Fantasy & Horror
Tree of the Dead - Olivenbaum des Todes

Vorgeschichte

John McGrady war kein Monster.
Zumindest schien er objektiv betrachtet keines zu sein. Er war ein Mensch aus Fleisch und Blut, und genau das machte es fast noch unbegreiflicher für Viele. Dieser schmächtige, nicht allzu große, Mann mit dem nichtssagenden Gesichtsausdruck und dem immer gleichbleibendem Blick wirkte gar gebrechlich. All die Taten die er verübte, wollte man ihm nicht zutrauen, doch letztlich hatte er sie doch gestanden. Gestanden, dass er der Schmetterlingsmörder war. Ein Titel dem ihm die Medien gaben, nachdem er seinen Opfern die Haut abzog und wie Flügel zwischen ihren Armen aufspannte. Die Opfer wählte er willkürlich. Es gab kein genaues Schema, weswegen es der Polizei auch schwerfiel den Schmetterlingsmörder zu fassen. Man vermutete, dass in McGrady das pure Böse schlummerte, da selbst bei seinem Gestädnis und den ausführlichen Schilderungen seiner Taten keine Reue zu erkennen war. Mehr noch schien es ihm zu gefallen von seinen Taten berichten zu können. Somit fiel den Richtern ihr Urteil auch nicht allzu schwer. Er bekam die Todesstrafe.

Doch zuvor saß McGrady noch im Todestrakt eines verruchten Gefängnisses. Er verhielt sich dort still. Fiel kaum auf. Selbst an seinem letzten Tag machte er keine großen Anstalten. Es schien fast so als habe er seinen Tod akzeptiert. Sein letzter Wunsch für seine Henkersmahlzeit war das einzige was aus der Art schlug. Er wünschte sich eine einzige Olive. Mehr nicht. Doch diese verbunden mit einer Bitte. Er bat darum, dass man den Kern der Olive auf seinem Grab pflanzen solle. Wie er sagte um der Allgemeinheit etwas zurückzugeben.

Man tat sich schwer mit der Entscheidung, ob man es ihm gewähren sollte oder nicht. Doch letztlich gestanden sie es ihm zu.
McGrady wurde noch am selben Tag hingerichtet. Der Kern wurde gepflanzt als man ihn beisetzte. Auf seinem Grab wuchs seither ein Olivenbaum, welcher bald schon erste Früchte tragen würde. Früchte des Bösen, wie die Leute munkelten. Ein Kleinstadtmysterium. So wie man es in vielen anderen Kleinstädten auch kannte. Doch war es wirklich nur eine Legende, oder war es mehr im kleinen Örtchen Bayoo Immortelle in New Orleans?

Das Böse bahnt sich seinen Weg. Wenn es sein muss auch durch Erde und Wurzeln.