Gedichte
Waidmanns-Heil

Komm kleiner Hund wir gehen los,

spazieren in den Wald,

die Sonne scheint, der Himmel lacht,

und auch ist es nicht kalt.

Ein lauer Wind umsäuselt mich,

wir sind fast ganz allein,

nur dort ein Reh mit seinem Kitz,

Hund, still musst du jetzt sein.

Wir bleiben auf der Stelle steh’n

mich rührt es tief im Herz.

Wie friedlich meine Welt doch ist,

voll Liebe, ohne Schmerz.

Ich möchte rufen ganz, ganz laut,

seht her wie schön es ist,

hier ist sie meine heile Welt,

hier ist, was ihr vermisst.

Und auf dem Weg, wo ich grad steh,

da kommt der Jägersmann,

trägt unterm Arm gleich sein Gewehr

und schaut mich freundlich an.

Ich sag ihm und ich freu mich auch,

2 Rehe liefen grad,

den Weg entlang und sprangen dann,

hinunter diesen Pfad.

„Wollen Sie schießen?“ frag ich ihn,

„Nein, nein ich will nur schau‘n“,

ich seh‘ ihn an und glaube ihm,

warum sollt ich misstrau‘n.

Ich gehe weiter meinen Weg,

der Hund geht brav bei Fuß,

da hör ich einen lauten Knall,

ganz klar, das war ein Schuss.


Die Sonne scheint, der Himmel lacht

doch in mir brennt es heiß

wie falsch ist doch auch meine Welt,

ich das nun endlich weiß.

© Ute AnneMarie Schuster 27.8.2010