Beschreibung
Ein kleine Satire über das Arbeiten im Krankenhaus.
Vorwort
Es war einmal ein kleiner Maulwurf. Er lebte einsam in seinen Gängen. Tag ein Tag aus baute er weitere Gänge….
So oder so ähnlich fangen immer Märchen an, aber ich schreibe hier kein Märchen, sondern über eine echte Begebenheit. Folglich fange ich nicht mit es war einmal an, na ja eigentlich doch, aber eigentlich auch wieder nicht.
Hast du dich eigentlich schon mal fragt, weshalb ein Spion oder ähnliches ein Maulwurf genannt wird? Vielleicht hast du dich dass ja tatsächlich mal gefragt, vielleicht ist es dir auch klar oder einfach nur egal. Ich habe mich das gefragt. Habe mich dann an den PC gesetzt und im Internet nach einer Erklärung gesucht. Und ratet mal… Ich habe keine gefunden. Ist doch doof. So habe ich mich eben hingesetzt und mir überlegt wieso ein Spion auch Maulwurf genannt wird. Wenn dich meine gedanklichen Ergüsse nicht interessieren, brauchst du das ja nicht weiter lesen.
Ich mein, welcher Gärtner ärgert sich denn nicht über Maulwurfshügel?
Welcher Boss ärgert sich nicht über einen Maulwurf in seinem Unternehmen?
Aber wer hat denn schon wirklich einen Maulwurf gesehen? So richtig nicht im Film oder in Zeitschriften! Ich bezweifle nicht, dass es sie gibt. Ich weiß, dass es Maulwürfe gibt. Sowohl im Beruf, als auch im Garten. Oder würde sich ein Gärtner selbst solche Hügel bauen, oder ein Arbeitgeber sich selbst bespitzeln? Ganz auszuschließen ist das allerdings nicht. Maulwürfe existieren. Ich habe auch schon einmal einen gesehen. Der war leider schon Tod. Thats life. Sterben die in der Erde, oder kommen die zum sterben nach oben? Schon komisch, wir lassen uns verbuddeln und Maulwürfe kommen ans Tageslicht. Kennst du die Sendung mit der Maus? Da gibt es auch einen kleinen Maulwurf. Hat der eigentlich einen Namen? Ich glaube der heißt nur der kleine Maulwurf. So ach ja. Ich wollte ja eine Theorie aufstellen. Maulwurf gleich zu setzten mit der „Schläfer“. Klingt ja melodramatisch, könnte glatt ein Buchtitel werden. „ Der Maulwurf, der Schläfer, genannt das U-Boot“ oder so ähnlich.
U-Boot hast du das schon einmal probiert? Schmeckt gar nicht mal schlecht. Aber über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Ein Agent, Informant, Spion, U-Boot wird Maulwurf genannt. Er dringt in eine Organisation ein! Wo ist da Popcorn? Heimlich beschafft er sich Informationen (bestimmt nicht immer legal). Er beeinflusst und / oder manipuliert die Organisation im Sinne des Auftragsgebers. So ein Maulwurf ist gerissen und hinterhältig, eigentlich. Auf jeden Fall ist ein Maulwurf gescheit. Er schleicht sich in eine Organisation ein, tarnt sich und agiert im Untergrund.
Zum Tier:
Warum heißt der Maulwurf „Maulwurf“? Nicht etwa weil der Mäuler wirft, doch genau deswegen. Aber keine Angst, es steht kleiner Maulwurf auf seinem Hügel und wirft mit Mäuler um sich. Maul kommt nämlich von Molte und das bedeutet wiederum Erde. Als ist ein Maulwurf ein Erdwerfer. Gut was? Wieso nicht gleich so? Maulwürfe leben im Untergrund. Aha eine parallele. Sie fressen Regenwürmer und anderes Krabbelzeugs, 30 Kilo in einem Jahr. Man stelle sich mal vor wie viel das ist. So 30 Kilo Regenwürmer oder Schnecken. Gut das man den Maulwurf hat, auch wenn ich den Regenwürmern nicht wünsche gefressen zu werden. Eine Zwickmühle halt. So ist das leben, fressen und gefressen werden. Irgendwann wird mich ja auch mal so Krabbelzeugs aufessen. Gar nicht daran denken mag.
