Romane & Erzählungen
Teil 2 - Familienidyll - Wie man zu einem Kater kommt

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"Katzen sind meist die besseren Zuhörer..."
Veröffentlicht am 28. Mai 2010, 12 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Da sich bei Mystorys vieles verändert hat, ist es wohl an der Zeit, auch in meinem Outfit etwas zu verändern. Nun, was gibt es über mich zu sagen. Nein, ich bin kein Katzentier, das schreiben kann, nur mein Kater ist der Schönere von uns beiden und ein wenig eitel darf man doch noch sein, oder? Ich habe nicht den Ehrgeiz von allen verehrt und geliebt werden zu wollen, das klappt sowieso nie. Mir genügt es, wenn man mich nimmt so wie ich bin, ...
Katzen sind meist die besseren Zuhörer...

Teil 2 - Familienidyll - Wie man zu einem Kater kommt

Zwei kleine Kätzchen lernen die Welt kennen.

Nun besuchte ich die beiden kleinen Katzenkinder doch des Öfteren, wenn ich Zeit hatte und konnte so ihre Entwicklung verfolgen. Namen wollte ich ihnen nicht geben, um das Ganze doch nicht zu nahe an mich herankommen zu lassen, da ich ja ursprünglich nicht die Absicht hatte, sie selber zu behalten. Aber es kommt ja alles bekanntlich meistens  anders, als man denkt.....


Meine Freundin hatte die Katzenmama mit ihrem Nachwuchs inzwischen im Haus im

Heizungskeller untergebracht. Eine Schale mit Sand stand schon bereit und die Kleinen hatten sich auch  ganz schnell an dieses "Katzenklo" gewöhnt.

Bei schönem Wetter ging es jedoch zum Spielen raus in den Garten.

Es war ein wirklich entzückendes Bild, wie die stolze Katzenmama ihre herumtobenden Kleinen im Garten beaufsichtigte, damit ihnen ja nichts zustieß.

Bisher war es ihr ja immer verwehrt gewesen, Junge großziehen.

Die waren aber auch zu süß und so oft ich Zeit hatte, fuhr ich hin, um mit ihnen zu spielen. Da wurde jeder Blumentopf, jeder Grashalm auf der Wiese zum Herumtollen genutzt und es gab viel zu lachen, wenn die beiden tollpatschig

herum purzelten.


Da Katzen ja bekanntermaßen sehr schnell heranwachsen, nahte auch so langsam der Abschied von ihrer Katzenmama.

Beide Kätzchen fraßen schon selbständig und nach 8 Wochen sagte mir Biggi, dass ich sie nun abholen könne.



Bis dahin wusste mein Mann noch gar nichts von unserem „Glück“ und nun kam ich nach Hause mit einem Korb und zwei Katzenbabys darin. Seine Reaktion war entsprechend… , leicht angesäuert. Näher darauf einzugehen erübrigt sich sicherlich.

Ich meinte nur: „Reg dich nicht auf, die Beiden bleiben ja nicht lange…“, was aber eher ein Versprecher, als ein Versprechen war, wie sich noch herausstellen sollte.

Nun hatten wir zwei Kätzchen in unserer kleinen Wohnung, die schon für uns zu dritt viel zu klein war, denn unser Sohn wohnte zu dem Zeitpunkt ja auch noch bei uns und die beiden Racker hatten doch nur Spielen und Unsinn in ihren

kleinen Köpfchen.


Da ging manchmal ganz schön die Post ab. Die Ministubentiger jagten über Tische, Sofa und Bänke und im Eifer des Gefechts ging auch manches zu Bruch (darüber konnte ich mich manchmal nur freuen, bei dem vielen Krempel, der nur zum Putzen rumstand). Jede Tasche,

jede Papiertüte, die raschelte, lud die Beiden zu ausgelassenen Spielchen ein. Wenn sich die Rasselbande ausgetobt hatte, schlief das Katerchen meist auf der Hand meines Mannes ein, während es Mieze sich auf meinem Schoß gemütlich machte. Sie waren ja noch so klein und weckten all meine Beschützerinstinkte.


