Bin noch dabei meinen Stil zu finden. Das ist jetzt der erste Versuch seit langem. Werde sicherlich noch weiter daran arbeiten. Hope u like it. =)
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Prolog
Und wieder schmetterte ihre Faust gegen die Wand. Die Augen voller Tränen, doch der Blick leer. So leer. Sie hatten sich geschworen, für immer zusammenzubleiben. Doch jetzt ist nichts davon übrig. Nichts von dem, was je gewesen ist.
Sie war wütend. So wütend. Am meisten auf sich selbst. Immer wieder schnellte ihre geballte Hand gegen das Gemäuer. Doch sie fühlte keinen Schmerz mehr. Schon seit Jahren nicht mehr. Und sie wünschte es sich doch so sehr. Wo war die Zeit geblieben, in der sie unbeschwert lachen konnte? So richtig echt aus tiefstem Herzen? Mit ihm zusammen? Eine einsame Träne bahnte sich einen Weg über ihre blasse Wange. Keine Träne der Wut. Es war vielmehr eine Träne der Einsamkeit. Wo war die Zeit hin? Scheiße, wo war die Zeit hin?
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Ihre Hände zitterten. Langsam sackte sie auf dem Fußboden zusammen.
Keiner war mehr da. Nur sie. Ganz allein. Keiner, der sie hätte in den Arm nehmen können. Keiner, der hätte sagen können: “Es wird alles gut, Baby.“. Keiner. Und es fühlte sich so beschissen an, obwohl sie kaum noch irgendetwas fühlte. Oder vielleicht gerade deshalb.
Es war ein scheiß Gefühl, nichts mehr fühlen zu können. ______________________________________
Kapitel 1 - Jamie ______________________________________
Man kann den Zug schon hören. Das Hupen wird immer lauter. Die Schienen quietschen – ein Ton, der viele Menschen wahnsinnig macht. Für Jamie ist es ein Geräusch der Erleichterung.
Es weht ein kühler Wind in dieser wolkenlosen Nacht.
(Sternenklar)
Die alte Kirchenuhr hat gerade 10 geschlagen, als der Interregio- Express endlich einfährt.
Es ist kaum jemand da.
Ein älterer Mann mit Hornbrille und einer Zeitung in der Hand, die leicht im Wind raschelt. Ein junges Paar, fast noch Kinder, das sich schmerzlich voneinander verabschiedet.
Sie wirft einen letzten Blick zurück.
 Das alles wird bald Vergangenheit sein. Bald wirst du dich an nichts mehr erinnern.
 Wieder eine jener besonderen Nächte. Eine dieser Art, die ich am liebsten aus dem Kalender streichen würde, wenn ich könnte. Eine, in der sich immer der gleiche Film in meinem Kopf abzuspielen beginnt. Gegen den ich mich nicht wehren kann. Der immer realer wird.
 (Sternenklar)
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 Mit der letzten Lautsprecheransage griff schließlich auch sie nach ihrer Tasche. Sie enthielt nur das Nötigste.
 Wahrscheinlich habe ich in der Eile die Hälfte vergessen einzupacken. Aber was macht das schon für einen Unterschied? Ich will neu anfangen. Warum dann nicht gleich mit einer neuen Tube Zahnpasta oder einem neuen Paar Socken? All diese Dinge kann man ersetzen. Doch eine kaputte Seele nicht.
Es mag sein, dass die Zeit Wunden heilt. Aber Narben bleiben zurück. Und wenn man ganz viel Pech hat, platzt auch eine längst verheilt geglaubte Verletzung wie aus dem Nichts wieder auf.
Und manchmal…
 (Sternenklar)                                                                                                                                 Â
Manchmal - dann, wenn sich diese verdammte Leere wieder auszubreiten droht - will man einfach nur weg.
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Kapitel 2 - Sam ______________________________________
Den kleinen Papierfetzen noch in der Hand, zog sich Sam seine Jacke über. Hastig schlüpfte er in seine abgetragenen Sneakers. Ein schneller Ruck und die Wohnungstür fällt mit einem für diese Uhrzeit viel zu lautem Knall ins Schloss.
Ganz und gar außer Atem fand er sich an ihrer Wohnungstür wieder. Erneut las er den mittlerweile völlig zerknitterten Zettel. Seine Hände zitterten als er ihre vertraute Handschrift wahrnahm.
„Es ist aus.“ Â Drei Worte. Nichts weiter. Drei beschissene Worte.
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Ein leiser Schrei entfuhr ihm. Keinen klaren Gedanken zu fassen war er mehr in der Lage.
Was soll das Jamie?
 Es brannte kein Licht.
 Vielleicht schläft sie ja schon…
 Er zögerte kurz. Ein Blick zurück zu den dunklen Fenstern, einer auf die Uhr..
 Und selbst wenn sie schläft… Wenigstens eine Erklärung…
 Und schon fand er seine Hand an der Klingel wieder. Warten. Nichts. Erneutes Klingeln. Nichts. Langsam stieg Wut in ihm hoch und…
 Eine Erklärung…
 Und auch wenn er es nie zugeben würde, er hatte Angst.
 Wo bist du? Verdammte scheiße, wo steckst du?“
 In diesem Augenblick klackte ein Schlüssel von innen im Schloss.
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Kapitel 3 - Jamie _____________________________________
Das Abteil war fast leer. Eine ältere Dame versteckte sich hinter einem Roman. Eine weitere blickte durch das staubige Fenster in die Nacht hinein.
Jamie ließ ihre Tasche mit den bunten Sternaufnähern auf einen der Sitze fallen, musterte kurz die zerkratzte Scheibe…
 Scratching…Wer auch immer sich das ausgedacht hat… Er hatte keine Hobbies…
…, quetschte sich an ihrer Tasche vorbei auf einen Fensterplatz und lehnte gedankenversunken ihren Kopf an die Fensterscheibe.
Scheiße Sam.. Das tut mir alles so Leid…Wenn du doch nur wüsstest, dass es das Beste für dich ist, dass ich morgen einfach nicht mehr da bin. Ich hätte dir alles so gerne erklärt…
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Zumindest mehr, als dir einfach diesen Zettel mal eben in die Jackentasche zu stecken, als ich dich heute umarmt habe. Es tut mir Leid, dass ich dir nicht gesagt habe, dass es das letzte Mal sein würde… Aber mir läuft die Zeit weg. Scheiße, wenn du wüsstest, wie viel du mir bedeutest…
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Sam ________________________________________
„Was machst du denn um diese Uhrzeit noch hier?“
„Ist Jamie da?“
„Ja, sie schläft schon. Hey, warte!!! Du gehst jetzt nicht da hoch. Du lässt sie schlafen. Sie hat morgen früh einen wichtigen Mathetest. Ich warne dich. SAAAAAAAM!! Wenn ich dich in die Finger kriege… Na warte, dir werde ich helfen. - Sam? Was ist los? Ist alles in Ordnung?“