Fantasy & Horror
Hoffnung - Eleneia

0
"Hoffnung - Eleneia"
Veröffentlicht am 22. August 2010, 50 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
http://www.mystorys.de
Hoffnung - Eleneia

Hoffnung - Eleneia

Beschreibung

Eine Geschichte über eine Elfe, in einer großen Welt. Voll von Grausamkeit und Finsternis, ist es an ihr, das Licht zu finden und bei sich zu tragen! ((ACHTUNG! Dies ist nur ein grober Entwurf, dem es noch an Details mangelt. Ich habe keinerlei Interesse daran kommerziellen Nutzen aus dem ganzen zu ziehen. Mir geht es lediglich darum Feedbacks zu erhalten.))

Prolog

Prolog

Vor 78 Jahren, als der Mond hoch über den Wäldern des Eschentals stand. Die Blätter raschelten und die nachtlebigen Tiere durchstreiften die Nacht. Gebrochen wurde die Ruhe von einem rührenden Schreien. Es durschstieß die Ruhe dieses schreien eines Neugeborenen. An diesem Ort war noch alles ruhig. Er hatte sich von der Verderbnis des Bösen, der Dämonen und der Orks erholt. So hatte es den anschein. Das neue Leben was in dieser schönen Nacht auf die Welt kam erhielt den Namen Eleneia was soviel bedeutet wie Hoffnung auf Darnassisch. Und diese Hoffnung wurde auch dringend benötigt denn der Welt ging es lang nicht so gut wie die äußere Fassade es erahnen ließ. Satyre streiften durch die Wälder und verderbten ihre einstigen Artgenossen die Nachtelfen. Das tote Land das die Legion der Dämonen einst nach Azeroth brachte und hinter sich her zog breitete sich immer weiter aus. Und so geschah es das es auch um die kleine Familie von Eleneia auch nicht davon verschont blieb. Kurz vor der Geburt von Eleneia zwischen den Wipfeln der Bäume des Eschentals kam es dazu das sich dieses Tote Land nahe an die Familie pirschte und sie der Verderbnis anheim fiehlen. Eleneia durchlebte ihre ersten Lebensjahre samt Schwester und Eltern als Qual und Demütigung. Dennoch blieb sie am Leben. Das tapfere Herz in diesem jungen Wesen schlug stets weiter. Als dann die Familie loszog nach 6 Sonnenzyklen gerieten sie in einen Hinterhalt der Orks. Während die verderbten Kaldorei welche mittlerweile deutlich gezeichnet wurden von der Verderbnis gegen ihre grünen Wiedersacher kämpften konnte das junge Leben fliehen. Sie lief nach Norden immer weiter und weiter. Nach etwa 2 Stunden die sie floh und sich versteckte fiel sie zu Boden und wurde von einer riesigen Spinne angefallen. Kurz bevor es sie in die andere Welt hätte gezogen wurde sie jedoch von einem Elfischen Pfeil errettet der das Tier zur Seite warf und sie niederstreckte. Und so beginnt die Geschichte von der...

Hoffnung

Kapitel 1 - Merkwürdiges Paar

Kapitel 1
Merkwürdiges Paar

Als Eleneia die Augen öffnete, die sie vor Schreck und Furcht geschlossen hatte, blickte sie in das freundliche Lächeln eines reiferen Gesichts. Die Miene war eindeutig mit den Zügen einer Elfe versehen. Doch selbst für eine solche war sie herausragend schön. Ihr Körper war durchtrainiert und doch von verführerischen weiblichen Formen. Ohne auch nur ein Wort zu sprechen, hielt die Fremde dem kleinen Geschöpf die Hand entgegen. Es bedurfte keines großen Zögerns das dies kleine Mädchen die Hand ergriff und auf die Füße gezogen wurde. Die fremde Kal‘dorei ging vorraus und ohne das auch nur ein Wort fiel folgte Eleneia ihr. Bis hin zu einem kleinen Häuschen. Nur eine kleine Hütte verborgen zwischen dem Dickicht und den Bäumen des majestätischen Waldes der wohl schon seit Urzeiten so zu ruhen schien. Die Tür öffnete wie von allein und im Bogen dieser Türe stand eine weitere Elfische Schönheit. Diese wirkte etwas jünger, unschuldiger und nicht ganz so weiblich ausgeprägt. Dennoch waren auch ihre Züge von Elunes Segen beschienen da auch sie ein wundervolles Antlitz hatte. Ohne das die beiden auch nur ein Wort wechselten packten sie Eleneia und setzten sie aufs Bett. Sie war so erschrocken das sie nicht einmal Zeit hatte mit Gegenwehr zu reagieren. Die Frauen rissen sie beinahe aus ihren Lumpen, reichten ihr anschließend saubere Kleidung. Schließlich kniete die jüngere der Kal‘dorei vor ihr nieder. "Ich bin Elaria Sternenhaupt und das ist meine liebste Lyria Pfeilblatt" sagte sie. Kurz darauf schon erhob sie sich wieder und bekam einen innigen Kuss von der Jägerin. Die junge Eleneia schien völlig verwirrt durch dieses Verhalten. Zwei Frauen die sich in den Armen lagen und sich so küssten. Sowas hatte sie noch nie zuvor gesehen. Leise und ganz schüchtern nahm sie all ihren Mut zusammen und sprach: "Ich...ich bin Eleneia Sternenwind." Freundlich entgegneten ihr die Elfen weiterhin mit warmen lächeln und befragten sie über das geschehene, während sie ihr ein ordentliches Mahl servierten und ihr aufmerksam lauschten. Das kleine Mädchen beschrieb die Geschehnisse und verfiel in Tränen. Nach ein wenig Trost und einem süßen Nachtisch schien sie langsam über ihren Schatten zu springen und ruhiger zu werden. "Ich und Lyria haben darüber gesprochen und beschlossen dich bei uns aufzunehmen. Bist du damit einverstanden Eleneia?" Ohne zu zögern willigte das kleine Mädchen ein und von nun an sollte sie bei diesen Damen leben die so ungewohnt freundlich schienen und noch dazu ihre Neigungen nicht verbargen, die das kleine Mädchen natürlich nicht verstand.
Tage strichen über die Länder und das Meer. Elaria lehrte Eleneia das kochen, Feuer entfachen und das waschen. Nach einigen Jahren, dann als Eleneia schließlich 10 Jahre alt wurde, bekam sie von Lyria ihren ersten Bogen geschenkt. Unheimlich stolz und hocherfreut über dieses Geschenk übte sie jeden Tag mit dem Bogen und bekam oftmals Hilfe von Lyria. So strichen weitere Jahre ins Land und Lyria brachte dem jungen Kind bei wie man jagte, kämpfte und Fährten liest. Doch so schön diese Idylle auch war und Eleneia immer mehr von den Neigungen der beiden Ziehmütter verstand hält doch nichts für die Ewigkeit wie sie schon baldig lernen müsse.

