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DIE STUNDE DES PAN - Hochsommerzauber

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"DIE STUNDE DES PAN - Hochsommerzauber"
Veröffentlicht am 15. Mai 2010, 6 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

Ich wurde in einem kleinen Dorf bei Nürnberg geboren. Studium und Beruf brachten mich nach Baden Württemberg. Die etwa 35 Jahre im Dreiländereck waren genug. 1999 zog es mich in meine alte Heimat zurück und seither lebe ich in Fürth.
DIE STUNDE DES PAN - Hochsommerzauber

DIE STUNDE DES PAN - Hochsommerzauber

DIE STUNDE DES PAN

Golden glänzt das Mittagsgestirn,

schießt glühende Pfeile auf die Natur.

Blauer Himmel spannt lachend sich

über Auen, Wälder und Flur.

Flirrend steigt die Luft empor,

wo Sonne sie siedet und brät.


Träge fließet der Bach entlang,

Kühle spendend der Flur.

Vogelgezwitscher rings umher,

Urwalddickicht, Sonnenduft,

grün-goldenes Licht,

Pan,  Faunen  und Satyr dazu

spinnen zaubernd ihr stummes Geweb.


Lichtfunken sprühen auf Wellen klar.

Silbrig schimmert im Bach blondes Haar,

folgt langsam des Wassers Bewegung.

Frau Nixe ruht staunend ohn‘ jede Regung.

 

Der alte Wassermann trotzig lacht,

wenn er schüttelt der Wasserpest Pracht.

Sie umkränzt viel hundertfältig sein Haupt,

lockt Fischleins und Fröschleins  Braut.

 

Wie Blitze huschen Libellen im Licht.

In Regenbogenfarben es sich auf ihren Flügeln bricht.

Sie spielen mit Nymphens  Kindern Hasche-mich.

Plötzlich – bocksfüßig – steht er im Sonnenduft!


Mit den Augen nicht nach ihm sieh!

In sein Gefolge die Faunen ruft

eine zauberhafte Melodie.

Der Satyrn Gelächter dringt

bis an menschliches Ohr.

Pan, der Herr dieser Stunde,

macht in seinem Reich die Runde.

 

Menschlein, verweil‘ süßer Empfindung voll,

lass dich betören vom Zauberschall.

Dann erfühlst und erahnst du,

welche Mächte schlummern in dieser Ruh.


Teil dieser Macht ist jedes Wesen wie du,

Baum und Strauch, Vogel und Kuh;


Beuge dich ihren Gesetzen,lebe mit ihr,

dann schenkt sie dir -

nicht ganz ohne Schmerzen -

neue Hoffnung, neuen Mut.

 

Plötzlich – so rasch wie gekommen –

ist Pan im Sonnenlicht zerronnen.

Doch was nun neu in dir quillt

ist mehr wert als des Waldgottes Bild.

 

©  Heidemarie Opfinger 1978

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Hörbuch

Über den Autor

NORIS
Ich wurde in einem kleinen Dorf bei Nürnberg geboren. Studium und Beruf brachten mich nach Baden Württemberg. Die etwa 35 Jahre im Dreiländereck waren genug. 1999 zog es mich in meine alte Heimat zurück und seither lebe ich in Fürth.

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Albatros99 Ich kann dir nur in den Wald folgen, dem Zauber der Stimme zu lauschen. Ich glaube, ich habe es schon oft getan, hier in meinem kleinen Wäldchen als Kind, wo sich jeden Abend die Rehe am Teich zum Trinken trafen, in den Wäldern der Alpen, die wir so oft durchstreiften oder im Riesengebirge, wo ich stets glaubte, Rübezahl müsse doch bald vor mir stehen.
Wunderbare Zeilen sind dir da gelungen, Heidemarie,
einen schönen Abend,
Christine
Vor langer Zeit - Antworten
Rajymbek 
Wunderbar beobachtet, leibe Heidemarie. Ein zauberhaftes Sommerbild.

VLG Roland
Vor langer Zeit - Antworten
Loraine W U N D E R S C H Ö N. Das ist eine schöne berührende Ode an den Zauber der Natur und des Sommers. Danke. Loraine
Vor langer Zeit - Antworten
Herbsttag Verse und Cover, ein echter Hochsommerzauber. Sonntagsgrüße Ira
Vor langer Zeit - Antworten
Memory 
Soo schön geschrieben und niemand hat es bemerkt?
Gefällt mir sehr gut!
Lieben Gruß Sabine
Vor langer Zeit - Antworten
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