Ich werde immer 3 Kapitel auf einmal veröffentlichen. (Dauert nur, die zu schreiben ;-) ) Als erstes kommt die Einführung und die ersten beiden Kapitel. Viel Spaß beim Lesen! In dem Reich Ceredoriel herrscht König Fanras Anvonell II. zusammen mit seiner Frau Nawrya Anvonell. Die beiden zusammen haben einen 20 Jahre alten Sohn namens Symar. Symar interessierte sich allgemein gerne für sein Volk und sein Vater begrüßte dessen Einstellung zum gemeinen Volk sehr positiv. Symar hatte sich, angefangen mit 10 Jahren, zum Ritter ausbilden lassen. Mit 17 Jahren wurde er offiziell zum Ritter ernannt. Er hatte das beste Training genossen, das man haben kann, nämlich von dem berühmten Krieger Alkatar, ein Elf, der sein Handwerk hervorragend beherrschte. Die Hauptstadt namens Brectan, in der die Königsfamilie lebt, wird eines Tages von den Zol'traka angegriffen. Die Zol'traka sind seltsame Wesen, Menschen vielleicht, die ihr Gesicht stets verbergen und sich gewöhnlicher weise nicht zeigen. In dem Kampf um Brectan, der damals viele Tote erforderte, wurde König Fanras entführt, welcher an vorderster Front gekämpft hatte. Sein Verschwinden wurde erst nach dem Sieg erkannt. Da schon viele Menschen in Ceredoriel wegen den Zol'traka entführt worden waren, beschließt Prinz Symar sich auf die Reise zu begeben um seinen Vater und alle anderen Bewohner Ceredoriels aus den Klauen der Zol'traka zu befreien. Doch alleine kann er dies unmöglich schaffen, egal wie stark seine Schwertkämpferfähigkeiten sein mögen ... Und wird jegliche Gefahr vorüber sein, wenn die Zol'traka besiegt oder vertrieben werden könnten? Die 6 Provinzen um Ceredoriel, nämlich Andvagor, Cholthar, Funriel, Ebornas, Osmantal und Darcon existieren auch noch ... Und um Schwierigkeiten in diesen Provinzen muss sich auch noch gekümmert werden. Die beiden anderen Reiche, Elidor und Belania, werden sicherlich auch nicht ohne Probleme sein ...
Die Götter in Ceredoriel
Nule ist die Göttin des Sees. Doch auch bekannt ist sie unter dem Titel der Meeres- oder der Wassergöttin. Besonders die Bewohner, die nah am Wasser wohnen beten zu dieser Göttin, damit das Wasser in ihrer Nähe niemals austrocknet.
Thyr ist der Gott des Lichts, der Gerechtigkeit, der Gutmütigkeit und der Sanftheit. Dieser Gott wird meist von den Rittern und Königen bevorzugt. Dieser Gott ist kein Kriegsgott sondern ist für den Frieden.
Fallatas ist der Gott der Flamme, des Feuers oder auch der Magma. Er soll das Feuer zu den Menschen gebracht haben und für Vulkanausbrüche verantwortlich sein. Er soll es auch gewesen sein, der zu Beginn der Zeit einen ganzen Kontinent ausgelöscht haben soll, da es in diesem nur von kampfsüchtigen Wesen wimmelte. Er soll den Kontinent durch einen Feuerregen niedergebrannt haben, bis er zu Asche wurde und sich im großen Meer auflöste.
Istarie ist die Göttin des Krieges und der Herrschsucht. Kaum einer wendet seinen Glauben dieser Göttin zu, doch Gerüchten zufolge wird Istarie von Geschöpfen wie den Orks, Goblins oder anderen Unwesen verehrt.
Katleya ist die Göttin der Erde, der Fruchtbarkeit und der Natur. Ihr ist es zu verdanken wenn ein Boden fruchtbar ist und Bäume und Pflanzen wachsen können. Die Bewohner aus Darcon geben Katleya nicht direkt die Schuld daran, dass ihr Boden so unfruchtbar ist, aber meinen sie, dass sie vergessen hatte, ihnen die Bodenfruchtbarkeit zu schenken.
Nedaya ist die Göttin der Liebe, der Freiheit und der Luft. Sie soll für die Liebe zwischen den Menschen verantwortlich sein, und die Menschen, die füreinander bestimmt sind, zusammenführen.
Elfen haben keinen Gott, ihr einziger Glaube ist der Wald.
