Der Baum und die Geigerin
Als ich dir eine Ewigkeit versprach
Da wurde unsere Zeit bedeutungslos
Mein Herz gebettet in deinen Schoß
Du schliefst und ich lag weiter wach
In deinen Händen zerbrochene Worte
Auf deiner Zunge stille Tränensterne
Das Glück lacht leise in weiter Ferne
Ein Wort verschließt die letzte Pforte
Dann liege ich allein in nassen Gräsern
Meine Gedanken verlieren an Konsistenz
Das müde tanzende Erinnerungsgespenst
Spielt eine Melodie auf dunklen Gläsern
Unser Krug mit Brunnenwein verschüttet
Mein Flüstern versickert im stillen Boden
Während Salzkristille die Wimpern roden
Das Verhältnis zu mir selbst ist zerrüttet
Die Fingerknöchel brechen wie Zweige
Als ich auf den Steinen Ruhe empfinde
Dein Schrei schält sich aus meiner Rinde
Übertönt das abwartende Spiel der Geige
Als du mir Ewigkeiten versprochen hast
Da spuckten deine Lippen trockenes Blut
Inmitten meiner Kehle gebar ich die Wut
Die in deiner Lüge nun langsam verblasst
Über mir bricht sich schäumend die Welle
Der Sand dringt tief in meine Wunden hinein
Endlich kann ich für dich bedeutunglos sein
Lachend überschreite ich die letzte Schwelle
Und lasse uns geschehen...