Es war einmal ´ne Zecke
die krabelt nur zum Zwecke
der Futtersuche auf ´nen Baum.
Dacht sich dabei: Es wär ein Traum,
wenn jemand kommen tät vorbei,
dann ließe ich mich eins, zwei, drei
auf ihn herab mich fallen.
Wäre vor den andern allen
satt und zu Haus bei meiner Frau...
Was ich dann mach, weiß ich genau.
Doch kaum, daß er den Baum erklommen,
ein Seufzer ihm ist gleich entronnen.
Er will nicht glauben, was er sieht!
Da sitzen doch in Reih und Glied
die ganzen Onkel und auch Tanten
und all die anderen Verwandten.
Muß stellen sich ganz hinten an
und als er endlich dann ist dran,
der Hunger ihn doch ganz schön plagt
an seinen Därmen mächtig nagt.
Da ist er aufgeregt so sehr,
daß zielen kann er gar nicht mehr
und springt - o wei
...vorbei.
Na so ein Mist!
Da er ja winzig klein nur ist,
bringt´s Rennen ja nun auch nichts mehr.
So schnell kommt er nicht hinterher.
Er holt den Wanderer nicht ein!
Gemein!
Jetzt muß er wieder hoch hinaus.
Die Puste geht ihm jetzt schon aus.
Es wird ihm um das Herze bang.
Trotzdem klettert er tagelang
mit seinen kurzen Beinchen nur
durch die Natur
und auf den nächsten Baum hinauf.
Doch sitzen wieder and´re drauf!
Er hat gegessen lang nichts mehr.
Der Hunger plagt ihn furchtbar sehr.
Doch muß er lange warten,
bis daß er dann kann starten.
Sein Opfer ist ein Biker,
doch fährt der einfach weiter,
als uns´re Zecke springt herab.
Die prallt zuerst von dem Helm ab,
kommt dann unter das Hinterrad.
Doch macht ihn dieses gar nicht platt.
Es schleudert ihn quer durch den Wald
bis das an einen Baum er knallt.
Der Kopf tut jetzt der Zecke weh,
o je.
Er hat die Schnauze gründlich voll
und denkt: Ich find es gar nicht toll
müßt ich jetzt wieder auf ´nen Baum.
Ich glaube mal, das schaff ich kaum.
Ich weiß genau, ich kann nicht mehr
und finde das auch gar nicht fair.
Warum soll ich mich weiter quälen
nach hinten mich jetzt wieder stellen.
Ne Leute echt, das war´s!
Ich setz mich jetzt ins kühle Gras!
Doch kaum, daß er jetzt tut da sitzen,
sah er ein Reh durch dieses flitzen.
Und obwohl er war so klein,
er klammert sich fest an das Bein
von diesem wunderschönen Tier
und wird belohnt im Nu dafür.
Denn Nahrung gab´s im Überfluß.
Die andern sahen´s mit Verdruß,
als schadenfroh er winkt zum Wald.
So denken diese sich sehr bald:
Was der kann, können wir schon lang
und so ist ihnen gar nicht bang.
Da sie sind auch nicht gerade dumm
sitzen sie nun im Gras herum.
Und warten dort auf Beute.
Denn gibt´s noch immer Leute
die ungeschützt mit kurzen Sachen
sich auf den Weg nach draußen machen.
Der Zecke ist es völlig gleich,
ob Tier , ob Mensch, ob arm, ob reich.
Und ist ´ne Zecke auch ganz klein,
kann sie doch sehr grfährlich sein!
Denn oftmals schon ein Mensch erkrankt,
wenn eine Zecke an ihm tankt.
Drum schützt euch gut, wenn ihr geht raus...
...und nun ist die Geschichte aus.
i-s