Die Zwerge und die Gnome glauben an einen Gott, der nicht zu den Göttern der Menschen gehört, aber keinen richtigen Namen hat. Sie nennen ihn den „Schmied“ oder den „Erbauer“, als Zeichen, dass die Gnome mit Technik beschäftigt sind und die Zwerge so sehr den Steinen und Bergen angehören. Beide sollen aus Stein entstanden sein.
Monster und Feinde
Die Ar’sil halten sich tief in den Wäldern auf und sind den Menschen gegenüber feindlich gestellt, sodass sie diese angreifen würden, wenn sie sie bemerken würden. Die Ar’sil sind haarige Wesen, die auf allen Vieren laufen, jedoch sind ihre Vorderarme größer als ihre Hinterbeine. Sie sind muskulös und stark, vor Allem aber groß, was sie bei den Menschen gefürchtet macht. Ihre spitzen und langen Zähne eignen sich hervorragend um Fleisch zu zerreißen.
Die Banditen haben ihre Lager nahe den Wegen oder direkt an den Wegen aufgeschlagen. Sie überfallen Reisende um diese zu töten oder zu erpressen, um an deren Wertgegenstände und Geld zu gelangen. Auch leben im Ausnahmefall im Wald Belynêt, da in diesem die Wege für den Handel zwischen verschiedenen Städten verlaufen.
Die Boro'tali leben an größeren Gewässern. Sie können unter Wasser atmen aber auch am Land leben. Sie ernähren sich meistens von Pflanzen, sind aber auch Fleischfresser und greifen Menschen meist an. Sie haben spitze, aber eher kurze Zähne, mit denen sie kleinere Beute gut zerteilen können. Ihre Krallen sind scharf und ihr Körper besitzt kein Fell. Sie haben Schwimmhäute, um sich im Wasser besser fortbewegen zu können. Sie bewegen sich auf allen Vieren, Vorder- und Hinterbeine sind gleich lang. Sie besitzen Größe von ungefähr 140 Zentimeter.
Die Goblins halten sich in der Wüste Berucas auf. Wie sie gegenüber den Menschen sind, weiß niemand genau, da sie sich von der menschlichen Zivilisation fernhalten. Sie sind klein und grünlich und bei den Menschen nicht gefürchtet, da sie ungefährlich wirken.
Die Orks leben ebenfalls, wie die Goblins, in der Wüste Berucas. Sie sind den Menschen gegenüber feindlich gestellt und haben schon den einen oder anderen Angriff auf die Menschen begangen. Die Menschen verachten die Orks und andersherum.
Die Kar'laka sind wie riesige Bienen oder Stechmücken und halten sich an den Gewässern, meist Flüssen oder in Sümpfen, auf. Sie greifen die Menschen nicht sofort an, nur dann, wenn der Mensch zu lange in der Nähe dieser Wesen ist oder eine Bedrohung darstellt. Man sollte sich vor ihren giftigen Stacheln im Acht nehmen, da sich in diesen tödliches Gift befindet.
Die Orn'atal leben meist am Meer oder an großen Seen. Sie sind scheue "Vögel", die nicht fliegen können. Sie greifen die Menschen an, wenn sie eine Bedrohung darstellen. Sie ähneln dem Aussehen her eher wie ein viel zu groß geratener Geier, jedoch viel zu dünn und die Beine zu lang. Ihr Schnabel ist groß, damit sie Fleisch in großen Stücken verzehren können.
Die Wölfe leben meist in den Gebirgen und den hügeligen Landschaften. Sie greifen die Menschen an wenn sie unter Hunger leiden oder die Menschen sie angreifen.
Die Zol'traka entführen die Menschen aus Ceredoriel oder den Provinzen die nahe Zol'trak sind und bringen sie zu ihrer dunklen Festung. Sie greifen die Menschen an, ihre Augen glühen rot. Ihr Gesicht ist nicht vollständig erkennbar, da sie es mit einer Kapuze verdecken. Sie haben einen krummen Buckel und bewegen sich daher eher furchteinflößend. Sie haben keine menschlichen Stimmen.
Die Zar'marti leben in den Höhlen und gehen nie ans Tageslicht. Sie leben zum Beispiel in den Höhlen der Zackenberge oder des Stachel-Gebirges. Sie wirken wie Rhinozerosse, die auf zwei Beinen stehen können und führen ein Schwert, einen Speer, eine Axt usw. oder auch Armbrüste. Ihre Haut ist orangerot.
