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Isoliert von Hoffnung und Glück - Gedanken eines gelähmten...

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"Isoliert von Hoffnung und Glück - Gedanken eines gelähmten..."
Veröffentlicht am 19. Juni 2010, 6 Seiten
Kategorie Sonstiges
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Über den Autor:

Was soll ich schreiben? Ich bin halt voll toll ne?
Isoliert von Hoffnung und Glück - Gedanken eines gelähmten...

Isoliert von Hoffnung und Glück - Gedanken eines gelähmten...

Vorwort

Der folgende Text beschreibt einen Zustand, in dem sich sicher niemand von uns befinden will. Allerdings kann er jedem von uns widerfahren.

Wisst ihr, ich kann nicht sagen, dass ich in meinem Leben kein Glück gehabt hätte. Naja, ich war nie überaus reich gewesen aber ich hatte viel Spaß im Leben. Zumindest vor dieser Sache...

Nur mal kurz mit dem Fahrrad zum Bäcker und wieder zurück... bloß dumm, dass sich irgendwas in der Eile irgend etwas im Rad verfangen hat. Was das wohl war? Bestimmt meine zu lange Jacke. Wie dumm ich doch war, das Ding nur an zu ziehen, weil es schick war! Ich weiß nur noch, dass ich vorne über gefallen bin, dann war alles schwarz.

Als ich endlich aufgewacht bin, konnte ich nicht auch nur einen Muskel bewegen. Ich höre alles aber kann nicht antworten. Ich sehe alles aber kann nicht mal meine Augenlider öffnen. Ich hasse das, ich fühle mich, als sei ich in meinem eigenen Körper gefangen. Anfangs hatte ich noch die Hoffnung, dass mir die Ärzte helfen könnten aber sie haben mir schon bald gesagt, es gäbe keine Heilung mehr für mich. Meine Frau schwor mir, mich zu pflegen. Wie gerne hätte ich mich doch bei ihr bedankt, doch nicht einmal das konnte ich.Nach eigener Zeit war ich wund gelegen. Meine Frau meinte es gut aber sie war einfach überfordert. Ich bin ihr nicht böse, dass sie mich in ein Heim einlieferte, es ging eben einfach nicht anders.

Anfangs besuchte sie mich täglich, dann wöchentlich. Inzwischen kommt sie gar nicht mehr. Ich weiß nicht, warum. Wer weiß, vielleicht hat sie sich ja entschieden, ihr Leben mit jemand anderem zu teilen. Ich weiß nur, dass ich von irgendwo her Nachschub von dem Rasierwasser bekomme, dass sie so mochte. Ich rieche es nicht gern aber wem oder wie soll ich das wohl sagen?

Meine Pfleger hier sind alle recht nett zu mir. Es gibt da aber eine Frau, Nicole heißt sie glaube ich, die mag ich nicht so besonders. Die ist immer etwas grob zu mir. Sie meint es wahrscheinlich gar nicht böse, das ist eben ihre Art. ich freue mich immer besonders, wenn die junge Schülerin Lisa kommt. Sie erzählt mir immer von ihrem jungen Hund. Was er wieder angestellt hat. Ich hatte auch einen Hund... wie es ihm wohl geht? Außerdem gibt sie mir jeden Abend einen Löffel mit Honig in den Mund. Du kannst dir ja gar nicht vor stellen, was für einen Geschmack man im Mund bekommt, wenn man sich nur durch eine Sonde ernährt. Ja die Lisa ist schon eine ganz besondere Frau. Gestern hat sie mir erzählt, dass sie bald fertig sein wird mit ihrer Ausbildung. Ich freue mich natürlich für sie aber wenn sie fertig ist, wird sie kündigen und wo anders weiter arbeiten. ich weiß nicht, was ich ohne sie tun soll.

Für mich gibt es keine Hoffnung mehr und ich kann nichts dagegen tun. Ich hasse mein Leben aber ich kann nicht mal meine hand erheben, um es zu beenden!

Ich sollte versuchen, etwas zu schlafen aber das wird so wie so nicht funktionieren. Ich konnte schon immer nur auf der rechten Seite einschlafen aber heute Abend wurde ich mal wieder auf die linke Seite gedreht.

 

Ich hasse mein Leben!

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Marco88
Was soll ich schreiben? Ich bin halt voll toll ne?

