Vorwort:
Zugegeben ist es ein Wagnis, dass sich diese beiden grundverschieden lebenden Autoren zu diesem Gemeinschaftsprojekt haben bewegen lassen, denn zu unterschiedlich sind ihre Wohnlagen als auch Lebensweisen, doch genau das hat sie herausgefordert.
Auf der einen Seite Norbert van Tiggelen: Wie man nicht unbedingt aus dem Namen erkennt, ein waschechtes Kohlenpottkind aus der Mondstadt Wanne Eickel, mitten im manchmal sehr kalten und rauen Ruhrgebiet.
Auf der anderen Seite Ute AnneMarie Schuster: 968 Straßenkilometer in südöstlicher Richtung entfernt. Eine charmante Dame aus der Steiermark im wunderschönen Österreich ganz in der Nähe von Graz.
Aber nicht nur die schreiberische Herausforderung hat die beiden Autoren zu diesem Projekt bewegt. Nein, auch die, mit einem guten Beispiel voran zugehen und dort zu helfen, wo Hilfe gebraucht wird. Ein Euro pro verkauftes Exemplar dieses Gedichtbandes fließt in folgendes Projekt:
KIND UND KREBS
Schweizer Forschungsstiftung
Sennhofstrasse 90
CH-8125 Zollikerberg
Tel. 0041 44 350 32 95
Fax: 0041 44 350 32 94
www.kindundkrebs.ch
franziska.derungs@kindundkrebs.ch
http://www.fredybarth.ch/fredy/krebs.html
Da Ute AnneMarie Schuster in Österreich und Norbert van Tiggelen in Deutschland wohnhaft sind, haben sie sich dazu entschlossen, ein anderes Land zu unterstützen.
Sie wollen die Hand reichen, so wie es alle Menschen auf dieser Erde machen sollten, um unseren Nachkommen ein glückliches Leben zu ermöglichen.
Lassen Sie sich nun von ihren Werken verwöhnen.
Viel Spaß beim Lesen wünschen Ihnen die Autoren
Ute AnneMarie Schuster & Norbert van Tiggelen
Tränen kotzen
Wenn ich durch die Straßen gehe
und die Menschen handeln sehe,
frag ich mich: „Ist das normal?“
Was ist die Welt doch kalt und fahl!
Wenn Säufer an den Straßenecken
trinken, bis dass sie verrecken,
Kinder in den Schulgebäuden,
mit Gewalt die Zeit vergeuden.
Wenn Fußballstars Millionen kriegen,
während Fans im Kampf erliegen,
Politiker trotz Eid betrügen,
ihr Volk vor jeder Wahl belügen.
Wenn der Schmarotzer stolz gesteht,
wie gut es ihm in Deutschland geht,
während andre täglich schaffen,
sich Tag für Tag durchs Leben raffen.
Wenn Schönheit wird mit Geld gekauft,
der Junkie sich für Drogen rauft,
die Kids mit Markensachen protzen,
dann könnt’ ich nur noch Tränen kotzen.
© Norbert van Tiggelen
Wunderland
Ich kenn ein Land, das gar nicht weit,
da schenkt der Mensch noch Herzlichkeit.
Dort lebt man noch mit der Natur,
von Hass und Häme keine Spur.
Da schaut der Nachbar noch wie’s geht,
ob alles auch zum besten steht.
Die Dankbarkeit man gern empfindet,
wenn einen solches Glück mal findet.
Ein jeder sollt im Herz sie tragen
und nicht nach wenn und aber fragen.
Ich schätz und lieb dies Wunderland,
ein schöneres ich nirgends fand.
© Ute AnneMarie Schuster
Nach mir die Sintflut
Nach mir die Sintflut, pfeif auf die Kinder,
soll’n sie doch kiffen, die Spiele-Erfinder.
Nach mir die Sintflut, pfeif auf Moral,
die Wahrheit zu sagen, ist mir zu banal.
Nach mir die Sintflut, pfeif auf den Greisen,
man sollte ihn flugs aus dem Lande verweisen.
Nach mir die Sintflut, pfeif auf das Schaffen,
Bier und Hartz IV, das sind unsere Waffen.
Nach mir die Sintflut, pfeif auf die Liebe,
Respekt schafft man sich durch Tritte und Hiebe.
Nach mir die Sintflut, wenn jeder so denkt,
dann wird unsre Zukunft in Blut bald ertränkt.
©Norbert van Tiggelen
Was wird aus uns
Was wird aus uns,
das fragst du mich,
wenn wir so weiter machen,
wenn jeder nur an sich noch denkt,
schenkt keinem mehr ein Lachen.
