Romane & Erzählungen
Kater Kasimir - Mein Leben (6) - Teil 6

Der See glitzert ruhig in der Sonne.

Die Wolken ziehen wie ein Rudel Pferde gen Osten.

Alles ist ruhig. Kein Blatt wackelt hin und her. Kein Halm wiegt sich hin und her. Die Welt schien, als wäre sie tot.

Plötzlich war alles Dunkel, so als wäre ein Schalter umgelegt worden. Plötzlich waren die Farben des Lebens weg.

Stattdessen ein tiefschwarzer Himmel. Funkelnde Sterne. Galaxien der Milchstraße. Langsam bahnte sich ein heller Mond, aufgestiegen aus dem See, den Weg zwischen den Bäumen suchend, nach oben.

Das war die Zeit, wo der Jagdinstinkt, einer Katze erwacht.

Ein dunkler kleiner Schatten huscht über die Wiese.

Ich schlich hinter dem Schatten her, langsam wie ein unsichtbarer Schatten. Geschmeidig wie Katzen eben sind.

Es war eine kleine Maus. Eine leckere Mahlzeit mit wichtigen Proteinen.

Was ich auch alles versuche, die Maus schafft es immer wieder, zu fliehen. Eine furchtbare Situation für einen Kater

Plötzlich, Licht, Sonne alles war in ein grelles Licht getaucht.

Die Maus war weg, wie vom Boden verschluckt.

Stattdessen schlängelt eine Ringelnatter slalomförmig durch das Gras. Langsam und geschmeidig.

Ich wollte sie fangen, aber immer wieder entkam sie meiner Krallen.

Ich verzweifelte schon und wurde ganz hektisch und Unruhig.

Im Hintergrund höre ich vertraute Stimmen.

Ich spüre aufmerksame Blicke auf mich gerichtet.

Meine lieben Menschen sitzen am Tisch und unterhielten sich.

Ich schlage meine Äuglein auf. Ich hatte geschlafen. Alles war nur ein Traum. Gott sei Dank!

Was war das? Die Bewegungen fallen mir schwer. Ich kann mich nicht erheben.

Oh Schreck, da unten an meinem Körper, da fehlt ja etwas. Da war doch mal ...

Das war bestimmt diese alte Frau, mit dem weißen Kittel, wo man mich heute früh, mit der Tragetasche hingebracht hatte.

Sie hat mit mir liebevoll geredet, etwas hat mich gestochen und dann kann ich mich an nicht´s mehr erinnern.

Die alte Frau hat mich kastriert.



Fortsetzung folgt