Humor & Satire
Brot für die Armen - Über Schreibwettbewerbe

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"Brot für die Armen - Über Schreibwettbewerbe"
Veröffentlicht am 11. Oktober 2007, 4 Seiten
Kategorie Humor & Satire
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Über den Autor:

Jetzt, wo die Arbeiten an meinem Buch endlich abgeschlossen sind, werde ich mich wieder mehr dieser Plattform widmen. Ich bin also wieder DA. Leipziger Wahlbürger, ursprünglich aus der Eifel. 50 Jahre. Gelegenheitsschreiber, als Ausgleich zu meiner Arbeit als Webdesigner. Wer gerne dichtet, in Verlegenheit ist ob eines Anlasses und arg nach Reimen sucht, dem versuche ich gerne zu helfen. Ich mache nun für heute Schluss, denn es kommt ...
Brot für die Armen - Über Schreibwettbewerbe

Brot für die Armen - Über Schreibwettbewerbe

Wir Autoren haben es wirklich nicht leicht. Zumindest, solange wir noch Jung-Autoren genannt werden, also gänzlich unbekannt sind.

Wer den Sprung in die öffentliche Aufmerksamkeit geschafft hat, dem kann man nur gratulieren. Keine Suche mehr nach Verlagen, die zu normalen Konditionen – sprich kostenlos – verlegen. Im Gegenteil, man ist in der Lage, den Verlag auswählen zu können. Ja, sogar Verlagen Absagen erteilen zu können. Vorbei die Zeit der textbausteinmäßigen Absagebriefe, der Porto raubenden Manuskript-Versendeorgien. Noch nicht einmal ein Telefonanruf ist nötig. Man wird angerufen.

Wer aus der schreibenden Zunft träumt nicht davon? Nun ja, für alle kann ich sicherlich nicht sprechen. Mir reicht es schon völlig, dass es auf mich zutrifft.

Bei uns Schreiberlingen ist es so, dass es kaum eine Mittelschicht gibt. Fast wie das soziale Gefüge in den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Entweder bist Du im Olymp, endlich satt und fett, oder Du krebst am Boden des Bücherregales rum.

Welche Chancen haben wir aber, um den aufrechten Gang zu lernen und irgendwann auch vom schreiben satt zu werden? Nun, da wird uns doch was geboten. Ich sage nur: Schreibwettbewerbe.

Eine tolle Erfindung, findet ihr nicht auch? Nicht, dass Gewinner eines Wettbewerbes dadurch endlich berühmt oder entdeckt würden. Nein, es kommt mir eher so vor wie die Armenspeisung im Neuen Testament. Man wird nicht satt davon, bekannt natürlich auch nicht. Aber es nährt die ständig zu erlischen drohende Flamme der Hoffnung. Und die hält dich am Leben. Mehr noch, Schreibwettbewerbe sind hervorragend geeignet, aus Sicht der Verlage wirklich lesenswerte Texte billig auf den Markt werfen zu können.

Jeder weiß, das man sich als Verlag nicht gerade mit Ruhm bekleckert, wenn man den ganzen gut verkäufliche Schund berühmter oder berüchtigter Autoren, von dem viele Verlage existieren – Bohlen, Herman und Co. lassen grüßen – verlegt. Um dem Anspruch jedoch gerecht zu werden, auch Hochliteratur zu publizieren, müssen Schreibwettbewerbe her. Das gibt fette Anthologien, aus denen es Spaß macht zu lesen.

Also sind solche Wettbewerbe bestenfalls dazu geeignet, gelegentlich für ein Taschengeld zu sorgen und die Hoffnung aufrecht zu erhalten. Doch obwohl mir das bewusst ist, mach ich immer wieder mit. Vielleicht werde ich ja doch mal dadurch entdeckt.

Irgendwann einmal im Hardcover erscheinen. Das wär's.
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Hörbuch

Über den Autor

Chablis
Jetzt, wo die Arbeiten an meinem Buch endlich abgeschlossen sind, werde ich mich wieder mehr dieser Plattform widmen. Ich bin also wieder DA.
Leipziger Wahlbürger, ursprünglich aus der Eifel. 50 Jahre. Gelegenheitsschreiber, als Ausgleich zu meiner Arbeit als Webdesigner.
Wer gerne dichtet, in Verlegenheit ist ob eines Anlasses und arg nach Reimen sucht, dem versuche ich gerne zu helfen.

Ich mache nun für heute Schluss,
denn es kommt jetzt, was kommen muss.
Die Müdigkeit fährt in die Glieder
und auch das Denken ist schon wieder

gebremst und fährt im Schneckengang,
drum zieht es mich mit Macht, mit Drang
in Richtung Bett, so wohlig weich.
'Mein lieber Schatz, ich komme gleich.'

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NorbertvanTiggelen Für diesen beschissenen Beitrag - gebe ich dir volle 5 Punkte !!! (Nee Sterne)
Toll geschrieben wie ich finde, und dabei absolut auf dem Teppich geblieben, was ich nach meiner Meinung oft nicht von dir sehe. Ich bin wirklich erstaunt, dass du auch in kleinen Tönen schreiben kannst! Respekt dafür !
LG Norbert
Vor langer Zeit - Antworten
Nera200 lustig - es entspricht der wahrheit
und ist sehr gut geschrieben
Vor langer Zeit - Antworten
Rehmann Brot für die Armen - Da kann ich Dir nur zustimmen !!! Trotz Allem, ich habe es erreicht, mit sehr, sehr wenig Geld, ein Buch auf dem Markt zu bringen, das Ende diesen Monat erscheint.
Bin aber trotzdem weiter auf der Suche nach Verlagen, die nichts, ausser gute Manuskripte verlangen und dann auch drucken.
Auf meiner Hompage ist schon ein kleiner Vorgeschmack davon zu lesen.
Gruß
H. Rehmann
Vor langer Zeit - Antworten
Sunnygirl .. - was meinst du denn bitte damit?
natürlich ist uns das allen klar aber es ist nicht wirklich originell...
Vor langer Zeit - Antworten
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