The Gate from Hell Teil 2
Zögerlich nahm einer der Kandidaten die ausgestreckte Hand entgegen, sie fühlte sich sehr kalt an, als sei jegliches Leben darin erloschen. „Und wie heißt du?“ ihre weiche Stimme passte gar nicht zu der Gruseltante, die ihn mit ihren blauen Augen musterte. „Ähm. Me-Merris“ Meldas Gesichtsausdruck sah so aus, als sei sie mit seiner antwort nicht zu Frieden gewesen: „Schön, schön und kennt du auch die Regeln des Sinera Cabinets?“ „Ähm“ Merris wusste gar nicht so recht was er antworten sollte, diese Frau machte ihn zu nervös um einen einzigen klaren Gedanken fassen zu können. „Also gut“, sagte Melda nach einer weile des Schweigens und ließ endlich seine Hand los. Sie wandte sich an ihr Publikum. „Kann jemand von euch unsere lieben Kandidaten aufklären?“ In den Reihen des Publikums entstand Unruhe, jeder der meinte etwas dazu beitragen zu müssen stand auf. „So ihr lieben nun sucht euch jemanden aus, der euch hilft“ Die beiden Teams tauschten untereinander ratlose Blicke aus. Melda verdrehte die Augen, als sie die Kandidaten, die in ihren Teams leise diskutierten beobachtete. So langsam verlor sie ihre Geduld „So ratlose Kandidaten“ flüsterte sie Maries ins Ohr, „hatten wir schon lange nicht mehr“ „Stimmt“
„Und?! Hab ihr euch entschieden?“
Schweigen.
„Maries“, sie drehte sich zu ihrer Co-Moderatorin um, „würdest du bitte jemanden, aus den Publikum bitten, der denen da ganz kurz die wichtigsten Regeln erklärt?“ so freundlich Melda die Worte auch ausgesprochen hatte, so konnte sie doch einen sauren Unterton nicht verbergen. „Sicher doch“ Sie winkte eine junge Frau aus dem Publikum herbei, mit auffälligen dunkelgrünen Haar. Sie bewegte sich geschmeidig wie eine Katze und gab Maries und Melda galant die Hand als sie die Bühne betreten hatte.
„Herzlich Willkommen“, begrüßte sie Melda, wieder mit einem falschen freundlichen Lächeln auf den Lippen,“ Wie ist dein Name“ „Ich bin Ameliy“ „Sehr schön“ Maries verfolgte die kurze Unterhaltung der Zwei, sie hatte diese Frau ohne irgendeinen grund ausgewählt, doch sie wurde das Gefühl nicht los, das die beiden sich kannten. Maries blick glitt zu den Kandidaten die sich offensichtlich nicht wohl fühlten in Ameliys nähe.
Sie wichen immer wieder zurück als Ameliy ihnen näher kam. Maries konnte sie aber irgendwie verstehen. Es war bei weitem nicht ihr auffälliges Aussehen oder die aufdringliche Art die sie ausstrahlte, sondern vielmehr ihre Augen. Sie waren hellgrün und dort wo andere normalerweise weiß hatten war bei ihr ein dunkleres grün. Solche Augen hatte nur ein Komplex und wer immer diese Augen sah, wusste das man sich in acht nehmen sollte. Denn dieser kleine Komplex hatte es vollbracht den größten diktatorischen Kriegsstaat in die Knie zu zwingen.
„Also Ameliy, it's your turn!“ “Hört mir gut zu und merkt es euch. Denn entkommen könnt ihr nicht mehr”, begann Ameliy,” wenn ihr hier lebend wieder rauskommen wollt müsst ihr einen unvorstellbaren Willen entwickeln und euch ganz auf euer Team und auf euch selbst vertrauen. Ihr dürft keine Rücksicht auf das andere Team nehmen. Um die Aufgaben die vor euch liegen zu bewältigen müsst ihr immer als Team auftreten, alleine habt ihr keine Chance. Die Verlierer der Spiele werden bestraft, diese Bestrafungen werden bei jedem Spiel schlimmer. Also überlegt euch gut was ihr tun wollt. Die Spiele haben bestimmte Regeln, die euch dann vor Ort erklärt werden, behaltet sie gut, denn verstößt ihr gegen sie hat das andere Team gleich gewonnen. Ihr seid hier in der Hölle, also vertraut nicht darauf, dass hier einer mit euch Gnade haben wird. So und nun viel Glück!“ Das entsetzen stand den Kandidaten ins Gesichtgeschrieben. Sie wollten es nicht wahrhaben, dass Ameliy die Wahrheit gesagt hatte, auch wenn sie es insgeheim bestimmt wussten. Denn wer hatte denn noch nie, das Sinera Cabinet gesehen?!