Kapitel 2 - Einsamkeit

Es war ein schöner morgen. Die frühe Sonne tauchte das Land in einen silbrigen Glanz über dem Wald der Dunkelküste. Die Vögel zwitscherten und die Nachtlebigen Tiere suchten ihr Quartier auf um zu rasten. Seit Eleneia´s 10ten Geburtstag sind nun weitere 4 Jahre in das Land gezogen. Lyria war bereits auf die Jagd gegangen und Elaria und das junge Mädchen bereiteten gerade das Frühstück. Beide lächelten zufrieden und schenkten sich immer wieder freundliche Blicke. "Weißt du Eleneia...?" versuchte Elaria die Stille zu brechen.
"Was denn, Elaria?" entgegnete ihre Adoptivtochter freundlich.
Das gerade aufkeimende Gespräch wurde durch die hineinstürzende Jägerin unterbrochen der die nackte Angst in den Augen stand. Sie zog ihre Liebste beiseite und tuschelte mit ihr. Die beiden packten Eleneia schnell und schoben sie in den kleinen Schrank und schlossen die Türen. "Egal was geschieht, blicke nicht hinaus und bleib hier drinnen." sagte Lyria bestimmend. "Mach dir keine Sorgen kleines es wird alles wieder gut." Völlig verstört und verängstigt von diesem merkwürdigen Verhalten ihrer Ziehmütter blieb sie im Schrank. Es war dunkel, eng und stickig in ihrem Versteck. Plötzlich ließ ein lautes Poltern sie zusammenzucken. Lyria blickte die ungebetenen Gäste wütend an und zog ihre beiden Schwerter um alles was ihr lieb ist zu verteidigen. Die Geschöpfe die sich ihr als Gegner entgegen stellten waren Satyre. Derjenige von ihnen der hähmisch grinsend an der Spitze stand lachte Siegessicher und hetzte zwei seiner Untergebenen vorraus. Sie stürmten auf Lyria zu. Der erste Untergebene Satyr versuchte ihr einen Schlag mit seinen Klauen zu verpassen, doch es gelang ihr sich unter dem Hieb hinweg zu ducken und ihm die Schwerter in den Wanst zu treiben und ruckartig wieder herauszuziehen und sofort mit den Schwertern eine Angriffsserie auf den zweiten von ihnen zu starten. Doch in der engen Hütte blieb plötzlich eines ihrer Schwerter in einem Korb stecken was sie kurz zum stocken brachte. Diesen Moment nahm der Zweite als Gelegenheit wahr und warf sich auf Lyria und stemmte sie am Boden fest. Der Anführer der Satyre schnappte sie Elaria. Sie war kaum in der Lage sich zu wehren. Sie schrie nur und schlug wild um sich was ihr nicht viel brachte.
Nach einer Weile dann verließen die Satyren lachend die Hütte. Licht fiel durch den Spalt durch den Eleneia alles beobachtet hatte weil sie ihre Neugier übermannt hatte. Das Gesicht war von Tränen benetzt. Stocksteif und Fassungslos musste sie mit ansehen wie die nettesten und liebsten Frauen ihrer Art vor ihren Augen vergewaltigt und getötet wurden.

Stunden vergingen bevor Eleneia sich zitternd aus dem Schrank wagte. Das Blut des Satyren am Boden war bereits getrocknet. Sie schritt zu den beiden Frauen und rüttelte an ihnen. Wollte das sie aufwachten. Verzweifelt weinend sie laut anzuschreien sie sollten doch endlich erwachen. Sie lag mit der Stirn auf Lyrias Brust und verfiel erneut den Tränen. Es dauerte lange Zeit bis sie sich halbwegs beruhigte und schließlich Lyrias Mund und Elarias kalten Mund noch einmal innig küsste um sich zu verabschieden und aus dem Haus zu gehen. Sie legte die Schwerter auf dem Rücken, die sie aus dem Haus mitgenommen hatte und packte etwas Proviant und ihren Bogen ein. Schulterte anschließend den Köcher und machte sich auf.
Tage strichen in das Land. Während die Sonnenumläufe über ihr vorbeitraten schlief sie immer im Wald. Es fiel ihr schwer zu schlafen. Albträume und die Furcht vor den Wesen die garnicht so entfernt lebten machten es ihr sehr schwer zu schlafen. Wenn sie in der Nacht erwachte blickte sie zu den Sternen. Sie hatte sich zwei Sterne erwählt die ganz nahe beieinander lagen und nannte sie Lyria und Elaria.
Als Eleneia an der Küste ankam entdeckte sie ein herrenloses Segelboot. Sie setzte sich an den Strand und überlegte lange wem es wohl gehören mochte. Plötzlich krachte es hinter ihr im Dickicht. Irgendetwas schweres musste wohl auf einen Zweig getreten sein. Vielleicht ein großer anmutiger Hirsch der sie aus ihren einsamen Gedanken treiben konnte. Doch als sie sich umdrehte trat ein Satyr aus dem Dickicht. Erschrocken blieb sie starr vor Angst stehen und rührte sich nicht. Hämisches Gelächter über diesen panischen Blick folgte. Die junge Frau schüttelte sich um die Lähmung aus den Knochen zu treiben und wollte gerade ihre Schwertgriffe ziehen als dann noch weitere aus den Büschen kamen. Eleneia erkannte das sie gegen eine Übermacht nicht bestehen würde. Sie drehte sich sofort auf dem Absatz um und lief so schnell sie konnte zu dem Boot, löste die Leine und schob es eiligst ins tiefere Wasser. Sie sprang schnell ins Boot und wollte gerade das Segel setzen als plötzlich hinter ihr erneut das verhöhnende Lachen auftrat. Sie fuhr herum und sah wie sich einer der Satyre sich an der Reling hinauf zog. Schnell reagierte sie jedoch und stieß mit einem der Schwerter zu und jagte ihm die Spitze in den lachenden Rachen. Das Blut spritzte aufs Deck in eine kleine Schale und etwas auf ihre Kleidung während der Satyr ins Wasser fiel und als rote Wolke zurückblieb. Die anderen Satyren hatten vor dem Wasser halt gemacht. Eleneia fuhr die Küste nach Nordosten entlang und setzte dann Kurs nach Osten ungewiss wohin sie ihr Weg führen würde immer den beiden Sternen folgend. Lyria und Elaria.