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Marco88 Re: Re: Re: Ich hasse mein Leben! -
Zitat: (Original von KarinRegorsek am 17.07.2010 - 22:59 Uhr)
Zitat: (Original von Marco88 am 17.07.2010 - 22:54 Uhr)
Zitat: (Original von KarinRegorsek am 17.07.2010 - 19:08 Uhr) So stellen wir uns das als Außenstehende vor..., aber haßt er es wirklich?!

Wie du das als Hörerlebnis aufbereitet hast gefällt mir besser, als es nur zu lesen!

Eine gelungene Umsetzung des Themas!

Mit heutigem Bewußtsein würde ich versuchen, trotz meiner oft fehlenden Selbstdisziplin, zugegeben, mit meinem Denken und Wünschen einen anderen Zustand herbeizuführen!

Selbst als Gefangene in unserem Körper, ist das Leben lebenswert!

Auch wenn mir, ab und an die außergewöhnliche Gefangenschaft in meinem Körper, durch die lieben Mitmenschen ausgelöst, auf den Nerv geht...lach!

Herzliche Grüße an Dich Marco88! Karin


Ok, der Kommentar ist sehr interessant geschrieben^^
Du hast schon recht, es ist egal, in welchem Zustand ein Mensch ist, er KANN Freude am Leben empfinden. Jedes Leben ist lebenswert. Zumindest denke ich das. Glücklicherweise war ich nie gezwungen, das am eigenen Leib heraus finden zu müssen.
Schön, dass du dir so viele Gedanken darum gemacht hast.
Gruß, Marco : )


Ja klar, will Dir ja kein bla blub schreiben, und denke daran, es ist nur unser Biobehälter...lach!


Ja, diesen Vergleich fand ich auch absolut genial. Ich muss mir das unbedingt merken! ; )
Vor langer Zeit - Antworten
KarinRegorsek Re: Re: Ich hasse mein Leben! -
Zitat: (Original von Marco88 am 17.07.2010 - 22:54 Uhr)
Zitat: (Original von KarinRegorsek am 17.07.2010 - 19:08 Uhr) So stellen wir uns das als Außenstehende vor..., aber haßt er es wirklich?!

Wie du das als Hörerlebnis aufbereitet hast gefällt mir besser, als es nur zu lesen!

Eine gelungene Umsetzung des Themas!

Mit heutigem Bewußtsein würde ich versuchen, trotz meiner oft fehlenden Selbstdisziplin, zugegeben, mit meinem Denken und Wünschen einen anderen Zustand herbeizuführen!

Selbst als Gefangene in unserem Körper, ist das Leben lebenswert!

Auch wenn mir, ab und an die außergewöhnliche Gefangenschaft in meinem Körper, durch die lieben Mitmenschen ausgelöst, auf den Nerv geht...lach!

Herzliche Grüße an Dich Marco88! Karin


Ok, der Kommentar ist sehr interessant geschrieben^^
Du hast schon recht, es ist egal, in welchem Zustand ein Mensch ist, er KANN Freude am Leben empfinden. Jedes Leben ist lebenswert. Zumindest denke ich das. Glücklicherweise war ich nie gezwungen, das am eigenen Leib heraus finden zu müssen.
Schön, dass du dir so viele Gedanken darum gemacht hast.
Gruß, Marco : )


Ja klar, will Dir ja kein bla blub schreiben, und denke daran, es ist nur unser Biobehälter...lach!
Vor langer Zeit - Antworten
Marco88 Re: Ich hasse mein Leben! -
Zitat: (Original von KarinRegorsek am 17.07.2010 - 19:08 Uhr) So stellen wir uns das als Außenstehende vor..., aber haßt er es wirklich?!

Wie du das als Hörerlebnis aufbereitet hast gefällt mir besser, als es nur zu lesen!

Eine gelungene Umsetzung des Themas!

Mit heutigem Bewußtsein würde ich versuchen, trotz meiner oft fehlenden Selbstdisziplin, zugegeben, mit meinem Denken und Wünschen einen anderen Zustand herbeizuführen!

Selbst als Gefangene in unserem Körper, ist das Leben lebenswert!

Auch wenn mir, ab und an die außergewöhnliche Gefangenschaft in meinem Körper, durch die lieben Mitmenschen ausgelöst, auf den Nerv geht...lach!

