Gedichte
Danke, Anke ... - - gewidmet -

Danke, Anke …

Faltenlose blaue Seide,

heiße Luft flirrt über'm Sand,

Wellen funkeln wie Geschmeide,

Urlaubsstimmung – Nordseestrand.

Auf der Haut nur Sonnenstrahlen,

und ein laues Lüftchen weht.

Menschen sich im Wasser aalen,

Wetter, wie's im Buche steht …

Sturm und Regen? Ach, woher denn ...

Wetterdienst sagt: „Erst heut' Nacht!“

Wird ja wohl so schlimm nicht werden.

Rasch die Stühle reingebracht,

Campingwagenfenster schließen,

neu gestrafft des Zeltes Schnur,

woll'n den schönen Tag genießen:

Auf geht es zur Autotour.

Sahlenburg – die Sonne brezelt.

Bremerhaven – brüllend heiß.

Unwetter? - Der Laie rätselt.

Von der Stirne rinnt der Schweiß.

Unerträglich steigt die Schwüle,

Herz und Kreislauf sind bedrückt.

Jedermann sehnt sich nach Kühle,

blickt nach oben und erschrickt:

Nix mehr „himmelblaue Seide“!

Wolken bilden schwarze Wand.

Schluss mit Bummeln, nehmen beide

Füße eilends in die Hand.

Sturm und Regen im Verbunde

wirbeln Blätter flockengleich.

Und noch eine halbe Stunde

bis zum Campingplatz am Deich.

Eine Windbö drückt den Wagen

fast bis an den Fahrbahnrand,

mulmiges Gefühl im Magen,

Angst gewinnt die Oberhand.

Regen pladdert volle Kanne

über uns aufs Autodach.

Straßensperre – eine Tanne

liegt dort quer zur Fahrbahn flach.

Nähern uns mit wehem Bangen

uns'rem Platz und sind entsetzt:

Einem Camper hat's die Stangen

samt dem Vorzelt weggefetzt.

Bei dem Ehepaar aus Emden

liegen Tisch und Stühle schief

und die feingerippten Hemden

von der Leine fliegen tief.

Vom Container „Kinderecke“

biegt sich's Blechdach in die Höh'

und Gerd-Herberts Kuscheldecke

flattert fröhlich Richtung See.

Plötzlich strahlt es wieder helle,

Sonne durch die Wolken bricht,

uns're eigene Parzelle

kommt in dem Moment in Sicht,

als das Wetter sich verzogen.

Augen machen Inventur:

Zeltgestänge leicht verbogen,

wo sind uns're Liegen nur?

Uns're neue Sat-Anlage

wurde wohl vom Sturm geraubt,

und ich stelle mir die Frage,

ob das die Versich'rung glaubt …

Uns're Nachbarn winken fröhlich:

„Endlich ist hier mal was los!“

Wir beruhigen uns allmählich.

Wo sind uns're Tische bloß?

„Sucht ihr eure Sat-Antenne?

Ach, die hab'n wir abgebaut.

Tisch und Liegen hat mein Männe

sturmgesichert und verstaut.

Unter eurem Campingwagen

findet ihr, was ihr vermisst!!“

Herzlich DANKESCHÖN zu sagen,

Anlass dieser Zeilen ist.

Schrott und Ärger? Kein Gedanke,

hat man Nachbarn wie die zwei.

Danke Micha, danke Anke,

dann bis nächstes Jahr im Mai.