Kapitel 3 - Der Schlund des Meeres

Die ersten beiden Umläufe von Eleneia´s Reise gestalteten sich noch als Angenehm. Die Sterne leuchteten klar. Elunes schein schenkte Kraft und ein wohliges Gefühl. Und Tagsüber war es nicht zu heiß und meist legte sie sich in jenen Schatten des Segels welches den Wind auffing und sie über das Meer gleiten ließ. Am dritten Tag jedoch stand der Wind still. Der Ozean war nahezug spiegelglatt und das junge Mädchen hatte auch kein Proviant an Bord. Das grummeln ihres Magens erinnerte sie immer an ihren Hunger. Zumindest hatte sie eine Vorrichtung mit dem sie das Wasser vom Salz reinigen konnte um zu trinken. Eine kleine Schale in einer größeren. In der größeren sammelte man das Wasser und spannte dann etwas Leder darüber. Durch die Hitze verdunstete das Wasser und tropfte beim abkühlen in die kleinere ohne jenes Salz. Sie hatte die letzten zwei Tage damit zugebracht die Funktion der Apperatur zu verstehen was ihr mittlerweile gelang, ihr aber dennoch sehr wenig Wasser spendete.
Als die Sonne endlich unterging und es allmählig kühler wurde betete Eleneia stumm zu ihren verschiedenen Ziehmüttern. Es würde bald der vierte Tag anbrechen und es war keine Küste mehr in Sicht. Wohin sie auch sah war nur das Dunkelblaue Wasser. Wenn ich nicht bald etwas zu Essen finde oder Land werde ich hier draußen zu Grunde gehen. Einsam werde ich hier verrotten. dachte sie. Sie betete in Gedanken auch zu Elune. Hast du mich so weit kommen lassen damit ich allein hier mein letztes Laub fallen lasse? Nach ihren Gebeten schlief sie kraftlos ein. Das seichte schaukeln der Wellen machten sie schläfrig.

Plötzlich krachte es laut. Ein Blitz durschnitt die undurchdringbare Finsternis. Selbst mit ihren strahlenden Augen konnte sie kaum etwas erkennen. Erneut schoss ein Lichtstrahl krachend durch die Wolken und ließ sie zusammenfahren. Ihr Herz raste noch von dem Schrecken des ersten Knalls. Die Wellen schleuderten das kleine Boot regelrecht hin und her und der Mast knarrte unter der Kraft mit dem der Wind an ihm riss. Wie aus Kübeln begann es plötzlich zu regnen. Das junge Fräulein erkannte sofort den Ernst der Lage und versuchte das Segel einzufahren doch es war bereits zu spät der Mast brach wie ein Streichholz. Völlig verzweifelt sah sie auf das umgeknickte Holz. Ohne Segel würde sie auf der See kaum noch vorran kommen bis sie wirklich irgendwann verhungern würde. Mit einem mal warf eine Welle das Boot kurz in die Luft so das sie sich nicht mehr halten konnte und sie prallte mit dem Kopf auf die Reling des kleinen Bootes und verlor das Bewusstsein.

Kapitel 4 - Merkwürdige Elfen

Die Sonne schien warm durchs Blätterdach. Einige Vögel waren schon erwacht und trällerten ihre Lieder durch das Dickicht des Geflechts der Büsche und Bäume. Sterwan, ein junger Menschenmann im Alter von etwa 17 Sonnenzyklen schritt durch den dichten Wald und stimmte pfeifend eine fröhliche Melodie an. Der Schmied hatte ihn ausgesandt zum Strand um dort nach Strandgut zu sammeln. Der Sturm der letzten Nacht habe sicher einiges angespült und dabei waren manchmal auch Metalle zu finden die man sonst mühsam erst aus dem Fleisch eines Gebirges schlagen musste. Anschließend müsse es erst über den Seeweg in den Silberwald transportiert werden und auf die Insel Fenris zu der Schmiede geschafft werden was sich eindeutig als Zeitraubend darstellen musste.

Die Sonne war endlich ganz am Horizont erschienen als Sterwan endlich am Strand ankam und begann durch den feuchten Sand zu stapfen, wobei seine Augen die meiste Zeit über den Strand liefen. Da fiel ihm plötzlich etwas auf. Ein fetzen Stoff aber ein recht fülliger für eine leere Hülle. Gekleidet in nassen Sachen lag jemand noch bis zu den Füßen im sanften Wellengang und regte sich nicht. Stoffe wie diese hatte Sterwan noch nicht gekannt. Selbst die Gewänder des Regenten der Insel waren dagegen wie Lumpen in seinen Augen. Zart und verführerisch hatte die Nässe den Stoff an den Leib der Frau gedrückt und gab ihre jungen Rundungen zur Schau. Sterwan hatte nie eine solch schöne Frau gesehen. Es raubte ihm glatt den Atem. Ihre Haut war so zart und gleichmäßig. Und doch unnatürlich in Rosa gefärbt. Ihm fielen die langen Ohren auf und ihm kam die Erinnerungen an einem Buch auf in dem er von fernen Ländern gelesen hatte. Wo es solche Wesen gab die man Elfen nannte. Sein Entschluss stand fest das er sie nicht liegen lassen konnte. Kurzer Hand packte er sie und warf sie sich ächzend über die Schulter um sie mitzunehmen.
Schon nachdem er nur den Waldrand erreichte geriet er ins Schwitzen und Schnaufen. Als noch junger Lehrling des Schmieds war er doch solche Anstrengung nicht gewohnt gleich eine Frau seiner größe zu tragen.
Nachdem die Sonne einen deutlichen Schritt weiter gemacht hatte kam er endlich am Ankerplatz des großen Lordamersees an und legte seinen Fang behutsam und langsam ins Boot. Er setzte sich ebenfalls in das Boot und verschnaufte einen Moment um neue Kraft aus seinem innern zu schöpfen. Schließlich begann er dann zu rudern und über den See zu der nahegelegenen großen Insel die etwa eine halbe Meile in der Länge maß und rund dreihundert Schritt in der Breite. Majestätisch erhob sich die Festung die den gleichen Namen wie die Insel und ihr Regent trugen. Fenris.
Sterwan vertäute das Boot am Steg und blickte zu der Elfe. Sie war erwacht und ihre Augenbrauen waren weit durch die Verwunderung hochgezogen. Doch er bemerkte wo sie hinblickte und war daraufhin ebenso verwundert wie die junge Frau die er fand. Sie starrte auf seine Ohren!

