Gedichte
Erben ist wie tausend Tode sterben

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"Erben ist wie tausend Tode sterben"
Veröffentlicht am 04. September 2010, 4 Seiten
Kategorie Gedichte
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

es ist schön sich kleine Geheimnisse zu bewahren und so werde ich hier nichts wichtiges über mich schreiben. Wer aber meine Gefühle, Ängste und Freuden kennen und teilen möchte darf mich in meinen gedichten suchen. Dort ist auch überall ein wenig über mich zu finden. Meine Homepage müsste ich zwar mal wieder überarbeiten aber auch hier ist jeder willkommen http://www.ostseemoewe-privat.de/page1.php
Erben ist wie tausend Tode sterben

Erben ist wie tausend Tode sterben

Erben ist wie tausend Tode sterben


Eine Löwenmeute hörte das der Gebieter im Sterben lag,
was dieser auch in seiner Krankheit nicht verbarg.
So kamen an das Sterbebett die Verwandten
selbst die ihm völlig Unbekannten
sagten leise für sich hin, erben
ist wie tausend Tode sterben.

Auch sein Sohn, der sich früher nie hat sehen lassen
kam zum Vater, als er hörte sein Leben wird verblassen.
Leckte ihm die Wunden und säuselte ihm ins Ohr
seine Vaterliebe, die er ihm immer wieder beschwor.
Dachte ach mir grausts, erben
ist wie tausend Tode sterben.



Tat seine Liebe auf dem Sterbebett kund,
Bettelte um einen Kredit wie ein räudiger Hund.
Schließlich sei er der Sohn, gäb alles zurück,
bei dem Vater zu sein, wäre sein größtes Glück.
Wickelte ihn ein, erben
ist wie tausend Tode sterben.


Mit dünnlippigem Maul heuchelnd um Geschwister zieht
er sich die Hinterlassenschaft des Vaters genau ansieht.
Doch die, die für den Vater früher alles getan
sah er mit durchtriebenen Augen hämisch an.
Ich bin heimgekehrt denn, erben
ist wie tausend Tode sterben.

Als Chamäleon gab er dem einen guten Wein
dem andern versprach er den Heiligenschein.
Spann ein richtiges Spinnennetz aus Intrigen
doch nicht alle glaubten seine Lügen.
Die wussten was die Stunde schlug, erben
ist wie tausend Tode sterben.

Der Alte hatte die Witterung verloren
seinen Sohn zum besten Freund erkoren.
Im Fieberwahn der Vater begann zu schwitzen,
Ach gib mir nur dein Fell, ich will es nicht stibitzen.
Schnell verstecken, erben
ist wie tausend Tode sterben.

Als der Löwe nun seine Augen hat zu gemacht,
alles schaute was hat er wohl ihm vermacht.
Sahen sie, der Frevler war ausgeflogen
hatte dem Toten das Fell über die Ohren gezogen.
Erben
ist wie tausend Tode sterben.

 

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Über den Autor

Ostseemoewe
es ist schön sich kleine Geheimnisse zu bewahren und so werde ich hier nichts wichtiges über mich schreiben. Wer aber meine Gefühle, Ängste und Freuden kennen und teilen möchte darf mich in meinen gedichten suchen. Dort ist auch überall ein wenig über mich zu finden. Meine Homepage müsste ich zwar mal wieder überarbeiten aber auch hier ist jeder willkommen http://www.ostseemoewe-privat.de/page1.php

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Gast großartig - beschrieben
lieben gruss
martin
Vor langer Zeit - Antworten
Ostseemoewe Re: Re: Re: -
Zitat: (Original von gelberose am 07.09.2010 - 13:26 Uhr)
Zitat: (Original von Ostseemoewe am 04.09.2010 - 23:22 Uhr)
Zitat: (Original von gelberose am 04.09.2010 - 10:13 Uhr) Besser kann man die hungrige Meute der Verwandschaft nicht beschreiben.
So real kommt es rüber, als wenn es echt wäre.
Manch einer von uns hat es sicher schon erlebt.

liebe Grüße Netti


liebe Netti
es ist real, und ich mußte es erleben
GLG Ilona

Liebe Ilona,

dann willkommen im Club, meine Schwester ist genauso gewesen,
als mein Vati starb.
Ich drück Dich lieb

deine Netti

danke
zurück
GLG Ilona
Vor langer Zeit - Antworten
gelberose Re: Re: -
Zitat: (Original von Ostseemoewe am 04.09.2010 - 23:22 Uhr)
Zitat: (Original von gelberose am 04.09.2010 - 10:13 Uhr) Besser kann man die hungrige Meute der Verwandschaft nicht beschreiben.
So real kommt es rüber, als wenn es echt wäre.
Manch einer von uns hat es sicher schon erlebt.

