Gedichte
Notdurft

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"Notdurft"
Veröffentlicht am 02. Oktober 2007, 6 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

Jetzt, wo die Arbeiten an meinem Buch endlich abgeschlossen sind, werde ich mich wieder mehr dieser Plattform widmen. Ich bin also wieder DA. Leipziger Wahlbürger, ursprünglich aus der Eifel. 50 Jahre. Gelegenheitsschreiber, als Ausgleich zu meiner Arbeit als Webdesigner. Wer gerne dichtet, in Verlegenheit ist ob eines Anlasses und arg nach Reimen sucht, dem versuche ich gerne zu helfen. Ich mache nun für heute Schluss, denn es kommt ...
Notdurft

Notdurft

Heut’ ist mal wieder so ein Tag,
wo ich, obwohl ich’s gar nicht mag,
zum Zweck des Füllens meiner Schränke,
die Beine Richtung Städtchen lenke.

Dorthin, wo all die Einkaufstempel
verführerisch mit ihrem Krempel,
der Kundschaft Bestes woll’n entlocken.
Ich meine Geld, Moneten, Flocken.

Damit ich nicht zuviel werd’ kaufen,
oder vielleicht muss zweimal laufen,
hab ich, noch gestern war’s um sieben,
mir alle Sachen aufgeschrieben.

So präpariert, mit schnellem Schritt,
- denn schließlich bin ich ziemlich fit -
marschier’ ich los, mach ich mich auf,
mit Vorsatz für den schnellen Kauf.

Statt mit dem Bus geh’ ich zu Fuß,
denn das beseitigt allen Ruß,
der schlummert in den Beingelenken.
Dem werd’ ich keine Chance schenken.

Es sind zwei Kilometer nur,
die ich jetzt lauf’ für die Figur.
Doch bald, ich hab’ nicht dran gedacht,
merk ich, das meine Blas’ erwacht.

Den Drang, mich schnellstens zu entleeren,
möcht’ ich grad jetzt gerne entbehren.
Die Krux an der Geschicht’ ist bloß,
von selbst werd’ ich den Druck nicht los.

Also muss schleunigst was gescheh’n,
ich muss rasch um die Ecke geh’n.
Dorthin, wo man vor Blicken sicher,
vor Schimpf und Schande und Gekicher.

Allein, die Eck’ ist nicht in Sicht,
dabei die Blase jetzt schon sticht.
Gleich kommt ein Park, das ist zu schaffen,
da wird man mich auch nicht begaffen.

Jedoch mein Schritt wird krumm und krummer,
die Blase macht schon richtig Kummer.
Der erste Baum muss halt dran glauben,
auch wenn dort hinten Menschentrauben

mit Kinderwagen und so weiter
zusammensteh’n und lachen heiter.
Das Schicksal meint’s nicht wirklich gut.
Ich nehm’ zusammen allen Mut,

lass es heraus in einem Schwall,
als ich von hinten hör’ Krawall.
„Sie, da am Baum, das kann nicht sein!“
„Vor all den Kindern, so ein Schwein!“

Auch tituliert man mich noch schlimmer,
allein das Wasser läuft noch immer.
Ich stehe da, mein Kopf wird rot,
doch lässt sie endlich nach, die Not.

Am End’, das will ich nicht verschweigen,
muss ich dem Amt den Ausweis zeigen.
Um vierzig Euro ärmer dann,
und stadtbekannt als „Pinkelmann“,

darf ich nun geh’n mit Schimpf und Schande,
und endlich ist beruhigt die Bande.
Die Lust auf Einkauf ist dahin,
nur noch nach Bier steht mir der Sinn.

Doch auf dem Rückweg denk’ ich so:
“Wie hätt’ es Frau gemacht? Und wo?”
Sie wär’n ja noch viel böser dran,
als unsereins, als jeder Mann.

Wieder versöhnt, ohne zu hasten,
geh’ ich in Richtung „Kummerkasten“.
Nach Bier und Schnaps, darauf ich schwör’,
ist schnell vergessen das Mallheur.
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Hörbuch

Über den Autor

Chablis
Jetzt, wo die Arbeiten an meinem Buch endlich abgeschlossen sind, werde ich mich wieder mehr dieser Plattform widmen. Ich bin also wieder DA.
Leipziger Wahlbürger, ursprünglich aus der Eifel. 50 Jahre. Gelegenheitsschreiber, als Ausgleich zu meiner Arbeit als Webdesigner.
Wer gerne dichtet, in Verlegenheit ist ob eines Anlasses und arg nach Reimen sucht, dem versuche ich gerne zu helfen.

Ich mache nun für heute Schluss,
denn es kommt jetzt, was kommen muss.
Die Müdigkeit fährt in die Glieder
und auch das Denken ist schon wieder

gebremst und fährt im Schneckengang,
drum zieht es mich mit Macht, mit Drang
in Richtung Bett, so wohlig weich.
'Mein lieber Schatz, ich komme gleich.'

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MarianneK Lach ... - Habe es durch Zufall erst heute entdeckt und finde es köstlich. Oh ja, Frau hat es da wirklich schwer.

Grüß dich lieb Marianne
Vor langer Zeit - Antworten
Rehmann Notdurft - Gefällt mir sehr, weil es auf´s Wort stimmt und super gereimt ist !
Gruß
H. Rehmann
Vor langer Zeit - Antworten
Chablis Re: Gut gereimt -
Zitat: (Original von Reggy am 12.10.2007 - 13:19 Uhr) Dass du nicht bei OurStory mitmachen willst, ist wirklich schade.
GLG
Reggy

Danke für den Kommentar zum Gedicht. In meinem letzten Statement habe ich dargelegt, warum ich das nicht mache. Außerdem habe ich einen Verlag, der lektoriert und kostenlos zu normalen Konditionen veröffentlicht.
Chablis
Vor langer Zeit - Antworten
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