Ich hatte mir extra Urlaub genommen, damit ich die Beiden an unser Zuhause gewöhnen konnte. Irgendwie stand für mich schon fest, dass sie bleiben, nur wie ich das meinem Mann verklickern sollte, das entzog sich zu diesem Zeitpunkt meiner Kenntnis.

Das eine Kätzchen, ein kleiner, grau getigerter  Kater, war natürlich mein Liebling und das andere, die dunkel und weiß gefleckte Mieze hatte mein Mann sich auserkoren. Die dunklen Flecken waren ebenfalls getigert und das eine Auge war dick mit einem schwarzen Kajalstrich umrandet, während das andere Auge keinen Lidstrich aufwies. Da sah natürlich lustig aus, als hätte sie ein großes und ein kleines Auge und sie wirkte recht verwegen, wie ein kleiner Pirat, was sie ja auch eigentlich war, denn sie

war immer die Anstifterin von dem ganzen Unsinn. Das Katerchen war eher etwas ängstlich und ließ bei allem seine Schwester vorangehen.

Sie bekam den Namen „Minki“ und er hieß fortan „Purzel“ (auch wenn ihn heute keiner mehr so nennt. Aber Purzel steht in seinem Impfpass.).


Nun galt es erst mal alles Mögliche einzukaufen. Zuerst holte ich Katzenstreu und alles mögliche Spielzeug. Für die Katzenstreu hatte ich als Notbehelf erst einmal zwei kleine Schüsseln aus Plaste unter das Waschbecken im Bad gestellt, die auch sofort angenommen wurden.

Das heißt, bei  Purzel gab es da gar keine Probleme, aber die Minki, die trickste mich gerne manchmal aus. Unter meiner Aufsicht tat

sie, als ginge sie ins Bad. Sobald man ihr jedoch den Rücken kehrte, verschwand sie hinter oder unter einem Möbelstück und hinterließ manchmal ein sehr geruchsintensives Häufchen.

Mein Mann dachte ja immer, der Kater ist der Übeltäter, aber ich hatte doch eines Tages entdeckt, dass Minki das kleine Stinkerchen war.

Schimpfte man dann mit ihr, zog sie ein beleidigtes Gesicht und schaute, als wollte sie sagen: "Sei blos froh, dass du bei mir wohnen darfst. Kannst ja ausziehen, wenn dir´s nicht passt!."

Sie war aber auch ein richtiger wilder, kleiner Draufgänger und stiftete ihr Brüderchen immer zu allerlei Unsinn an, so dass mein Mann nach ein paar Wochen sagte: „Also eine Katze können

wir behalten, da mach ich noch mit, aber zwei, das ist zu viel.“

Da half alles Betteln und Heulen nichts, ich musste schweren Herzens in den sauren Apfel beißen.


Wie es weitergeht, erfahrt ihr in der nächsten Folge.


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Hörbuch

Über den Autor

baesta
Da sich bei Mystorys vieles verändert hat, ist es wohl an der Zeit, auch in meinem Outfit etwas zu verändern. Nun, was gibt es über mich zu sagen. Nein, ich bin kein Katzentier, das schreiben kann, nur mein Kater ist der Schönere von uns beiden und ein wenig eitel darf man doch noch sein, oder? Ich habe nicht den Ehrgeiz von allen verehrt und geliebt werden zu wollen, das klappt sowieso nie. Mir genügt es, wenn man mich nimmt so wie ich bin, manchmal etwas bissig, manchmal ernsthaft, machmal übermütig, aber niemals bösartig.
Diesen Aphorismus kann ich nur ans Herz eines jeden Menschen legen: Sich selbst bekriegen - der schwerste Krieg.Sich selbst besiegen - der allerschönste Sieg! - Friedrich Freiherr von Logau
(1604 - 1655), deutscher Jurist, Satiriker, Epigramm- und Barockdichter, Pseudonym: Solomon von Golaw)

