Sonstiges
Gedichte aus dem Labyrinth

Alles wird sich ändern

Mein Leben liegt auf dem Bett

Mit getrübtem Blick und Lippen

Die schon aufgesprungen und rau

In die Kissen geworfen wurden

Gerade sucht sich ein Splitter

Den Weg unter die Fingernägel

Legt sich dort zur Herbstruhe

Während Blut zu Boden rinnt

Sein Atemhauch gefriert zu Eis

Als es die aufkommenden Ideen

Fortblinzelt um neue zu erschaffen

Die ungefährlicher heranwachsen

Morgen wird es vielleicht erwachen

Aber heute flüstere leise deine Liebe

Damit es wohlverdiente Ruhe findet

Denn es liebt dich, ohne es zu sagen

Spiegelecho

Der müde verwischte Lippenstift

Ruht auf meiner Halsschlagader

Als ich mit dem Schicksal hader

Malst du mit deiner Zungenschrift

Seltsame Zeichen auf meine Haut

Deren Bedeutung mir unerklärlich

Den zarten Hals zu schänden droht

Hinter deiner Süße rieche ich Tod

Begreife das Leben als entbehrlich

Als du die blutende Wunde leckst

Fallen meine Augen nach Avalon

Die freie Seele erzählt mir davon

Wie du salzigen Honig schmeckst

Das Vergessen wabert wie Nebel

Zäh und zärtlich hüllt es mich ein

Die Wirklichkeit scheint zu klein

Dein Kuss ein wartender Knebel

Mit deinem Erwachen starb still

Was das Diesseits zu sein schien

Es hat im Sterben aufgeschrieen

Das Echo unnatürlich und schrill

Dein Gesang tropft wassergleich

Mitten auf die Handinnenflächen

Wo sie den Widerstand schwächen

Das Gesicht zerläuft kreidebleich

Bis an den Rand meiner selbst

Vanilleblüten

Es rinnt ein stiller Tropfen Blut

Hinab von meiner Rindenhaut

Langem Schweigen anvertraut

Meine einstig reiche Farbenflut

Das Alter trieb mir wilde Ringe

Tief in das Fleisch aus Wachs

Blühend vanilleblauer Flachs

Dessen wilde Trauer ich besinge

Mit einem Tuch verstecke ich

Die Augenblicke die waren

Mit Königinnen und Zaren

Wetteiferndes "Ich liebe Dich"

Die Worte waren vermessen

Kaum gesagt, schon versiegt

Wo der Regen schlafend liegt

Will ich das Dunkel vergessen

Mein Ohr weint stille Tränen

Aus Stein mit Moos bedeckt

Hat das zarte Herz erschreckt

Es tanzt nun mit den Schwänen

Und heimlich wagt ein Flüstern

Seinen Weg hinab in das Nichts

Scheu ob des Lebens Angesichts

Stiehlt ein Lächeln sich lüstern

Zwischen deine Schulterblätter