Maulwürfe leben fast ihr ganzes leben, was etwa nur 3 4 Jahre ist, in selbst erstellten unterirdischen Gänge. Maulwürfe sind kleine fleißige Tiere. Ob die Gänge der verschieden Maulwürfe sich auch kreuzen? Bestimmt. Was passiert wenn sich zwei Maulwürfe treffen, und die sich gar nicht vertragen? Haben Maulwürfe ein Klo? Viel fragen, keine Antwort.
Meine Theorie: Warum der Spion auch Maulwurf genannt wird…
Erstens: Der Spion wird Maulwurf genannt, weil er im Dreck der Firma wühlt. Dreck ist auch gleich zu setzen mit Erde, also ein Erdwühler.
Zweitens: Der „Maulwurf“ ist ein Einzelgänger. Er darf ja nicht auffliegen. Genau wie das Säugetier. Nur wenn es nötig ist lässt er sich auf andere Leute ein. Der Maulwurf nimmt auch nur Kontakt zu den Artgenossen auf, wenn es sich um die Paarung handelt.
Drittens: Der „ Maulwurf“ hat gelernt im Untergrund zu agieren. Somit perfekt an ein Leben im Untergrund angepasst. Eben wie ein echter Maulwurf.
Viertens: Er hat Zugriff zu vielen Informationsquellen. Kennt Schlupflöcher und das
ganze Unternehmen. Labyrinth aus Informationsquellen und Beschaffungswegen.
Auch das Tier hat ein Labyrinth aus Wegen.
Wie du dir sicher denken kannst, gibt es überall Maulwürfe. Man muss echt aufpassen, wenn man lästern möchte bzw. über jemanden reden möchte der weder körperlich noch geistig Anwesend ist. Wenn er geistig nicht anwesend ist könnte man ja auch über ihn lästern, aber wenn er nur körperlich nicht da ist, ist er ja auch geistig eigentlich nicht da. Es sei denn es spukt….Also wenn du über jemanden oder über etwas reden möchtest und es „geheim“ bleiben soll, musst du die Gegend abchecken, ob du irgendwo einen Maulwürfhügel siehst, ein Labyrinth oder eine geheime Tür. Zugegeben Geheimtüren sind schwer zu entdecken, sind ja auch geheim. Siehst davon nichts kannst du ruhig reden. Entdeckst du, aber eines der genannten Dinge, oder etwas anderes verdächtiges z.B. eine Wanze, solltest du lieber schweigen. Du kannst es ja auch einfach aufschreiben oder malen. Maulwürfe sind ja bekanntlich blind, etwa 10% Sehkraft oder so. Man erkennt einen Maulwurf nicht leicht als solchen. Ist ja auch logisch. Aber nur weil man etwas nicht als solches erkennt, heißt es nicht dass es das nicht gibt oder bei dir nicht vorkommt. So gibt es auch in Krankenhäusern Maulwürfe. Gibt es in deiner Nähe auch einen Maulwurf?
Der kleine Maulwurf
Gestatten Sie, dass ich mich vorstelle? Ich weiß dies ist eine veraltet Phrase, deshalb benutze ich diese auch nicht. Außerdem waren wir ja auch vorhin beim du. So ein Du zurückzunehmen finde ich doof. Im Übrigen kann man ein Du zurück nehmen, klingt komisch ist, aber so. Ist mir leider auch schon einmal passiert. Wobei leider das falsche Wort ist. Es ist mir Egal, ob diese Person mich mit „Sie“ anspricht oder nicht, die redet ja eh kaum mit mir. Ich glaube die hat ein bisschen Angst vor mir. Vielleicht ahnt sie, dass wenn sie mir blöd kommt ihre Stelle ganz schnell gefährdet ist. Dazu später. Zuerst werde ich mich vorstellen. Heutzutage stellt man sich einfach kurz und knackig vor. Also einfach mit Vor- und Nachnamen. Dann möchte ich mich auch mal vorstellen. Besser gesagt ich werde mich vorstellen. Möchte ist hier ja vollkommen falsch formuliert, da ich mich ja jetzt vorstellen werde.
