STERNSCHNUPPENREGEN
Ihren Mantel hat die Königin der Nacht
Samt blau und sanft über den Himmel gebracht.
An Milliarden von Sternen reich
glitzert und strahlt es kostbaren Steinen gleich,
eingewebt in den blauen Samt,
funkelnd und groß wie ein Diamant,
rot strahlend wie ein Rubin,
weiß oder blau glitzernd wie Aquamarin,
grün leuchtend wie
Smaragdenglimmer,
zart glänzend wie Perlenschimmer.
Kunstvoll geordnet in geheimnisvollen Gestalten,
zeigen sie immer das göttliche Walten,
weisen Küsten und sicheren Hafen
dem Seemann, während alle schlafen.
Dem Liebespaar schenken sie glückliche Träume,
dem Bekümmerten zeigen sie stille Seelenräume.
Dem Dichter flüstern sie ins Ohr ganz leise
eine neue, wundersame Worte-Weise.
Der Komponist kann Melodien spüren,
die die Sterne ihm im Herzen rühren.
Das Kind – noch immer voll Vertrauen –
wird hier ein Stück der Gottheit schauen.
Und wir, wir steh’n und müssen staunen,
weil uns die vielen Sterne ewig raunen,
wie weise immer göttlich Walten ist,
und niemals unsere Welt vergisst.
Dann plötzlich stürzen sie hernieder,
Jahr um Jahr und immer wieder,
Myriaden kleinster Sternenschnüppchen,
bieten sie den Anblick, diesen hübschen.
Wir steh’n und schauen still hinauf,
genießen Sternschnuppenregen stets zu Hauf.
Keiner will um ihre Herkunft wissen,
sonst wäre dieser Zauber schon zerrissen.
Ihren Ursprung, die Kenntnis vom Entstehen
lassen wir in Unwissenheit zergehen.
Diese Funken jährlich zu bestaunen,
wie es uns die Himmel immer raunen,
ist das Schönste, das man denken kann,
auf unserer irdisch Sonnenumlaufbahn.
© HeiO 08-2010
coverfoto heio