Beschreibung
Er hat seine eigene Welt verlassen, eingetreten ist er in eine völlig fremde Welt. Doch dies geschah schon vor mehreren Jahren. Er war jung und suchte den Reiz, die Macht und das Gefühl nach mehr.
Sein Wissen stieg, aber auch seine Abneigung...
Die Welt in die er gekommen war, zeigt ihm die gefallenen Wesen aus seiner Welt.
Er muss sich durchschlagen durch diese Welt, seine einzige Bewaffnung, das schwarze Schwert, dass er einst im Tempel der Nebel von Mikéjhal fand.
MANTIKOR
Aussehen
Kopf und Gesicht eines Mannes, drei Reihen Zähne, blaue Augen, Körper eines Löwen, Schwanz eines Drachen oder Skorpions, das Fell hat eine zimtrote Farbe
~.Kapitel 1.~
"Erinnerungen - Vâl-mah"
Sein Blick versetzte sich in die flammende Ferne nach Osten, dort wo die roten Zungen der Zerstörungen wüteten und den Himmel leckten. Die Erde brannte und das Gras war nur noch Asche. Miran, der riesige Kaltblut stampfte auf der Stelle und hob immer wieder den Kopf nach oben, um seinem Reiter das Zeichen zum Gehen zu geben. Doch sein Reiter, ein in einen schwarzen Umhang gehüllter Mann musterte den Himmel. Er machte keine Anstalten sich vom Fleck zu bewegen und so gab Miran es auf. Mit aufgeblähten Nüstern stellte sich das Kaltblut neben seinen Reiter und wieherte. Der Himmel ergab sich den flammenden Zungen und färbte sich nach und nach rot und in mitten des roten Samtes des Himmels, betteten sich die zwei obskuren Monde der Nachtwelt.
Miran erhob sich auf seine Hinterbeine, als das Feuer plötzlich vor ihren Füßen ausbrach. Der vermummte Reiter bewegte sich kein Stück und so als ob er einen Kampf gegen das Feuer führte, so hielt sich dieses auch zurück.
Als wäre eine Barriere da, die das Feuer sammeln ließ und sich zu einer Wand aufstellte.
Es war still in dieser Umgebung und nichts gab einen Ton von sich. Nur die züngelnden dünnen Flammen, die empor stachen zum Himmel, schnalzten immer wieder ein paar Mal. Der Reiter holte seine Hand unter dem Umhang hervor, der seinen Körper versteckt hielt und streckte sie zu Miran an die Seite. Das Pferd näherte sich der Hand und legte seine breite Schnauze in die behandschuhte Hand.
Die Stunde verging und der Reiter wandte sich ab, als der Himmel sich erhellte. Er stieg im Gehen auf das Pferd hinauf und packte die Zügel fest an. Die kleinen Glöckchen und Federn baumelten im Takt des Trabens des Pferdes. Sein Umhang legte sich über den Rücken des Pferdes und wärmte diesen. Mit leisem Wiehern nickte das Pferd und bestätigte sein Wohlbefinden.
Ruhig führte der Reiter, dessen Gesicht man nie gesehen hatte, sein Pferd zur Stadt, die zwei Tagesritte entfernt war.
Die plätschernden Bäche und der heulende Wind in den Kronen der Bäume verrieten nicht von der Untreue der Natur und von den ankommenden Katastrophen für die Welt. Die Vögel flogen am Reiter mit seinem Pferd vorbei und zwitschernden ihren Freunden entgegen, sie waren alle frei.
Doch die Gedanken des Reiters kreisten sich nicht um die Welt. Denn er machte sich Gedanken über seine Welt, die er doch so frei und willig verlassen hatte. Noch vor wenigen Wochen hatte er sich zwischen seinen Zeitgenossen befunden, zwischen seiner Art. Nun fand er sich in der Welt der rachedurstigen Menschen wieder, die nur zum Spaß die anderen Wesen überfallen.
In seiner Welt konnte er die Söhne und Töchter des Phönix frei fliegen und schreien sehen,
die Wölfe im Einklang jagen und tollen und die Drachen als Schützer der Welt über den Himmel sausen. Doch das alles schien nun verloren zu sein. Der Reiter schüttelte seine Gedanken ab, als sein Pferd anhielt. Nicht unweit hörte er die Schreie von Menschen und die tobenden Gedanken von Geschöpfen seiner Welt. Sofort wandte er Miran und steuerte auf die Schreie zu.
Das Massaker hielt sich nicht klein, Wölfe, wie sie bekannt sind mit ihrer Höhe von 1,70 Meter, griffen die Menschen an, rissen sie und zerrissen ihre Gliedmaßen. Der Reiter schluckte, er wollte rufen und die Wölfe halten, doch er wusste was für eine Stärke die Wölfe gemeinsam hatten, so wollte er nicht mächtige Wesen seines Landes töten. Vor allem nicht wenn er sich dessen Herkunft bewusst war.Der Klang des Blutes, als es auf die staubige Erde klatschte, hallte noch in der ansteigenden Nacht in seinen Ohren.
Miran kaute derweil genüsslich das Gras, welches er gefunden hatte.
„Miran, mein treuer Gefährte?“, das Pferd wandte den Kopf und sah seinen Reiter. „Wann denkst du, sehen wir unseren König wieder?“, der Reiter blickte dem Kaltblut in die schwarzen Augen, solange er selbst stichhelle Augen hatte, die sich von der Nacht abhoben. Das Blau, welches sich schon im Einklang mit einem weißlichen Ton fand, füllte seine Iris und ließ die Pupille in einem hohen Kontrast zu der Iris hervorstechen. Das Pferd wieherte und schritt zurück, die Zügel nach hinten werfend, damit der Reiter sie nicht bekommt. „Miran?“, fragend sah der Reiter in die ängstlichen Augen des Pferdes. „Ruhig…Miran, komm her.“, schon kopfschüttelnd trat das Pferd auf einen Stein, knickte kurz ein, drehte sich um und galoppierte dank dem zusätzlichen Schreck hinweg.
Der Reiter blickte fragend hinterher, als er dann den warmen Atem und den ungewöhnlich schlechten Geruch von jemandem im Nacken spürte. Sich umdrehend, packte der Reiter sein Schwert und sah dann nicht in die Augen von jemand menschlichem. Nein, sein Blick beließ sich auf die Echsen artigen Augen eines mit Schuppen überzogenen Körper. Die scharfen Zähne schienen nicht nur zur Dekoration zu sein, sie schienen wirklich gespitzt zu sein…