das meer
matt glänzend liegst du ausgebreitet
wie graue seide im dämmerlicht
erster morgenstrahl überm horizont
wandelt dein antlitz in spiegelndes gold
dann kräuselst du dich
wie ein fragender mund
ehe die möwe schreit in der luft
bald regt sich das leben
boot um boot
fischer um fischer
bringen den frischen fang
ehe die möwe schreit in der luft
wolke um wolke
schiebt sich am himmel empor
dunkler und schwerer
je näher sie kommt
ehe die möve schreit in der luft
drohend hebt und senkt sich deine brust
eine windsbraut fällt über dich her
ein stürmischer kampf entbrennt
ehe die möve schreit in der luftt
blitze zucken und donner hallen
regengüsse prasseln nieder
hoch bäumst du dich auf
und türmst deine wasser
reißt mit
was du erreichen kannst
ehe die möwe schreit in der luft
dann wirfst du tobend alles zurück
an den strand
sinkst im ausatmen nieder
erschöpft wirst du sanft
und keiner erkennt dich wieder
ehe die möve schreit in der luft
rot färbt dich das abendlicht
während du leise atmend hinüber gleitest
in mond beschienene träumereien
ehe die möve schreit in der luft
und wieder
matt glänzend liegst du ausgebreitet
wie graue seide im dämmerlicht
ehe die möve schreit in der luft
ehe die möve schreit in der ...
ehe die möve schreit ...
ehe die möve ...
(C) Cover und Text Heidemarie Opfinger