Beide tauschten die verwunderten Blicke aus ohne dass ein Wort fiel. Eleneia fasste gerade Luft um etwas zu sagen doch Sterwan kam ihr zuvor: "Wer bist du?"
Eleneia antwortete nicht, sie verstand ihn aber sie war zu verwundert und erschöpft um einen Ton heraus zu bringen. Einige Wachleute kamen an dem Steg an um sie zu empfangen. Sie tauschten verwunderte Blicke beim Anblick der fremden aus aber schwiegen. Sie packten die beiden jungen Leute und nahmen sie ohne ein Wort mit sich.
Sie schritten durch die große Feste. Kleinere Fachwerkhäuser mit Lehm verputzt taten sich überall in der befestigten Siedlung auf und auf dem höchsten Punkt stand die große Burg des Regenten. Rund um sie herum liefen die Wachen und ließen niemanden hinein oder hinaus sollte es niemand in Begleitung einer Wache sein oder ohne Geheiß des Regenten. Die Wachleute und Eleneia sowie Sterwan schritten durch das große Portal der Burg und während Sterwan den Blick zu seiner Begleiterin wandte, senkte sie nur ihr Haupt traurig. Es dauerte nicht lang da wurden die zwei dem Regenten vorgestellt. Während Sterwan berichtete was sich am Strand ereignet hatte lauschte der Herrscher aufmerksam. Eleneia wankte etwas. Sie spürte wie ihr Blick immer unklarer und verschwommener wurde. Die lange Reise hatte deutlich an ihr gezehrt. Sie war dünn und die Kleidung die sie trug war immer noch nass. Sie zitterte vor Kälte doch niemand schien sich daran zu stören. Dauernd sagte sie sich in Gedanken: "Bleib wach...". Sie kniff die Augen zu und hatte Mühe sie wieder offen zu schlagen. Für sie fühlte es sich an als habe sie Gewichte auf den Liedern stehen die sie zwingen wollten sie geschlossen zu halten.
All der Kampf gegen die Erschöpfung und dem Hunger brachte nichts und sie sackte in sich zusammen und fiel auf den harten Granit. Der Herrscher rief einige Befehle die sie nicht verstand. Dann wurde es dunkel um sie herum wie ein Schatten der sich um sie schloss.

Kapitel 5 - Leben unter anderen

Ein spartanisch eingerichtetes Zimmer mit nur einem Bett und einem kleinen Nachttisch auf dem einige einfache Kleider lagen tat sich vor Eleneia auf als sie die Augen aufschlug.  Keine Bilder, keine Wandteppiche, nur einfache Ziegelmauern waren um sie herum. Zuerst glaubte sie, sie sei in einem Verlies oder einer Zelle. Aber dafür war eindeutig dieses Bett zu weich. Es war ein wenig kurz befand sie. Ihre Füße reichten ja bis zum Ende. Sie setzte sich auf und streckte sich ausgiebig um weitere neugierige Blicke durch den Raum schweifen zu lassen. Da schwang die Tür auf und Eleneia blickte herüber zu ihr. In die Tür trat eine Frau mittleren Alters. Leichte graue Strähnen waren in der braunen Haarpracht zu sehen die sie zu einem Zopf gebunden hatte. Nach kurzem mustern befand die junge Elfe sie als ein wenig stabil gebaut. Die Frau in der Tür starrte erschrocken über die Erwachte. Sie hielt eine Schale mit Wasser sowie einen einfachen Lappen in den Händen und rührte sich nicht. Die Kaldorei holte Luft und öffnete den Mund um etwas zu sagen. Doch gerade in diesem Moment ließ die Frau die Schüssel fallen und machte auf dem Absatz kehrt um fortzulaufen. Zurück blieb Eleneia mit einem verwunderten Blick. Hatte sie etwas falsches getan? Diese Wesen waren wirklich komisch. Sie konnte sich nicht entsinnen irgendwas verwerfliches getan zu haben als das man von ihr davon laufen müsse. Oder sieht sie aus wie ein Monster? Eleneia schaute an sich herab und musterte ihren Körper und ihre Hände. Sie war nackt aber ob das so schlimm für die Fremden war konnte sie sich auch nicht sagen. Sie wollte nichts riskieren und daher nahm sie sich die Kleider und zog sie schnell über. Sie waren etwas eng, etwas zu kurz. Aber es war wohl besser die Formen unter dem Stoff zu verbergen. Ein wenig wankend erhob sie sich vom Bett und schaute zur Tür. Gerade als sie einen Schritt auf die Tür zumachte geriet sie ins stocken. In der Tür stand plötzlich ein Mann. Bartstoppeln durchzogen sein Gesicht. Tiefe Falten gruben sich wie kleine Schluchten in das Antlitz. Der Mann lächelte sie an. Eleneia rieb sich die Augen um sicher zu sein kein Trugbild vor sich zu haben. Er stand noch immer da. "Willkommen auf meiner Insel. Ich bin Lordregent Fenris und herrsche über diese Feste." Ein wenig besorgt betrachtete Eleneia den Mann. Für einen Herrscher trug er recht schlichte Kleidung. Sie dachte immer ein Mann wie er trägt edelste Gewänder, aus feinstem Stoff und einen langen Umhang, vielleicht gar eine Krone. Doch nichts von alledem war zu sehen. Er sah aus wie ein hart arbeitender Mann. Und nicht wie jemand der sein Leben genoss und einfach ab und zu ein paar Befehle an seine Leute gibt und sich von vorn bis hinten bedienen ließ.

"Hab keine Furcht Mädchen, wir werden dir nichts tun." sagte der Regent zu dem Elfenmädchen. Es dauerte dennoch einen Moment ehe sie anhob um etwas zu sagen. Sie wollte nicht das wieder jemand vor ihr weglief. "I-i-ich bin E-e-eleneia" stotterte sie. Der Mensch nickte nur. "Wie komme ich auf diese Insel?" setzte Eleneia an. Der Regent trat zur Seite und Sterwan trat in die Tür. "Er hat dich am Strand gefunden und hergebracht." Sterwan war das Blut in den Kopf gestiegen als er die Elfe erblickte. Sie zwang sich zu einem lächeln und blickte ihn dankbar an, wenn auch gezwungen. "Ich lasse euch nun allein." Regent Fenris wandte sich ab und verließ den Raum. Eleneia setzte sich auf das Bett und bot Sterwan den Platz neben sich an. Dieser zögerte und nickte anschließend ehe er sich neben sie setzte. Er berichtete ihr von dem Fund am Strand und wie er sie durch den Wald bis zur Anlegestelle brachte um überzusetzen, bishin zu dem Augenblick als sie vor Erschöpfung zusammen brach. Die ältere Frau brachte während der Erzählungen ein wenig zu essen und zu trinken für den ungewöhnlichen Gast. Schweiß stand ihr auf der Stirn und sie versuchte verzweifelt nicht auf die Ohren des Mädchens zu stieren.

Nach einer Weile verließ Sterwan, Eleneia wieder und ließ sie allein. Eleneia war immernoch müde und legte sich wieder hin um weiter zu schlafen und das geschehene zu verarbeiten.