Was wird aus uns,
wenn kalt es wird,
sogar bei stärkster Hitze,
wenn keiner mehr den andern sieht,
Frost zieht durch jede Ritze.
Was wird aus uns,
das fragst du mich,
ich will es dir gern sagen,
noch ist es nicht zu spät für uns,
noch dürfen wir nicht klagen.
Was wird aus uns,
wenn warm es wird?
Du kannst es selbst doch ahnen,
das Lächeln, das die Welt erreicht,
lenkt uns in neue Bahnen.
© Ute AnneMarie Schuster
Wozu?
Wozu von Liebe reden,
in dieser kalten Welt,
dort, wo außer Habgier,
oft das Geld nur zählt?
Wozu für Frieden beten,
wenn Waffen sind Gesetz,
wo Menschen zynisch hetzen
mit üblem Geschwätz?
Wozu für Fairness kämpfen,
wenn Lügnern wird geglaubt,
wo dem Alten, Schwachen gar,
die Ehre wird geraubt?
Die Antwort heißt „Für Kinder“,
denn sie sind unser Licht,
sie werden zahm geboren,
Neid interessiert sie nicht!
©Norbert van Tiggelen
62
Meine heile Welt.
Noch ist sie unverdorben,
meine ganz kleine Welt.
Hier zählt das Miteinander
und nicht nur Gut und Geld.
Ach bitte lass sie bleiben,
genau so wie sie ist.
Ich merk doch immer wieder,
was draußen man vermisst.
Ich nehm es als Geschenk an,
was man mir gern hier gibt.
Möchte in die Welt gern senden,
wie schön ist, wenn man liebt.
Wenn Kinder fröhlich lachen
und sagen lieb Hallo,
dann weiß ich was ich habe
und bin von Herzen froh.
Wie gern möchte ich sie teilen,
meine so heile Welt,
hier gilt noch das Vertrauen.
Gibt’s mehr denn was sonst zählt?
© Ute AnneMarie Schuster
„Der jüngste Tag“
Wenn Henker sich um Seelen sorgen,
der Mond aufgeht am frühen Morgen,
die Wahrheit ein Grund dafür ist,
dass man einen Freund vergisst.
Wenn Meere nur noch Salz besitzen,
Sportler Kraft in Adern spritzen,
wenn Waffen nur noch dafür sind,
als Spielzeug für das brave Kind.
Wenn Ehen nicht mehr lange halten,
Kredithaie das Geld verwalten,
Deine Nachbarn sind geklont,
und sich das Leben nicht mehr lohnt.
Wenn Menschen sich für Nahrung töten,
bei einem Mord nicht mal erröten,
der Satan laut nach Fairness schreit,
dann ist der jüngste Tag nicht weit!
© Norbert van Tiggelen
Mutter Erde
Mutter, sieh die Not in uns,
wir sind doch deine Kinder.
Hilf uns aus dieser düst’ren Zeit,
wir spüren nur noch Winter.
Die Kälte die du ausgesandt,
schmerzt tief in allen Herzen.
Nur du kannst ändern wie wir sind,
du siehst doch unsre Schmerzen.
Wir sind naiv und auch sehr dumm,
missachten deine Zeichen.
Gib uns noch einmal eine Chance‘
Lass uns die Hände reichen.
Wir wünschen uns von Herzen sehr,
dass endlich schlau man werde,
dann ist es auch noch nicht zu spät,
zur Rettung unsrer Erde.
© Ute AnneMarie Schuster
Kinder brauchen uns nicht tot!
Seit vielen tausend Jahren schon,
sind WIR zu Gast auf dieser Welt,
teilen uns den Sonnenschein,
und dasselbe Himmelszelt.
WIR prägten mit Gedankengut,
den Weg bis hin zur Gegenwart,
ob Religion, Kultur und Fleiß,
ein jedes Volk auf seine Art.
Bedeutungslos ist Deine Sprache,
egal die Farbe meiner Haut,
WIR ALLE sind das Licht der Erde,
wichtig ist, dass man vertraut.
Hand in Hand müssen WIR gehen,
denn unser aller Blut ist rot,
lasst uns Richtung Frieden ziehen,
denn Kinder brauchen uns nicht tot.
©Norbert van Tiggelen
Gottes Geschenk
Wie sehr wünschte ich mir ein Kind,
die Farbe war egal,
ich wollte ihm nur Heimat sein,
ersparen jede Qual.