Genauso wie ich hätte gerne mal eine Frage. Ja gut denke ich dann… keine Ahnung wo du jetzt auf die schnelle eine Frage herbekommst.
Ein weiteres solches Beispiel ist: „Könnten sie mal nachschauen, ob Herr / Frau sowieso Telefon hat …?“ Oder wenn die Kollegen sagen „ Ich könnte sie verbinden, (wenn ich wollte)“ Wie sage ich immer so schön:
“ Possum sed nolo!“ (Ich könnte, aber ich mag nicht!)
Ich bin der Kleine Maulwurf im Krankenhaus. Mit psychiatrie und so. Da trifft man immer interessante Leute. Ja auch ein Krankenhaus braucht Maulwürfe. Brauchen nicht unbedingt, aber haben. Ich arbeite in der wichtigsten Abteilung unseres Krankenhauses. Ohne uns bzw. mich würde gar nichts gehen. Du denkst ich übertreibe? Hört sich so an, aber wir sind echt wichtig. Warum? Das erfährst du schon noch. Nur nicht so neugierig. Immer langsam angehen. Ich bin nämlich vom Sternzeichen Stier, und die sind halt immer etwas langsamer und bequemer. Meiner Meinung nach sind wir das Herz eines jeden Krankenhauses. Also nicht die Stiere, obwohl Stiere schon toll sind, sondern meine Abteilung. Eine Kollegin und ich hatten auch schon den Gedanken hier eine Kamera aufzustellen, und einen Dokumentationsfilm zu drehen, aber dass wäre glaube ich doch ein bisschen zu aufwendig. Aber ich kann es nicht über das Herz bringen dir die Geschehnisse hier vor zu enthalten. Jeder soll erfahren, was für eine Tolle Truppe wir sind. Mal ehrlich, Butter bei die Fische, das Beste hier im Krankenhaus bin ich. Klingt überheblich, ist aber so.
Zu meiner Person. Ich bin ein netter Maulwurf, also nicht hinterhältig und ich tue auch nichts Illegales, noch manipuliere ich wen. Ich bin ein selbstständiger Maulwurf, also ohne Arbeitgeber.
Was mich als Maulwurf auszeichnet? Ich bin immer nett und hilfsbereit, so dass man mir viel anvertraut und ich viel erfahre ohne was über mich zu erzählen. Ich verfüge über diverse Informationsquellen. Mit einem Anruf weiß ich alles über einen neuen Angestellten. Meistens nutze ich diese Möglichkeit nicht, sondern finde das alles selbst heraus.
Wie ich zum Maulwurf wurde?
Eigentlich wollte ich das alles nicht. Aber ich bin da einfach so hereingerutscht. Ich weiß, das sagt jeder. Aber ich kann da wirklich nichts dazu. Es war mir am Anfang auch gar nicht bewusst, bis mir eine Arbeitskollegin, gesagt hat, dass ich wohl ein Maulwurf sei. Da blieb mir nicht viel über, als das zu akzeptieren. Ich bin nicht enttarnt worden. Die Kollegin hält dicht. Schließlich profitiert sie ja auch von manchmal von meinem Wissen. Kaum zu glauben, aber es ist mir einfach in den Schoss gefallen. Man weiß so viel und kann das alles gar nicht erzählen. Klar hin und wieder ziehe ich auch einen Vorteil aus meinem Wissen. Kann mich gut präsentieren, aber manchmal ist es auch echt schwer. Ja so ein Maulwurf hat es nicht leicht. Wenn die Leute alle wüssten, das ich weiß, ja dann wären die mal anders zu mir. Vielleicht steckte auch schon immer so ein kleiner Maulwurf in mir.
