Kurzgeschichte
Versprochen ist versprochen

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"Versprochen ist versprochen"
Veröffentlicht am 12. Oktober 2010, 6 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Ich mag Musik, schreiben und lesen von eigentlicher jeder Genre, auch gerne Gedichte, Schokolade, das Amelie Prinzip, das ich hier gerade anwende, und Sommer. Ich mag unkonstruktive Kritik, Menschen, die sich für etwas besseres halten oder sehr aufdringlich sind, Herbst und Kommentare zu meinem Alter nicht.
Versprochen ist versprochen

Versprochen ist versprochen

Beschreibung

Eine Kuzgeschichte dazu, wie Alkohol eine Familie zerstören kann. Kommentare, Lob & Kritik sind wie immer erwünscht.

Mitternacht verstrich. Um  Mitternacht hatte der Schlaf ihn sonst längst übermahnt. Wo blieb er bloß? Er hasste es nicht schlafen zu können, denn dann war man am nächsten Tag immer schrecklich müde und schlapp.

Er hatte noch ein bisschen mit seiner Spidermanfigur gespielt, obwohl er es so spät nicht sollte. Es hatte nichts geholfen. Sterne gucken auch nicht. Schäfchen zählen auch nicht.

Früher hatte immer heiße Milch geholfen. Ja, das war jetzt genau das Richtige. Leon wusste, dass seine Mutter noch wach war. Ab und zu hörte er ihre Schritte unten, wenn sie wieder auf und ab ging. Warum wusste er nicht. Aber sie tat es fast jeden Abend. Ein einziges Mal hatte er gefragt, warum sie das tat. „Das mach ich eben so“, hatte sie geantwortet und ihn mit diesem herablassenden Ich –bin-deine-Mutter-und-weiß-alles-besser-Blick, den er so hasste, gemustert. Er fragte nicht nochmal.

Also tapste er die Treppe runter. Es war zwar stockdunkel, aber das machte ihm nichts aus. Es klickte, die Haustür ging auf. Sein Vater. Leon hatte ihn schon öfters so gesehen, wie er jetzt war. Betrunken. Seine Mutter sagte, dass das normal wäre bei Vätern. Leon wusste, irgendetwas stimmte nicht. Dieses Torkeln und Schwanken. Manchmal übergab er sich sogar. Konnte das normal sein? Eigentlich nicht.

In der Diele war die kleine Schirmlampe an. Die Treppe lag im Dunkeln und er war auf dem mittleren Absatz stehen geblieben. Er konnte seine Eltern sehen, sie ihn aber nicht.

Das Gespräch der beiden schockierte ihn. Naja, was hieß Gespräch. Die wütenden Rufe seiner Mutter.

Er überlegte wieder hoch zu gehen. Aber er blieb einfach stehen. Sein Gehirn wurde so stark durch Denken beansprucht, dass er seinen Körper nicht mehr steuern konnte. Er blieb.

Seine Mutter schimpfte auf ihn ein. Aber sein Vater verteidigte sich nicht. Sagte gar nichts. Ignorierte sie. Als wäre sie ein schwarzes Loch, das ihn aufsaugte, machte er einen großen Bogen um sie herum. Schlangenlinie beschrieb es besser. Immer noch untertrieben. Er wankte, wie eine lebende Schiffsschaukel, hin und her.

„Komm sofort zurück, sonst verlass ich dich, du verdammter Vielsäufer, das versprech ich dir!“ Diese paar Wörter waren am schlimmsten. Leon konnte sich nicht erinnern, dass seine Mutter jemals ein Versprechen gebrochen hat, an Versprechen war man gebunden. Und der Vater blieb nicht stehen. Sie würden sich trennen. Leon war sich sicher.

Nie hatte er einen Gedanken an eine Trennung verschwendet. Schon. Sie stritten sich regelmäßig. Aber trennen? Für immer? Ausziehen? Seine Eltern gehörten für ihn trotz allem zusammen, wie Himmel und Erde.

„Warum gibt es Alkohol?“, murmelte seine Mutter. Er sah ihr beim Weinen zu. Und musste selbst weinen.

 

 

 

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Hörbuch

Über den Autor

SummerRain
Ich mag Musik, schreiben und lesen von eigentlicher jeder Genre, auch gerne Gedichte, Schokolade, das Amelie Prinzip, das ich hier gerade anwende, und Sommer.
Ich mag unkonstruktive Kritik, Menschen, die sich für etwas besseres halten oder sehr aufdringlich sind, Herbst und Kommentare zu meinem Alter nicht.

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PhanThomas Ach herrje... - ..., ist schon egal, ob die Geschichte wahr ist oder nicht, weil ich mir sicher bin, dass die so täglich unendlich oft abläuft. Das ist traurig, und traurig ist's auch geschrieben. Aber sehr schön erzählt, auch mit viel Feingefühl.

