Beschreibung
7 wichtige Gedichte... von einem der das Leben liebt und Liebe gibt....
LVIX
Dort ragt des Baumes scheuer Ast
Ganz ohne Hast mit zarter Last;
In diesem schattigen Gefilde,
Wie ein Gebilde wächst mein Tun;
Nun webt der Zweig im Wind
Aus Fäden Lind einen Traum
Und zwischendrin liegt die Rast…
Ich glaube LIEBE hört man kaum…
XII - an Thomas
Die letzten Seufzer der Steine im Wind
Mein letzter Gedanke das Bild zu halten
Und ich frage mich: Wer sinnt
schon nach nicht mal fernen Zeiten?
Ach, gedankenvolle Dünen
Ihr starrt ja jahrelang aufs Meer
Kein Fluss, kein Baum zu finden
Und die Strände, die sind leer
Was behaltet ihr eigentlich
Von der Ewigkeit des Lebens?
Ah, ich glaube ihr sagtet mir:
Soviel Zeit, soviel Verhebens.
Erste Sommernacht
Und am Rand die Telegrafenmasten
Verbunden durch ihr schwarzes Lächeln
Wie sie still am Wege rasten
Und ihre schlanken Gedanken hecheln
Der Mond hat sich verborgen
Die Äste decken ihn
Sie machen sich nur sorgen
Weil er so traurig schien
Ach, das weite Feld
Und doch, es ist zu Ende
Ich gehe, weil mich hier nichts hält
Kein Glück der Welt…
keine begonnenen Verbände
Eine Linie bringt mich heut’ nach Haus
Sie führt mich um die Wände
Ich weiß nicht, geh ich rein oder raus
Ich kann’s beileib’ nicht sagen
Denn ich seh’ nicht auf meine Hände
Ich denke viel über das Leben nach
Wälze Gedanken hin und her
Doch zur Wahrheit komm ich nicht
Der Platz, der Himmel bleibt doch leer
Es henkt ein Ast über der Straße
Ich möchte nach ihm greifen
Ich habe Sehnsucht nach den Sommernächten
Nach dem endlos langen Schweifen
Nach dem Duft von zartem Schauder
Und dem Griff des warmen Zitterns
Begehrliches Verzehren
Es ist ein ständiges Auf und Ab
Im Lebensweltenzimmer
Egal was Züge hat und hab
Man verliert es immer
Die Lebensfontäne geht nüchtern aus
Nur um plötzlich zu schießen
Man zieht sich zurück ins sichere Haus
Ohne die Tür zu schließen
Und fällt der Regen draußen jetzt
So wird er traurig versiegen
Und du wirst etwas Zeit versetzt
Im Sommer im Grase liegen
D... gewidmet Dylan Thomas
Die Zeichnung eines grünen
Himmelhochauswachsenden Zweigs
Fliegt ein in Spiel und Tanz und Trinken
Gerandet nur von Glas und Eis
Die Kühle der geneigten Damen
Spiegeln Gläser still hinwieder
Zähne und auch Nilpferdkammern
Fahren still in warme Glieder
Brachial gekürte Friedens-
Pflastersteinumrahmte Tugend
Flüstert verdrossen in das Ohr
Der noch scheuen Straßenjugend
Beängstigend lässt das Gold der Wirte
Ihre Herzen gleißen, scheißen
Wenn sie mit angewiderten Kartoffeln
Frisch frivole Witze reißen
Starrgewordene Schnitzereien
Die an Pfahl und Faust erinnern
In Zimmern wo Blut das lösche
Was der Schlaf nicht kann vermindern
Bindende Gedanken suchen
Ausweg, Trost und fassen
In Trockenfleischgefassten Hosen
Nach den losen Fenstertrassen
Es gibt die Wand, die Worte
Orte tauchen auf
längst entschwunden
Es vergeht der Tod gleich morgen
Und dauert über 20 Runden
IV - Ein Brief von K.
Oh Liebe,
fließt durch meine Adern
Aus Liebe zu dir
muss ich mit Worten hadern
muss ich reimen,
Zeile an Zeile
und das mit Sorgfalt
und nicht mit Eile
Aber schlimm ist das nicht
da es ja nicht nur Worte sind
sondern das mein Herz
überhaupt erst zu schlagen beginnt
wenn ich dir schreib’
mit Seele und Leib.
Und was am Ende noch zu sagen bliebe
ich hoffe du weißt, dass ich dich liebe
To you
Glück auf allen Wegen
wünsch ich dir dieser Tage
Das Leben ist ein Segen
und eine Bürde, die ich gerne trage