Zwei kleine Kätzchen lernen die Welt kennen.
Nun besuchte ich die beiden kleinen Katzenkinder doch des Öfteren, wenn ich
Zeit hatte und konnte so ihre Entwicklung verfolgen. Namen wollte ich ihnen nicht geben, um das Ganze doch nicht zu nahe an mich herankommen zu lassen, da ich ja ursprünglich nicht die Absicht hatte, sie selber zu behalten. Aber es kommt ja alles bekanntlich meistens anders, als man denkt.....
Meine Freundin hatte die Katzenmama mit ihrem Nachwuchs inzwischen im Haus im
Heizungskeller untergebracht. Eine Schale mit
Sand stand schon bereit und die Kleinen hatten sich auch ganz schnell an dieses "Katzenklo" gewöhnt.
Bei schönem Wetter ging es jedoch zum Spielen raus in den Garten.
Es war ein wirklich entzückendes Bild, wie die stolze Katzenmama ihre herumtobenden Kleinen im Garten beaufsichtigte, damit ihnen ja nichts zustieß.
Bisher war es ihr ja immer verwehrt gewesen, Junge großziehen.
Die waren aber auch zu süß und so oft ich Zeit hatte, fuhr ich hin, um mit ihnen zu spielen. Da wurde jeder Blumentopf, jeder Grashalm auf
der Wiese zum Herumtollen genutzt und es gab viel zu lachen, wenn die beiden tollpatschig
herum purzelten.
Da Katzen ja bekanntermaßen sehr schnell heranwachsen, nahte auch so langsam der Abschied von ihrer Katzenmama.
Beide Kätzchen fraßen schon selbständig und nach 8 Wochen sagte mir Biggi, dass ich sie nun abholen könne.
Bis dahin wusste mein Mann noch gar nichts von unserem „Glück“ und nun kam ich nach Hause mit einem Korb und zwei Katzenbabys darin. Seine Reaktion war entsprechend… , leicht angesäuert. Näher darauf einzugehen erübrigt sich sicherlich.
Ich meinte nur: „Reg dich nicht auf, die Beiden bleiben ja nicht lange…“, was aber eher ein Versprecher, als ein Versprechen war, wie sich noch herausstellen sollte.
Nun hatten wir zwei Kätzchen in unserer kleinen Wohnung, die schon für uns zu dritt viel zu klein war, denn unser Sohn wohnte zu dem Zeitpunkt ja auch noch bei uns und die beiden Racker hatten doch nur Spielen und Unsinn in ihren
kleinen Köpfchen.
Da ging manchmal ganz schön die Post ab. Die
Ministubentiger jagten über Tische, Sofa und Bänke und im Eifer des Gefechts ging auch manches zu Bruch (darüber konnte ich mich manchmal nur freuen, bei dem vielen Krempel, der nur zum Putzen rumstand). Jede Tasche,
jede Papiertüte, die raschelte, lud die Beiden zu ausgelassenen Spielchen ein. Wenn sich die Rasselbande ausgetobt hatte, schlief das Katerchen meist auf der Hand meines Mannes ein, während es Mieze sich auf meinem Schoß gemütlich machte. Sie waren ja noch so klein und weckten all meine Beschützerinstinkte.
Ich hatte mir extra Urlaub genommen, damit
ich die Beiden an unser Zuhause gewöhnen konnte. Irgendwie stand für mich schon fest, dass sie bleiben, nur wie ich das meinem Mann verklickern sollte, das entzog sich zu diesem Zeitpunkt meiner Kenntnis.
Das eine Kätzchen, ein kleiner, grau getigerter Kater, war natürlich mein Liebling und das andere, die dunkel und weiß gefleckte Mieze hatte mein Mann sich auserkoren. Die dunklen Flecken waren ebenfalls getigert und das eine Auge war dick mit einem schwarzen Kajalstrich umrandet, während das andere Auge keinen Lidstrich aufwies. Da sah natürlich lustig aus, als hätte sie ein großes und ein kleines Auge und sie wirkte recht verwegen, wie ein kleiner Pirat, was sie ja auch eigentlich war, denn sie
war immer die Anstifterin von dem ganzen Unsinn. Das Katerchen war eher etwas ängstlich und ließ bei allem seine Schwester vorangehen.
Sie bekam den Namen „Minki“ und er hieß fortan „Purzel“ (auch wenn ihn heute keiner mehr so nennt. Aber Purzel steht in seinem Impfpass.).
Nun galt es erst mal alles Mögliche einzukaufen. Zuerst holte ich Katzenstreu und alles mögliche Spielzeug. Für die Katzenstreu hatte ich als Notbehelf erst einmal zwei kleine Schüsseln aus Plaste unter das Waschbecken im Bad gestellt, die auch sofort angenommen wurden.
Das heißt, bei Purzel gab es da gar keine Probleme, aber die Minki, die trickste mich gerne manchmal aus. Unter meiner Aufsicht tat
sie, als ginge sie ins Bad. Sobald man ihr jedoch den Rücken kehrte, verschwand sie hinter oder unter einem Möbelstück und hinterließ manchmal ein sehr geruchsintensives Häufchen.
Mein Mann dachte ja immer, der Kater ist der Übeltäter, aber ich hatte doch eines Tages entdeckt, dass Minki das kleine Stinkerchen war.
Schimpfte man dann mit ihr, zog sie ein beleidigtes Gesicht und schaute, als wollte sie sagen: "Sei blos froh, dass du bei mir wohnen darfst. Kannst ja ausziehen, wenn dir´s nicht passt!."
Sie war aber auch ein richtiger wilder, kleiner Draufgänger und stiftete ihr Brüderchen immer zu allerlei Unsinn an, so dass mein Mann nach ein paar Wochen sagte: „Also eine Katze können
wir behalten, da mach ich noch mit, aber zwei, das ist zu viel.“
Da half alles Betteln und Heulen nichts, ich musste schweren Herzens in den sauren Apfel beißen.
Wie es weitergeht, erfahrt ihr in der nächsten Folge.