...Schluchzend ließ sich Carina auf den Asphalt sinken. Tränen liefen an ihren Wangen herunter. Sie schaute ihm nach, doch so sehr sich hoffte, dass er sich umdrehen, sie in die Arme nehmen und ihr sagen würde, es wäre alles nur ein Traum, tat er es nicht. Jetzt, voller Wut schrie sie noch einmal seinen Namen. Er ging um die nächste Ecke und verschwand in der Dunkelheit. ...
Er ließ sie einfach in der Kälte stehen. Sie konnte kaum glauben, was er ihr eben erzählt hatte. ,,Jonas! Bleib hier! Wir können doch über alles reden!", schrie sie verzweifelt. Doch tief in ihrem Inneren, wusste sie das es nichts mehr zu reden gab. Es war endgültig aus zwischen ihnen. Schluchzend ließ sich Carina auf den Asphalt sinken. Tränen liefen an ihren Wangen herunter. Sie schaute ihm nach, doch so sehr sie auch hoffte, dass er sich umdrehen, sie in die Arme nehmen und ihr sagen würde, es wäre alles nur ein Traum, tat er es nicht. Jetzt, voller Wut schrie sie noch einmal seinen Namen. Er ging um die nächste Ecke und verschwand in der Dunkelheit. Carina zitterte. Sie hatte nur ein ärmelloses Kleid und ihre knallroten Pumps an. Sie klammerte sich an ihre Handtasche. Carina schaute sich um. Wo war sie eigentlich? Sie war mit Jonas spazieren gegangen, nachdem er sie ins ´Dominikaner Eck´, ein Restaurant ungefähr zehn Minuten von ihrer Wohnung entfernt, eingeladen hatte. Sie hatte gedacht, dass sie zusammen einen schönen Abend verbringen würden, aber so war es nicht gekommen. Als sie schon eine Weile unterwegs waren, hatte er ihr gestanden, dass er sich in eine andere verliebt hatte und sich von ihr trennen wollte. Carina war aus allen Wolken gefallen. Drei Jahre waren sie glücklich gewesen. Und nun sollte alles aus sein? Das konnte doch gar nicht! Doch es konnte. Das war ihr in dem Augenblick in dem er gegangen war klar geworden. Und nun saß sie auf der Straße. Irgendwo in Berlin. Es konnte nicht weit bis zu ihrer Wohnung sein, aber sie wusste nicht, aus welcher Richtung sie gekommen waren, noch wie lange sie gelaufen waren. Sie würde warten, bis ein Auto vorbei kam und fragen. wo sie sich befand.
Patrick hatte die Musik in seinen Boxen voll aufgedreht. Eigentlich war er mit seinem besten Freund zum Essen verabredet, aber der hatte abgesagt, als Patrick bereits im Restaurant saß. Also hatte er sich nur ein Bier bestellt, was er aber kaum angerührt hatte. Tim ließ ihn schon wieder wegen seiner Freundin sitzen. Seit er mit ihr zusammen war, hatte er kaum noch Zeit für ihn. Früher hatten sie sich oft geroffen und zusammen Fußball oder DVD gesehen. Patrick bog in die nächste Straße ab. Plötzlich sah er im Scheinwerferlicht etwas auf der Straße liegen. Er hielt an. Als er jetzt, näher dran, genau hinsah erkannte er eine Person. Er sprang aus dem Wagen und eilte zu der Frau, die zusammen gekrümmt und nur spärlich, für diese Jahreszeit, bekleidet auf der Straße lag. Sie zitterte stark. Patrick kniete sich neben sie. ,,Hey. Kannst du mich hören?" Er schaute ihr ins Gesicht. Es war schön. Ihre Augen lagen weit auseinander. Sie waren geschlossen. Ihr Mund mit den vollen Lippen ebenso. Ihr Gesicht hatte jegliche Farbe verloren. Wie auch ihr restlicher Körper. Rasch zog er seine Jacke aus. Vorsichtig wickelte er sie darin ein und drückte sie zärtlich aber dennoch fest an sich, um sie zu wärmen. Langsam schlug sie die Augen auf. Ihre Farbe war ein kräftiges türkis. ,,Danke" ,flüsterte sie. Ihre Stimme war zart und hatte einen leicht melodischen Klang. Patrick schaute an ihr herunter. Ihr Körper war wohl geformt. Die Rundungen da, wo Männer es gern hatten. Doch ihre ausdrucksstarken Augen waren die schönsten, die er je gesehen hatte. ,,Ich bringe dich lieber in ein Krankenhaus. Die sollen dich erstmal untersuchen. Und dann bringe ich dich nach Hause." Er nahm sie auf seine Arme und trug sie zum Auto. Es war zwar keine S-Klasse, aber für ihn reichte er. Da er eine Hand brauchte um die Beifahrertür aufzumachen, legte er ihre Beine auf seinem Oberschenkel ab. Schwer war sie nicht. Wenn er schätzen sollte, würde er auf 60 gut verteilte Kilos schließen. Er setzte sie vorsichtig auf dem Sitz ab. Dann beugte er sich mit dem Gurt über sie, um sie anzuschnallen. Dann drückte er die Tür zu und lief schnell um den Wagen herum auf die Fahrerseite. Er drehte die Musik leiser. Dann fuhr zum nächst gelegenen Krankenhaus davon.