Über die Provinzen
Ceredoriel ist das gesamte Reich mit den 7 Provinzen. Die mittlere Provinz trägt den Namen des Reiches, Ceredoriel, und das Reich wird von König Fanras und Königin Nawrya regiert, die zusammen einen Sohn, Symar, haben. Symar ist mittlerweile schon 20, sein Vater Fanras 40 und seine Mutter 39. Die Provinz Ceredoriel enthält südwestlich ein Stück des Waldes Belynêt, südöstlich einen Teil der Wüset Berucas und im Norden gibt es das Gebirge von Cholthar, welches den Namen bekommen hat, da es an der Grenze zur Provinz Cholthar liegt. Brectan ist die Hauptstadt Ceredoriels, und auch die größte Stadt des gesamten Reiches, und in diesem lebt auch das Königpaar. Leider ist im Westen der Provinz Zol’trak, eine gewaltige Festung, in der die Zol’traka leben und nach Belieben Bewohner Ceredoriels oder naheliegenden Provinzen wie Andvagor und Darcon entführen.
Die Währung in Ceredoriel nennt sich Cerin. Dies ist die Münze, auf der Rückseite befindet sich eine kleine Karte von der Provinz Ceredoriel.
Diese Währung gilt im ganzen Reich.
Andvagor ist ein fruchtbares Land, welches mit seiner großen Wasserquelle, das Große Gewässer Andvagors, sehr bekannt ist. Die Hauptstadt Andvagors ist Queltha. Der Herzog von Andvagor ist Herzog Elrydos, zusammen mit seiner Gemahlin Herzogin Fyneia. Die beiden sind an die 35 Jahre alt und haben eine Tochter und einen Sohn. In Andvagor gibt es selten Probleme, weshalb es sich dort gut leben lässt. Das Gwala Gebirge trägt denselben Namen wie der Wald Gwala in Cholthar, da diese beiden Orte von ein und derselben Elfe, nämlich Gwala Gildrima, vollständig erforscht wurde.
Herzog Elrydos und Herzogin Fyneia: Während Herzog Elrydos gerne in Kämpfen mitmischt und sich für die alte Kultur interessiert, zieht es Herzogin Fyneia vor, kleinere Feste zu feiern und sich zu amüsieren. Obwohl das Interesse der beiden verschieden ist, lieben sie sich und sind glücklich zusammen.
Die Provinz Cholthar ist durch seinen Wald Gwala bekannt. Der Wald Gwala hat denselben Namen wie das Gwala Gebirge in Andvagor, da es von derselben Elfe, Gwala Gildrima, vollständig erforscht wurde. Die Hauptstadt Hagazass liegt nahe zu der Grenze nach Ceredoriel. Das Herzogspaar, Herzog Furoriel und Herzogin Anilesia regieren schon lange über die Provinz. Die beiden sind an die 50 Jahre alt und haben zwei Söhne, die beide schon erwachsen sind.
Herzog Furoriel und Herzogin Anilesia haben beide dieselben Interessen: Ausflüge machen, Feste feiern, gemütliche Abende verbringen usw.
Auch wenn Herzog Furoriel ein starker und muskulöser Mann ist, entzieht er sich dem Kampf. Einerseits, weil er den Frieden besser findet und andererseits wegen seines Alters.
Funriel ist bekannt für dessen großen Wald Krewi, der sich sogar noch bis in die Provinz Ebornas erstreckt. In Krewi leben Gerüchten zufolge die Elfen, die von ihrem Reich Elidor zu Celedoriel mit einem Schiff kamen, in der Provinz Funriel anlegten und dann den Wald besiedelten. Da sich kein Mensch in den Wald traut, der außerdem noch wegen anderen Geschöpfen gefährlich sein soll, bleibt die Frage, ob dort wirklich die Elfen leben, offen. Die Elfen lassen sich niemals blicken, doch ein paar Bewohner aus Clytara und Iwerdas sagen, dass sie Geschöpfe mit spitzen Ohren und langem Haar am Waldrand gesichtet hätten, doch ob das wahr ist, weiß niemand. Die Hauptsadt Funriels ist Selicia. Der 25 Jahre alte Herzog Dunathon lebt dort, dessen Frau nach einem Putschversuch in das Gefängnis eingesperrt wurde. Er hat einen Sohn, der noch ein kleiner Junge ist.
