Ein abgrwrackter Künstler, Valter Denefleh, zieht über einen jungen Paar in die Wohnung. Ihr Freund ist die Woche über nie zuhause. Valter macht Eva Angst. Er hat etwas vor und er macht es geschickt und spielt mit der Angst von Eva. Was will er?. Eva macht die Situation zu schaffen, ihre Nerven sind strapaziert. Die Beziehung steht bald auf dem Spiel. Das ganze spitzt sich zu. Was wird alles passieren und zerbrechen?
Eva ist auf dem Weg nach Hause, es ist spät geworden. In letzter Zeit besucht sie öfters ihre Freundin. Die Bremse ihres Rades quietscht als sie an einer Kreuzung plötzlich abrupt abbremsen muss. „Es ist zwei Uhr in der Nacht...?“, lacht sie, „...und ich hätte beinahe einen Unfall mit einem anderem Fahrrad gehabt.“ Kurz darauf biegt Sie in ihre Straße ein. Altbauten säumen die Straße, nur noch wenig beleuchtete Zimmer erhellen hier und da die Dunkelheit, die Wohnbauten aus den Zwanzigern wirken trotzdem wach und bürgen für Sicherheit. Ein paar Straßen weiter hallt ein Moped durch das Geflecht des Viertels.
Sie steigt vom Fahrrad und schiebt es die Hofeinfahrt hinunter. Der Mond, hinter Wolken gibt nur wenig Licht, eine Katze huscht im Halbdunkel vor ihr davon, lautlos.
" Verdammt... "
Die Beleuchtung der Hofeinfahrt ist noch immer kaputt, sie hatte Hannes schon des öfteren darum gebeten. Wenn er am Freitag kommt wird sie ihn noch einmal daran erinnern.Im Dunkeln hat sie Schwierigkeiten ihr Rad anzuschließen, daher dauert es eine Weile. Sie ist müde. Es war ein langer Tag, anstrengend und schön. Sie schließt die Haustür auf und macht Licht im Treppenhaus, die Zeitschaltuhr rasselt. Leise geht sie die Treppen hoch, die alten Stufen knarren trotzdem unter ihr. Kurz bevor sie ihre Wohnungstür erreicht hört sie ein Geräusch. Rasch Sie dreht sich um und schaut nach oben. Im schummrigen Licht erkennt sie Valter. Er steht einfach nur da und grinst sie an. In der Hand hält er eine Luftpumpe, diese schlägt er langsam auf die andere, die Feder im Inneren rasselt bei jedem Aufschlag.Sie zuckt zusammen, erschrickt, so sehr das ihr ein kleiner Schrei entfährt.
"Verdammter Psycho...", will sie ihn am liebsten anschreien. In dem Moment klickt es und das Licht im Treppenhaus erlischt. Sein Grinsen sieht sie nicht, nur die Schläge mit der Pumpe klingen in ihrem Ohr. Zusammen mit dem Pochen ihres Herzens ergibt sich ein rhythmisches Trommeln in ihrem Kopf, wie zu einer Hetzjagd. Sie macht einen Schritt zur Tür, versucht den Schlüssel ins Schloss zu bekommen. Ihr gelingt es die Tür zu öffnen, schnell schlägt sie sie hinter sich zu.
"Gott sei dank..."
Erleichtert aber mit Angst in den Augen sinkt sie an der Tür zu Boden, sie hält sich dabei selbst in den Armen. Kaum zu Atem gekommen, schlägt die Tür zu Valters Wohnung mit einem Krachen in dem Moment ins Schloss. Panisch greift sie den Schlüssel in Ihrer Hand noch fester.
„Du blöde Kuh...“, denkt sie, „du hast vergessen abzuschließen.“ Schnell steht sie auf und schließt ab, zweimal, den Schlüssel lässt sie stecken. Ihr Herz pocht weiter wie wild, gerade jetzt fühlt sie sich in ihrer Wohnung mehr gefangen als sicher... Aus ihrer Tasche fingert sie zitternd ihre Zigaretten, ein Päckchen Luckies. An dem großem Tisch in der Küche lässt sie sich matt auf einen der Stühle nieder. Die Zigarette tut ihr gut. Tränen laufen ihr übers Gesicht. Ein Moment der Ruhe. Sie atmet tief durch, wischt sich die Tränen aus dem Gesicht. " Verdammt Hannes, warum...warum bist Du nicht da? "
Dieser Gedanke lässt Wut in ihr aufsteigen, sie hatte ihm schon oft von Valter erzählt. Er nimmt es zu locker, immer wieder sagte er, er würde sich darum kümmern und ihn darauf ansprechen. Entweder kam etwas dazwischen er bekam Valter nicht zu Gesicht. Vielleicht wollte er sie auch nicht richtig ernst nehmen?
"Eva...", sagte er beim letzten Gespräch,
"Ich will nicht schon wieder diesen ganzen Mist hören, jedes Mal wenn ich nach hause komme heulst du mir die Ohren damit voll.
Ok..., er ist abends aktiv und läuft in der Wohnung her...
