Gedichte
Amor in Nöten - Liebesgschichten und Heiratssochn

Überm Olymp dunkle Wolken, Donner und Blitz,

großer Krisenrot heit am Göttersitz.

Da Mars is glodnt und furchtbor empört,

die göttliche Ruhe empfindlich gestört.

De Menschheit mocht holt Sorgn, untn auf da Wölt,

wäul´s mit da Liebe net  stimmt, da Nochwuchs föhlt.

„Ih brauch mehr Soldoten“, schreit er voll Graus,

„waunn´s so weitageht, stirbt de Wölt nau aus.“

„Des liegt nur an den Frauen“, mant da Apoll,

und schaut ume zur Venus gaunz vorwurfsvoll.

Doch de pfaucht zruck: „ Wia stöllst da des vur?

Ih tua wos ih kaunn, schuld is da Bua.

Da Amor, der Schlingel mocht mir´s schwer,

er zühlt so schlecht – stott sie und er,

haaßt´s oft er und er und sogor er und es.

Woher daunn da Nochwuchs, sogt´s  ma des ?

Vota Zeus, vielleicht kaunnst du des richten.

Erinner´ den Klanen aun seine Pflichten.“

Da Zeus schwingt´s Szepter, de Stirn in Foltn -

jetzt muaß si da Amor demütig vaholtn.

„Entschuldigt bitte, es tuat mir jo lad,

oba maunchmol is ma holt gor so fad,

aussadem kenn ih d´Leit nimma vanaund -

de trogn doch olle des sölbe Gwaund.“

Da Mars valiert gänzlich de Geduld

und wird gaunz rot – da Amor is schuld.

„Der braucht an Visitator und a Brülln.

Des Bürscherl soll orbeitn und net spüln!“

Do a Dunnerer, ´s zuckt a Blitz,

Vota Zeus erhebt se von sein Sitz:

„Ich bitte um Ruhe, um Aufmerksamkeit,

beendet sofort diesen sinnlosen Streit.

Amor, du erfüllst ab nun deine Pflicht

Schlamperei im Dienst dulde ich nicht.

Auf göttliche Weisung, nicht zum Vergnügen,

sollst du Mann und Frau zusammenfügen,

 damit sich vermehre das Menschengeschlecht,

so steht´s geschrieben im himmlischen Recht.

Nun rasch an die Arbeit, enttäusche mich nicht,

nach einem Jahr erstattest du Bericht.

Aphrodite kriagt daunn Auftrog, in Menschengestolt,

dafür zu sorgen, dass er se aun de Regeln ah holt.

Auf da Erden herunt geht noch ollas sein Gaung,

da Simmerl legt si nieda, d´Resl schloft scho laung,

mit Lockenwickler -´s is Saumstog auf d´Nocht,

´s Nochthemat is gricht, ´s Bett frisch gmocht,

a warma Ziagl bei de Zechan, drauf legt er Wert.

Sie is a brav´s Weiberl, wia sa se ghert.

Da Fernseher rennt, ´s miassat net sei,

oba dabei schloft ma do besser ei.

Auf amol traut er sein Augen kam,

do siecht er a Frau, sche wia a Tram.

De is allaa und suacht an Mau -

jetzt wird er munta, do bleibt er drau.

De Handerln, de Augen, de Wuckerlfrisur,

vo obn bis untn a Superfigur.

Dita haaßt des traumhofte Wesen

und is nau nia vaheirat gwesen.

Er gspiart an Stich tiaf in da Brust -

is des de Liebe, de unbändige Lust?

Sofurt ruaft er au und stöllt se brav vor.

„Ich freue mich sehr“, säuselt´s im Ohr.

Sie redt vo Liebesglück und Geborgenheit,

von Harmonie und an Leben zu zweit.

Ihr Stimm is gaunz siaß und engelsgleich,

vaspricht s´eahm des siebente Himmelreich.

In a poar Tog, sie richtat se drauf ei,

kennt er - waunn er wüll - scho bei ihr sei.

Da Simmerl hot schnö sei Socha beinaund,

d´weißn Sockn und des Sunntogsgwaund,

a Flascherl Kölnischwossa ols Präsent

und seine Potschn, so is er´s gwehnt.

„Resi! Ih faung a neichs Leben au,

nix gibt´s wos mi nau aufholtn kau.

Plärr jetzt net, loß mia mei Ruah

und putz ma no schnö de Schua.

Ih muaß mi beeiln, de Dita wort.“

De Resi waant, oba er bleibt hort.

Da Amor erkennt dermol ehrlich entsetzt,

dass er scho wieda de Regeln valetzt.

Da Simmerl, des is a Föhlschuß gwesen,

der steht net auf da Listn - er hot si valesn -

und schnöll, wäul kana wos merkn soll,

löst er auf sei eigene Ort den Foll.

Er vaführt d´Aphrodite in Adonisgestolt,

wia ma so sogt - er opfert si holt.

So sehr se da Simmerl a tummelt, er kummt zu spät.

Sie hot scho an aundern, des is Realität.

Vorbei is da Zauber, er siecht jetzt gaunz klor,

wos des fia a Riesendummheit wor.

Für a Trugbüld nur hot er ollas riskiert

und se dabei a no unhamlich blamiert.

Klalaut suacht er wieda bei der Resl sein Plotz.

und de vazeiht eahm, sie is wirkli a Schotz.

Nein Monat späta hot se a da Amor gfreit,

wäul in da Wiegn a klana Simmerl schreit.

De Götter haum wieda ea himmlische  Ruah

Und schaun vom Olymp obn gnädig zua.

Waunn in Amor no amol da Howan sticht,

daunn bleibt fia eahm nua nau s´jüngste Gericht.