Herzliche Grüße an Dich Marco88! Karin


Ok, der Kommentar ist sehr interessant geschrieben^^
Du hast schon recht, es ist egal, in welchem Zustand ein Mensch ist, er KANN Freude am Leben empfinden. Jedes Leben ist lebenswert. Zumindest denke ich das. Glücklicherweise war ich nie gezwungen, das am eigenen Leib heraus finden zu müssen.
Schön, dass du dir so viele Gedanken darum gemacht hast.
Gruß, Marco : )
Vor langer Zeit - Antworten
KarinRegorsek Ich hasse mein Leben! - So stellen wir uns das als Außenstehende vor..., aber haßt er es wirklich?!

Wie du das als Hörerlebnis aufbereitet hast gefällt mir besser, als es nur zu lesen!

Eine gelungene Umsetzung des Themas!

Mit heutigem Bewußtsein würde ich versuchen, trotz meiner oft fehlenden Selbstdisziplin, zugegeben, mit meinem Denken und Wünschen einen anderen Zustand herbeizuführen!

Selbst als Gefangene in unserem Körper, ist das Leben lebenswert!

Auch wenn mir, ab und an die außergewöhnliche Gefangenschaft in meinem Körper, durch die lieben Mitmenschen ausgelöst, auf den Nerv geht...lach!

Herzliche Grüße an Dich Marco88! Karin
Vor langer Zeit - Antworten
Marco88 Re: -
Zitat: (Original von hanni86 am 19.06.2010 - 16:08 Uhr) Hast du das Buch "Schmetterling und Taucherglocke" von Jean-Dominique Bauby gelesen?
Da gehts um einen Mann mit locked-in-Syndrom. Der hat immerhin noch ein Augelid bewegen könne, wenn ich mich richtig erinnere und hat dann seine Geschichte aufschreiben lassen indem er sich das Alphabet vorlesen hat lass und zum richtigen Zeitpunkt geblinzelt hat.
Sowas möcht ich wirklich auch niemals erleben. Auch wenn Wachkoma und Lähmung unterschiedliche Dinge sind, ich kenn mich was die Unterschiede betrifft nicht aus.
Hast du jedenfalls sehr gut geschrieben und auch sehr gut gelesen!
Liebe Grüße, Hanni


Hm, das Buch hört sich spannend an^^ Danke und Grüße zurück : )

Marco
Vor langer Zeit - Antworten
hanni86 Hast du das Buch "Schmetterling und Taucherglocke" von Jean-Dominique Bauby gelesen?
Da gehts um einen Mann mit locked-in-Syndrom. Der hat immerhin noch ein Augelid bewegen könne, wenn ich mich richtig erinnere und hat dann seine Geschichte aufschreiben lassen indem er sich das Alphabet vorlesen hat lass und zum richtigen Zeitpunkt geblinzelt hat.
Sowas möcht ich wirklich auch niemals erleben. Auch wenn Wachkoma und Lähmung unterschiedliche Dinge sind, ich kenn mich was die Unterschiede betrifft nicht aus.
Hast du jedenfalls sehr gut geschrieben und auch sehr gut gelesen!
Liebe Grüße, Hanni
Vor langer Zeit - Antworten
Marco88 Re: respekt! -
Zitat: (Original von zwinkerherzl am 19.06.2010 - 11:16 Uhr) du schilderst etwas,was man niemandem wünscht.im ansatz nicht und ich möchte das angebot von dir,sich still hinzulegen regungslos und so zu verharren nicht annehmen,,,ich kann es nicht,es macht mich traurig,denn solche gedanken,was wäre wenn hatte ich schon und das ist schon die hölle....hilfe!
lg an dich


Ja, das ist schon ein Stück weit beängstigend. Allerdings sollte man auch nicht mit Ängsten durchs Leben gehen.
Aber vielleicht kann ich mit diesem Text ja ein paar Menschen zum nachdenken anregen. Die wenigsten denken zum Beispiel daran, mal einen Brief zu schreiben, für den Fall, dass man selbst nichts mehr tun kann. Zum Beispiel steht in meinem, dass ich keine Leber essen mag... und vieles mehr. Woher soll das jemand der mich nicht kennt wissen?

Grießle, Marco : )
Vor langer Zeit - Antworten
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