Carina saß auf dem Krankenhausbett. Der Arzt hatte ihr den Rücken zugewandt. Er hatte gesagt, dass sie Glück im Unglück gehabt hatte. Wäre sie zwei Stunden später gefunden worden, dann wäre es vielleicht zu spät gewesen. Aber sie konnte das Krankenhaus schon jetzt wieder verlassen. Die Tür ging auf. Der Mann, der sie hergefahren hatte, trat ein. ,,Na? Alles in Ordnung mit dir?“ Sie brachte ein kleines Lächeln zustande. ,,Du hast mir das Leben gerettet. Zwei Stunden später und ich wär ein Eisklotz gewesen. Dann hätte man aus mir ein Kranich schnitzen können.“ Auch der Mann lächelte jetzt. Das sah bei ihm sehr hübsch aus. ,,Ich bin übrigens Carina. Carina Solf. Und wie heißt du edler Ritter?“ Der edle Ritter konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. ,,Mein Name ist Patrick Bach meine Hoheit. Stets zu ihren Diensten.“ Jetzt lachte auch sie. Er verstand Spaß. Der Arzt drehte sich zu ihnen um. ,,Ich möchte dass sie, wenn es ihnen doch nicht gut geht, sich sofort bei mir melden. Aber ansonsten möchte ich sie hier nicht noch einmal auf dem Bett liegen sehen. Verstanden?“ Er verabschiedete sich und verließ den Raum. Carina sprang aus dem Bett. Das war keine gute Idee. Schwankend fand sie das Gleichgewicht zurück. Patrick schaute sie besorgt an. ,,Willst du nicht lieber die Nacht hier verbringen? Nur um sicher zu sein, das wirklich nichts ist?“ Sie schüttelte entschieden den Kopf. ,,Es wär mir lieber, sie würden mich jetzt in der Kutsche ins Schloß zurückbringen. Mir geht es gut.“ Patrick schüttelte den Kopf. ,,Tut mir leid. Eine Kutsche kann ich ihnen leider nicht bieten Prinzessin. Nur einen Opel Vectra. Ich hoffe damit können sie vorlieb nehmen.“ Prinzessin. Dieses Wort hallte in Carinas Kopf nach. So hatte sie noch keiner genannt. Sie musterte ihn. Er war groß. 1,80 vielleicht. Durch seinen grauen Pullover konnte sie die Muskeln erkennen. Ihr Blick rutschte weiter hinab. Doch den Teil bei seinem Becken ließ sie aus. Seine Beine schienen genau so stark zu sein, wie seine Arme, auf denen er sie vorhin zum Auto getragen hatte. Ihre Augen schnellten zurück zu seinem Gesicht. Seine Wangen waren kantig. Aber die Gesichtsmuskeln genauso ausgeprägt wie am Rest seines Körpers. Seine Augen hatten den Glanz und die Farbe von kräftiger Schokolade. Sie konnte darin versinken, doch sie zwang sich zu seinem Mund. Die Lippen sahen so wich aus, das sie am liebsten mit ihrem Daumen darüber gestrichen hatte. Ach scheiße! Er sah einfach so gut aus. Jetzt ging er ein Schritt auf sie zu. ,,Komm. Fahren wir los.“ ,,Ja. Das ist wohl das Beste.“ Sie ging auf die Tür zu und schlüpfte an ihm vorbei auf den Flur.
Carina gefiel Patrick immer mehr. Wie sie ihn angesehen hatte. Vorhin im Krankenhaus. Von oben nach unten hatte sie ihn sich angeschaut. Und nach ihrem Blick zu urteilen, hatte ihr sein Anblick gefallen. Das konnte er ihr nicht verübeln. Prinzessin. Ja das war das Wort, was sie beschrieb. Seit sie ins Auto gestiegen waren, hatten sie kein Wort miteinander gesprochen. Aber er brach die Stille. ,, Was wollstest du eigentlich mitten in der Nacht nur mit einem Kleid angezogen zu dieser Jahreszeit auf der Straße?" Sie schaute ihn überrascht an. Dann aber schaute sie wie vorher aus dem Fenster. ,,War mit meinem Freund essen." Enttäuschung machte sich in ihm breit. ,,Oh. Ähm. Und warum hat er dich dann draußen allein gelassen?" - ,,Er hat sich von mir getrennt. Ist mit ner anderen glücklicher als mit mir." Sie klang verbittert und traurig zugleich. Er wollte sie trösten. Vorsichtig legte er seine Hand auf ihren Arm. Sie zog ihn nicht weg, sondern schaute ihn an. ,,Das kann ich mir kaum vorstellen." Sie lächelte. ,,Wie lange wart ihr zusammen?" - ,,Drei Jahre. Ich dachte, er würde mir entlich ein Heiratsantrag machen. Aber da hab ich wohl weit gefehlt. Es war der schlimmste Abend meines Lebens." - ,,Das tut mir leid. Hätte ich das verhindern können, dann hätte ich es getan." - ,,Danke. Aber du hättest nichts tun können. Warte. Fahr mich nicht nach Hause. Ich muss mich doch bei meinem Lebensretter bedanken. Fahr zum nächsten Cofeshop. Ich lad dich auf ein Kaffee ein." - ,,Nein. Das kann ich nicht annehmen. Ja wir fahren zum Cofeshop. Aber unsere Kaffee´s zahl ich. Du brauchst dich nicht zu bedanken." Plötzlich beugte sie sich zu ihm rüber und schmatzte ihm einen Kuss auf die Wange. Ihre Lippen fühlten sich gut an. ,,Danke. Ohne dich würde ich vielleicht nicht mehr leben." Sein inneres stieß ein Jauchtzen aus. Freude und Erregung bahnten sich ihren weg. Diese Frau machte ihn schwach.
MysticRose Der Anfang ist sehr vielversprechend, auch ich würde mich über eine Fortsetzung freuen!! |