Herzog Dunathon wurde von seiner Frau hintergangen, die einen Putschversuch gegen ihn gestartet hatte. Sie war anscheinend herrschsüchtig, was Dunathon schwer getroffen hatte. Da sie zusammen einen Sohn hatten, möchte Dunathon nun keine Frau mehr, da er so etwas nicht mehr erleben möchte, und auch keine mehr brauch, da er bereits einen Sohn hat, der den Platz als Herzog nach ihm einnehmen wird. Dunathon hat sich in seinem Kummer über seine damalige Frau zurück in das Kampfleben verzogen und studiert die alten Kampfstile der anderen Völker.
In Ebornas befindet sich ein kleinerer Teil des großen Waldes Krewi, in dem die Elfen leben sollen. Die Wüste Berucas, die über Ceredoriel und Osmantal auch verteilt ist, wird von den Menschen bewusst gemieden. Sie ist nicht nur wegen der Hitze und des nicht vorhandenen Wassers unbeliebt, sondern soll es darin auch Orks und Goblins geben, welche sich anscheinend von Kakteen oder selbst angebauten Dingen ernähren, falls sie klug genug sind, Dinge anzubauen. Da diese Wesen meist feindlich gegenüber anderen Rassen gestellt sind, und sie sich auch untereinander bekriegen, meidet man die Wüste um nicht auf diese Wesen zu stoßen. Die Hauptstadt Vedigran liegt ein Stück weit in der Wüste, ist aber wegen ihrer Größe und Befestigung sicher vor Angriffen der Orks oder der Goblins. Der Herzog Kynarus und die Herzogin Ismalyn sind beide schon zwischen 50 und 60 Jahre und haben drei Kinder, zwei Töchter und einen Sohn.
Herzog Kynarus und die Herzogin Ismalyn sind die ältesten Herzöge im Reich. Beide sind nicht gerade die Nettesten und richtige Geizhälse. Sie gehen nicht ungerecht mit ihrem Volk um, doch im Privatleben sollte man ihnen besser aus dem Weg gehen. Auch untereinander verstehen sie sich nicht immer gut, hatten aber noch nie einen richtigen Streit gehabt.
Osmantal hat einen Teil des Waldes Belynêt und ebenso einen Teil der Wüste Berucas. Da um die Wüste Berucas herum keine Stadt und kein Dorf ist, halten sich die Orks und die Goblins aus der Wüste fern von Osmantal. Der Nulesee, der zweitgrößte See in ganz Ceredoriel, ist der Seegöttin Nule gewidmet, welche die Bevölkerung anbetet. Im südlichen Teil Osmantals gibt es die Stadt Gnomteron, die umgeben von einer Gebirgskette ist. In dieser Stadt leben die Gnome, die mit ihren Erfindungen und Entdeckungen der Menschheit helfen. Das Herzogspaar, Herzog Damrag und Herzogin Lesla, leben in der Hauptstadt Tarnuk. Durch den Wald Belynêt gibt es Handelsstraßen nach Celedoriel. Herzog Damrag und Herzogin Lesla sind um die 30 Jahre alt und haben eine Tochter und einen neugeborenen Sohn. Das Reich Belania, ebenfalls von Menschen bewohnt, wird mit Osmantal durch Handel verbunden.
Herzog Damrag und Herzogin Lesla sind beide berühmt für ihre gute Kampfkunst. Sie trainieren immer zusammen und wollen es ihrem Sohn später auch einmal beibringen, während ihre Tochter sich nicht allzu sehr für den Kampf interessiert. Durch ihre gleichen Interessen sind die beiden Herzöge ein wunderbares Paar.
Darcon enthält einen Teil des Waldes Belynêt. Darcon ist ein eher ödes Land, in dem nicht viel angebaut werden kann. Zwerge leben in dem westlichen Gebirge, in einer Stadt, die den Namen Dwarvla trägt. Die Stadt liegt unterirdisch und die Zwerge lassen sich nur selten zeigen, sind aber auch bereit, anderen Städten einen Besuch abzustatten. Die eher am Wasser gelegene Stadt Luntha ist durch Handel mit dem Reich Belania verbunden. Die Hauptstadt ist Nheile, und über Darcon regieren Herzog Lumorion und Herzogin Morgwen, die an die 40 Jahre alt sind und eine Tochter und zwei Söhne zusammen haben.
