Kurzgeschichte
Die Frau vom Fluss

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"Die Frau vom Fluss"
Veröffentlicht am 23. Oktober 2010, 4 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Die Frau vom Fluss

Die Frau vom Fluss

Die Frau vom Fluss

Vor langer, langer Zeit, als dieser Hof noch bewirtschaftet wurde lebte hier ein junges Mädchen namens Geeske. Sie hatte ein hartes Leben, aber Geeske und ihre Familie waren glücklich, denn der Hof warf genug ab um die Familie ohne Probleme zu ernähren.

Geeske war ein wenig anders als andere Mädchen des Dorfes, denn während die meisten Mädchen ihres Alters, sich darum sorgten eine passenden Ehemann zu finden und eine eigene Familie zu gründen, war sie sehr wissbegierig und besonders interessiert an allen Tieren. Sie konnte Stunden damit zubringen verschiedene Tiere zu beobachten.

Aber diese Neugier mit allem was mit Tieren zu tun hatte, wurde ihr schließlich zum Verhängnis.

 

Eines Tages im Herbst, nachdem ihre Arbeit auf dem Hof getan war, lief Geeske zum nahen Fluss um dort in den Bäumen einige Vögel zu beobachten, deren Nester sie einige Tage zuvor entdeckt hatte. Dabei achtete sie nicht auf die Zeit und als sie aus ihren Betrachtungen aufschreckte, bemerkte sie beunruhigt das die Dämmerung schon vor einiger Zeit eingesetzt haben musste.

Nun war es aber so, das Geeske immer wieder gewarnt worden war im Dunkeln an diesem Ort zu sein, denn hier gab es viele Fledermäuse und damals war die allgemeine Meinung über Fledermäuse, das diese böse und gefährlich wären. Ja, man dachte sogar das sie Begleiter von Vampire seien.

So bekam Geeske einen tüchtigen Schrecken als sie merkte, wie dunkel es schon war. Sie sprang auf und wollte schnell loslaufen, als sie aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm und herumwirbelte.

Hinter ihr stand wie aus dem Boden gewachsen ein großer Mann, der einen langen, dunklen Reisemantel trug und Geeske mit durchdringendem Blick musterte. Vorsichtig wich Geeske zwei, drei Schritte zurück, wagte aber weder sich umzudrehen noch wegzulaufen.

Der Fremde grinste spöttisch, als wenn er genau wüsste was Geeske durch den Kopf ging.

Dann öffnete er den Mund und...fragte wo er ein Zimmer für die Nacht bekommen könnte, er sei den ganzen Tag gereist und nun müde.

Geeske entspannte sich und schalt sich innerlich eine Närrin,gedacht zu haben einem Vampir gegenüber zu stehen. Sie forderte den Fremden auf ihr zu folgen, er könne auf dem Hof ihrer Eltern  übernachten. Der Fremde nickte wortlos und folgte ihr als sie loslief. Als sie den Fluss überquerten blickte Geeske ins Wasser und erstarrte innerlich, denn sie sah ihr Spiegelbild, aber nicht das des Fremden!

Sie rannte los und lauschte ängstlich wie schnell der Fremde ihr folgte, aber erstaunlicherweise hörte sie keinen Laut.

Plötzlich spürte sie wie sich etwas in ihren Haaren festkrallte und sich ihrem Hals näherte.

Panisch versuchte sie es abzuschütteln,doch es verbiss sich in ihrem Hals und war nicht loszuwerden. Langsam schwanden Geeske die Sinne und sie sank zu Boden und alles um sie herum wurde schwarz.

 Am nächsten Morgen fand der Vater Geeske dem Tode nahe beim Fluss. Nach und nach erholte sie sich, doch sie weigerte sich über das zu sprechen, was ihr an jenem Abend widerfahren war.  Nach dieser Nacht reagierte sie empfindlich auf starkes Sonnenlicht und ging nun regelmäßig in der Dämmerung zum Fluss und blieb dort bis spät in die Nacht. Sie schien kaum zu altern, während die Jahre ins Land gingen und als sie schon auf die 70 zuging sah sie keinen Tag älter als 30 aus. Dies machte den Leuten Angst und irgendwann hatten sie Geeske fortgejagt und sie lebte fortan in einer kleinen Hütte direkt am Fluss.

Noch heute sagt man kann man Geeske im Herbst in der Dämmerung am Fluss treffen und wehe dem der dort allein hinkommt. Diese Unglücklichen hat man meist nie wieder gesehen.                                       

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MaryLilly

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