Als sie erwachte blickte sie sich um. Kein Traum. Sie war immernoch am selben Ort. Sie stand auf und ging zur Tür. Ob sie sich wohl frei bewegen durfte? Eleneia öffnete die Tür einen Spalt und sah sich auf dem Flur um. Niemand war zu sehen. Vorsichtig wagte sie sich hinaus auf den Flur um dann durch die Gänge der Feste zu gehen. Auch hier waren die Wände Schmucklos. Sie fand einige Türen zu anderen Räumen aber wollte nirgends einfach so herreinplatzen. Also ging sie weiter durch die Gänge, vorbei an der Treppe zum Keller aus dem sie kurz geglaubt hatte ein Wimmern zu hören. Es hatte sie erschreckt, so sehr das sie zusammen zuckte und es nicht gewagt hatte sich zu rühren bis es still war. Eli ging weiter bis zum Tor der Feste, vor ihr tat sich das kleine Dorf um die Feste auf. Die Sonne war gerade über den Horizont gestiegen. Warme Sonnenstrahlen ließen den Tau glänzen auf den Gräsern der wenigen Wiesenflächen. Es gab ein Sägewerk, ein paar Bauernhäuser, eine Windmühle und eine kleine Baracke. Sie machte sich daran den Weg hinab zu schreiten. Nur wenige Wachleute waren unterwegs. Sie schenkten ihr Argwöhnische Blicke. Es war Eleneia unangenehm so angestarrt zu werden. Wie etwas anderes. Sie war bereits etwas größer als die meisten Männer von ihnen. Es war ein komisches Gefühl von kleineren Männern umgeben zu sein. Sie kletterte über eine Treppe auf den Wehrgang der das gesamte Dorf und fast die gesamte Insel umschloss. Als sie sich umsah tat sich ein großer See um die Insel auf. Das Ufer war sicher mehr als eine Meile entfernt, doch machten es der Morgendunst schwer eine Entfernung abzuschätzen. Vielleicht wollten ihr diese Rundohren garnichts gutes. Vielleicht sollte sie fliehen. Aber Sterwan wirkte nicht listig oder gefährlich. Vielleicht könnte sie ihm vertrauen. Sie lehnte sich an die Zinnen und setzte sich auf ihren Hosenboden. Soetwas zu beschließen erforderte deutliche Überlegungen. Eleneia hielt die Hände über der Stirn gefaltet und saß Regungslos da.

Die Zeit verstrich und die Sonne stieg Zusehens. Die Wachen auf den Wehrgängen die ihre Patrouille  verfolgten, störten sich nicht an dem Mädchen das regungslos da saß. Die Stunden verstrichen wie Minuten, die Wolken rasten über den Himmel, zwischenzeitlich fing es sogar an zu regnen. Doch all das störte das junge Weib nicht. Sie musste nachdenken, verstehen und verarbeiten. Immer wieder ging ihr die Frage durch den Kopf, was sie denn tun könne. Doch ihr fiel einfach nichts ein.

Schließlich, am Abend bewegte sie sich auf ihr Quartier zu. Ihr Haupt war gesenkt und sie wirkte immernoch wie in Trance. Vor der Tür zu dem Zimmer sah sie sich noch einmal um, konnte aber niemanden entdecken. Sie öffnete die Tür und schloss sie hinter sich. Als sie sich dann umdrehte ruckte es durch ihren ganzen Körper. Das Zimmer war dasselbe glaubte sie. Oder etwa nicht? Sie konnte sich nicht an einen Waffenständer auf dem ein Bogen und ein Schwert lag erinnern. Ebenso wenig an den Rüstungsständer auf dem ein Lederwams sowie eine Lederhose und ein paar Handschuhe aufgebahrt waren. Plötzlich schwang die Tür hinter ihr auf und traf sie im Rücken. Sie keuchte auf und stolperte einige Schritte vor ehe sie das Gleichgewicht wieder fand. Ein alter, kleinwüchsiger Mann kam her rein. Er musterte sie kurz und nickte. Er stammelte wirres Zeug von irgendwelchen Maßeinheiten und band ihr an etlichen Stellen ein Maßband an und nickte. Er hatte keine Zähne mehr und Eleneia verstand nur einzelne Wortfetzen. Seine Stimme war dazu noch keuchend und verraucht. Sie war so von der Verwunderung ergriffen das sie sich nicht zu rühren wagte. Erst als der Schneider etwas zu hoch am Oberschenkel maß, wie sie empfand schrie sie laut und schrill auf. Der Mann sprang zurück und lachte wirr. Dies trug jedoch nur dazu bei das die Elfe nur noch verwirrter war. Menschen. Sie sind einfach nur komisch. Diese…Rundohren. Sie verstand ihr Verhalten einfach nicht. Aber für den Tag war es ihr auch egal. Das lange sitzen auf dem Wehrgang, das nachhängen in Gedanken und der Regen der sie frösteln ließ hatten sie müde gemacht. Sie wollte nur noch eines. Schlafen.

Und so kam es das sie die Sachen auf dem Weg zum Bett einfach abstreifte, welche sie am Körper trug und sich unter die Decke schob. Sie blickte zur Decke und hing noch einem Moment einem Gedanken nach zu fliehen. Doch sie war zu müde zum denken. Sie sollte einfach nur schlafen. Der nächste Tag würde lang genug dauern um darüber nachzudenken.

Kapitel 6 - Von Fechten Gnollen und Verrat

Die Sonne hatte gerade erst die ersten Strahlen über dem Horizont geworfen. Goldene Speere aus Licht schoben sich durch die Zweige und Äste der Bäume des nahen Waldes der Festung. Sterwan schritt eilends durch das Tor. Sein Haar war zerzaust und auch sein Blick wirkte mehr müde als wach. Er schritt in das Zimmer der jungen Elfe und schlug die Tür weit auf. Es polterte Laut als die Tür an die Wand schlug und Eleneia schrak im Bett auf. Wortlos, nur brummend winkte er sie dazu ihm zu folgen. Sie war nackt und die Decke war ihr von den jungen Brüsten gefallen doch er war zu müde um sich für die Schönheit Zeit zu nehmen.

Gemeinsam eilten sie hinaus. Wortlos und schweigend gingen sie in Richtung Garnison vor der sich ein Übungsplatz mit hölzernen Drehpuppen, Waffenständern und Rüstständern befand. Noch ganz verschlafen lehnte sich Eleneia an eine der Puppen und rieb sich die Augen. Mit einem markerschütternden Schrei trat eine klappernde gerüstete, stämmige Gestalt hinter Eleneia. "WAS BEIM NETHER TREIBST DU DA, KIND?!". Geschockt von dem Schrei sprang die Elfe vor und fiel zu Boden. Mit entsetztem Gesicht blickte sie hinter sich als sie den Hauptmann der Wache erblickt hatte.

Vor Wut schnaubend und mit zornverdunkeltem Gesicht blickte der Hauptmann auf das Langohr hinab.

"Das ist keine Lehne sondern eine Übungspuppe! " Mit diesen Worten drückte der Hauptmann ihr ein Kurzschwert in die Hand und deutet mit strenger Miene auf die hölzerne Figur.

