Fantasy & Horror
Der Fluch der Dunkelheit 14

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"Der Fluch der Dunkelheit 14"
Veröffentlicht am 11. Juli 2010, 12 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

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Der Fluch der Dunkelheit 14

Der Fluch der Dunkelheit 14

Beschreibung

Hat einige Zeit gedauert, aber es geht nun endlich wieder weiter.

Versprechen


„Geez! Das ist schlecht... Das ist wirklich schlecht. Wie kommt sie nur immer auf diese blöden Ideen?“ fluchte ich in Gedanken, während ich sie schweigend beobachtete. Ihre zitternde Silhouette und der traurige Gesichtsausdruck machten mich nervös und ließen mein Gewissen erneut aufgebrachte Saltos schlagen. Mitleid, sowie eine wachsende Wut auf mich selbst kamen in mir hoch. „Es hat nichts mit dir zu tun.“, versicherte ich ihr, „Es ist nur... Bitte versteh es nicht falsch, aber du könntest mir nicht helfen.“ „Woher willst du das wissen, wenn du es mir nicht sagst? Ich bin nicht mehr so, wie ich früher war!“ Ich lachte und plötzlich wallten meine Gefühle in mir hoch. Es war eine mächtige Mischung aus Dankbarkeit, Verständnis und Freundschaft. Sie überwältigten mich und ohne auch nur einmal darüber nachgedacht zu haben ließ ich den Eisbeutel fallen, umarmte Lia und zog sie sanft zu mir. Verblüfft sah sie mich mit ihren feuchten Augen an und wollte etwas sagen, aber ich kam ihr zuvor. 


„Das weiß ich doch. Du bist stark... Aber das warst du auch schon damals. Du weißt genau, was ich ohne deine Hilfe wäre... Damals war ich schwach und du musstest mich führen. Aber jetzt ist es anders. Nicht nur du kannst dich verändern. Es ist eine Sache in der ich stark sein muss. Natürlich vertraue ich dir und deswegen weiß ich auch, dass du alles tun würdest, um mir zu helfen. Aber diesmal muss ich es alleine schaffen. Gib mir die Chance... Bitte.“ flüsterte ich in ihr Ohr. Ein schwaches Schluchzen ertönte und sie schlug schwach mit ihrer Faust auf meine Brust, sagte aber nichts. Dabei traf ihre Hand auf etwas metallisches, das unter meinem Shirt verborgen gewesen war. Sie hob leicht ihren Kopf, um besser sehen zu können und fischte anschließend den silbernen Ring, der an einem schwarzen Lederband hing, hervor. Schweigend betrachtete sie seine schlanke Form, drehte ihn gedankenverloren zwischen ihren Fingern und fuhr liebevoll über das eingravierte Ornament auf der Außenseite. „Idiot... Unfairer Idiot.“ murmelte sie gegen meine Brust und drückt sich an mich. Ein schwaches Lächeln, gefolgt von einem unterdrückten Lachen entschlüpften mir, was mir einen ihrer vorwurfsvollen Blicke einhandelte. „Tut mir leid, aber es geht nicht anders.“ Ich zog die Umarmung enger und genoss einen Moment ihre Wärme, ehe ich sie aus meiner Umarmung entließ. 


Mit dem trügerischen Gefühl der Sicherheit, das sie sich endlich beruhigt hatte, ließ ich mich zurück gegen die Sofalehne fallen. Innerlich seufzend betrachtete ich sie, ihr verlegenes Gesicht, das Rot ihrer Wangen, die zierliche Gestalt... Und ihren frustrierten Blick, den ich nur zu gut kannte. „W-wenn es wirklich nicht anders geht... A-aber erwarte ja nicht, dass ich jetzt darüber glücklich bin!“ beschwerte sie sich, verzog ihren Mund zu einer Schnute und schaute demonstrativ in die entgegengesetzte Richtung. „Ich schulde dir etwas.“ „Das kannst du aber laut sagen.“ erwiderte sie aufgebracht und fuhr mit Kopf zu mir herum, um mir einen vernichtenden Blick zuzuwerfen. „Hehe...he... Und was planst du jetzt noch zu machen? Das Kino muss ich leider absagen... Die Verletzungen sind zwar nicht schlimm, aber...“ versuchte ich das Thema zu wechseln und zum Glück unterbrach sie mich und ging weiter darauf ein... Zumindest halbwegs. „Ist das nicht offensichtlich? Anscheinend hat der Schlag auf den Kopf mehr angerichtet, als man auf den ersten Blick sehen kann...“ „Was soll das denn heißen?“ „Na was wohl! Vergessen? Deine Eltern haben dich mir anvertraut!“ „Sie haben mich dir nicht anvertraut... Du hast ihr plötzliches Verschwinden nur so aufgefasst.“ seufzte ich trocken und beobachtete, wie sie energisch aufstand und mir einen motivierten Blick zuwarf. „So wie ich dich kenne, wirst du eh nur deine Verletzungen auskurieren. Mit anderen Worten, wirst du den ganzen Tag pennen und nur zum Essen aufwachen.“ „Stimmt... Zumindest hatte ich das geplant.“ „Dachte ichs mir. Also stell dich darauf ein, dass du heute Abend genügend zum Futtern haben wirst. Mit leerem Magen wird selbst dein Körper die Wunden nicht heilen können!“ erklärte sie mir lächelnd, aber mit einer Entschlossenheit, an der meine Argumente einfach abgeprallt wären. Also sparte ich mir die Kraft und nickte nur dankbar. Außerdem hatte sie Recht. Ohne entsprechende Energie würde die Magie in mir geschwächt und die Verletzungen würden nur wie bei einem ganz normalen Menschen verheilen. 