Liebe Grüße
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Sicher ist die Geschichte - wahr, aber man kann nicht so recht auseinander halten, wer eigentlich betrunken ist, Vater oder Sohn. Das bringt eigentlich erst da Ende der Geschichte. Stilistisch müsste auch einiges verändert werden.
LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
SummerRain Re: -
Zitat: (Original von Moena90 am 13.10.2010 - 18:52 Uhr) Ein paar sind noch versteckt:

- übermannt (nicht übermahnt)
- In dem Satz mit der Spidermanfigur ist am Anfang ein "er" zu viel. Vielleicht sollte es ein "erst" werden?
- herablassenden (zusammen)
- "Irgendetwas stimmte nicht" (Vergangenheit, wie der Rest der Geschichte)
- "Versprechen gebrochen hatte" (ebenfalls Vergangenheit)
- "Seine Eltern gehörten trotz für ihn trotz ..." (das erste "trotz" ist zu viel)

Das müssten jetzt alle sein. ;)



Jetzt aber :))
Vor langer Zeit - Antworten
Moena90 Ein paar sind noch versteckt:

- übermannt (nicht übermahnt)
- In dem Satz mit der Spidermanfigur ist am Anfang ein "er" zu viel. Vielleicht sollte es ein "erst" werden?
- herablassenden (zusammen)
- "Irgendetwas stimmte nicht" (Vergangenheit, wie der Rest der Geschichte)
- "Versprechen gebrochen hatte" (ebenfalls Vergangenheit)
- "Seine Eltern gehörten trotz für ihn trotz ..." (das erste "trotz" ist zu viel)

Das müssten jetzt alle sein. ;)
Vor langer Zeit - Antworten
Quatscha Fast alle weg, lol - Hi Summer,
ganz am Anfang übermahnt = übermannt und ganz am Ende ein "Trotz" zu viel, sonst nichts mehr gefunden.
Fühl mich wie ein Oberstudienrat, lol.
Bis denne
Vor langer Zeit - Antworten
SummerRain Re: +++++ -
Zitat: (Original von Quatscha am 12.10.2010 - 20:15 Uhr) Gut geschildert für jemanden, der es nicht selbst erlebt hat, denk ich!
Sind leider einige Flüchtigkeitsfehler drin, les besser noch mal drüber.
Bis denne


Hab sie hoffentlich ausgemerzt, wäre nett, wenn du auch nochmal drüberschaust.
Vor langer Zeit - Antworten
SummerRain Re: -
Zitat: (Original von Moena90 am 12.10.2010 - 22:39 Uhr) Deine Geschichte erinnert mich stark an die Kurzgeschichten, die ich selbst mit 15/16 geschrieben habe. :)
Das Thema hast du schon gut umgesetzt, aber die Gefühle des Jungen kannst du noch ausbauen. Es passiert alles so plötzlich, man erfährt nicht allzu viel über die Familie - außer dass der Vater Vieltrinker ist.
Außerdem bin ich mir nicht sicher, wie alt Leon überhaupt ist. Am Anfang dachte ich so an einen ca. zwölfjährigen Jungen, aber seine Gedanken später wirken dann wieder jünger. Aber vielleicht ist das auch nur meine Empfindung.

Ansonsten haben sich ein paar Fehler eingeschlichen. Lies am besten noch einmal langsam drüber, dann liest sich dein Text danach noch besser. ;)

Liebe Grüße,
Moena


So, ich hab jetzt nochmal einige Fehler rausgeschmissen. :) Wäre nett wenn du nochmal drüberfliegen könntest, und mir sagen könntest, ob du noch weitere findest.
Lieber Grüße,
Summer Rain
Vor langer Zeit - Antworten
Moena90 Deine Geschichte erinnert mich stark an die Kurzgeschichten, die ich selbst mit 15/16 geschrieben habe. :)
Das Thema hast du schon gut umgesetzt, aber die Gefühle des Jungen kannst du noch ausbauen. Es passiert alles so plötzlich, man erfährt nicht allzu viel über die Familie - außer dass der Vater Vieltrinker ist.
Außerdem bin ich mir nicht sicher, wie alt Leon überhaupt ist. Am Anfang dachte ich so an einen ca. zwölfjährigen Jungen, aber seine Gedanken später wirken dann wieder jünger. Aber vielleicht ist das auch nur meine Empfindung.

Ansonsten haben sich ein paar Fehler eingeschlichen. Lies am besten noch einmal langsam drüber, dann liest sich dein Text danach noch besser. ;)

Liebe Grüße,
Moena
Vor langer Zeit - Antworten
Quatscha Re: -
Zitat: (Original von SummerRain am 12.10.2010 - 20:57 Uhr) Was ich ja liebe sind anonyme zwei Sterne Bewertungen ohne Kommentare.

Wie kann man denn anonym bewerten, steht da nicht immer der Mitgliedsname?
Vor langer Zeit - Antworten
SummerRain Was ich ja liebe sind anonyme zwei Sterne Bewertungen ohne Kommentare.
Vor langer Zeit - Antworten
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