Nachts..!!, unterbrach sie ihn, Hannes nachts und das jede Nacht, bis in den Morgen. Und was macht ER dann? Und dieses schreckliche Stöhnen und Keuchen..., mir ist der Kerl unheimlich und irgend etwas stimmt nicht mit dem. Nachts liege ich wach, ich habe Angst Hannes, meine Nerven sind total überreizt. Tue endlich was, lass uns umziehen, ...oder oder. Sie hatte sich in Rage geredet. Ha... hast du ihn schon jemals gesehen oder gesprochen?
"Nein?... ich schon, zumindest gesehen. Als er eingezogen ist und das zweite Mal als er mich von oben aus seinem Badezimmer beobachtet hatte. Eine Stunde..., Hannes eine Stunde...,was hat er dabei gemacht?, fuhr sie ihn an. Ohne eine Antwort abzuwarten fuhr sie fort. "Und ER war nackt, ich habe es gesehen, ob du mir glaubst oder nicht, ich habe mir das nicht eingebildet."
...Und jedes Mal wenn DU mit ihm reden wolltest war er „zufällig“ nicht da, das ist doch echt lächerlich. Aber du merkst nichts davon.
Ihre Stimme wurde sanfter, eine Träne lief ihr über die Wange. Die Verzweiflung war ihr anzusehen. Hannes nahm sie in den Arm, " tut mir Leid Süße. Hey... Evi..., ich kümmere mich darum, ok?!. Ich rede mit ihm, versprochen! Sie glaubte ihm, hoffte das er diesmal etwas tun würde.
Doch ein Anruf von seinem Chef erledigte dieses Versprechen nicht zu ihren Gunsten. Anscheinend gab es wieder einmal Schwierigkeiten auf der Baustelle. Hannes versuchte das Problem noch vom Telefon aus zu lösen, musste aber schlussendlich doch fahren. Ihr blieb nichts anderes übrig. Sie nahm es wieder einmal hin, einen weiteren Streit wollte sie nicht riskieren. Es hätte sowieso nichts gebracht.
Vier Uhr dreißig, Hannes´ Wecker klingelt.
Angeschlagen und müde wühlt er sich aus dem Bett.
„Oh man..., dieses Mal hätte ich wirklich das Wochenende gebraucht“, denkt er sich. Er streift sich sein Haar aus dem Gesicht. Obwohl sie früh zu Bett gegangen waren ist er hundemüde. Vom Bett aus hatten sie noch Fern geschaut. Eva hatte sich bei ihm eingekuschelt und er hielt sie fest in seinen Armen. Die Geschichte mit Valter und wie sich Eva in letzter Zeit verändert hatte ließ ihm keine Ruhe. Eva schlief vor ihm ein, er selber schlief im letzten Viertel von Mankell´s Wallander ein, sein Tag war anstrengend gewesen. Und dann noch der Stress mit Eva, wegen Valter.
Die Fenster sind zugezogen, leise versucht er durch den Flur zum Badezimmer zu gehen, im letzten Moment hält er eine Vase die er im Dunkel übersehen hatte. „Ich muss was tun“, dachte er während er im Bad stand, sich rasierte und wusch. Er wusste nur nicht genau was, für ihn gab es nicht wirklich einen Grund. Er sah nur das Eva nicht mehr die selbe war. Nachdem er fertig war ging er zu Eva ins Schlafzimmer. Sie schlief noch immer friedlich, es war erst fünf Uhr. Trotzdem weckte er sie noch. Ohne noch einmal in ihre wunderschönen Augen zu sehen wollte er nicht fahren. Müde öffnete sie kurz ihre Augen. Sie sah so süß aus. Ihr glattes, dunkles, langes Haar schlug kleine Wellen, leicht zerzaust, ihre Augen wirkten klein und rund, sie blinzelte beim Aufwachen. Er saß neben ihr auf dem Bett und streichelte ihr über den Kopf.
" Evi....ich muss jetzt los. " Sie umarmte ihn, dabei streckend drückte sie ihn mit leichter Kraft an sich. "Mmmh...Hannes, denk bitte an Valter, flüsterte sie ihn an, du hast es mir versprochen, ihre Augen öffnete sie nur kurz. Er nickte, " Ich hab es nicht vergessen Evi, ich hoffe das ich schon morgen zurück bin, dann kümmere ich mich darum. Er küsste sie auf den Mund.
"Ich liebe Dich..."
"Ich liebe DICH, hauchte sie zurück, dann schlief sie wieder ein. Noch einmal küsste er sie, dann stand er auf und ging aus dem Zimmer. Im Flur nahm er seinen Koffer und seine Jacke und verließ die Wohnung. Beim Runtergehen schaute er noch einmal nach oben, in Richtung zu Valters Wohnung.
Mit gemischten Gefühlen verließ er das Haus.
Marson Hi Liz.. Danke das Du Dir die Zeit genommen hast und meine ersten Seiten von Zeit der Angst gelesen und kommentiert hast. Es freut mich das es Dir gefällt. Danke für Dein nettes Kommentar. :) Wenn es ok ist geb ich Dir bescheid sobald es weiter geht. liebe Grüße_Marson |