"Wäre das dein Feind würdest du dich sicher nicht so gemütlich anlehnen. DAS ist dein Feind. Also greife ihn an oder er wird dich töten! Na wird’s bald?!" rief sie der stämmige Kerl an.

Immer noch von der Überraschung übermann schaute sie auf die Klinge in ihrer Hand hinab. Sie blickte auf die Puppe als man sie dazu ermutigte zu kämpfen. Aber sie hatte noch nie mit einem Schwert gekämpft. Nur mit Dolchen. Sie biss sich fest auf die Unterlippe und versucht ihr Glück. Mit einem ungestümen angestürmten Angriff wagte sie ihr Glück und führte einen Hieb von Oben auf die Puppe. Doch ein leichter Stoß des Kerls genügte um die Puppe zum drehen zu bringen und ihr Angriff schlug fehl. Stattdessen traf Eleneia der hölzerne Schild der an einem Arm des Drehgestells befestigt war in den Rücken, so dass sie erneut im Staub landete. Keuchend landete sie erneut im Dreck. Sie setzte sich auf und blickte am Hauptmann empor, der sie mit einem schäbigen Lächeln begnügte. Trotz flammte in den Augen der Frau auf und doch mied sie den Blick des Mannes. Sterwan warf ihr einen mitfühlenden Blick zu und versuchte sein Glück an einer anderen Puppe an der an Sandsack in einer der Hände baumelte. Er führte seinen Hieb vertikal doch hielt auch er das Schwert nicht gerade wie ein erfahrener Veteran. Er traf ihn mit der stumpfen Seite und der Sandsack schaukelte hoch und schnell wieder zurück. So das Sterwan an der Brust getroffen wurde und auf seinem Sitzfleisch landete.

Lautes, schäbiges, schadenfrohes Gelächter drang an ihre Ohren. Es kam von dem Hauptmann. "Ha! Sieht nach zwei Hoffnungslosen aus. Vielleicht sollte man euch den Dung der Rösser bewachen lassen. Die Arbeit würde zu euch passen!"

Eleneia verzog ihr Gesicht zu einer zerknirschten Grimasse die von Wut nur so troff. Sie sprang auf die Beine und funkelte den großen Mann wütend an. Kurz darauf preschte sie los und Sterwan riss die Augen vor Entsetzen auf. Sie lief direkt auf den Hauptmann zu. Sie wollte ihn doch nicht etwa angreifen?

Tu das nicht! dachte Sterwan.

Doch es war bereits zu spät. Ihre Klinge schnellte vor doch der schwer gerüstete wich mit überraschender Leichtigkeit aus und gab ihr einen Tritt in den Hintern. Quiekend landete die Elfe mit dem Gesicht voran am Boden. Wütend schlug sie mit der Faust auf den Boden und blickte über die Schulter.

Eleneia sah sich schweigend in ihrem Zimmer um. Inzwischen hatte man ihr Speisen und Getränke gebracht. Vorallem dieses sogenannte Bier bot man ihr überschwänglich an. Aber sie fand es war viel zu herb und bitter. Es kribbelte auf der Zunge wie ein aufgeregter Käfer den man verschluckt hatte. Immernoch fiel es Eleneia schwer diese Rundohren – diese, Menschen zu verstehen. Unwillkürlich musste sie an Sterwan denken. So sehr es sie auch verwundern mochte, sie konnte ihn leiden. Er war ein Leidensgenosse. Auch er musste sich mit diesem lebendigem Berg aus Stahl herumschlagen. Vielleicht sollte sie sich mit Sterwan beraten um diesem Kerl eins auszuwischen. Zu zweit hätten sie es sicher leicht.

Nun jedoch, war sie geschwächt und erschöpft. Sie hatte nur wenig gegessen aber es sollte genügen. Rücklings ließ sich Eli auf das Bett fallen und schloss die Augen. Sie machte sich nicht einmal die Mühe ihre verschwitzten Kleider loszuwerden.

Die Nacht brach herein und die junge Elfe schlief nur unruhig. Sie zerwühlte ihr Bett im Schlaf. Alles hatte sich verändert seit sie damals ihre Mütter, Lyria und Elaria zurücklassen musste. Oft träumte sie davon das ihre ruhelosen Geister sie heimsuchen würden um sie mit ihrem Wehklagen zu peinigen. Auch in dieser Nacht war ein solcher Moment.

Ein Schrei durchfuhr den Gang zu ihrem Zimmer, dann folgte kurz darauf auch schon lautes klappern! Eleneia fuhr hoch und sah sich noch Schlaftrunken um. Sie rieb sich die Augen. Im Zimmer war alles ruhig. Für einen Moment hatte sie geglaubt wieder daheim zu sein. Aber die kalten gemauerten Steine um sie herum belehrten sie der Wahrheit. Sie schüttelte ihren Kopf und wandte ein Stoßgebet zu ihren Liebsten, die dort oben an der Seite des Mondes über sie wachen würden.

Mit einem lauten krachen Schlug die Tür auf. Ein gerüsteter Gardist kam durch die Tür. Die Augen der Elfe weiteten sich erschrocken als er stürzte und ein seltsames Geschöpf dahinter zum Vorschein kam. Es stand gebeugt und hatte die Schnauze einer Hyäne. Der gesamte Leib war mit Fell bewachsen. Geifer lief ihm über die Lefzen und der Gnoll schien auf seine eigene Art zu grinsen. Er hob den Morgenstern mit dem er den Gardisten niedergestreckt hatte und stürmte auf Eleneia zu.

Beweg dich endlich! , sagte Eleneia sich in Gedanken. Und im letzten Moment gehorchte ihr Körper endlich ihrem Willen. Sie wich dem hieb aus und rollte vom Bett. Sie schlug auf den Boden auf und der Morgenstern schlug mit seinen Stacheln ins Laken. Sogleich kam der nächste Schwung. Ein Tritt gegen die Pfote des Gnolls jedoch lenkte den Angriff fehl so das dieser sie erneut knapp verfehlte. Als das Hyänengleiche Wesen einen dritten Hieb ansetzen wollte drang plötzlich ein Schwert durch seinen Leib. Blut spritzte hervor und benetzte ihr Gesicht. Die Klinge wurde zurück gezogen und der kippende Gnoll gab den Blick auf Sterwan preis. Sein Blick war aus einer Mischung von Panik und Fassungslosigkeit durchsetzt.

