Beschreibung
Ich habe mir überlegt ein Tagebuch zu schreiben, das eine Person erzählt, die, nach dem Jahr 2012, auf einer Arche lebt. Die Idee ist mir durch den Film "2012" gekommen. Am Schluss sieht man das Datum Day 27, Month 1, Year 0001. Und ich habe mir überlegt über diese 27 Tage zu berichten. Das hier ist nur ein kleiner Teil von Tag 1 ich wollte erstmal wissen was ihr davon haltet...
1.Tag: Ganz langsam öffnen sich meine Augen, doch sie sehen nichts. Sie blicken in ein tiefes Schwarz. Erst jetzt erkenne ich irgendwo in diesem Schwarz eine Holzmaserung. Meine Augen verfolgen diese Maserung immer weiter und weiter. Doch dann stoppen sie ganz plötzlich. Hier endet die Maserung. Meine Augen sind an einer Ecke angelangt. Eine ganze Weile starre ich einfach in diese Ecke und denke an nichts. Vielleicht gibt es nichts zum Denken, vielleicht bin ich sogar tot und sogar schon im Himmel angelangt und bin frei von allen bedrückenden Gedanken. Doch dann, völlig automatisch, richte ich mich langsam auf. Jetzt weiß ich, dass ich nicht tot bin. Die Neugierde öffnet meinen Mund, lässt meine Augen erstarren und meine Nase einatmen. Mein Mund ist völlig ausgetrocknet, meine Augen starren auf die Möbel und meine Nase atmet schlechte, stickige Luft ein. Mir ist weder kalt noch warm. Jetzt weiß ich, wo ich bin.
Ich bin in meinem Zimmer auf der Arche. Jetzt gibt es auf einmal viel zum Nachdenken. Ist meine ganze Familie tot? Steht uns das Schlimmste noch bevor oder haben wir alles schon hinter uns? Wie wird es jetzt weiter gehen? Schwindlig von all diesen Gedanken, versuche ich langsam aufzustehen. Beim ersten Versuch misslingt es mir. Meine Beine fühlen sich schwach und taub an, mein Rücken schmerzt und ich sehe, dass sich auf meinen Armen und Händen einige Blutergüsse befinden. Mich wundert es, dass ich überhaupt etwas erkennen kann. In diesem Zimmer hier gibt es kein Fenster, kein einziger Lichtstrahl der Sonne kitzelt mich an der Nase, wie ich es gewohnt bin. Ich bin mir nicht mal sicher, ob die Sonne überhaupt noch existiert. Etwas tollpatschig schreite ich zu einem kleinen, verzierten Spiegel, der an der Wand hängt.
Mein Gesicht durchstreifen einige Kratzer und Blutspuren. Aber ich lebe. Ja, wahrhaftig, ich lebe. Deshalb muss ich versuchen, wieder zum Alltag zurückzukehren. Da keine Fenster vorhanden sind, kann ich nicht beurteilen, wie spät es ist. Wieder suchen meine Augen das ganze Zimmer ab. Eine Uhr finden sie nicht, dafür aber einen Kleiderschrank. Erst jetzt achte ich auf meine Kleidung. Ich trage ein zerfetztes und angebranntes Streifen T-Shirt. Bei meiner Jeans fehlt das ganze linke Hosenbein. Und meine alten Sneakers sind von unzähligen Löchern durchbohrt. Der Schrank ist üppig gefüllt. Schließlich entscheide ich mich für ein schwarzes Polohemd, eine neue Jeans mit Gürtel und schlüpfe schnell in bequeme Sportschuhe hinein. Vergeblich suche ich den Türgriff.
Da fällt mir ein, dass es eigentlich einen Lichtschalter geben muss. Meine Hände streifen das ganze glatte Holz an der Wand ab. Dann endlich finden sie eine leichte Erhebung und meine Fingerspitzen drücken das Plastik langsam hinab. Auf einmal fangen meine Augen an zu brennen. Selbst das matte, sanfte Licht scheint ihnen vorzukommen, wie ein grelles Neonlicht.