Scheint wohl doch etwas anderes zu sein wenn man selbst hier ist als es sich einfach nur anzusehen. Was für ein Pech aber auch!
„Danke Ameliy“ Melda klopfte ihr auf die Schulter, „setzt dich wieder ins Publikum“ Ameliy nickte ihr zu und bedachte die Kandidaten mit einem schadenfrohen Grinsen, bevor sie sich wieder auf ihrer Platz begab. Melda hielt den Teams zwei Finger entgegen. „Die nächsten zwei Stunden, werdet ihr nach Maries und meiner Pfeife tanzen. Macht euch auf was gefasst“ „Meniy, Leniy würdet ihr unseren Kandidaten das erste Spiel vorstellen?“ „Sehr wohl Maries!“ Die beiden huschten über die Bühne und stellten eine große Leinwand auf. Melda drängte die Kandidaten näher an die Leinwand. „Unser erstes Spiel heißt Hellfire“ erklärte Meniy, „Zwei von euch, also einer aus jedem Team, wird gleich in einer dieser riesigen Vogelkäfige gesperrt werden Die Aussehen wie diese“ Meniy deutete mit dem Finger auf zwei metallische Vogelkäfige, die hoch genug waren um einer Person platz zu bieten. „Ihr müsst versuchen euer drittes Glied aus den Käfig zu befreien bevor es von den Flammen verbrannt wird“, fuhr Leniy fort, „Und damit es gerecht zu geht, bestimmt unserer Zufallsgenerator, wer in den Käfig muss“ Meniy drückte auf einen Knopf und auf der Leinwand erschienen die Bilder und Namen der Kandidaten. „Na wer von euch Schätzchen wirst denn“ fragte Melda neugierig. Ein weiterer Knopfdruck und die Bilder drehten sich. Als sich das ganze wieder beruhigt hatte blieben zwei Namen übrig. Voller Erwartung und Neugierde hielten alle die Luft an. „Aus Team A – Kiku – heißt der glückliche Kandidat Lule und aus Team B – Xiron – geht Su ins rennen“, verkündete Maries. Den beiden Frauen sah man die Angst völlig ins Gesicht geschrieben. „Wunderbar“ Melda klatsche in die Hände, also last uns Anfangen!“ „Da wir hier drin nicht alle verbrennen wollen, bringen wir euch an einem Ort wo keiner von den Unbeteiligten zu Schaden kommen wird“ Leniy und Meniy drängten die Spieler in einem Kreis um die beiden Moderatoren. Melda schnipste einmal und ein blauer leuchtender Kreis legte sich um die Gruppe, kurz darauf waren sie verschwunden. Meniy stellte den Bildschirm an sodass alle sehen konnten wo sich die Spieler mit den Moderatoren befanden. „Willkommen am Tor der Hölle. Von hier aus erwarten euch fünf Spiele, die ihr bestehen müsst um nicht in die Klauen der Hölle zu geraten“ Die Hitze an diesem Ort war unerträglich und raubte einem die Luft zu atmen. Sie standen vor einem riesigen Tor das verziert war mit allen möglichen Schnörkeln. Der Boden unter ihren Füße war pechschwarz, genau wie der Himmel und die Landschaft um ihnen herum war kahl Melda und Maries führten die Spieler durch das Tor. Als sie auf der anderen Seite angekommen waren änderte sich die Umgebung. Satt einer kahlen Landschaft standen sie auf Klippen über einem Meer aus dunkelroten Blut. Unter einem hervorstechenden Fels hingen die beiden Vogelkäfige, wo sich bereits die in Ketten gelegten Frauen befanden. „Da können wir sie unmöglich retten, Melda“ Merris schaute Melda mit empörten Blick an. Sie grinste ihn an. „Nothing is impossible!” mit diesem Worten machte Melda auf dem Absatz kehrt und setzte sich in sicherer Entfernung auf einem Fels.
“Passt auf ihr müsst versuchen die beiden da zu befreien, ihr habt nicht viel zeit, sonst werden sie verbrennen. Ihr könnt alles versuchen und benutzen was euch hilfreich erscheint. Gewonnen hat das Team, das als erstes, sein drittes Glied befreit hat“, erklärte Maries knapp und tat es dann Melda gleich.
„Lasst das erste Spiel beginnen“ Die übriggebliebenden Spieler wichen erschrocken zurück als plötzlich aus dem Meer meterhohe Flammen emporschossen. „Und jetzt?!“ mit ratlosen Blick schaute Merris Mitspielerin ihn an. „Keine Ahnung, Trudi“ Verzweifelt standen sie da, ohne zu wissen was sie tun sollten. Eine bedrückende Stille und alles was man noch vernahm waren die schmerzenserfüllte Schreie der gefangenen Frauen, die immer mehr im Qualm versanken...
