"Na komm Kaito. ich zeig dir dein Zimmer", sagte Haruka und zog Kaito bereits wieder hinter sich her.
Innerlich seufzte Kaito. Er mochte dieses Mädchen zwar, aber das dauernde Geziehe ging ihm doch etwas auf die Nerven.
"Hier wirst du wohnen", meinte das Mädchen mit den dunkelblauen Augen und öffnete die Zimmertür.
Das Zimmer war nicht besonders groß. Es gab ein Bett, einen Schreibtisch und eine Kommode. Damit war das Zimmer dann schon eigentlich voll.
"Ähm schön", nuschelte der Dämon.
So groß war Zu hause eigentlich nur sein Kleiderschrank.
"Schön das es dir gefällt. Ich geh dir jetzt erstmal trockene Sachen holen. Warte einfach hier. Ich beeile mich auch", mit diesen Worten ging Haruka den Flur entlang und verschwand dann um eine Kurve.
Kaito sah ihr kurz nach, wandte sich dann wieder aber wieder seinem neuem Zimmer zu.
Das hatte ich mir eigentlich anders vorgestellt, dachte er sich.
"Haruka ist ein gutes Mädchen. Wenn du sie ausnutzen solltest oder so, wirst du es bereuen", sagte Großvater Hiroshi, der hinter Kaito aufgetaucht war.
Dieser zuckte heftig zusammen und drehte sich zu dem Großvater.
"Alter Mann spinnst du, mich so zu erschrecken", fauchte der junge Dämon.
"Sei nicht so frech Junge. Das wird dich sonst irgendwann in Schwierigkeiten bringen."
Doch bevor Kaito noch etwas darauf erwidern konnte, kam Haruka mit den Sachen zurück.
"Hier bitte. Ich hoffe die Sachen passen dir auch. Am Besten besorgen wir dir morgen neue", meinte Haruka während sie Kaito die Kleidung gab.
"Hä warum das denn?", fragte Kaito etwas verwirrt.
"Naja du scheinst nichts weiter bei dir zu haben, als das was du trägst. Und das willst du doch wohl nicht die ganze zeit tragen oder? Also besorgen wir dir morgen neue Sachen."
Mist. Ich wusste doch, dass ich etwas vergessen hatte, stellte Kaito fest.
"Ja ok", murmelte er dann leicht verlegen.
"Du bist komisch, aber ich mag dich irgendwie", sagte Haruka mit einem Lächeln.
Dieses Lächeln und die Tatsache, dass sie ihn doch irgendwie mochte, trieben Kaito einen leichte Schamröte ins Gesicht. Haruka warf einen kurzen Blick auf die Uhr.
"Ich sollte langsam das Abendessen machen. Du solltest dich umziehen Kaito und vielleicht nimmst du lieber vorher noch ein schönen Bad. Großvater wird dir sicher das Badezimmer zeigen."
Dann verschwand Haruka auch schon wieder. Dieses Mädchen hatte wirklich eine Menge Energie.
"Na dann komm Junge", sagte Großvater Hiroshi und ging bereits los.
"Hey alter Mann. Ich hab auch einen Namen", knurrte Kaito, dem der Alte wirklich langsam auf die Nerven ging.
"Wie du sicher weißt, habe auch ich einen Namen. Solange du es nicht schaffst mich bei meinen zu nennen, werde ich dich auch nicht bei deinen nenne."
Kaito schnaubte heftig. Als würde er den alten Mann je bei seinen Namen nennen.
"Hier ist das Bad. Ich denke, du wirst alleine klar kommen", meinte Großvater Hiroshi, als sie das Bad erreicht hatten.
Kaito nickte nur und ging ins Bad. Kurz sah er sich um, dann machte er den Stöpsel in die Wanne, ließ Wasser ein und zog sich langsam seine nassen Klamotten, die etwas an seiner Haut klebten, aus. Dieses Bad war wirklich klein. Viel kleiner als das Bad, dass er in der Unterwelt hatte. Dort war das Bad riesig gewesen mit einer großen Wanne die mehrere Hähne hatte, sodass man gleichzeitig Wasser und Schaumbad einlassen konnte. In der Wanne der Menschen würde Kaito gerade mal seine Beine ganz ausstrecken können. Vorsichtig ließ er sich in das warme Wasser gleiten und seufzte zufrieden. Es tat gut das angenehm warme Wasser auf der Haut zu spüren. Langsam schloss Kaito seine Augen und entspannte sich etwas.
"Meister! Meister Kaito!", rief eine Stimme und Kaito riss seine Augen wieder auf.
"Wenn das jetzt nicht wichtig ist, dann...", doch er hielt inne.
Die Stimme hatte ihn Meister genannt und dies taten nur die treuen Diener der Königsfamilie. Vorsichtig sah Kaito sich um, doch er konnte niemanden entdecken.
"Ich bin hier unten Meister", ertönte erneut die Stimme und Kaitos Blick fiel auf den Wannenrand.
Dort saß ein Junge, der nicht größer als eine Actionpuppe war, mit längerem leicht gewellten dunkelgrünen Haaren und nussbraunen Augen. Dazu hatte er auf dem Kopf auch noch ein paar Hörner, auf dem Rücken kleine Fledermausflügel und einen Schwanz mit einem Dreieck am Ende.
"Chi was machst du denn hier?", fragte Kaito verwundert den kleinen Dämon.
"Wie kannst du so was fragen Meister? Ich soll dich nach Hause holen", antwortete Chi.
"Dann schickt dich also mein Vater. Nun dann kannst du meinem alten Herrn etwas von mir ausrichten. Ich komme erst nach Hause, wenn ich es will", sagte der Dämonenprinz.
"Aber Meister.."
"Kein aber. Los Abflug."
Kaito schnippste den kleinen Chi mit dem Finger einfach weg und schloss wieder seine Augen. Unter keinen Umständen würde er seinem Vater gehorchen und jetzt schon in die Unterwelt zurückkehren.
"Das wird dem König gar nicht gefallen", murmelte Chi noch und war dann verschwunden.
Es interessierte Kaito nicht, ob seinem Vater dies gefiel oder nicht. Es war sein Leben und er ließ sich von niemanden einfach zurückholen.