Prolog
Die Wüste Tatooines. Eine einzige Einöde aus Sand und Fels, die sich bis zum Horizont zieht, wo sie mit dem hellblauen Himmel verschmilzt. Wohl eine der eintönigsten Landschaften der Galaxis. Und doch erscheint sie jetzt wunderschön: Am Himmel steht rot und tief über dem Horizont die letzte der beiden Sonnen, die fast hinter dem Horizont verschwunden und ihrer Schwester nachgefolgt ist. Sie sendet ihre letzten langen Strahlen über das sanfte, wellige Dünenmeer, um ihm einen prunkvollen und harmonischen Abschied nach diesem Tag, an dem sie wie immer zusammen mit ihrer Schwester die Wüste im festen und lähmenden Hitzegriff gehalten hatte, zu garantieren.
Das Licht vielfach brechend und reflektierend, mutet die Wüste mit den sanft geschwungenen Dünen fast wie das Meer an.
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Im Gegensatz zum Meer schimmert und leuchtet jedoch die ganze Landschaft in den wärmsten, kräftigsten Rottönen. Wüste und Himmel wetteifern miteinander darum, am schönsten in allen Farben von safrangelb und orange über magenta und zinnober bis zu karmin und weinrot zu leuchten.
Die letzte Fata Morgana verblasst, die Luft wird langsam kühler, die ersten Wompratten wagen sich vorsichtig aus ihren Erdlöchern und doch scheint etwas nicht in Ordnung zu sein: Die Atmosphäre bleibt angespannt. Obwohl die Hitze ihren Griff lockert, bleibt die Wüste Tatooines ängstlich und wie gelähmt zusammengekauert. Sie erwartet noch eine letzte Herausforderung, bevor sie sich endlich den angenehmeren Dingen des Daseins widmen zu können.
Nur wer ein geschultes Auge und eine wache Aufmerksamkeit besitzt, kann den Anlass der Angespanntheit sehen, denn er sie sind schwer zu erkennen in ihren groben, sandfarbenen
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zu erkennen in ihren sandfarbenen Roben, die Angreifer. Und ebenso leise und unauffällig bewegen sie sich bewegen sie sich auch. Sie werden unsichtbar, verschmelzen praktisch mit der Umgebung, um dann ganz plötzlich zuzuschlagen. Und genau aufgrund dieser Eigenschaft sollte man sie nicht unterschätzen, denn sie kann tödlich sein. Die Rede ist von den Tuskenräubern, auch Sandleute genannt.
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Erstes Kapitel
Lankin schlich mit pochendem Herzen durch die Dunkelheit. Er musste so leise sein, dass ihn selbst die erfahrensten Tuskenkrieger seines Stamms, die vor ihm herschleichen,nicht bemerkten. Das war nicht einfach, aber er hatte oft genug am Rock seiner Mutter hängend wehmütig den Männern hinterhergeblickt, die in der Dunkelheit verschwanden, um wieder einmal eine Feuchtfarm oder einen Siedlungsrand zu überfallen. Auf die Bitte, sie endlich einmal begleiten zu dürfen, wurde er mit den Worten, er sei noch zu klein, störe nur und solle gefälligst bei seiner Mutter bleiben, wie es sich für einen braven Tuskenjungen, der nicht von den Worrts geholt werden wollte gehöre, zurechtgewiesen.
Nein, er konnte nicht bis zu seinem fünfzehnten Lebensjahr warten; das war viel zu lange. Die Männer kannten ihn ja gar nicht. Er konnte durchaus sehr mutig sein, er was der mutigste Junge im ganzen Stamm,aber sie interessierten sich gar nicht für ihn
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durchaus sehr mutig sein, er was sogar der mutigste Junge des Stamms, aber die Männer interessierten sich gar nicht für ihn, noch nicht einmal sein eigener Vater!
Und genau aus dem Grund schlich er jetzt durch die Dunkelheit: Er wollte nicht länger warten, es endlich wagen, endlich genauso ein tapferer Krieger sein!
Nächtelang hatte er wach gelegen und sich seinen ersten Überfall ausgemalt. Im Lager wurden die haarsträubendsten Geschichten darüber erzählt: Wie die Krieger sich lautlos anschlichen, um dann wie aus dem nichts auftauchend in die Feuchtfarmen und Siedlungen einzufallen. Wie sie alle Türen mit roher Gewalt aufbrachen und alles an sich rissen, was irgendwie von Wert war; wie sie die sündigen Siedler bedrohten und mit dem Blut ihrer eigenen Familienmitglieder und nachbarn bespuckten; wie sie nicht selten einen oder zwei dieser Menschen töteten oder verschleppten, um sie in der Wüste auszusetzen oder
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verschleppten, um ihn in der Wüste auzusetzen oder dem Sand zu opfern. Wie sie alle Einwohner der Eindringlingsstädte in Angst und Schrecken verstzten und überall Panik stifteten, denn sie verdienten es, schließlich missachteten sie die heilige Ordnung, und die Tusken waren vom Sand auserwählt worden, um über die Schöpfung zu richten.
Erneut spielte er den Überfall in Gedanken durch, während er hinter den hinter den Männern herschlich, naturlich mit gebührendem Sicherheitsabstand, um nicht entdeckt zu werden, jedoch immer darauf bedacht, sie nicht zu verlieren, was vor allm in der Dunkelheit nicht einfach war, aber es hätte seinen sicheren Tod bedeutet.
Knapp hundert Meter vor der Siedlung, die für den Überfall der heutigen Nacht augewählt worden war, blieb er stehen, um abzuwarten, bis die Angreifer sich offen zeigten.
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Manchmal zeigte sich dies in einem Feuer, das systematisch gelegt wurde, um möglicht viel Fläche möglichst schnell niederzubrennen. Bei Angriffen auf einzelne Feuchtfarmen lohnte sich der Aufwand aber meistens nicht, weshalb sich ide Tusken dann darauf beschränkten, möglichst viel Unruhe zu stiften. Lankin war sich nicht sicher, ob das Feuer heute zum Einsatz kommen würde. Die Siedlung war nur eine kleine Ansammlung von Feuchtfaremn, aber nur wenige hundert Meter entfernt befand sich eine kleine Stadt. Wenn es gut lief, würden die Krieger vielleicht auch noch ihren Rand überfallen.
Schwer atmend, von einem für einen Fünfjährigen anstrengenden Fußmarsch erschöpft, hockte Lankin im Sand und lauschte gespannt auf die ersten lauten Geräusche, während sein Blick über die kleine Siedlung streifte, die angespannt dalag, ganz so ,als wüsste sie, dass sie heute dran war.
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Er wartete sehr lange, aber nichts passierte. Die Sonne war mittlerweile vollständig untergegangen, und die Sterne hatten sich über dem Himmel ausgebreitet, in den sich die drei Mondeeingebettet hatten. Ghomrassen, der sofort durch seine Größe und leicht orangefarbene Färbung auffiel, thronte direkt über Lankin, neben ihm, um einiges kleiner, Guermessa und Chenini. Und ringsumher, bis zum Horizont, hatte sich der blauschwarze Nachthimmel wie ein großes, alles umspannendes Zelt ausgebreitet, der Angst machte vor dem unendlichen Weiten des Alls...
Es ist nicht einfach für einen kleinen Jungen, der das größte Ereignis seines Lebens erwartete, in der Dunkelheit zu warten, besonders, wenn er eigentlich bald ins Bett müsste...
Ob sie sein Fehlen zu Hause schon bemerkt hatten? Wohl kaum. Seine Mutter hatte schon genug zu tun mit seinen fünf Geschwistern.
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Er musste etwas tun, seine Gedanken schweiften schon ab! Er drehte sich auf den Rücken und betrachtete das Himmelszelt genauer. Er versuchte, einige Sternzeichen wiederzufinden, die man ihm zu Hause gezaigt hatte. Dort ergaben vierzehn kleine Sterne den Kraytdrachen, der kleine, sehr helle Stern bildete sein Auge, und der große, ebanfalls sehr helle Stern in seinem Buch war die Perle. Daneben, heldenhaft und dominant, stark und tapfer, bildeten unzählige kleine Sterne den Tuskenkrieger, und zwölf kleine Sterne reihten sich zu dem Gaderffi auf, mit dem er den Drachen erschlug... Bald würde er ein genauso großer Krieger sein, und es würde nicht mehr lange dauern, bis er bei seiner Reifeprüfung ebenfalls einen Kraytdrachen tötete... Aber mit seinem ersten Überfall auf eine Menschensiedlung würde er nicht einaml so lange warten müssen, der würde schon diese Nacht stattfinden... Alle würden mächtig stolz auf ihn sein, wenn sie davon erfuhren!
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Ein halbes Jahr später
Zweites Kapitel
Lankin hatte sich nachts heimlich aus dem Haus seiner Ziehletern Feelida und Andin geschlichen, um seinen Stamm zu suchen. Ziellos lief er durch die Wüste, voller Angst,von einer Wompratte oder einem anderen wilden Tier gefunden zu werden, aber dennoch vorwärtsgetrieben vom Heimweh.
Im fahlen Licht der Monde konnte er um sich bis zum Horizont nur Sand und Felsen erkennen, aber er schritt unbeirrt weiter. Irgendwo in der Wüste mussten sie sein, und wenn er nur weit genug lief, musste er sie irgendwann finden!
Und als er schon glaubte, er wäre einmal durch die ganze Wüste gelaufen und müsste bald wieder die Feuchtfarm seiner Zieheltern am Horizont sehen, da sah er das Lager. Er wusste sofort, dass es das Lager seines Stammes war, und er konnte selber nicht genau sagen, woher; er wusste es einfach.
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und er konnte selber nicht genau sagen, woher; er wusste es einfach.
Er begann, zu rennen, um noch schneller da zu sein,