Gott hat erfüllt mir meinen Wunsch,
hat lange überlegt,
ob wirklich ich gewachsen war,
dem, was mein Herz bewegt.
Mit großen Augen sah es mich,
mein wunderbares Kind.
Ein Lächeln saß in dem Gesicht,
ich mich drin wieder find.
Wie dankbar kann ein Mensch doch sein,
schenkt Gott ihm dieses Glück.
Ein kleines Kind von Herzen rein,
gibt Liebe nur zurück.
© Ute AnneMarie Schuster
Tritt in den Arsch
Hast immer geholfen,
wo es gebrannt,
von Dir hat man immer,
nur Güte gekannt.
Ging’s anderen mies,
warst Du stets bereit,
man kannte Dich immer
als ein treues Geleit.
Waren die Sorgen
der and’ren Geschichte,
da machte man Dich
mit Lügen zunichte.
Das Ende vom Lied
stimmt traurig und harsch:
Der Dank dafür ist
ein Tritt in den Arsch!
© Norbert van Tiggelen
Tränen im Blick.
Tränen im Blick
Und Trauer im Herz,
ich fühle mich heut so verloren.
Stell Fragen mir grad
Und grübele nach,
warum ist in mir alles gefroren?
Wo gestern noch
Alles voll Zärtlichkeit war,
da gönnt man sich heute nichts mehr.
Verliert sich im Selbst,
sieht den anderen nicht,
trägt den Kummer alleine und schwer.
Man könnte ja reden,
vielleicht wär das gut,
doch was will man damit denn erreichen.
Möchte man wirklich zurück,
den Weg nochmal geh’n.
Sind Tränen denn nicht schon ein Zeichen?
© Ute AnneMarie Schuster
Dazwischen gibt es 89 wunderbare Gedichte, abwechselnd von beiden Autoren, sowie eine ausführliche Autorenvita.
Nachwort der Autoren
Sehr geehrte Leser unseres Buches. Ich hoffe wir haben Sie unterhaltsam durch die letzten Stunden geführt und Sie haben sich nicht gelangweilt. Vielleicht ist es uns sogar gelungen, dass Sie über einige Dinge des Lebens jetzt etwas anders denken. Nicht immer hat unser Dasein gute Seiten, doch ich denke Hand in Hand können wir vieles dazu beitragen, das vieles harmonischer wird.
Liebe Ute! Vielen lieben Dank dafür, dass Du meiner Einladung, dieses Buch zu schreiben gefolgt bist, sowie für das gnadenlose Vertrauen zu mir. Ich habe die Zeit dieser virtuellen Nähe zu Dir sehr genossen und so einiges dazu gelernt.
Zudem möchte ich Dir meinen höchsten Respekt aussprechen, denn ich habe kaum einen Menschen kennen gelernt, der zugleich so unkompliziert, humorvoll, ehrlich, charmant und lebensbejahend ist wie Du. Vielen Dank, das ich Dich kennen lernen durfte, ich wünsche Dir und Deiner Familie eine glückliche Zukunft mit Licht und Frieden.
Und denk daran, eines Tages sehen wir uns.
Dein/ Ihr Norbert van Tiggelen
Lieber Norbert,
Deiner Einladung zu dieser Gemeinschaftsarbeit bin ich liebend gern gefolgt. In meinen Augen gibt es kaum einen Menschen der so viel Ehrlichkeit, Charakterstärke und Herzenswärme besitzt, wie Du.
Gerade die Unterschiede die wir leben, machen das Ganze ja erst so spannend.
Ich mit meiner grünen Wiese ,den Tannen und frischer Luft und Du aus dem Kohlenpott.
Schön finde ich, dass wir in dieser Zeit des Schreibens noch ein bisschen enger zusammengerückt sind. Ich danke Dir dafür, dass Du immer an mich glaubst und dafür, dass Du mir ein lieber und aufrichtiger Freund geworden bist.
Die Einladung in die Steiermark, für Dich und deine Familie steht und vielleicht planen wir ja dann das nächste Buch, wer weiß das schon.
Ich wünsche Dir und Deiner Familie alles erdenklich Gute
und weil mir gerade Licht und Frieden aus Deinem Mund so sehr gut gefällt, möchte ich gar keine anderen Worte nutzen sondern Dir das gleiche wünschen:
Licht und Frieden
Deine Ute
Impressum: Namen, Email und/oder Homepageadresse der Fotografen.
Nachwort des Verlages:
Hallo liebe Leser!
In den nächsten Wochen möchten wir euch jeden Montag mit einem weiteren Gedicht von uns aus unserem Buch verwöhnen. Los geht’s.