Fantasy & Horror
das bild des malers - ( c) julianne staroste)

ohne rahmen

dem jungen  maler war seit tagen nicht gut

leichtes fieber, ist sicher eine erkältung

was sitze ich noch hier

es ist schon sehr kalt geworden

ich sollte gehen, war sein gedanke

er sah ein bild auf weißer leinwand

seine staffel stand vor ihm

fata morgana, fieberwahn, ein trugbild - oder wahr

blondes haar, sich bewegend im wind

grünleuchtendes augenpaar

märchenhaft ein rotes lippenpaar

lachen war wie glockenklang - er hörte es sogar

perlengleiche zähne - und  lockend war der mund

er konnte den blick nicht wenden

ihr bild nahm ihn gefangen

sehnsucht spürt nichts mehr

nur ein verlangen fühlte er

doch nicht den schweiß auf seiner stirn

nicht hitze auf den wangen

er schließt die augen, eine sekunde nur

weil die welt sich drehte

er sieht die staffel nun vor sich

sieht ihr bild voll sehnsucht und verlangen

wo ist sie, war sie jemals da

ist sie so schnell gegangen?

er sieht die staffel vor sich stehen

farben - pinsel - er greift zu

weiße leinwand wird zur straße

sehnsucht wird  zu einem bild

ein roter mund lächelt ihm zu

blondes haar flattert im wind

zaubert ihr bild auf seiner leinwand

dann kommt ein mann im hintergrund

liebe ist in seinem blick

sehnsucht und verlangen

es ist sein abbild

und es lächelt ihr nun zu

der junge maler vor der staffel

versunken jetzt  - er weiß nichts mehr

fieber rüttelt - und kälte schüttelt ihn

er schaut - wundert -  erinnert sich - er weiß

sich selber malte er ganz sicher nicht

doch auf weißer leinwand steht er neben ihr

glück verzaubert sein gesicht

in seinen armen liegt die welt

die leinwand zeigt es allen

er liegt davor

ganz sanft  ist er gegangen

liebe die zu ihm gehörte

hat endlich ihn gefunden