Momentan bin ich echt mies gelaunt. Das was ich nicht gut finde und worüber ich mich dermaßen aufrege, kann ich nicht zeigen. Wie sagt man so schön man trägt eine Last auf den Schultern. Ärzte sagen, dass es ungesund ist die Schultern so stark zu belasten und für den Geist ist das sicher auch nicht so gut. Also bevor ich zusammenklappe (irgendwann) oder anfange mit mir selbst und den Arbeitsmaterialien zu reden
(fängt schon langsam an), durch zu drehen oder unsere Psychiatrie besuchen muss, werde ich hier ein klein wenig über meinen Arbeitsplatz und die Geschehnisse schreiben.
Die Abteilung
Ich arbeite, wie schon erwähnt, in der wichtigsten Abteilung des Krankenhauses.
Die Visitenkarte, eines jeden Krankenhauses. Na, weißt du wo ich arbeite? Richtig, an der Information. Gelernt habe ich einen kaufmännischen Beruf. Ehrlich gesagt bräuchte ich für die Aufgaben hier keine Ausbildung. Das ist eher so ein Nebenjob für Mütter oder so. Ich werde aber studieren und dann neben bei arbeiten. Wir sind hier in der Abteilung so viele Leute. Erst einmal meine Kolleginnen ( ein reiner Frauenhaufen, bis auf den Chefe hier, aber den haben wir ganz gut im Griff) und dann sind da ja auch noch die Praktikanten, Auszubildenden und Zivis. Das wir hier überhaupt noch arbeit finden, ist der Hammer, aber es gibt halt immer was zu tun. Sei es die Kollegen zu kontrollieren oder sonst was.
Manchmal machen wir auch eine Seniorenbetreuung. Das ist für ältere Damen, die nichts mit ihrer Zeit anzufangen wissen. Die kommen uns dann besuchen und wir tun so als ob die uns helfen könnten und Auskunft geben. Meistens reden, die aber nur. Auch wenn ich am Telefon bin. Das stört die Gott sei Dank nicht. Wäre ja auch blöd, wenn ich dann nicht arbeiten könnte. Manchmal sind die älteren Damen, auch eine große Hilfe. Die Zeit geht schneller um und du musst weniger Auskunft geben. Also meine bzw. unsere, aber sicher irgendwann meine Abteilung, hat wer weiß wie viele Mitarbeiter. Oft kommt es dazu, bei den Dienstplanbesprechungen, dass man sich streiten muss, wann man arbeiten kann und man muss höllisch aufpassen, das man auch alle Dienste bekommt. Manchmal wollen mehrere Leute an dem selben Tag arbeiten und manchmal will auch keiner. Hier kann man sich halt aussuchen, wann man arbeiten will. Das ist doch toll, oder? Wir können unsere Freizeit frei planen und die Arbeit muss sich halt danach richten. Was will man mehr. Außerdem haben wir hier so viele Überstunden dass einige nur 7 oder 8 Tage arbeiten müssen. Wenn die dann untergebracht sind, können die Vollzeitkräfte schauen wann sie arbeiten können. Ich muss aber auch erwähnen dass wir hier sehr Kollegial sind, man kann sich drauf verlassen das es immer möglich ist am Wochenende und an Feiertagen zu arbeiten. Bringt ja auch viel mehr Geld. Man würde es auch nicht wagen diese Dienste einen wegzunehmen. Dazu behandeln wir uns hier mit viel zu viel Respekt. Manchmal kann man sogar einen Doppeldienst schieben, wenn jemand ausfällt macht man auch gerne mal aus 8 Stunden Arbeitszeit 16. Das ist gar kein Problem. Man muss dann nur die Mitarbeitervertretung informieren. Ich meine unsere Ärzte arbeiten ja auch 24 bis 30 Stunden. Besonders hervorzuheben ist es, dass Falls mal alle keine Lust haben an einen bestimmten Tag Dienst zu machen, sei es wegen einer Feier oder schönem Wetter, sich einer von den paar übereifrigen Kollegen meldet und dafür einspringt, auch wenn der selber keinen Bock hat oder etwas anderes geplant hat. Irgendwer wird sich