liebe Grüße Netti


liebe Netti
es ist real, und ich mußte es erleben
GLG Ilona

Liebe Ilona,

dann willkommen im Club, meine Schwester ist genauso gewesen,
als mein Vati starb.
Ich drück Dich lieb

deine Netti
Vor langer Zeit - Antworten
Ostseemoewe Re: dachte gleich an Otto Reutter -
Zitat: (Original von Rajymbek am 04.09.2010 - 20:00 Uhr) Drum eh du stirbst, musst du noch einmal lachen,
Nicht denen, dir musst du `ne Freude machen.
Ruf diese Bande. Kommen sie dann in Masse,
Und können nicht weinen, zeig ihnen die leere Kasse.
Wenn sie die sehen, da kränken sie sich tüchtig,
Da werden sie traurig, und dann weinen sie richtig.
Und wenn sie weinen, zeig ihnen deine Lende
Und lach dich tot. Das ist das schönste Ende!


VLG Roland

ja lieber Roland
das wäre sicher auch ein würdigeres Ende gewesen
GLG Ilona
Vor langer Zeit - Antworten
Ostseemoewe Re: -
Zitat: (Original von barbarella46 am 04.09.2010 - 11:32 Uhr) Was veranlaßt dich nur zu solchen Zeilen ? Ich hoffe, keine schmerzlichen eigenen Erfahrungen....
Lieber Gruß Ingrid Marlen

Liebe Ingrid
diese Erinnerungen waren sogar so schmerzlich das ich ohne darüber nach zu denken diese Geschichte in einer Fabel
erzählen musste.
Das passiert mir immer wenn ich es als so schmerzlich empfinde,
dass ich es nicht anders los werden kann
GLG Ilona
Vor langer Zeit - Antworten
Ostseemoewe Re: -
Zitat: (Original von timeless am 04.09.2010 - 11:28 Uhr) Wunderbar die Meute der Heuchler beschrieben.
Mehr Worte brauch ich glaub nicht.

Liebe Grüße deine Ute

liebe Ute
glg Deine Ilona
Vor langer Zeit - Antworten
Ostseemoewe Re: Erben -
Zitat: (Original von Fuchs1957 am 04.09.2010 - 11:28 Uhr) Man muss sich wirklich schon manchmal wundern, wie groß doch manche Familien sind, wenn jemand im Sterben liegt oder das zeitliche gesegnet hat. Habe dies selbst schon in meiner Nachbarschaft erlebt, denn eine alte Frau war stes und ständig allein. Selbst zu Weinachten und zu ihrem Geburtstag. Als sie starb, war hier vielleicht ein Menschenauflauf. Und gestritten wurde um das Erbe. Einfach furchtbar!
Schöner Text!
Steffen

lieber Steffen
toller Kommentar
GLG Ilona
Vor langer Zeit - Antworten
Ostseemoewe Re: Da ist sie, die Meute -
Zitat: (Original von MarionG am 04.09.2010 - 10:43 Uhr) Liebe Ilona,
Geld verdirbt den Charakter - heißt es. Und ich glaube, dass es teilweise stimmt.
In meiner Familie gibt es nicht vie zu erben - so gibt es auch darüber keinen Streit.
Gut geschrieben.
Liebe Grüße
Marion

Liebe Marion
sei Dir nicht so sicher man kann sich auch um die letze tasse streiten nur um den anderen nicht zu gönnen
GLG Ilona
Vor langer Zeit - Antworten
Ostseemoewe Re: hallo ilona -
Zitat: (Original von raimund am 04.09.2010 - 10:38 Uhr) der mensch mit ausnahmen ist materiel eingestellt ,
aber meistens liegt oder lag es an der erziehung die den menschen formt ,
mit dem alter sein umfeld und wie erfänglich er ist , natürlich ob er auch charakterfest ist .
so ergeben sich die gedanken und das zerfleischen , am krankenbett .
jeder will nur das beste , nicht für den anderen , sondern nur für sich .
leider ist dieses ein alltägliches , wo man den charakter verschiedener menschen erst mal richtig erkennt .

gruß zu dir rainer

lieber Rainer
ich denke man kennst die Geschwister und ...
doch man will es nicht wahr haben.
GLG Ilona
Vor langer Zeit - Antworten
Ostseemoewe Re: -
Zitat: (Original von gelberose am 04.09.2010 - 10:13 Uhr) Besser kann man die hungrige Meute der Verwandschaft nicht beschreiben.
So real kommt es rüber, als wenn es echt wäre.
Manch einer von uns hat es sicher schon erlebt.

liebe Grüße Netti


liebe Netti
es ist real, und ich mußte es erleben
GLG Ilona
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