Romane & Erzählungen
Teil 5 Ausgebüchst - Wie man zu einem Kater kommt

Ausgebüchst

Wie schon gesagt, unser junges Familienmitglied war ein richtiger kleiner Schwerenöter, wenn es darum ging, meinen Mann oder auch mich rumzukrieen. Ich hatte zwar mal ein Machtwort gesprochen, dass das Schlafzimmer für Katerchen tabu sein sollte, aber wenn dieser an der Tür kratzte, die geschlossen wurde, wenn wir wir uns schlafen legten, stand Katzenpapa, selbst mitten in der Nacht, auf und ließ ihn rein. Dann kam er schnurrend aufs Bett gesprungen und rollte sich zufrieden am Fußende zusammen, wo er sogleich einschlief

Da wir im Erdgeschoß wohnten, hatte ich meinem Mann eingeschärft, nur zu lüften, wenn die Tür verschlossen und unser Kätzchen im Wohnzimmer war.

Dann kam jener Tag, den ich nie vergessen würde.

Mein Mann als absoluter Frischluftfanatiker hatte des nachts das Fenster im Schlafzimmer angekippt und vergessen, es zu wieder schließen, bevor unser Katzi es bemerkte.

Am nächsten Morgen war unser Kater über alle Berge…

Panik ergriff mich und ich schrie sofort meinen

Mann an, der erschrocken aus dem Schlaf hochfuhr: „Duuu hast das Fenster angekippt gelassen und jetzt ist Purzel weg.“

Schnell, wie bei einem Feuerwehreinsatz, schoß dieser hoch, zog er sich schnell was über und rannte im Halbdunkel raus auf die Straße, immer wieder: „Purzel, Puuurrrzel...“ rufend…… Aber da regte sich nichts….. Also

nach vorn ums Haus herum. Vor dem Haus befand sich eine breite Rasenfläche mit einigen Bäumen, die 1976 gepflanzt wurden und die 1999 schon eine recht stattliche Höhe erreicht hatten.

Dort rief er nochmals nach dem Kater und auf einmal kam von oben aus einer Birke ein zaghaftes – "Miauuu".

Keiner kann mehr sagen, wer von uns

dreien froher war. Seitdem haben wir es uns stets verkniffen, im Beisein unseres Katers die Fenster angekippt zu lassen. Er hätte sich ja auch in dem angekippten Fenster verfangen können und wer weiß, was dann passiert wäre. Später habe ich dann ein Fliegengitter im Fenster angebracht und das war für unseren Purzel eine unüberwindliche Schranke.

Man konnte ihn aber auch als lebenden Insektenvertilger einsetzen. Er fing Motten und Schnaken im Flug, mit denen er sich immer in einer meckernden "Sprache unterhielt", bevor er sie dann auffraß, zufrieden dabei schmatzend. Mich schüttelte es dann immer, wenn ich das sah und ich nahm mir vor, mich von seinem

Schnäuzchen nie mehr berühren zu lassen, aber wie das mit guten Vorsätzen so ist......

Teil 6 folgt bald nach