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Resina Aus den Worten deines Mannes höre ich doch gleich auch die meines Göttergatten *lach*
Gut nur, dass ich trotzdem damals die zwei Geschwister (beides Mädels) behalten durfte. Jetzt habe ich nur einen kleinen schwarzen Kater. Und schon der ist ihm zuviel ;-).
Liebe Grüße von
Rena
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Tja, wenn es um Katzen geht, denken die Männer immer, sie kommen erst an zweiter Stelle (was ja vlt. auch stimmt-lach) und wollen die "lästige Konkurrenz" loswerden. Gibt es ein Bild vom kleinen Schwarzen?
Danke und liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Resina hahahaha - stimmt genau!
Der kleine Kater ist auf dem Titelbild auf dem Buch mit der Katze, der Maus und dme Floh.
LG, Rena
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Dann muss ich doch gleich mal nachschauen.

LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Karimela Eine richtig schöne Fortsetzung; da kann man den Schrecken von gestern leicht vergessen. Die Fotos dazu sind auch total niedlich und jetzt bin ich natürlich gespannt, wer denn nun Asyl bekommen hat und wer sich eine neue Bleibe suchen musste;-)
Liebe Grüße
Karimela
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Danke, liebe Karimela, Du kannst es jetzt im Teil 3 nachlesen, wer bleiben durfte. Freut mich, wenn auch die Bilder, die mit einem einfachen Fotoapparat damals aufgenommen wurden, Anklang fanden. Danke auch für den Favo..

Liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Echt süß ... allein die Fotos muss man einfach gesehen haben ... ein Supervorteil des NEUEN myStories ... findest Du nicht auch? ... und die Geschichte ist sowieso lesenswert ...
LG Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Danke Dir, liebe Heidemarie für den netten Kommi. Leider habe ich nicht all zu viele Fotos von den beiden Rackern aus jener Zeit und muss ewig und drei tage suchen. Aber das Hochladen und einfügen ist hier wirklich viel besser geworden, auch einfacher bedienbar, wenn man ess weiß. Tat mich ja anfangs etwas schwer damit, aber jetzt gefällt es mir.

LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Moena90 Wie es weitergeht, kann man sich beim Betrachten deines Profilbilds ja schon denken. ;)
Mir kommt das alles auch sehr bekannt vor. Als 2004 das erste kleine Katzengeschwisterpärchen unseren Garten zum Spielplatz erwählt hatte, waren mein Vater und mein Opa wenig begeistert. Wir Kinder durften bis dahin kein größeres Haustier als ein Kaninchen haben. Der weibliche Teil meiner Familie - der in der Überzahl war - fand die beiden natürlich zuckersüß und bald standen die ersten Schälchen mit Wurst und Essensresten, später mit eigens gekauftem Katzenfutter auf der Terrasse. Dort hingestellt von meinem Vater! ;)

Wieder ein sehr hübsch gestaltetes Büchlein. Katzengeschichten mit Bildern kleiner Minimiezen - damit müsstest du doch eigentlich Scharen von Lesern haben. ;)

Liebe Grüße,
Jasmin
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Liebe Jasmin, Dein Lob freut mich natürlich sehr und ich entnehmen Deinen Worten, dass Du auch Katzen sehr magst.
Nur hier bei meinen Geschichten gestaltet sich die Bildersuche und -bearbeitung etwas schwierig, weil ich vieles erst einscannen muss. Und da meine Augen auch nicht mehr die besten sind, fällt mir auch die Arbeit am PC schon langsam schwer.
Gebe mir aber Mühe, Teil 3 zu überarbeiten und reinzusetzen.

Liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
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