Biografien & Erinnerungen
Helenes Geschichte - Aufgewachsen im Krieg und danach

Helenes Geschichte 1

Sie wurde im 2. Weltkrieg geboren, eine Zeit in der es nicht viel, nein fast gar nichts gab.

In Pommern, im heutigen Polen.

Sie hatte eine ältere Schwester Marta, einen älteren Bruder Heinrich und einen jüngeren Bruder Erich.

Der Vater war im Krieg und die Kinder mit der Mutter allein, das war zu der Zeit nicht leicht, kamen doch die russischen Soldaten und vergewaltigten die Mutter vor den Augen der Kinder, es war sehr hart, denn zu Essen gab es auch fast nichts.

Wenn sie raus gingen um etwas zu spielen (wofür kaum Zeit war) Lagen überall gefallene Soldaten.

So begann das Leben mit dem ständigen Blick in das Gesicht des Todes.

(Wenn ich mir das heute so vorstelle, ja, da muß ich fast weinen, es muß schrecklich gewesen sein, einfach schrecklich).

Dann brachten die Geschwister eine alte russische Fahne heim, das war ein Fest, denn Helene und Martha konnten daraus Kleider genäht bekommen, so hatten sie was anzuziehen.

Die Zeit war so knapp, weil die Kinder Kühe und Ziegen hüten mußten, ja, damals wurde jede Hand gebraucht,(das kann sich manch Kind von heute, wie auch ich nur schwer oder gar nicht mehr vorstellen).

Sie gingen einen Schulweg von 10 km jeden Tag, wohlgemerkt in eine Richtung, so waren sie sehr viel unterwegs.

(Aber ich greife der Geschichte vor. Es fällt mir schwer chronologisch zu bleiben).

Also, sie hatten jetzt die rote Fahne und die beiden Schwestern, bekamen daraus je, ein wunderschönes rotes Kleid, das sie stolz trugen.

Martha und Helene spielten viel mit selbst gebastelten Puppen, sie hatten sich sogar aus Streichholzschachteln eine Puppenstube gebaut.

Helene wurmte es das Martha, die ältere von beiden immer geschickter war, als sie selbst. Sie versuchte die Dinge so perfekt wie möglich zu basteln aber es gelang nur selten.