schon sicher finden. Manche Kollegen müssen, das ja auch erst mit der Familie absprechen, der Mann muss damit einverstanden sein. Man stelle sich mal vor, die würden sagen „ ist in Ordnung, ich komme arbeiten“ und der Mann wollte wegfahren. Das ginge ja gar nicht. Gut das auf die übereifrigen verlass ist. Die bieten sich immer an. Das ist bald nervig. Manche finden das ja gut und sind froh wenn sie denen die Arbeit zu schieben können, aber ich will auch mal arbeiten. Vielleicht auch mal in der Frühe und nicht nur immer wenn es dunkel wird, oder abends. Oh nein, mir wird gerade etwas bewusst. Ich glaube ich gehöre auch zu den Übereifrigen….Mist, aber was soll man daran schon großartig ändern. Ich habe ja auch keine Familie, die ich Fragen muss, ob ich dann und dann arbeiten gehen kann. Ich hoffe mal die anderen bekommen nicht Angst, dass ich böse werden könnte, wenn sie mir Dienste abnehmen wollen. Einige sind hier nämlich sehr ängstlich., aber dazu später, wenn ich auch von den Praktikantinnen erzähle. Am liebsten sind mir die Kollegen, die nur sieben oder acht Tage im Monat arbeiten. Die nehmen keine Dienste weg und sind selten zu Gesicht zu bekommen. Außer dem weiß man hier, wie man Arbeit delegiert. Dass lernt man hier eigentlich ganz schnell. Ich bin halt etwas langsamer im lernen, aber ich glaube mit den Jahren werde ich auch mal Arbeit delegieren können. Die Schwesternschülerinnen können das auch, die beauftragen dann einfach die Zivi´s. Schlau, oder? Ja beneidenswert. Ich glaube da muss ich noch einiges dazu lernen. Aber das kommt mit den Jahren. Ich bin ja auch noch ein junges Küken, nur die jüngst reiche oder die jüngste Geschäftsführerin werde ich wohl nicht mehr werden, aber ein Mustang (Baujahr 63 ) wird sicher mal drin sein und ein paar schicke andere Autos auch und ein Haus…Ich bin dabei wieder vom Thema abzuschweifen. Nicht gut. Das kann einem auch manchmal auf der Arbeit passieren. Am besten man verzieht sich in sein Kämmerchen und zockt eine Runde. Die Arbeit läuft ja nicht davon, viele können hier nämlich gar nicht mehr laufen, oder werden festgeschnallt. Dann kommt der große böse Mann vom Ordnungsamt und erlaubt das. Vielleicht steht man hier ja auf SM? Wer weiß. Aber manchmal müssen die auch gefesselt werden, weil die sonst zu gefährlich sind und beißen oder so was, aber dazu später mehr. Wo war ich? Wie gesagt, die Arbeit läuft ja nicht davon, und falls doch können wir auch dir Tür zu machen, dann bleiben die eben da drin stecken, so. Wenn man fertig gespielt hat und sich abreagiert hat, kann man auch die Tür wieder aufmachen und los geht es. Arbeit wird delegiert. Nur wer für sich arbeiten lässt ist wichtig. Als Geschäftsführer oder Abteilungsleiter würde ich auch nicht arbeiten. Manche Kollegen sind hier so wichtig, dass die nur anwesend sein müssen ( der Stunden wegen). Jetzt komme ich noch mal auf Türen zu sprechen. Jeder weiß wie gefährlich Türen sein können. Das steht fest: „Türen sind Gefährlich“. Meiner Meinung nach, sollten an jeder Tür, vor allem im Krankenhaus, Warnschilder angebracht werden und Verbandskästen. Ich meine wie oft ist es nicht schon passiert, ich meine es ist doch sicher schon fast jedem passiert, oder anders formuliert, wer hat sich denn noch nie einen Finger, eine Fingerkuppe, einen Zeh, oder sonst was an einer Tür gebrochen. Das geht schneller als man denkt. Oder als man REA sagen kann, wenn man im denken etwas langsam ist. Rea ist auch so ein Thema. Da rutscht einem immer das Herz in die Hose..
Wie stelle ich dir denn jetzt am besten meine Abteilung vor? Als erstes sollst du erfahren was ich so den lieben langen Tag, auf der Arbeit mache. Die Ärzte anfunken, auch Sprachfunk. Sprachfunk ist echt doof, man weiß ja nie wie man sich selber anhört und wer den Funk sonst noch alles hört. Telefongespräche annehmen und weiterleiten. Manchmal ist das echt schwer die Leute am Telefon zu verstehen (akustisch). Manche erzählen dir auch ihre Krankengeschichte am Telefon, ehe sie dir sagen was sie wollen. Telefon ist hier echt viel. Da reichen drei Haltefelder gar nicht aus. Es ist echt unmöglich sich alle Namen der anrufenden zu merken. Ich versuche das immer, versuche auch die Namen aufzuschreiben, aber dann ist da schon der nächste Anruf ein Patient will Telefon anmelden, einer zur Notaufnahme und ein Zivi möchte einen Schlüssel abholen. Wie soll man sich denn da alle Namen merken. Wenn ich ein Gespräch für einen Doktor habe, funke ich den an und er muss mich zurückrufen, damit ich verbinden kann. Manche Ärzte melden sich dann nur mit „Ja“, oder mit „ Sie haben mich angefunkt“. Ich kann doch nicht jeden Arzt an seiner Stimme erkennen. Viele Leute fragen auch nach Mitarbeitern, aber ich kann doch auch nicht wissen wie das ganze Krankenhaus Personal heißt. Dazu gibt es noch eine Personalabteilung. Nicht dass, das irgendwann auch auf uns abfällt. Dann müssen wir Patienten aufnehmen, Schlüsselausgeben, Zimmerüberwachen, Listendrucken, Telefonanmelden, Zuzahlung einnehmen, aufpassen das die Schranke, die Tür usw. funktionieren. Alarme überwachen. Ich glaube das war es auch schon. Mit so einer Liste kannst du nicht viel anfangen. Dann werde ich die einzelnen Punkte erläutern. Zum Thema Patienten aufnehmen gibt es nicht viel zu sagen. Na klar könnte ich dir das jetzt genau beschreiben, aber interessieren tut das nicht. Manche können, dass aber nicht so gut. Es kommt auch schon vor das bei einem 80 Jahre alten männlichen Rentner, als Hausarzte eine Gynäkologin steht und bei Beruf: Rentenversicherung, Bei Arbeitgeber steht dann evangelisches Krankenhaus. Der Patient ist ohne Einweisung als Notfall gekommen und wurde als Normalfall aufgenommen. Ich muss nicht erwähnen, dass die Krankenkasse nicht korrekt eingegeben ist. Es ist ja auch schon schwer, manchmal. Wir haben im Computer so viele Ärzte gespeichert, da ist es nicht leicht den richtigen zu finden. Vor allem wenn man nur den Nachnamen des Arztes weiß. Viele stehen im Computer und sind nur unter dem Vornamen gespeichert. Ein Arzt ruft hier auch immer an und schimpft mit mir, dass kein Hausarzt eingegeben ist. Aber ich kann da ja gar nichts für. Ich habe den Kollegen das auch schon gezeigt wie das geht, aber manchmal klappt das nicht. Vielleicht sollte ich mal eine Dienstanweisung schreiben. Schließlich haben wir hier für alles Dienstanweisungen. Ohne dem geht ja gar nichts. Stell dir mal vor die Drehtür bleibt stehen und du hast keine Dienstanweisung, was du dann tun musst. Oder viel schlimmer, wenn mitten am Tag das Licht im Flur ausgeht. Gut dass es Dienstanweisungen gibt, sonst würde bestimmt keiner auf die Idee kommen nach zu sehen, ob jemand versehentlich das Licht ausgeschaltet hat.