WM - FIEBER
Viele Menschen rennen, wetzen, laufen,
einen Fernsehapparat zu kaufen,
denn sie wollen nichts versäumen
und von der WM nur träumen.
Hat das Spiel dann angefangen,
braucht kein Mensch mehr bangen.
Alle Freunde sitzen gut versorgt.
Wenn was fehlt, wird halt geborgt.
Brasilien, du buntes Land,
uns Europäern kaum bekannt,
kommst mit deinen Menschen bunt,
dank des Fußballs diesmal rund.
Täglich flimmern jetzt die Spiele,
heizen an nicht nur Gefühle.
Selbst die Männer auf dem Rasen
Kommen leicht in heiße Phasen.
Hat der Schiri dann den Argusblick,
gibt’s für manchen Spieler kein Zurück.
Eine gelbe Karte tut schon weh.
Zweie sind zu viel davon – herrje!
Dann laufen nur noch einundzwanzig.
Einer schleicht vom Spielfeld traurig.
Hätt er gespart am Zupfen, Ziehen,
dürft er doch noch weiter spielen!
Schließlich Abpfiff, das ist toll.
Mancher Viewer ist jetzt voll
Des guten Essens, Bieres, Weines,
Doch der Spaß am Spiel war seines.
Jedes Spiel, da bist du frei,
profitiert vom lauten Fangeschrei,
ähnlich dem Stechmücken-Summen.
Doch unsre Ohren sind die Dummen.
Der Public Viewer hier im Land
Steht mit dem Rücken an der Wand.
Der lauten Schreien Dezibel
Sind unserer Ordnungsmacht zu viel.
Freuen muss er sich nun leiser.
Schreit sich dafür die Kehle heiser.
Brasilianisch Feeling fehlt halt sehr.
Dann trinkt er schlicht ein bisschen mehr.
Fast täglich Fußball sehen, Hausfrau’n Klage.
Würst und kistenweise Bier! Ich sage:
Vier Wochen hat’s uns fest im Griff
Das alles bis zum letzten Pfiff!
In Soccer City ist’s der größte Test!
Doch für die meisten steht schon heute fest:
Wer Meister wird, das ist doch klar!
Dann war’s ein schönes Fußball-Jahr.
©Heidemarie Opfinger 06-2010
Neu aufgelegt und angepasst
06-07-2014