Einen Moment lang sahen sich beide schweigend an. " Komm! " Rief Sterwan ihr dann zu. Sie brauchte einen Moment um das ganze zu verarbeiten. Aber diesen hatten sie nicht. Es waren bereits Schritte auf dem Gang zu hören. Und kicherndes Gebell. Sie hatten nicht viel Zeit. Sterwan griff ihre Hand und zog sie hinter sich her. Sie ließ sich schweigend hinterher ziehen. Als sie in den Gang traten legte gerade eine Horde der Gnolle auf sie und Sterwan mit Armbrüsten an. Sie liefen gerade aus und verschwanden noch um die Ecke als etliche Bolzen hinter ihnen in die Wand schlugen.

Nun war auch Eleneia wieder bei Sinnen und lief so schnell sie konnte. Sterwan war nur bewaffnet mit Schwert und Schild und würde alleine nicht gegen die Übermacht bestehen vorallem nicht als unausgebildeter Rekrut. Das wussten sie beide. Sterwan führte sie durch die Gänge.

" Das ist nicht der Weg nach draußen Sterwan! " , ließ sie anmerken.

" Ich weiß. Wir müssen den Burgherren retten. Das ist unsere Pflicht! "

Eleneia konnte nicht glauben was er da sagte. In so einen Moment als Rekrut mit gerade mal einem Tag auf der Burg redete er schon von einer komplexen Rettungsaktion. Er musste unter dem Druck verrückt geworden sein! Aber es half nichts in so einen Moment zu diskutieren.

Als sie in die Halle des Adligen traten war der Schrecken kaum zu fassen. Die Wachen waren allesamt niedergemetzelt. Auch Leichen der Gnolle lagen dazwischen. Der Fürst der Feste beugte über seinem Hauptmann und hielt diesem die Hand. Mit einem Nicken deutete der Verwundete Hauptmann der Wache zu seinen beiden Rekruten. Dann entrang ihm ein letzter rasselnder Laut aus der Kehle und sein Leib erschlaffte. Der Fürst war hin und hergerissen zwischen Zorn und Verzweiflung.

" Kommen sie, mein Herr! Wir müssen fliehen! " rief Sterwan während Eleneia Schmiere stand. Mit einem Nicken signalisierte sie das die Luft rein war. Zu dritt eilten sie hinaus auf den Burghof. Die Kämpfe waren noch in vollem Gange. Ein Glück! So würden sie unbemerkt durch die Reihen brechen können!

Im Eiltempo hasteten die drei zwischen den kämpfenden hindurch. Einmal wollte ein Gnoll ihnen noch den Weg versperren aber ein verirrter Pfeil räumte diesen noch aus dem Weg eh er zur Gefahr werden konnte. Die Elfe konnte das Glück kaum fassen das sie hatten. Sie eilten weiter zur Anlegestelle. Ein einzelner weiterer der kichernden Geschöpfe zündete gerade die Boote an. Feuer breiteten sich allmählig auf der Anlegestelle aus. Jedoch war er dabei unachtsam. So war es für den Rekruten Sterwan ein leichtes ihn zu überwältigen bevor alle Boote in Brand geraten waren. Er sprang in eines der Boote. Eleneia sah wie es ordentlich schaukelte. Sie glaubte er würde jeden Moment Kentern. Wesentlich sanfter gelang ihr hingegen der Sprung in das kleine Ruderboot. Sterwan packte die Riemen der Ruder und der Fürst griff ans Seil und löste es von der Trosse des Stegs. Er wollte gerade zu ihnen hinabklettern da durchfuhr den Monarchen ein Ruck. Er stürzte ins Wasser und trieb leblos an der Oberfläche. Eine Wurfaxt hatte ihn im Nacken getroffen. Das Feuer erleuchtete die Dunkelheit und zeigte wie sich ein Batallion der Gnolle auf sie zubewegte.

Der junge Mensch angelte mit ausgestreckten Fingern noch nach seinem Fürsten und Eli war gezwungen ihn zurück auf seine Bank zu zerren damit er begann endlich zu rudern. Sie kletterte an ihm vorbei während Bolzen ihnen hinterherflogen. Sie blickte hinüber zum anderen Ufer. Bald würden sie zwar außer Reichweite sein aber wenn am anderen Ufer auch Gnolle waren, dann waren sie ausgeliefert. Sie späte in die Dunkelheit konnte aber nichts in der Ferne erkennen. Plötzlich stieß Sterwan ihr in den Rücken. Sie drehte sich abprubt um und sah noch wie er zur Seite ins Wasser kippte. Gleich mehrere Bolzen hatten sich in seine Brust gebohrt. Sie wollte ihm gerade nachhechten da flog sein weiterer genau auf sie zu. Er durchlug ihr den Oberschenkel und nagelte sie so ans Holz des Bootes. Sie schrie laut vor Schmerz auf und reckte den Kopf kurz in den Nacken. Sie starrte in die Sterne. Zu ihren Liebsten die sie großgezogen hatten. Dann war sie außer Reichweite der Geschosse. Sie sah Sterwan traurig nach. Nichts konnte die Tränen und das Schluchzen unterdrücken. Sie war wieder allein und trieb dem anderen Ufer entgegen.

Kapitel 7 - Fremde Wasser

Die Sonne würde bald den Zenit erreichten, dachte Lianora.

Sie lag in dem von der Sonne getrockneten Gras und hatte die Hände hinter dem blonden Haar ihres Kopfes gelegt. Sie blickte ins endlose Blau des Himmels. Nicht eine Wolke war zu sehen. Es ging nur leichter Wind.

Plötzlich fuhr eine herrische, tiefe Stimme sie an: " Lianora Brackwasser! Du solltest Wasser vom Weststrom holen und nicht faul in der Sonne herumliegen! "

Sie zuckt zusammen und fuhr hastig zappelnd hoch. Sie schaute über die Schulter und sah ihren Vater hinter sich stehen. Auf einem Grashalm kauend schaute er sie auffordernd an. Seine Haut war Sonnengegerbt und das Gesicht im Schatten seines Hutes. Seufzend erhob sie sich von ihrem Platz und nahm den Eimer der neben ihr stand auf.

" Ich gehe ja schon, Papa. " Sagte sie und machte sich auf den Weg zum Fluss. Es würde gut zwei Stunden dauernd bis sie zurück sei, das wusste sie. Doch wenn sie ein wenig schneller ging könnte sie vielleicht noch zur nahen Küste und einen Blick auf das Meer werfen. Lianora liebte das Meer. Manchmal verbrachte sie Stunden damit auf den Horizont zu starren und sich zu fragen was wohl jenseits dieser Wasser lag. Sie hatte von einigen Reisenden gehört, die manchmal bei ihrem Gehöft zu Gast waren, das dort ganz seltsame Kreaturen leben sollen. Mit Ohren, so lang wie ihr Unterarm. Wilde Amazonen nannten sie sie. Und sprechende Rinder sollte es dort auch geben. Das alles klang so verrückt, dass es wohl kaum der Wahrheit entspricht. Sicher waren die Reisenden betrunken.

