Kurzgeschichte
Mitternachtstraum

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"Mitternachtstraum"
Veröffentlicht am 05. September 2010, 8 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

"Mein Lieber wir sind keine Demokratie sondern eine Diktatur, die anderen haben uns nicht zu sagen!"
Mitternachtstraum

Mitternachtstraum

Beschreibung

Ging mir so durch den Kopf

Ding Dong Ding Dong. Zwölfmal schlug die alte hölzerne Standuhr, mit den schönen Verzierungen hintereinander. Es war Mitternacht und ich lag, die Beine und Arme weit von mir fortgestreckt, auf meinen Bett, bekleidet mit einem dünnen weißen Nachthemd und starrte an die weiße Rauchfasertapete.

Morgen. Nein heute, es war ja schon nach Mitternacht, würde ich in ein Internat geschickt werden und das gewiss nicht freiwillig, sondern auf zwang meiner übertrieben zielstrebigen Mutter, die nach dem, ich finde, schusseligen Tod meines Vaters, das Kommando über mich und meine beiden sieben Jahre jüngeren Zwillingsschwestern übernommen hatte.

„Brauchst du mich denn nicht lieber hier?“, fragte ich gestern beim Mittagessen, in der Hoffnung das sie es sich doch noch mal anderes überlegt hatte. Nicht das ich zuhause bleiben wollte, keines Wegs. Aber ich brauchte meine Freiheit, die ich hier wenigstens hatte, jedenfalls dann wenn ich mich mal wieder einmal unerlaubt aus dem Haus geschlichen hatte. Wenn ich erst mal in diesem Internat war würden sie mich wie einen Kampfhund in einen Zwinger einsperren! „Nein! Ich brauche dich nicht hier sondern in diesem Internat, damit ich dich mal in schönen Designerklamotten auf einen Chefsessel sitzen sehe, anstatt das du mir in deinen heruntergekommenen Look vor den Füßen tanzt!“, hatte sie geantwortet und mich mit einer wegwerfenden Geste bedacht. Meine Mutter hatte mir zwar eingeschärft am Tisch sitzen zu bleiben bis alle Fertig waren, aber nach diesem Kommentar bin ich empört aufgestanden und zu meinem Spiegel gestampft der in meinem Kleiderschrank hing und mich betrachtet. Ok, Ok, ich war bestimmt keine Heidi Klump, oder so, aber ich sah bestimmt nicht aus wie ein Bahnhofsjunkie.

Meine dunkelbraunen gelockten Haare, fielen über meine Schultern und gaben einen schönen Blick auf meine hellgrünen Augen frei, die anderen Personen an mir immer als erstes auffielen. Außerdem trug ich meinen schwarzen Mantel, der mir bis zu den Füßen ging und von dem meine Mutter meinte mit dem ich schon auf die Welt gekommen bin. Ich geb zu ich trage diesen Mantel sehr gerne, denn er gehört zu mir wie das Amen in der Kirche, aber damit auf die Welt gekommen bin ich nicht! Darunter trug ich ein längeres weites braunes T-Shirt und einen schwarzen Rock und schwarze Ballerinas die mit einer schwarzen (allerdings etwas helleres Schwarz) Schleife versehen waren. Um meinen Hals baumelte wie immer mein blaues Lapislazulikreuz, eine Spezialanfertigung, die mir mein Vater zu meinen sechzehnten Geburtstag geschenkt hatte, das war ungefähr vor sieben Monaten.

Ich seufzte tief und stand auf. Ich tapste ans Fenster und öffnete es. Kalter Nachtwind schlug mir entgegen der mir einen Schauer über den Rücken laufen ließ. Ich schaute aus dem Fenster auf die nächtliche Stadt. Es war Vollmond und kein Wölkchen war an Himmel, sodass man in ein Meer aus leuchtenden Sternen blicken konnte. Ein wunderbarer Anblick wie man ihn manchmal in einem Liebesfilm im Kino geboten bekam. Unter mir erstreckte sich das nächtliche London. Aus vielen Häusern sah man noch Lichter brennen und jegliche Art von Musik ertönte aus dem Straßen. Wie viele noch wach waren, dachte ich. Bestimmt alles wegen des Vollmondes. Die besten Nächte für Vampire, sich ihre Blutbank wieder aufzufüllen oder sich irgendeine blonde Jungfer zu seiner Gemahlin zu machen.

Ich wandte mich wieder meinen Zimmer zu, dem einzigen Ort auf der ganzen Welt an dem ich mich wirklich wohl fühle. Die weinroten Tapeten und der ebenso rote Teppich konnten schon einige Geschichten über mich erzählen. Und die hatten in den wenigsten Fällen ein Happy End....

Das schönste an meinem Zimmer war meine alte Standuhr, die noch aus dem 19. Jahrhundert stammte. Manchmal fragte ich mich wie ich beidem andauernden Krach, den sie veranstaltete,  schlafen konnte, aber anscheint hatte ich mich so daran gewöhnt, wie Leute die dich an der Eisenbahn lebten. Neben der Wanduhr stand mein Schreibtisch auf dem mein Laptop und daneben meine Schreibsachen standen sowie ein Etui, mit allen möglichen Stiften. Außerdem klebten noch Notizzettel am Tisch und eine Schere und ein paar Schminkartikel lagen verteilt auf darauf. Über die Lehne hing meine weinrote Handtasche, die mit einigen Rüschen an den Hänkeln verziert war. Die hintere Wand wurde von meinem alten Kleiderschrank eingenommen. An dem ich viele Fotos geklebt hatte, sowie einige Poster von Stars, die ich eigentlich nicht leiden Konnte.

Ich musste gähnen, ich war wohl doch müder als ich dachte. Ich schloss das Fenster und ließ mich auf mein Bett fallen und schloss Augen. „Schlaf gut, Callie“, sagte ich zu mir selber und gab mich den Mächten des Schlafes hin.

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Callie
"Mein Lieber wir sind keine Demokratie sondern eine Diktatur, die anderen haben uns nicht zu sagen!"

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