthaftigkeit wird er sich mit dem Thema befassen. Bücher lesen und mit vielen unterschiedlichen Menschen darüber reden. Über ein Thema, das unter Umständen die Grundfesten des bisherigen Lebens erschüttern kann – massiv. Diese Angst vor der Erschütterung ist entweder ein Grund es ganz zu lassen und sich mit fadenscheinigen Antworten abzufinden, oder man lässt es einfach ganz. Blendet alles aus und wartet auf den Tod. Russisches Roulette mit der Ewigkeit. Sie machen weiter nach dem Motto: „Wenn ich tot bin, dann weiß ich genau was kommt. Dann sehen wir weiter.“ Bei dieser Roulette Methode frage ich mich immer, wie Selbstbewusst man doch sein muss, um zu glauben, nach dem Tod noch irgendwas regeln zu können. Ich bin froh, dass ich nur so wenige Menschen kenne. Diese allerdings sind mir allesamt so wichtig, dass ich mir für sie wünsche, dass sie ernsthaft an die Frage rangehen und Antworten suchen. Bei den meisten sehe ich da allerdings recht wenig Bewegung. Nicht unbedingt anders ist bei Menschen der Kategorie B. Hier ist Verbitterung oft der Grund, weshalb vor lauter dunkler Wolken am Horizont nur noch geklagt und gejammert wird. Man ist schon so deprimiert und vom Leben enttäuscht, dass alles egal ist. Der Tod, weil man hofft, dass dann endlich Ruhe ist, die einzige Lösung des Problems. Auch Sie stellen die Frage nach dem Warum oft nur noch, weil ihnen nichts besseres mehr einfällt. Natürlich sind sie offen für Antworten, aber hier unterscheiden sie sich in nichts von den Menschen der anderen Kategorie. Antworten möchte jeder haben. Aber sie müssen gefallen. Sie müssen in das passen, was schon da ist. Sie darf nichts kosten, muss gut schmecken, Vorteile bringen und günstig sein. Bestimmt kann ich auch das Wort billig gegen günstig tauschen. Die Fragen des Lebens sind da. Jeder, egal welcher Kategorie er angehört oder wie es in seinem Leben läuft, kennt diese Fragen. Wie ernsthaft jemand versucht diese Fragen zu beantworten ist völlig individuell. Nur über eine Sache muss sich jeder klar sein: Es kann in diesem Punkt nur eine Wahrheit geben. Wer Antworten sucht und nur jene akzeptiert, die im gefallen, weil sie in sein Konzept passen, der belügt sich selber. Er kann aufhören zu suchen und weiter Roulette spielen. Man kann Menschen nicht dazu zwingen „ehrlich zu suchen“. Das muss von ihnen selbst kommen. So wuchs in mir heute morgen die Erkenntnis, dass ich an diesem Punkt auch nichts tun kann. Es stimmt einfach: „Wenn jemand Gott von ganzem Herzen sucht, wird er sich finden lassen.“ Wer nicht sucht, braucht sich über „keine Antwort“ nicht zu wundern.