Schwungvoll stand sie auf und drehte sich zu mir um. Mit in die Hüften gestemmten Armen beugte sie sich noch einmal zu mir vor. „Und wehe du verlässt das Haus! Ich schwör dir, wenn du heute noch einmal verprügelt und verletzt wirst, werde ich dich höchst persönlich Foltern und anschließend umbringen!“ „Du hast mich schon gefoltert...“ murmelte ich leise. „Was war das?!“ „Äh... Nichts nichts, ich freue mich nur auf deine Kochkünste.“ „Das ist auch das Mindeste! Ich komme dann so gegen sieben Uhr vorbei?“ „Geht klar. Du hast ja den Schlüssel, falls ich noch schlafen sollte.“ Sie nickte mit einem Lächeln, das ein mulmiges Gefühl in meiner Magengegend hervorrief und zog ihre Jacke an. Ich stand ebenfalls auf, brachte sie zur Tür und verabschiedete sie mit einer stillen, aber entschuldigenden Umarmung. 


Sobald die Tür ins Schloss gefallen war, seufzte ich erleichtert und ging mit schlurfenden Schritten zurück in die Küche. Ich schmierte mir noch ein Brot und setzte mich gedankenverloren an den Tisch. Während ich auf meinen Bissen herumkaute kehrten meine Gedanken wieder an den Kampf mit den drei Satsubas zurück. Es war ziemlich klar, dass diese Dämonen in direkter Verbindung mit der Stimme standen, die versucht hatte von mir Besitz zu ergreifen. Wahrscheinlich war es auch "die Stimme" gewesen, die ihnen diese immense Kraft verliehen hatte. Ich hatte Satsubas schon des Öfteren bekämpft, aber sie wurden noch nie mitten im Kampf stärker. Irgendwie musste sie Energie eingeflößt bekommen haben. Aber warum hatte ich es dann nicht gemerkt? Mein Miasma war überall gewesen. Ich hätte es bemerken müssen. 


Und da erinnerte ich mich an den Kraftstrom, der die Seelen gefangen hielt und versuchte sie zurück in die künstlichen Körper zu drücken. Ich hatte jene Kraft erst gespürt, als ich in direktem Kontakt mit ihr stand... Aber was sollte es bedeuten? Es existierte ein Dämon mit der Macht sich selbst vor der Dunkelheit, die in jeder erdenklichen Ecke lauert, zu verbergen? 
Bei der Vorstellung konnte ich nur ungläubig den Kopf schütteln. Das war so gut wie unmöglich... Das musste irgendein seltsamer Trick hinterstecken. Genauso wie bei dem Besuch meiner Retterin. Sie kannte mich anscheinend, aber ich hatte nicht den leisesten Verdacht, wer sie sein könnte. Nicht nur, weil ich sie nicht aufspüren konnte, sondern auch weil ich kein einziges Mädchen kannte, dass mir meinen ersten Kuss stehlen wollen würde. Einige Zeit lang kreisten meine Gedanken um den Moment, als ich ihre Lippen und ihre verspielte Zunge gespürt hatte. 


Dann schallte ich mich einen Narren und rief mir ihre Worte zurück ins Gedächtnis, dass es wohl ihre einzige und auch letzte Unterhaltung gewesen war. Ich zwang meine Gedanken also wieder auf eine andere Schiene und verdrängte die trügerische Hoffnung in eine weit entfernte Ecke meines Bewusstseins. Ich schluckte meinen letzten Bisse herunter, packte das Brot und den Aufstrich weg und schlenderte dann langsam zum Flur, die Treppe hoch und schlurfte in mein Zimmer. Es war der einzige unordentliche Raum im ganzen Haus. Wobei unordentlich nicht das richtige Wort ist. Ich hatte eine Ordnung, ich fand alles sofort wieder... Man musste lediglich aufpassen wo man hintritt und durfte nichts gegen herumfliegende Kleidungsstücke und Schulsachen haben. Ich fühlte mich so einfach wohler. 

Gekonnt bahnte ich mir also den Weg bis zum Fenster gegenüber von meinem voll bepackten Schreibtisch, zog die Rollladen runter, entledigte mich meines T-Shirts und der Hose und legte mich in mein Bett. Mit einem geübten Handgriff schaltete ich das Radio auf meinem Nachttisch ein und schloss die Augen. Ich konzentrierte mich erst auf die Magie in mir und regte sie an, was ihren Fluss durch meinen Körper beschleunigte. Augenblicklich spürte ich wie sich ein dämpfender Schleier über mein Bewusstsein legte und mir meine magische Energie entzogen wurde. Die Heilung hatte begonnen und würde mich einige Zeit lang in eine Art Schlaf versetzen, der zwar meinen Körper heilen würde, aber alles andere als erholsam für mein Bewusstsein war.
Nachdem ich den Zauber gewirkt hatte und nur noch warten musste, damit er seine volle Wirkung entfaltete, kam mir die monotone Stimme des Nachrichtensprechers im Radio blechern und seltsam verzerrt vor. „ … wir raten allen Bewohnern nachts in ihre Häuser zurückzukehren und höchst wachsam zu sein. Vor allem sollten Mädchen im Alter von 15 bis 17 Jahren meiden alleine unterwegs zu sein. Er hat bereits vier Mädchen in den letzten Tagen vergewaltigt und zwei mutige Menschen, die ihn davon abhalten wollten, gnadenlos umgebracht. Sollte...“ „Wer ist denn nun der wahre Feind? Mensch oder Dämon?“ fragte ich mich erschöpft. Doch dann fielen mir die Augen zu, mein Bewusstsein verabschiedete sich und der Heilungsprozess setzte ein.

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Hörbuch

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Arrix
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