Beschreibung
Manchmal schlägt das Schicksal dann zu, wenn wir es am wenigsten erwarten...
Teil 1.1
Der letzte Gang
Wenn sie könnte würde sie sich jetzt die Hände vor die Augen halten, doch eiserne Handschellen hinderten sie daran. Nachdem sie zwei Wochen in einem kalten, engen und stickigen Kerker gefangen war, brannte ihr jetzt das Tageslicht in den Augen. An ihrem Fuß hing eine schwere Fessel, die sich tief in ihr Fleisch einbrannte und das Laufen fast unmöglich machte. Doch den beiden Wachen hinter ihr war das egal, sie drängten sie weiter nach vorne ohne das Tessa sich hätte wehren können.
Die Luft war kühl und feucht und erschwerte das Atmen. Am heutigen Tage trat sie ihren letzten Gang an begleitet von den Schreien der Schaulustigen. Vor ihr türmte sich bedrohlich die Guillotine auf. Die starken Holzpfeiler strahlten eine erdrückende Atmosphäre aus und an der Klinge klebte getrocknet es Blut.

Tessa schaute in eine Pfütze, welches ihr Spiegelbild wieder gab. Ein letztes Mal sah sie sich selber. Ihre langen blonden Haare waren zerzaust, unter ihren blauen Augen zeichneten sich tiefe Augenringe ab und ihr weißes Kleid hatte sich in einen hässlichen Lumpenhaufen verwandelt. Tessa war schon immer eine sehr rebellische Persönlichkeit gewesen die, die strengen Regeln ihrer Familie satt hatte und einfach nur ihr Leben leben wollte. Und das mit allen Mitteln.
Sie hatte immer damit gerechnet irgendwann einmal verurteilt zu werden, nach allem was sie getan hatte. Doch als der Tag gekommen war hatte wohl das Schicksal seine Hände im Spiel gehabt...
Teil 1.2
Sommergewitter
....
Es war ein heißer Sommertag gewesen in den Straßen und Gassen von Paris herrschte ein unerträglicher Gestank, viel mehr als an Tagen davor. Mit gesenkten Kopf lief Tessa durch die Straßen, der Gestank von Fisch, Urin und anderen Gerüchen die Tessa nicht zu ordnen konnte stieg ihr in die Nase.
Warum war das bloß so heiß heute? So unerträglich heiß das man sich einfach in eine dunkle Ecke setzen möchte oder in den nächsten Fluss springen wollte. Doch unter angesichts der schlimmen Zustände in Paris war beides nicht möglich.

Außerdem hatte sie noch etwas vor an ausruhen war da nicht zu denken, eigentlich sollte sie ja ihrer Mutter helfen auf dem Markt Fisch zu verkaufen, doch wie immer hatte sie es geschafft ihre Verpflichtungen auf ihre jüngeren Geschwister zu übertragen. Tessa war auf dem Weg zu einem kleinen Waldstück, das an der Südseite der Stadt grenzte
In diesem Wald gab es einen hohen alten Baum, der einen kleinen Hohlraum hatte. Dort drin versteckte Tessa ihre Schätze vor der Allgemeinheit. Doch was sie heute darin finden wird, wird sie bis zu ihrem Tode verfolgen....