Herzog Lumorion und Herzogin Morgwen sind beide kriegerische Gefährten, die sich und ihr Land um jeden Preis verteidigen, falls ein Angriff droht. Bei Kämpfen sind sie meist an vorderster Front und haben noch nie verloren. Sie eignen sich hervorragend als Unterstützung in Kämpfen, und trotz ihres höher werdenden Alters scheinen sie immer noch um die 20 Jahre alt zu sein, ihren Fähigkeiten nach zu urteilen. Sie sind dank ihrer Interesse und ihrer Liebe zueinander ein starkes Team im Kampf.
Symar Anvonell stand mit Angidion, seinem schwarzen Einhorn, in voller Rüstung vor dem Schloss in Brectan. Nur seinen Helm trug er noch unter seinen Armen eingeklemmt. Als er gerade mit seiner freien Hand das letzte Reisegepäck am Sattel seines Einhorns befestigte, drehte er sich um. Er strich sich mit der freien Hand über sein Haar, dass er stets nach hinten gekämmt trug. Doch wie es sein Haar will, stand es am Ende immer ein wenig nach oben. Doch er fand, das sah ganz gut aus. Vor ihm stand seine Mutter, neben ihr Alkatar, sein Schwertkampflehrer und gefühlter Onkel. Symar schaute in die braunen Augen seiner Mutter, die genauso braun waren sie seine eigenen.
"Versprich mir, dass du bald zurück sein wirst", sagte Morgwen, Symars Mutter, zu ihm. Sie hatte Tränen in den Augen, und nach ein paar Momenten schon liefen die ersten über ihre Wange.
"Ich verspreche es, Mutter", entgegnete Symar. So einen bitteren Abschied hatte er sich nicht vorgestellt. Er hob seine Hand und strich ihr die laufenden Tränen von der Wange.
"Ich werde zurückkommen. Mit Vater. Und ich werde alle anderen auch befreien. Die Zol'traka sollen büßen, was sie uns antaten, das schwöre ich ... Bei meiner Ehre!"
Morgwen lächelte Stolz, doch ihre Trauer über sein Gehen konnte sie nicht verbergen. Wie auch?
"Ich will dich nicht verlieren ..."
"Ich bin nicht verloren. Und Vater auch nicht", sagte er ihr, um sie zu trösten. Doch er wusste, dass es jetzt keinen Trost gab. Es wäre ihn in ihrer Situation nicht besser gegangen.
Er wandte sich an Alkatar.
"Versprecht mir, dass Ihr auf sie Acht geben werdet, Alkatar", sagte Symar mit einem gezwungenen Lächeln.
Alkatar lächelte mit seinem sanften, elfischen Lächeln zurück.
"Ich verspreche es, Euer Hoheit."
Symar schaute wieder zu seiner Mutter.
"Nun, denn ... Leb wohl, Mutter", sagte er. Er konnte seinen traurigen Unterton nicht verbergen.
Morgwens Tränen liefen wieder über ihre Wange.
"Leb wohl, mein Sohn ..."
Symar streichelte ein letztes Mal über die Wange seiner Mutter, bevor er sich umdrehte und auf Angidion stieg. Dann wendete er sein Pferd und ritt los, um Richtung Stadttor zu gelangen.
Seiner Mutter sah ihm hinterher bis sie ihn nicht mehr sehen konnte, dann ging sie mit Alkatar zurück ins Schloss.
Symar ritt währenddessen zum Stadttor. Sein Herz fühlte sich wie Blei an und er unterdrückte krampfhaft seine Tränen. Wie gerne hätte er jetzt Gesellschaft gehabt ...
Und sein Wunsch schien sich zu erfüllen.
"Euer Hoheit! Wartet!", rief eine weibliche Stimme hinter ihm.
Symar drehte sich in seinem Sattel um und Angidion verfiel in den Schritt. Er sah eine Frau auf sich zu rennen, die einen schwarzen Hengst neben sich an den Zügeln mitzog.
"Was gibt es denn?", fragte Symar höflich und lächelte die Person an.
"Ich ... Ich wollte fragen, ob ich Euch begleiten könnte", meinte die Person, als sie neben ihm angelangt war. Sie schaute ehrfürchtig zu ihm nach oben.
"Mich begleiten? Weshalb?", fragte Symar verwundert. Es war allen bekannt, dass Symar sich nach Zol'trak aufmachte. Das Verschwinden des Prinzen hätte man auch schwer verheimlichen können, und die Bewohner sollten beruhigt sein, dass der König zurückgebracht werden sollte.
"Mein kleiner Bruder wurde von den Zol'traka entführt ... Ich will ihn wieder haben. Bitte, lasst mich Euch begleiten und ihn retten", bat die Frau. Sie neigte ihren Kopf respektvoll.
Symar blickte sie an und dachte kurz nach.
"Ich kann Euren Wunsch nachvollziehen. Ich erlaube Euch, mi-"
Er brach ab. Er hatte sich schon über die seltsamen, gelborange leuchtenden Augen der Frau gewundert, doch nun sah er ihre spitzen Ohren.
"Ihr seid eine Elfe?", fragte er.
"... Ja ...", antwortete die Frau verunsichert.
Symar lächelte immer noch.
"Interessant, es lassen sich nur selten Elfen blicken. Ihr seid erst die zweite, die ich sehe. Ansonsten kenne ich nur Alkatar, meinen Schwertkampftrainer. Nun denn, wie ist Euer Name?", fragte Symar freundlich.
"Agelcia Myrion ...", antwortete die Elfe. Sie wagte nicht zu ihm hochzuschauen.
"Meinen Namen kennt Ihr wohl schon", meinte er lächelnd.
"Dann steigt auf Euer Pferd", fügte er hinzu, während sie das Stadttor durchquerten. Agelcia gehorchte sofort und schwang sich elegant auf ihren schwarzen Hengst.
„Habt Ihr Kampferfahrungen, könnt Ihr Euch verteidigen?“, fragte Symar.
Schließlich wäre es unvorteilhaft, könnte sie nicht kämpfen …, dachte er sich und blickte zu Agelcia hinüber.
Sie nickte.
„Ja, ich habe eine Schwertkämpferausbildung durchzogen“, antwortete sie ihm und blickte stur geradeaus, „und gekämpft habe ich auch schon. Ich werde Euch also eine Hilfe sein, und keine Last.“
Symar lächelte. Das hatte er auch gehofft.
"Wir werden Richtung Ceitlyn reiten. Dies wird die einzige Stadt sein, die wir auf der Reise nach Zol'trak durchqueren werden. Danach geht's sofort nach Zol'trak ...", erklärte Symar. Er hatte davor schon alles geplant.
Agelcia nickte einverstanden.
"In Ordnung", meinte sie.
Dann ritten die beiden los, preschten über die Landschaft hinweg, um nach Ceitlyn zu gelangen.
Schon als der Abend hereinbrach, erreichten Agelcia und Symar eine Wasserquelle.
Wir werden es heute nicht mehr bis nach Ceitlyn schaffen, dachte sich Symar.
"Lass uns hier das Nachtlager aufschlagen", schlug er vor und blickte dabei zu Agelcia, während er den Ritt verlangsamte. Agelcia reagierte schnell und reduzierte ebenfalls ihr Tempo.
"Sicher, sofort", antwortete sie und stieg vom Pferd.
Symar seufzte innerlich. Personen, die so schnell "Befehle" befolgten, kannte er nicht. Sie war die erste, die er kannte, die so etwas machte - und er fragte sich, ob sie immer so war, oder ob sie es nur in der Gegenwart eines ... Fremden war.
Er brachte Angidion zum Stehen und stieg ebenfalls ab. Während er seine Decke und seinen Schlafsack von seinem Einhorn löste, beobachtete er, wie die Elfe sich dem Wasser näherte und sich auf einen Stein setzte. Sie schaute gen Himmel. Symar drehte sich um und ging zu einem Baumstamm, der dort lag. Vor diesem breitete er seine Decke aus und rollte den Schlafsack aus. Er drehte sich zu Agelcia um.
"Werdet Ihr auf dem Boden schlafen?", fragte er, während er sich ihr langsam näherte. Sie schien in diesem Moment so ruhig, während sie den Mondaufgang aufmerksam beobachtete.
"Scheint so", antwortete sie schlicht.
Er sah sie an und legte den Kopf etwas schief. Ihn wunderte ihre Gleichgültigkeit.
„Wenn Ihr möchtet, könntet Ihr auf meiner Decke schlafen. Mein Schlafsack allein ist nicht groß genug für zwei Personen, aber da müsstet Ihr zumindest nicht auf dem Boden schlafen, hm?“, fragte er lächelnd. Agelcia war schließlich eine Reisegefährtin und sie würden noch lange zusammen reisen müssen. Da konnte sie nicht jede Nacht auf dem kalten Boden verbringen.
„Nein, nein, ich komme auch so ganz gut klar“, sagte sie und blickte weiterhin hinauf zum Mond. Ihr schwarzer Hengst näherte sich ihr und schmiegte seinen Kopf an den ihren. Sie hob ihre Hand und streichelte sanft über seine Schnauze.
„Brav, Blackmoon“, flüsterte sie. Symar wusste nicht, ob sie mit dem Flüstern beabsichtige, dass er es nicht hörte, was aber heißen würde, dass sie ihn für ziemlich schwerhörig halten musste.
„Falls Ihr es Euch anders überlegen solltet, dann könnt Ihr Euch ruhig auf die Decke legen“, meinte er lächelnd, während er das Schauspiel zwischen Blackmoon und der Elfe beobachtete.
Sie nickte stumm und sagte nichts mehr.
„Ich werde Feuerholz sammeln“, sagte Symar. Er drehte sich um und ging noch einmal zu seinem Schlafplatz. Er band Angidions Zügel an dem Baumstamm fest. Auch, wenn er nicht glaubte, dass sein Einhorn davon laufen würde, könnte immer noch etwas passieren, was das Pferd aus Furcht oder Angst davon treiben könnte. Sicher war sicher.
Symar legte eine Hand auf seinen Brustpanzer. Dann löste sich seine Rüstung langsam auf, bis er nur noch in seinen normalen Lederkleidern da stand. Er war dankbar, dass das Auflösen der Rüstungen in der Ritterausbildung vorhanden war. Es war auf alle Fälle nützlich – man sparte sich die Zeit, die man ansonsten benötigte, die große Rüstung an- und auszuziehen und man konnte sie jederzeit und in jeder Situation herbeirufen oder verschwinden lassen. Sein Schwert würde er niemals auflösen lassen – einerseits, weil er dies nicht gelernt hatte, andererseits, weil er es ständig trug. Schließlich konnte jederzeit etwas passieren – man musste auf alles vorbereitet sein.
Er stieg über den Baumstamm und begab sich in den Wald. Während er das Feuerholz Stück für Stück auf seinem Arm stapelte, ging er immer weiter in den Wald. Dann hörte er ein Geräusch. Ein Rascheln. Ein Ast zerbrach. Mehrere Schritte. Reflexartig ließ er das gesammelte Holz fallen, sprang einen Schritt zur Seite und zog gleichzeitig sein Schwert. Ein Pfeil sauste an seinem Kopf vorbei. Er drehte sich um und sah, wie 4 Banditen mit Schwertern bewaffnet auf ihn zukamen, im Hintergrund sah er einen Bogenschützen.
Symar wusste, jetzt musste alles schnell gehen. Er drehte sich einmal um sich selbst, benutzte den Schwung und trennte sich dem herannahendem Banditen den Oberschenkel ab. Dieser schrie auf und stürzte nach hinten auf den Boden. Fürs Erste war er außer Gefecht gesetzt. Symar konzentrierte sich auf die anderen Banditen und passte auf, dass diese immer im Schussfeld des Bogenschützen standen, sodass dieser nicht auf Symar zielen konnte. Symar stieß einen Kampfschrei aus und stieß mit seinem Schwert nach vorne, verfehlte jedoch den Feind. Gerade rechtzeitig konnte er zur Seite ausweichen, als der Bandit sein Schwert auf ihn herabfahren ließ.
Symar duckte sich unter einem Schwert hindurch und stieß gleichzeitig dem Angreifer sein Schwert von unten nach oben in die Brust. Der Bandit keuchte, spuckte Blut und drohte, auf Symar zu fallen. Der junge Prinz sprang nach hinten auf und zog sein Schwert aus dem Leichnam, was ihm jedoch zu viel Zeit kostete. Er wurde am Arm getroffen, konnte jedoch mit seinem Schwert den Angriff so ablocken, dass er keine allzu schwere Wunde erhielt. Er sah, wie der Bogenschütze die Sehne spannte und losließ. Symar konnte sich gerade noch rechtzeitig ducken und blickte nach links und sah zufrieden, wie sich der Pfeil des Bogenschützen in einen anderen Banditen befand. Dieser viel stumm nach hinten auf den Boden, während er dabei ein letztes Mal ausatmete. Symar hasste den Kampf. Er hasste es, Menschen töten zu müssen. Doch er konnte nicht anders und er war dankbar, dass er keine richtige Scheu vor dem Töten empfand, denn das würde alles nur noch schlimmer machen, wenn er zögern würde.
Thyr, bitte lass das alles schnell vorbei sein, betete er in Gedanken zu seinem Gott, während er sich wieder erhob und den nächsten Angriff der übrig gebliebenen zwei Banditen abblockte. Dann hörte er ein Donnern, ein helles Leuchten aus den Augenwinkeln nahm er war. Dann nur noch ein brennender Schmerz in seiner Seite und er fühlte, wie er durch die Luft flog. Das nächste was er wahr nahm, war das aufprallen auf dem weichen Waldboden. Er stöhnte vor Schmerz und legte eine Hand auf seine Wunde. Er verengte seine Augen und blickte aus der Richtung, aus der der Blitz gekommen war. Ein Banditenmagier kam hämisch grinsend hinter einem Baum hervor.
„Verflucht …“, murmelte Symar.
Dann hörte er einen weiblichen Schrei in der Nähe.
„Ihr elenden Missgeburten!“, schrie Agelcia und stürzte sich auf den Bogenschützen. Sie hatte wohl die Kampfgeräusche gehört und war so schnell wie möglich gekommen. Symar rappelte sich auf und war froh, zumindest den Bogenschützen nicht mehr beachten zu müssen. Er wehrte einen Angriff eines Banditen ab, drehte sich um und trennte dem Banditen sauber den Kopf ab. Nun waren nur noch der Magier, der letzte Banditenschwertkämpfer und der Banditenbogenschütze übrig … Oh nein, halt, nicht der Bogenschütze. Dem wurde gerade eine Klinge durch sein Herz gerammt.
Symar beobachtete kurz, wie Agelcia mit wutverzerrtem Gesicht ihr Schwert aus dem toten Bogenschützen zog und sich dann dem Magier zuwendete, der einen Feuerball formte und auf die Elfe richtet. Während die Elfe sich auf den Magier zubewegte, tötete sie fast nebensächlich den am Boden liegendem Banditen, der am Verbluten gewesen war. Doch Symar konnte dies nicht lange beobachten, da die Gefahr bestand, dass ihm gleich sein Schwertkampfarm abgetrennt wurde. Er duckte sich unter dem Angriff hinweg und versuchte nach oben zu stechen, doch der Bandit hatte sich die letzte Aktion von Symar gemerkt und sprang zur Seite weg. Er ließ von oben seine Klinge auf den Prinzen herabfahren, doch Symar schlug fest von der Seite auf die Klinge und sie wurde weggeschleudert. Er nutzte den Moment der Verwunderung des Banditen und stieß ihm sein Schwert in die Brust.
Während er das Schwert aus ihm herauszog, schaute er zu der Elfe hinüber, die dem Magier gerade den Kopf abgetrennt hatte. Er schaute sich um. Keiner war mehr übrig. Er blickte auf das Blut am Boden, wandte den Blick jedoch gleich wieder ab. Stattdessen sah er wieder zu Agelcia hinüber.
„Habt Ihr Euch verletzt?“, fragte er sie.
„Dasselbe wollte ich Euch gerade frage, und ich glaube ich kenne die Antwort“, antwortete sie mit Blick auf seiner Wunde an der Seite. „Und zu Eurer Frage – nein, habe ich nicht.“
Er war beruhigt. Zumindest war sie wegen ihm nicht verletzt worden.
„Lass uns zum Lager zurückkehren … Ich habe Heilsalbe dabei“, meinte er. Er dankte in Gedanken seiner Mutter, die die Salbe noch eingepackt hatte, nachdem er sie fast vergessen hatte.
„Wir Ihr wünscht, Euer Hoheit. Die Wunde sollte so schnell wie möglich versorgt werden.“
Nachdem die beiden wieder im Lager ankamen, ließ sich Symar erschöpft am Ufer nieder. Er wusch sich zuerst das viele Blut von der Wunde und zog sein Oberteil dazu aus. Während er das tat, suchte Agelcia in Symars Gepäck nach der Salbe. Nachdem sie diese fand, ging sie zu ihm zum Ufer.
„Hier ist Eure Salbe …“, sagte sie und legte sie neben Symar auf den Boden.
„Jetzt gehe ich Feuerholz sammeln. Und ich wette mit Euch, dass ich keine Banditen anlocken werde“, meinte sie mit dem ersten Lächeln, dass Symar bei ihr sah.
Symar lächelte zurück.
„Und wisst Ihr wieso? Weil sie jetzt schon alle tot sind“, antwortete er grinsend und nahm die Salbe zur Hand. Und während er sie öffnete und die Wunde einrieb, hörte er Agelcia leise lachend im Wald verschwinden.