Kurzgeschichte
Zauber des Ozeans

Zauber des Ozeans

Langsam wurde es dunkel. Ganz hinten konnte man schon den Mond über dem Meer erspähen. Noch war es warm und das kalte Wasser plätscherte sanft vor sich hin. Lachende Kinder bannten sich einen Weg durch das Gewässer. Das Meer hatte heute genug von seiner Schönheit gezeigt. Bald wird es noch seinen Zauber zeigen.
Doch erst einmal mussten die Kinder raus.
Sachte stießen die Wellen an ihre Fußknöchel. Die beiden lachten immer noch.
Eine etwas größere Welle trat hervor und spritzte sie nass. Das Einzige, was das Meer erreicht hat, war, dass sie kreischend im Kreis rumrennen.
Ein Rumoren drang aus den Tiefen des Ozeans und übertönte das Gelächter und Gekreische. Augenblicklich wurde es still. Noch nie hatte das Meer solche hartknäckigen Menschen entdeckt.
Aber es hatte weniger als eine Stunde Zeit, bevor sich der Zauber entfaltet. Eine Welle schlängelte sich vorwärts, machte einen schnellen großen Bogen um die beiden kleinen Menschen und griff diesmal von vorne an.
Die zwei Kleinen da ließen sich nicht davon beirren, im Gegenteil, es spornte sie an, weiter im Wasser zu bleiben. Gespannt, was dieser Ferienort wohl noch zu bieten hat.
Allmählich riss die Geduld des Wassers, wie wild schlug es um sich herum, in der Hoffnung die beiden Hosenscheizzer würden sich aus dem Staub machen. Aber nein, sie lachten, sie kreischten, wie eine lustige Wasserschlacht.
Der Faden ist gerissen. Das Meer tauchte die beiden mutigen Freunde ins Wasser, eingefangen in eine Wasserblase und ließ sie auf eine weit entfernte Insel treiben.
Kaum waren die beiden befreit von der Wasserblase, sprangen sie übermutigt auf das Festland der merkwürdigen Insel und nahmen sich vor, jedem einzelnen Menschen von dem Zauber des Meeres zu erzählen. Zwar haben sie die wirkliche Magie noch nicht gesehen, aber ist eine Wasserblase nicht magisch?
Ihre Geschichte fand aber keinen Anklang, jeder Insulaner wurde von einer Wasserblase auf diese Insel getragen, da sie unbedingt die Meerjungfrauen sehen wollten.