Doch, seit sie 8 Jahre alt war, musste sie feststellen dass auch sie nicht normal ist. Als sie noch klein war, ist sie einst bei einem ihrer Ausflüge in eine kleine Grube gestürzt und hatte sich das Bein gebrochen. Sie hat laut geschrien und geweint. Sie glaubte sie wäre des Todes. Sie hat sich das Bein gehalten und geweint. Doch als sie ihre Hände fort nahm, war der Bruch und die Wunde vollkommen verheilt. Einige Zeit hat sie es nicht begriffen. Im Laufe der Jahre die ins Land gingen jedoch, übte sie diese Fähigkeit, zu verbessern. Es hatte sie manches mal Überwindung gekostet sich selbst in den Finger zu schneiden, um diese Fähigkeit zu nutzen.

Plötzlich kippte Lianora vorn über und rollte durch eine Mischung aus feinem Sand und Dünengräsern einen Abhang hinunter. Unten angelangt schaute sie zurück. Sie war so sehr in Gedanken gewesen das sie garnicht gemerkt hatte wie sie schon an der Küste angelangt war und ist über die Böschung getreten und hinunter gestürzt. Sie richtete sich auf und untersuchte zunächst einmal sich selbst ob sie nicht doch verletzt sei. Alles schien in Ordnung.

Sie richtete den Blick auf und bemerkte erst jetzt, zu allerletzt das seltsame Segelboot das schwer ramponiert in der Brandung lag. Halb versunken und so beschädigt hatte sie noch nie ein Boot gesehen. Aber auch noch nie ein Boot das diesem ähnelte. Es war klein, und bot wenn überhaupt, drei Personen Platz. Der Bug war eindeutig leichter gebogen als es das bei Schiffen aus dem Königreich von Sturmwind immer der Fall war. Und ein Wappen wie jenes auf der Seite des Rumpfes hatte sie auch noch nie gesehen.

Sie zuckte heftig zusammen als sie spürte dass sie etwas am Bein packt. Sie blickte hinab und sah eine, in ihren Augen große Frau die ihr das große Wasser angespült hat. Sie hatte tatsächlich Ohren die beinahe eine so lange Strecke aufwiesen wie jene von ihrer Elle bis zum Handgelenk! Sie zog sie etwas weiter aus dem Wasser, bis in den trockenen feinen Sand. Dann kniete sie neben ihr.

http://www.mscdn.de/ms/karten/beschreibung_39731-0.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/beschreibung_39731-1.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258845.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258846.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258847.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258848.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258849.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258850.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258851.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258852.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258853.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258854.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258855.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258856.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258857.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258858.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258859.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258860.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258892.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258893.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258894.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258895.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258896.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258897.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258867.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258868.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258869.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258870.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258871.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258872.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258873.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258874.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258875.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258876.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258877.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258878.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258879.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258880.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258881.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258882.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258883.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258884.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258885.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258886.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258887.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258888.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258889.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258890.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_258891.png
0

Hörbuch

Über den Autor

Reinolds

Leser-Statistik
53

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
Moena90 Re: Re: -
Zitat: (Original von Reinolds am 27.08.2010 - 13:38 Uhr) Vielen dank, Moena. Ich habe deine Kritik zu Herzen genommen und werde mich möglichst bald daran machen eine überarbeitete Fassung des Prologs zu veröffentlichen. Das weißt du wohl schon, aber hier können es nocheinmal alle sehen.

Und lest mal Moenas Buch! Ist wirklich sehr gut! *werbung mach*

Zitat: (Original von Moena90 am 25.08.2010 - 02:57 Uhr) Hallo Reinolds!

Wie versprochen, hab ich mir die Zeit genommen, deine Geschichte zu lesen. Mir gefällt vor allem der Name deiner Protagonistin - wahrscheinlich habe ich ein Faible für Fantasynamen, die mit E anfangen und auf A enden. *grins*

Wie schon gesagt, finde ich die Idee, die du im Prolog andeutest, interessant. Aber ich denke, du kannst auch noch sehr viel mehr daraus machen. Ich hab dir mal meine Anmerkungen in einer privaten Nachricht aufgeschrieben, die bekommst du gleich noch.
(Ich hoffe, du kippst mir nicht vom Stuhl, weil die Anmerkungen doch etwas ausführlicher geworden sind. Es sind alles nur gut gemeinte Hinweise. ;) )

Liebe Grüße,
Moena



Wow, erst so viel Lob und jetzt auch noch Werbung? Ich hab so viel Aufmerksamkeit doch gar nicht verdient. ;D
Vor langer Zeit - Antworten
Reinolds Re: - Vielen dank, Moena. Ich habe deine Kritik zu Herzen genommen und werde mich möglichst bald daran machen eine überarbeitete Fassung des Prologs zu veröffentlichen. Das weißt du wohl schon, aber hier können es nocheinmal alle sehen.

Und lest mal Moenas Buch! Ist wirklich sehr gut! *werbung mach*

Zitat: (Original von Moena90 am 25.08.2010 - 02:57 Uhr) Hallo Reinolds!

Wie versprochen, hab ich mir die Zeit genommen, deine Geschichte zu lesen. Mir gefällt vor allem der Name deiner Protagonistin - wahrscheinlich habe ich ein Faible für Fantasynamen, die mit E anfangen und auf A enden. *grins*

Wie schon gesagt, finde ich die Idee, die du im Prolog andeutest, interessant. Aber ich denke, du kannst auch noch sehr viel mehr daraus machen. Ich hab dir mal meine Anmerkungen in einer privaten Nachricht aufgeschrieben, die bekommst du gleich noch.
(Ich hoffe, du kippst mir nicht vom Stuhl, weil die Anmerkungen doch etwas ausführlicher geworden sind. Es sind alles nur gut gemeinte Hinweise. ;) )

Liebe Grüße,
Moena

Vor langer Zeit - Antworten
Moena90 Hallo Reinolds!

Wie versprochen, hab ich mir die Zeit genommen, deine Geschichte zu lesen. Mir gefällt vor allem der Name deiner Protagonistin - wahrscheinlich habe ich ein Faible für Fantasynamen, die mit E anfangen und auf A enden. *grins*

Wie schon gesagt, finde ich die Idee, die du im Prolog andeutest, interessant. Aber ich denke, du kannst auch noch sehr viel mehr daraus machen. Ich hab dir mal meine Anmerkungen in einer privaten Nachricht aufgeschrieben, die bekommst du gleich noch.
(Ich hoffe, du kippst mir nicht vom Stuhl, weil die Anmerkungen doch etwas ausführlicher geworden sind. Es sind alles nur gut gemeinte Hinweise. ;) )

Liebe Grüße,
Moena
Vor langer Zeit - Antworten
Zeige mehr Kommentare
10
3
0
Senden

39731
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung