Romane & Erzählungen
Ein Elefant aus Porzellan

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"Ein Elefant aus Porzellan"
Veröffentlicht am 07. Juni 2010, 4 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Ich bin ein Honigkuchenpferd, Honigkuchendachs, Honigkuchen, oder einfach nur Ich. http://www.rdedition.com/ http://honigkuchendachs.wordpress.com/
Ein Elefant aus Porzellan

Ein Elefant aus Porzellan

Es kann keine Vergangenheit geben, denn wenn das Gestern heute nicht mehr lebt, wäre das Heute unbedeutend, sowie das Morgen und die gesamte Zukunft. Denn ohne unseren Erfahrungen sind wir nichts wert, haben wir nichts zu geben und gibt es nichts, das uns unterscheidet. Nichts ist vergänglich, nichts ist vergangen und nichts wird jemals unbedeutend sein. Ausschlaggebend für diese Meinung ist dieser Tag. Es ist Sonntag, morgen ist der erste Ferientag und ich beginn mich zu fragen, warum sich diese Menschen das alles freiwillig antun. Wo sich doch die Wahl hätten. Wir könnte alle NEIN schreien, in die Nacht hinaus segelnd, mit der Hand am Notausgang. Ich wünschte, es wäre so einfach. Die Vergangenheit begraben und einfach so jeden Tag neu starten. Aber was wären wir dann? Diese elendige Melancholie, die alles besonders macht, alles verzaubert und bekümmert. Und weil die Menschen so leicht zufrieden zu stellen sind, weil sie einfach keine Anforderungen stellen, weil sie seelenruhig beobachten, wie alles um sie herum verwest. Ich könnte tagtäglich schreien. Und genau diese grausame Aggressivität wird noch alles zerreißen, jeden Bund, den wir eingehen, jede kleinste Verbindung, auf die wir Wert legen wird kaputt durch sie. Alle schimpfen immer auf diese so genannte „Coolness“, doch in einem gewissen Grad ist von höchster Nützlichkeit, sogar Notwendigkeit. Lassen wir uns zu sehr auffressen von unsere Wut, umhüllen, dann  werden wir gewalttätig gegen die Menschen, die wir am meisten lieben. Ja, sogar gegen unsere eigenen Kinder.

Wenn wir das alles nicht mehr so verkrampft sehen würden, dann gäbe es sogar die Chance auf Glück. Auf Zufriedenheit. Aber wir müssen weiterhin träumen. Solange es Menschen gibt, die völlig abhängig von der Meinung anderer sind, von den Scheinbildern der Tugendhaftigkeit, von dem Aberglauben perfekt zu sein, ist alles sinnlos. Diese Menschen müssen verschwinden, denn sie tragen nichts bei zu unserer Welt.

Es war wie im Glashaus zu sitzen. Das ist doch kein Zustand, ständig überwacht zu werden, ständig die Angst zu haben, man könnte bei etwas erwischt werden, selbst wenn es so banale Tätigkeiten, wie sich umziehen waren. Ich hatte nie das Gefühl völlig sicher und frei zu sein. Vielleicht liegt es einfach nur an dieser missglückten Lage, diese Zimmer voller Türen, dieses Haus voller Menschen. Man hat es zu akzeptieren..

Manchmal ist man auch so voller Freude, dass man meint, die Welt wäre nur ein Unsinn und alle Sorgen verblassen zu lächelnden Monstern, die wir im Keller vergraben. Ich schätze, je mehr wir uns die Freude nehmen lassen, desto schwieriger wird es, sie sich zurückerobern. Wir müssen kämpfen, wir dürfen nicht müde sein, denn das würde der Welt den Stempel der Vergänglichkeit aufdrücken. Und solang wir der Meinung sind, unsterblich zu sein, rückt dieser Zeitpunkt in die Ferne, dort wo die Träume wahr werden.

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Honigkuchenpfe
Ich bin ein Honigkuchenpferd, Honigkuchendachs, Honigkuchen, oder einfach nur Ich.

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PhanThomas Re: Re: Re: -
Zitat: (Original von Honigkuchenpfe am 08.06.2010 - 13:48 Uhr)
Zitat: (Original von PhanThomas am 08.06.2010 - 13:45 Uhr)
Zitat: (Original von Honigkuchenpfe am 08.06.2010 - 13:43 Uhr) ja reingeschlittert eher weniger, ich denke sowas kann jedem sofort und überall passieren, aber ich hoffe, dass es den wenigsten passiert.
glaub auch, dass schreiben eine ganz gute hilfe war auch wenn das endprodukt dann natürlich nicht gerade vor positiver energie strotzt, aber am ende gehts ja doch irgendwie immer gut aus, meistens ;)

Vielleicht könntest du's ja mal mit was Positivem versuchen? ;-) Weißte was, ich setz dich mal auf meine Aboliste und warte gespannt, ob sich da was tut.

PS: Verwende hier mal die "Antworten"-Funktion, sonst krieg ich nicht Bescheid, dass du was zu meinem Kommentar geantwortet hast.



ich hoffe, ich enttäusche dich nicht! ja hab schon lang eigentlich keinen text mehr verfasst, aber jedesmal wenn ich etwas glückliches produziere kommt mir das so zum kotzen kitschig vor..aah, nein ich werde mich bemühen :) freut mich es auf die liste geschafft zu haben hehe

PS: dacht ich mir schon, sorry

Pssst, ich verrat dir was: Hab auch fast nur weniger fröhliche Texte. ;-)
Vor langer Zeit - Antworten
Honigkuchenpfe Re: Re: -
Zitat: (Original von PhanThomas am 08.06.2010 - 13:45 Uhr)
Zitat: (Original von Honigkuchenpfe am 08.06.2010 - 13:43 Uhr) ja reingeschlittert eher weniger, ich denke sowas kann jedem sofort und überall passieren, aber ich hoffe, dass es den wenigsten passiert.
glaub auch, dass schreiben eine ganz gute hilfe war auch wenn das endprodukt dann natürlich nicht gerade vor positiver energie strotzt, aber am ende gehts ja doch irgendwie immer gut aus, meistens ;)

Vielleicht könntest du's ja mal mit was Positivem versuchen? ;-) Weißte was, ich setz dich mal auf meine Aboliste und warte gespannt, ob sich da was tut.

PS: Verwende hier mal die "Antworten"-Funktion, sonst krieg ich nicht Bescheid, dass du was zu meinem Kommentar geantwortet hast.



ich hoffe, ich enttäusche dich nicht! ja hab schon lang eigentlich keinen text mehr verfasst, aber jedesmal wenn ich etwas glückliches produziere kommt mir das so zum kotzen kitschig vor..aah, nein ich werde mich bemühen :) freut mich es auf die liste geschafft zu haben hehe

PS: dacht ich mir schon, sorry
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Re: -
Zitat: (Original von Honigkuchenpfe am 08.06.2010 - 13:43 Uhr) ja reingeschlittert eher weniger, ich denke sowas kann jedem sofort und überall passieren, aber ich hoffe, dass es den wenigsten passiert.
glaub auch, dass schreiben eine ganz gute hilfe war auch wenn das endprodukt dann natürlich nicht gerade vor positiver energie strotzt, aber am ende gehts ja doch irgendwie immer gut aus, meistens ;)

Vielleicht könntest du's ja mal mit was Positivem versuchen? ;-) Weißte was, ich setz dich mal auf meine Aboliste und warte gespannt, ob sich da was tut.

PS: Verwende hier mal die "Antworten"-Funktion, sonst krieg ich nicht Bescheid, dass du was zu meinem Kommentar geantwortet hast.
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Honigkuchenpfe ja reingeschlittert eher weniger, ich denke sowas kann jedem sofort und überall passieren, aber ich hoffe, dass es den wenigsten passiert.
glaub auch, dass schreiben eine ganz gute hilfe war auch wenn das endprodukt dann natürlich nicht gerade vor positiver energie strotzt, aber am ende gehts ja doch irgendwie immer gut aus, meistens ;)
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Re: -
Zitat: (Original von Honigkuchenpfe am 08.06.2010 - 11:52 Uhr) ich glaub das liegt an der umgebung des erzählers, in einer kleinkariert denkenden und konservativen kleinstadt ist es durchaus nicht leicht, aufzuwachsen. aber du hast schon recht, ab und zu les ich mir die texte durch und denke mir, achgottchen, was war ich mal für ein jammerlappen. zum glück hab ich immer nur in meinen traurigen phasen gschrieben, das heißt nicht, dass es keine glücklichen gab sondern nur, dass ich in denen beschäftigt war mit dem glücklichsein.
dazu muss gesagt werden, dass wurde alles vor 4-5 jahren geschrieben, wenn nicht noch länger. und mir ist damals etwas passiert, das vermutlich jeden zu so einer denkweise verleitet hätte.
heute kann ich zum glück positiver über die gesellschaft bzw mich denken, aber manchmal, meistens begründet, kommt wieder die alte denkweise durch.
btw monthy python sind herrlich :)

liebste grüße
pferdchen (in speck u käse)

Ja, man merkt auch schon so'n bisschen, dass du irgendwie wo reingeschlittert sein musst, dass dich anschließend irgendein Ereignis sehr mitgenommen hat. Hmm. Aber solange das vorbei ist und du dich gefangen hast, ist's doch okay. Ich glaube auch, dass du das in kleinen Geschichten verarbeitet hast, war nicht die schlechteste Methode. :-)
Vor langer Zeit - Antworten
Honigkuchenpfe ich glaub das liegt an der umgebung des erzählers, in einer kleinkariert denkenden und konservativen kleinstadt ist es durchaus nicht leicht, aufzuwachsen. aber du hast schon recht, ab und zu les ich mir die texte durch und denke mir, achgottchen, was war ich mal für ein jammerlappen. zum glück hab ich immer nur in meinen traurigen phasen gschrieben, das heißt nicht, dass es keine glücklichen gab sondern nur, dass ich in denen beschäftigt war mit dem glücklichsein.
dazu muss gesagt werden, dass wurde alles vor 4-5 jahren geschrieben, wenn nicht noch länger. und mir ist damals etwas passiert, das vermutlich jeden zu so einer denkweise verleitet hätte.
heute kann ich zum glück positiver über die gesellschaft bzw mich denken, aber manchmal, meistens begründet, kommt wieder die alte denkweise durch.
btw monthy python sind herrlich :)

liebste grüße
pferdchen (in speck u käse)
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PhanThomas Liest sich... - ..., als würdest du ziemlich viel zu Tode denken. Bzw. nicht du, sondern dein Erzähler. Und so ganz bildet sich auch nicht der rote Faden, oder ich erkenne ihn einfach nur nicht. Letztlich scheint es, als wär der Erzähler mit sich selbst so gar nicht im Reinen, doch sucht er die Fehler in der Gesellschaft, statt bei sich selbst. Wir sind doch Produkte unserer Gesellschaft, also wie sollen wir selbige ändern? Eine Palette Joghurtbecher ändert nicht die Maschine, die sie fabriziert hat. Aber ich glaube schon, dass man zumindest versuchen kann, seinen eigenen Mikrokosmos ein wenig besser zu gestalten. Und wenn man dabei auch auf andere einwirkt, dann umso besser. Nun ja, ist ein schöner Text, um abends bei zwei, drei, fünfzehn Bier über den Sinn des Lebens zu philosophieren, auch wenn die Monty Python-Truppe das schon ziemlich gut auf den Punkt gebracht hat.

Liebe Grüße
Thomas
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